buch aktuell Herbst 2018

Krimi/Thriller
Außer Kontrolle
Höchst spannend: „Das Alphabet der Schöpfung“ dreht sich um ein Biotech-
Unternehmen, das mit der Zukunft der Menschheit spielt, indem es vor den Toren
Berlins schrittweise die Gen-Apokalypse heraufbeschwört.
Der Hamburger Journalist Alexander
Lindahl ist soeben von einer Dienstreise
aus Westafrika zurückgekehrt,
im Gepäck eine entlarvende Re por ­
tage über Kindersklaverei und Organhandel in
Benin. Seine Vorgesetzten wollen stattdessen jedoch
eine geschönte Geschichte unter dem Titel
„Sehnsucht Afrika“ veröffentlichen. Als Alexan der
unverhofft das Angebot seines alten Freundes
Max aus Berlin erhält, ein Buch über dessen aufstrebendes
Gentechnik-Unternehmen Phoenix
zu schreiben, kommt ihm das gerade recht.
Zeitgleich verschwindet ein zwölfjähriger
Junge auf mysteriöse Weise im Teufelsbruch am
Spandauer Forst. Das Einzige, was von ihm zurückbleibt,
ist seine blutgetränkte Jacke, die der
Rechtsmedizin größte Rätsel aufgibt.
In Berlin angekommen, ist Alexander zunächst
von Phoenix und seinen kühnen Zukunftsvisionen
fasziniert. Die auf ihrem Gebiet in Europa führende
Firma hat in den letzten Jahren kaum neue
Medikamente auf den Markt gebracht, statt ­
dessen alle Ressourcen in die Forschung investiert.
Doch als der Journalist auf ein geheimes
Hybrid-Forschungsprogramm stößt, bei dem
Phoenix völlig skrupellos die Grenzen der Ethik
überschreitet, muss er entsetzt festsellen, dass
nicht nur sein Leben, sondern sogar die Zukunft
der mensch lichen Spezies auf dem Spiel steht ...
I. L. Callis
Das Alphabet der Schöpfung
Emons, 464 Seiten, geb.
22,- € (D), 22,70 € (A)
ISBN 978-3-7408-0416-9
ab 20. Sept. im Handel
I. L. Callis ist ein meisterhafter Roman gelungen,
der Ausdruck sowie Dokument der Gegenwart
ist, und dessen Spektrum weit über die Hochspannung
eines reinen Science-Thrillers hinausgeht.
Dabei spiegelt „Das Alphabet der Schöpfung“
nicht allein die Faszination für die Evolution
wider, sondern auch das Staunen, mit dem die
Menschen seit Urzeiten der Welt und ihren Geschöpfen
gegenüberstehen.
Die Autorin, die sich während der Recherchen
für ihren Roman umfangreich mit Forensikern,
Medizinern, Molekularbiologen und Ethikern beraten
hat, baut kapitelweise verschiedene Handlungsstränge
auf, die geschickt und auf fesselnde
Weise mit einander verknüpft sind, wie sich nach
und nach herausstellt. Als Leser ahnt man: Wer
denkt, dass die Gegenwart bedrohlich ist, macht
sich noch keine Vorstellung von der Zukunft.
I. L. Callis
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