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4-2018

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Dienstleistung<br />

Lösungsansätze für zunehmende Knappheit<br />

der Bauteile<br />

Der Markt für elektronische Komponenten wird seit einigen Monaten volatiler und der Trend zeigt keine<br />

Verbesserung vor dem Jahr 2020.<br />

Limtronik GmbH<br />

www.limtronik.de<br />

Der Grund: Die Elektronikindustrie<br />

boomt – auch durch die zunehmende<br />

„Elektronifizierung“ und Digitalisierung<br />

von Prozessen. Die damit<br />

verbundene erhöhte Nachfrage<br />

nach Bauteilen führt zu Preisanstiegen<br />

und Lieferengpässen seitens<br />

der Zulieferer. Die Limtronik<br />

GmbH begegnet dieser Entwicklung<br />

mit Sensibilisierung auf Kundenseite<br />

sowie organisatorischen<br />

Veränderungen.<br />

Die Limtronik GmbH ist Experte<br />

für Electronic Manufacturing Services<br />

(EMS) und Joint Development<br />

Manufacturing (JDM)-Partner – das<br />

Portfolio streckt sich von der Fertigung<br />

von elektronischen Baugruppen<br />

und maßgeschneiderten Systemen<br />

bis zur Produktentwicklung.<br />

Aktuelle Lage im Bauteile-<br />

Beschaffungsmarkt<br />

Seit einigen Monaten ist im<br />

Beschaffungsmarkt für elektronische<br />

Bauteile eine zunehmende<br />

Knappheit zu verzeichnen – Tendenz<br />

weiter steigend. Erfahrungsgemäß<br />

kommen damit einhergehend<br />

auch immer mehr Counterfeit<br />

Parts, also gefälschte Bauteile,<br />

auf den Markt.<br />

Dr. Anjou Appelt, Managing Director<br />

der Limtronik GmbH, erklärt, welche<br />

Produkte bzw. Komponenten<br />

aktuell am meisten von der Entwicklung<br />

betroffen sind: „Neben Auslastungs-<br />

und Kapazitätsengpässen<br />

bei aktiven Komponenten (Halbleiter),<br />

die zu erhöhten Lieferzeiten als<br />

auch teilweise Allokationen führten,<br />

fallen derzeit insbesondere die bisher<br />

geringpreisigen passiven Komponenten<br />

(Widerstände, Kondensatoren)<br />

in die Kategorie der Engpassbeschaffung.<br />

Insbesondere die auf<br />

Keramikbasis hergestellten R-Chips<br />

(Widerstände) sowie noch massiver<br />

die MLCCs (Multi-Layer-Ceramicchip-Capacitor)<br />

scheinen am härtesten<br />

betroffen zu sein.“<br />

Der MLCC ist eine der am häufigsten<br />

verwendeten Komponenten<br />

in der Elektronik. Jede Platine<br />

beinhaltet mehrere MLCCs.<br />

In einem Laptop sind z.B. bis zu<br />

1000 MLCCs verbaut. Steigende<br />

„Elektronifizierung“ von Prozessen<br />

(IoT), mehr Sensoren in Fahrzeugen,<br />

Wireless Chargers etc. führen<br />

zu einem erhöhten Bedarf an passiven<br />

Komponenten.<br />

„Betrachtet man den Liefer markt,<br />

so ist festzuhalten, dass sich auf-<br />

grund der Geringpreisigkeit seit<br />

eigenen Jahren eine Konsolidierung<br />

auf Herstellerseite vollzogen<br />

hat. Die MLCCs werden derzeit von<br />

nur zehn bis zwölf Herstellern weltweit<br />

abgedeckt. Sowohl die Konsolidierung<br />

als auch die Preise der vergangenen<br />

Jahre führten in Erhaltungsinvestitionen<br />

der Hersteller,<br />

nicht aber in Erweiterungen. Die<br />

Kapazitäten bei den Produzenten<br />

sind schlichtweg ausgelastet. Die<br />

Wiederbeschaffungszeiten steigen<br />

teilweise auf über ein Jahr. Nach<br />

Besuchen einiger Hersteller in Asien<br />

wurde uns versichert, dass Investitionen<br />

in Kapazitäten angestoßen<br />

worden sind, jedoch mit Anlagenlieferzeiten<br />

von bis zu 18 Monaten wird<br />

dies erst im zweiten Halbjahr 2019<br />

zur Realität“, erklärt Anjou Appelt.<br />

Parallel ist eine Konzentration<br />

einiger (vornehmlich japanischer)<br />

Hersteller auf kleinere Baugrößen<br />

zu bemerken, was wiederum Einfluss<br />

auf Entwicklungsprojekte hat.<br />

Als Fazit stehen enorm lange Wiederbeschaffungszeiten<br />

und Preiserhöhungen<br />

(teilweise um 300% zum<br />

Jahresende), die eine Planbarkeit<br />

im logistischen Sinne extrem<br />

erschweren.<br />

Wie geht Limtronik mit dieser<br />

Marktlage um?<br />

Limtronik stellt sich bereits seit<br />

mehreren Monaten auf die veränderten<br />

Bedingungen ein, so dass<br />

langfristige Planungen mit den Kunden<br />

forciert werden können. Des<br />

Weiteren trifft Limtronik eine Auswahl<br />

an Alternativherstellern – in<br />

enger Absprache mit den Kunden.<br />

Auch die Sicherstellung von guten<br />

Partnerschaften zu Distributoren und<br />

Herstellern weltweit ist eine wichtige<br />

Stellschraube. Zukäufe der am meisten<br />

benötigen Komponenten tätigt<br />

Limtronik zum Teil direkt in Asien.<br />

Eine WE-Prüfung von Komponenten<br />

und die enge Zusammenarbeit<br />

mit Laboren in Asien trägt außerdem<br />

dazu bei, Fälschungen zu vermeiden..<br />

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18 4/<strong>2018</strong>

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