4-2018
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Dienstleistung<br />
Intelligente Materialsteuerungsprozesse und<br />
Werkzeuge sind unerlässlich<br />
Für Bauteilengpässe in der Elektronikfertigung gibt es zweierlei Gründe: Zum einen kann die eigene Planung<br />
ungenügend sein, zum anderen kann die Bauteilknappheit auf dem Weltmarkt zu Fertigungsengpässen führen.<br />
Gerade auf diese Bauteilengpässe haben Elektronikfertiger keinen Einfluss, können die Wirkung aber abmildern.<br />
Perzeptron GmbH<br />
info@perzeptron.de<br />
www.perzeptron.de<br />
In einem am 16. Juni 2017<br />
erschienen Artikel in der mbi-infosource<br />
schrieb Markus Renner,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Perzeptron GmbH, dass<br />
die Lage an den Weltmärkten noch<br />
nicht bedenklich sei, dass aber mit<br />
einer Bauteilverknappung gerechnet<br />
werden muss. „Mittlerweile stecken<br />
wir mitten drin“, so Renner. Viele<br />
Elektronikfertiger haben volle Auftragsbücher<br />
und könnten im Mehrschichtbetrieb<br />
fertigen, sofern die<br />
elektronischen Vorprodukte verfügbar<br />
wären. „Der Bauteilbedarf steigt<br />
seit Monaten kontinuierlich an. Auf<br />
der anderen Seite nutzen die Bauteilhersteller<br />
und Distributoren die<br />
Verknappung zur Margenverbesserung<br />
“, führt Renner weiter aus.<br />
Lieferzeiten von Standardkondensatoren<br />
von zum Teil mehr als 50<br />
Wochen sind keine Seltenheit mehr.<br />
Möglichkeiten für KMUs<br />
„Auf dem Weltmarkt haben besonders<br />
kleine und mittelständische<br />
Unternehmen keinen Einfluss. D.h.,<br />
dass im Falle des Bauteilengpasses,<br />
dieser mit teuren Nachkäufen oder<br />
mit verspäteten Lieferzeiten beim<br />
Kunden ausgebügelt werden muss.<br />
Hinzu kommt, dass die Preise mit<br />
jeder Nachfrage in die Höhe getrieben<br />
werden und der, der am meisten<br />
bezahlt, schlussendlich auch beliefert<br />
wird“, erklärt Renner. Doch welche<br />
Möglichkeit haben besonders<br />
diese Unternehmen, sich gegen<br />
diese Weltmarktbedingungen zu<br />
schützen? Renner und sein Team<br />
von Perzeptron haben hierfür einen<br />
speziellen Ansatz: „Einen absoluten<br />
Schutz gibt es leider nicht. Verfügen<br />
die Mitarbeiter in der Supply<br />
Chain aber über intelligente Informationsmanagementsysteme<br />
im<br />
ERP-System oder können ein solches<br />
System als zusätzliches Werkzeug<br />
nutzen, so können sie zumindest<br />
schnell erkennen, welche Produktionsaufträge<br />
sich kritisch entwickeln“,<br />
so Renner.<br />
Perzeptron ist als Berater und<br />
Dienstleister für die deutsche EMS-<br />
Branche tätig. Dabei konzentriert<br />
sich Perzeptron auf die Optimierung<br />
der Vertriebs-, Beschaffungsund<br />
Produktionsprozesse. Neben<br />
der direkten Betreuung und Unterstützung<br />
von Elektronikherstellern,<br />
hat das hessische Unternehmen<br />
auch die Software MiG – Materialwirtschaft<br />
im Gleichgewicht – entwickelt.<br />
Dabei handelt es sich um ein<br />
spezielles BI-Tool zur Unterstützung<br />
der Produktionsplanung und Steuerung<br />
der Materialwirtschaft in der<br />
Elektronikfertigung. MiG verkürzt die<br />
Laufzeit von Aufträgen und sichert<br />
die Lieferfähigkeit durch frühzeitige<br />
Identifikation von Engpässen. Dabei<br />
sorgt die Software für ein ausgeglichenes<br />
Material- und Auftragsmanagement,<br />
bei dem Lieferfähigkeit<br />
und Kapitalbindung kontinuierlich<br />
ausbalanciert werden.<br />
Unterstützung in zwei Schritten<br />
„Wir betreuen eine ganze Reihe<br />
von mittelständischen Unternehmen,<br />
die besonders unter der Bauteilsituation<br />
am Weltmarkt gelitten haben“,<br />
so Renner. Diese Unternehmen<br />
werden in zwei Schritten unterstützt.<br />
Im ersten Schritt wird die Situation<br />
im Unternehmen durchleuchtet<br />
und analysiert. Dabei erkennen<br />
Renner und seine Mitarbeiter<br />
häufig, warum die Marktsituation<br />
falsch oder gar nicht eingeschätzt<br />
wird. „In vielen Fällen haben wir es<br />
hier mit strukturellen Problemen in<br />
den Einkaufsabteilungen und der<br />
internen Informations politik zu tun.<br />
Oftmals werden dabei basierend<br />
auf einer mangelhaften oder einer<br />
nicht vorhandenen Kennzahlenbasis<br />
Entscheidungen getroffen.<br />
Hinzu kommt der Faktor Zeit, denn<br />
in den meisten Fällen werden mögliche<br />
Engpässe im eigenen Unternehmen<br />
erst viel zu spät erkannt“,<br />
berichtet Renner. Anhand dieser<br />
Analyse werden neue Kennzahlenstrukturen<br />
individuell für die Unternehmen<br />
entwickelt.<br />
Dabei spielt MiG eine wichtige<br />
Rolle. Im zweiten Schritt wurde<br />
bei den Unternehmen die Software<br />
eingeführt. Die integrierte Fertigungsübersicht<br />
bietet dem Unternehmen<br />
sehr schnell einen optimalen,<br />
graphischen Überblick über<br />
die Material versorgung aller Fertigungsaufträge.<br />
Engpässe können<br />
schnell erkannt und Gegenmaßnahmen<br />
eingeleitet werden. Dadurch<br />
erhöhen sich die Planungssicherheit<br />
und der Wirkungsgrad der Fertigung.<br />
Ziel dieses vorausschauenden<br />
Fertigungsmanagements ist es,<br />
mögliche Engpässe von Fertigungsaufträgen<br />
frühzeitig zu entdecken<br />
und Fehlteile effizient zu beseitigen.<br />
Die Engpassbetrachtung erlaubt<br />
ebenfalls einen schnellen, graphischen<br />
Überblick über alle problematischen<br />
Bauteile der gesamten<br />
Stücklistenstruktur.<br />
„Wenn wir uns bei der Analyse<br />
unserer Kennzahlen-Cockpits nicht<br />
auf die nächsten zwei Wochen konzentrieren,<br />
sondern einen größeren<br />
Zeitraum betrachten, erkennen wir,<br />
welche Bauteile sich problematisch<br />
entwickeln könnten. Fehlende oder<br />
zu späte Liefertermine sind ein klareres<br />
Indiz und werden graphisch in<br />
der Software erkennbar gemacht.<br />
Basierend auf dieser Kennzahlenanalyse<br />
und der zu beobachtenden<br />
Bauteilentwicklung am Markt kann<br />
ein geschulter Einkäufer nun frühzeitig<br />
reagieren und die Lieferung<br />
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