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Kaum sind die Neujahrstage vorbei, ist es so weit. Katzenmusik, maskierte<br />
Gestalten und Fasnachtsumzüge prägen das dörfliche Leben in der<br />
Gotthardregion. Plötzlich ist vieles anders – lebensfroher, bunter und schräger.<br />
The New Year is still fresh when it all begins. A cacophony of music, masked figures<br />
and carnival processions hold sway in the villages of the St. Gotthard region.<br />
Suddenly things are different – livelier, brighter and a little crazy.<br />
Fasnacht nennen sie die einen, Karneval<br />
die andern. Närrische Tage sind es allemal.<br />
Entweder liebt man sie heiss – oder man findet<br />
sie albern. Ein Drittes gibt es nicht. Wen das<br />
Fieber gepackt hat, kennt nur noch eines:<br />
die Fasnacht. Aus dem besonnenen Buchhalter<br />
wird plötzlich ein Clown. Und die sonst<br />
strenge Lehrerin tanzt als elegante Prinzessin<br />
beschwingt bis in den frühen Morgen hinein.<br />
Ja, in diesen Tagen steht die halbe Welt Kopf.<br />
Auch in den Alpentälern der Schweiz.<br />
Was ist so faszinierend, maskiert in einer<br />
Guggenmusik schräge Rhythmen zu spielen?<br />
Was macht den Reiz aus, in fremde Rollen<br />
zu schlüpfen und in den Gaststätten die<br />
Bekannten zu necken? Oder zusammen mit<br />
anderen hinter furchterregenden Holzmasken<br />
durch die Gegend zu tollen? Selber mitmachen,<br />
lautet die Antwort. Mit wildem Jubel und<br />
Trubel hat die Fasnacht hier wenig zu tun.<br />
Sie unterliegt meist festen Regeln und Ritualen.<br />
So auch in Luzern, der Metropole der Zentralschweiz.<br />
Wenn am Schmutzigen Donnerstag<br />
Bruder Fritschi mit seiner Familie und Begleitern<br />
morgens um 5 Uhr mit dem Schiff in der Stadt<br />
anlegt, wird mit einem Urknall die Fasnacht<br />
eröffnet. In diesem Moment verwandelt sich<br />
Luzern bis zum Aschermittwoch in einen<br />
brodelnden Hexenkessel. Sechs Tage und<br />
Nächte lang dröhnt die Stadt von den<br />
beschwingten Melodien der bunten Guggenmusiken.<br />
Skurrile Gestalten mit phantasievollen<br />
Masken und Kostümen ziehen durch die<br />
Gassen, und Tausende von bizarr gekleideten<br />
Menschen tanzen um die Wette.<br />
Im Lötschental, einem Oberwalliser Seitental,<br />
treiben vom 2. Februar bis Aschermittwoch die<br />
Tschäggättä ihr Unwesen. Die seltsamen<br />
Gestalten tragen grosse, fratzenhafte Masken<br />
aus Arvenholz und sind mit Schafs- oder<br />
Ziegenfellen bekleidet. Jeden Abend bis zum<br />
Aschermittwoch streifen sie allein oder in<br />
Gruppen durch die Dörfer und erschrecken<br />
die Leute – mit Vorliebe hübsche Frauen.<br />
Die Tschäggättä, hinter denen sich junge, in der<br />
Some call it Fasnacht, others Carnival. But<br />
crazy certainly fits the bill. You either love it –<br />
or find it ridiculous. There’s no middle ground.<br />
Once you're bitten by the bug, only means one<br />
thing: Fasnacht. The sober accountant suddenly<br />
becomes a clown. And the otherwise strait-laced<br />
teacher dances her way into the early hours<br />
of the morning as an elegant princess. It’s just<br />
that time of year when the world is turned on<br />
its head – and the Swiss alpine valleys aren’t<br />
immune.<br />
What is so fascinating about wearing a mask and<br />
playing offbeat music in a marching Guggenmusik<br />
Carnival band? What’s the attraction of assuming<br />
a different persona and bantering with acquaintances<br />
in pubs? Or joining a crowd to cavort<br />
around the area with terrifying wooden masks?<br />
There’s only one answer – take part and find<br />
out for yourself! Traditionally, however, Fasnacht<br />
has little to do with wild fun and games. It is<br />
governed by established rules and rituals for the<br />
most part. As in Lucerne, the metropolis of Central<br />
Switzerland. When Bruder Fritschi, his family and<br />
entourage lay anchor in the town on “Schmutzige<br />
Donnerstag” [Dirty Thursday] at five in the morning,<br />
the Fasnacht is opened with a loud bang.<br />
From this moment until Ash Wednesday, Lucerne<br />
turns into a bubbling witches' cauldron. For six<br />
days and nights the city reverberates with lively<br />
tunes from the colourful Guggenmusik Carnival<br />
bands. Bizarre characters with fantastical masks<br />
and costumes throng the lanes and thousands of<br />
weirdly dressed people perform one wild dance<br />
after another.<br />
In Lötschen Valley, an Upper Wallis side valley,<br />
the Tschäggättä go about their mischievous<br />
ways from 2 February to Ash Wednesday. These<br />
strange figures wear large grotesque masks<br />
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