2018_43
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Kurier Nr. <strong>43</strong> 26.10.<strong>2018</strong> Parteien – Organisationen – Vereine<br />
11<br />
Turnen in der Seniorenriege des TVD<br />
Dabei sein heisst, nicht allein zu sein<br />
Fitte Senioren: Gemeinsames Turnen. (Foto zvg)<br />
Das Seniorenturnen wird seit 1984 im TV Dietlikon angeboten.<br />
Seit dem Jahr 2010 bilden neu zirka 45 Seniorinnen und 75 Senioren<br />
die Seniorenriege Dietlikon. Ein Vereinsporträt.<br />
Geturnt wird bei den Senioren getrennt<br />
in zwei Gruppierungen, je<br />
nach körperlicher Verfassung. Der<br />
Eintritt erfolgt meistens ab zirka<br />
dem 55. Altersjahr. Wer fit bleiben<br />
will, ist bei den Senioren goldrichtig.<br />
Das gut ausgebildete Leiterteam<br />
bietet den Teilnehmern ein Turnprogramm,<br />
aufgebaut nach dem aktuellen<br />
Ausbildungskonzept im Erwachsenensport<br />
Schweiz «esa».<br />
Dies ist ein auf den Breiten- und<br />
Freizeitsport ausgerichtetes Förderprogramm<br />
des Bundesamtes für<br />
Sport, BASPO. Die Lektionen basieren<br />
auf Beweglichkeit, Kraft,<br />
Kondition und Vielseitigkeit.<br />
Die Senioren turnen jeweils am<br />
Mittwochabend in der Sporthalle<br />
Hüenerweid Halle 4, die Senioren 2<br />
(ältere Männer) von 16 – 17.30 Uhr<br />
und die Senioren 1 (jüngere Männer)<br />
von 18 – 19.30 Uhr. Diese beiden<br />
Komponenten widerspiegeln<br />
immer wieder ihre Wichtigkeit. Das<br />
fröhliche und gemütliche Beisammensein<br />
ist Balsam für Geist und<br />
Seele.<br />
Rahmenveranstaltungen<br />
Die verschiedenen Rahmenveranstaltungen<br />
wie Wanderungen, Besichtigungen<br />
und auch das interne<br />
Jassturnier sind feste Anlässe im<br />
Jahresprogramm. Dieser Aspekt ist<br />
selbstverständlich, hat doch jedes<br />
Mitglied bei Unfall oder Krankheit<br />
die Wertschätzung und Aufmerksamkeit.<br />
Diese Zuneigung hilft<br />
sehr oft, den Alltag besser zu bewältigen.<br />
Seniorenriege TVD<br />
René Mohler<br />
Auskunft: www.tvdietlikon.ch<br />
– René Mohler, Technischer<br />
Leiter, 044 833 11 52<br />
– Otto Zuberbühler, Präsident<br />
Seniorenriege, 044 833 01 17<br />
Eidgenössische Abstimmung<br />
Vor schweren Eingriffen in die Privatsphäre<br />
Die SP Dietlikon sagt Nein zur<br />
willkürlichen Überwachung von<br />
Versicherten.<br />
Am 25. November<br />
gelangt eine Änderung<br />
des Bundesgesetzes<br />
über den Allgemeinen<br />
Teil des<br />
Sozialversicherungsrechts<br />
zur Abstimmung. Gegen diese<br />
Vorlage, welche der Überwachung<br />
von Versicherten die gesetzliche<br />
Grundlage verschaffen soll,<br />
spricht auf den ersten Blick kaum<br />
etwas: Sozialversicherungen sollen<br />
Detektive einsetzen können, um Betrügern<br />
auf die Spur zu kommen.<br />
Problematische Vollmachten<br />
Problematisch an diesem Gesetz ist<br />
jedoch, dass Anbietern von Sozialversicherungen,<br />
das heisst auch privaten<br />
Unternehmen, damit Vollmachten<br />
eingeräumt werden, über<br />
die nicht einmal die Polizei verfügt.<br />
So darf die Polizei ohne richterliche<br />
Genehmigung nur den öffentlichen<br />
Raum observieren, während Versicherungsdetektive<br />
neu auch den Privatbereich<br />
überwachen dürften, solange<br />
dieser vom öffentlichen Raum<br />
aus frei einsehbar ist.<br />
Eingriffe in die Privatsphäre<br />
Die Anordnung einer solchen Observation,<br />
die mit Ton- und Videoaufnahmen<br />
des Privatlebens des<br />
Überwachten verbunden ist und<br />
über einen Zeitraum von sechs Monaten<br />
(oder auch länger) erfolgen<br />
kann, soll durch einen Angestellten<br />
der Versicherung und damit in deren<br />
Eigeninteresse und ohne jegliche<br />
rechtsstaatliche Kontrolle erfolgen.<br />
Es ist höchst bedenklich, wenn hoheitliche<br />
Aufgaben an Private übertragen<br />
werden sollen, welche mit<br />
schweren Eingriffen in die Privatsphäre<br />
verbunden sind. Solche<br />
Aufgaben sind klar und eindeutig<br />
Sache des Staates. Der Rechtsschutz<br />
und die Haftung müssen für<br />
den Einzelnen gewährleistet sein,<br />
zumal sich zirka 50 Prozent der<br />
Überwachten nachträglich als unschuldig<br />
erweisen, also ohne Grund<br />
unter Umständen monatelang observiert<br />
und gefilmt wurden.<br />
Das Argument, wer Versicherungsleistungen<br />
beziehe, stelle sich damit<br />
quasi selber unter Generalverdacht<br />
und müsse sich halt gefallen lassen,<br />
observiert zu werden, ist geradezu<br />
zynisch. Eine Invalidenrente zugesprochen<br />
zu erhalten, war nie schwieriger<br />
als heute und die Anforderungen<br />
werden immer noch fortlaufend<br />
verschärft.<br />
Zu Betrügern abgestempelt<br />
Es gibt keinen Grund, ausgerechnet<br />
die Personen, die diesen allenfalls<br />
jahrelangen Spiessrutenlauf überstanden<br />
haben, pauschal zu mutmasslichen<br />
Betrügern abzustempeln. Darin<br />
zeigt sich vielmehr die Logik der<br />
Versicherungen.<br />
Sollte dieses verunglückte Gesetz<br />
von den Stimmbürgern «durchgewinkt»<br />
werden, wird es wohl nicht<br />
lange dauern bis die Versicherungslobby<br />
erneut in Bern anklopft und<br />
auch die Überwachung aller anderen<br />
Versicherungsnehmer fordert,<br />
denn schliesslich beziehen auch<br />
diese Versicherungsleistungen, die<br />
den Gewinn schmälern.<br />
Die polizeiliche Ermittlung und<br />
Strafverfolgung sind sensible Bereiche,<br />
welche den strikten Regeln<br />
des Rechtsstaates folgen sollen.<br />
Das vorliegende Bundesgesetz,<br />
welches im Schnellzug-Tempo ausgearbeitet<br />
wurde, beachtet diese<br />
Regeln klar zu wenig. Eine breite,<br />
parteiunabhängige Bürgerbewegung<br />
hat deshalb gegen das Gesetz<br />
das Referendum ergriffen. Die SP<br />
empfiehlt aus diesen Gründen ein<br />
Nein zum missglückten Gesetz.<br />
Vorstand SP Dietlikon<br />
Robert Amsler