DECO GUIDE 2019

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1 Gussform für einen Betonkerzenhalter (www.magdas.at). 2 Fragile Geometrie:
„M3 Loungechair“ (www.nww.at). 3 Stuhl „Bolbo“ und Tisch „Fusca“
(www.rosenthal.de). 4 Leuchte „Tom“ in drei Varianten (www.interio.at)
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5 Runde
Sache: Massivholztisch
„Fusca“ lädt
zum Essen
ein (www.
rosenthal.de).
6 Thomas
Feichtner ist
Designer und
Handwerker.
7 Aus Zauntechnik
wurde
Stuhl „Octagon“
(www.
hs-zaun.at)
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„Möbel sollten einfach
funktionieren und hohen
Gesprächskomfort bieten.
Heute verbringen wir am Tisch
sehr viel Zeit miteinander
“
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Ist Bequemlichkeit eine Frage der Qualität?
Statt von Bequemlichkeit würde ich lieber
von Sitzkomfort sprechen – und davon, dass
man sich bei Tisch sicher fühlt, geschützt,
aber trotzdem offen für Gesprächspartner ist.
In der heutigen Welt und einer Kultur,
in der Kontakte oft über Social Media gehalten
und Beziehungen über Entfernungen
geführt werden, sind Kochen und Essen die
letzte unangetastete Domain der zwischenmenschlichen
Begegnung. Da sollten Möbel
einfach funktionieren und einen guten
Gesprächskomfort bieten. Im Gegensatz zu
früher, als am Tisch ausschließlich gegessen
wurde, kocht man heute zusammen, isst
miteinander und verbringt viel Zeit am Tisch.
Ein Zaun kann Inspiration für einen Stuhl
sein, sieht man an einem Ihrer Entwürfe.
Welche Rolle spielt Handwerk beim Design?
Sehr spannend ist beim Handwerk – so, wie
ich es verstehe – das Gesamtheitliche. Damit
meine ich einen Entwerfer, der seinen Entwurf
auch selbst baut und verkauft. Es entsteht
alles unter einer Person oder einer kleinen
Personengruppe. Das macht es interessant,
ursprünglich und irgendwie geerdet.
Wie präsentiert oder verkauft man gut?
Das Kaufverhalten hat sich grundlegend geändert.
Geschäfte müssen zu Erlebniswelten
werden. Verkaufsflächen haben viel eher die
Funktion einer Messe. Und auch die Strukturen
müssen sich ändern. Nachdem ich
für Behindertenwerkstätten die Gussform für
einen Kerzenhalter entwickelt hatte, damit
die Form immer gleich bleibt, auch wenn
Menschen mit unterschiedlichen Handicaps
daran arbeiten, verkaufte sich das Design
erfolgreich. Design kann Unternehmen durchaus
neue Wege erschließen.
Zu Ihrem Repertoire zählen Möbel,
Tableware, aber auch Schmuck. Gab es ein
Lieblingsprojekt?
Das Büromöbelprogramm für Bene, das ich
dieses Jahr abgeschlossen habe und in dem
viel Energie und Herzblut stecken, war eines
der spannendsten Projekte meiner Karriere.
Ich konnte die Möbel komplett neu entwickeln.
Sie sind für den Kreativbereich
gemacht, aber auch für Wohnateliers oder
Start-ups mit kleineren oder größeren
Strukturen. Die Tische haben zwei Ebenen,
um Laptop, iPad oder Tablet verschwinden
zu lassen. Alle Entwürfe stehen genau zwischen
Home und Office. Heute gibt es keine
Trennung mehr von Arbeit und Privatem:
Wir nehmen unsere Familie via WhatsApp
mit ins Büro und beantworten berufliche
E-Mails am Wochenende in familiärer Atmosphäre.
Darauf eine Antwort als Möbel zu
geben, war eine spannende Sache.
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