Immobilia 2007/04 - SVIT
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Betreffend das Benutzungsrecht an einem<br />
gemeinschaftlichen Teil hat das Bundesgericht<br />
in einem neueren Entscheid (BGE<br />
130 III 450) zudem festgehalten, dass die Benutzung<br />
vom Wortsinn her eine Veränderung<br />
der Sache bzw. einen Eingriff in die Substanz<br />
ausschliesse.<br />
Bepflanzung mit Einschränkung<br />
Aus den vorerwähnten Gesetzesbestimmungen<br />
sowie aus den exemplarisch angeführten<br />
Gerichtsentscheiden (welchen sich noch<br />
weitere hinzufügen liessen) ergibt sich, dass<br />
die alleinige Einräumung eines ausschliesslichen<br />
Benutzungsrechts dem Stockwerkeigentümer<br />
lediglich das Recht gibt, den fraglichen<br />
Gartenanteil allein, unter Ausschluss<br />
der anderen Stockwerkeigentümer, als Gartensitzplatz<br />
zu benutzen, dass ihm aber jegliche<br />
Veränderung an der Gartengestaltung<br />
untersagt ist.<br />
Wie oben bereits erwähnt, wird den Stockwerkeigentümern<br />
in Art. 7 des Reglements<br />
allerdings nicht nur ein ausschliessliches Benutzungsrecht<br />
an den Gartensitzplätzen eingeräumt,<br />
sondern in Art. 7 Abs. 2 wurde<br />
auch festgelegt, dass bei der Bepflanzung<br />
der Gartensitzplätze die behördlichen Auflagen<br />
betreffend die Umgebungsgestaltung zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
Aus dieser Bestimmung geht hervor, dass<br />
den Stockwerkeigentümern im vorliegenden<br />
Fall zusätzlich zum ausschliesslichen Benutzungsrecht<br />
und daher abweichend vom<br />
oben ausgeführten, auch das Recht zusteht,<br />
die Gartensitzplätze zu bepflanzen bzw. an<br />
der Bepflanzung Änderungen vorzunehmen,<br />
wobei die in der Baubewilligung enthaltenen<br />
diesbezüglichen behördlichen Auflagen<br />
zu beachten sind. Zusätzliche Einschränkungen<br />
bei der Bepflanzung ergeben<br />
sich zudem daraus, dass ein Stockwerkeigentümer<br />
die anderen Stockwerkeigentümer<br />
in deren Benutzungsrechten nicht beeinträchtigen<br />
darf.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend kann die Frage, was auf<br />
den zur ausschliesslichen Benutzung zugewiesenen<br />
Gartensitzplätzen gebaut, gepflanzt<br />
oder sonst wie geändert werden darf,<br />
wie folgt beantwortet werden:<br />
a) Gebaut werden darf nichts.<br />
b) Gepflanzt werden darf im Rahmen der in<br />
der Baubewilligung enthaltenen diesbezüglichen<br />
behördlichen Auflagen. Wobei<br />
zusätzlich zu berücksichtigen ist, dass die<br />
Benutzungsrechte der anderen Stockwerkeigentümer<br />
nicht beeinträchtigt<br />
werden dürfen.<br />
Agenda<br />
Samstag, 9. Juni <strong>2007</strong><br />
ganztägiges Seminar<br />
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c) Abgesehen von der Bepflanzung dürfen<br />
keine Änderungen an den Gartensitzplätzen<br />
vorgenommen werden.<br />
Die Antwort auf die zusätzliche Frage, für<br />
welche Änderungen die Zustimmung der<br />
Stockwerkeigentümergemeinschaft erforderlich<br />
ist, ergibt sich grundsätzlich aus den<br />
vorstehenden Antworten: Die Zustimmung<br />
der Gemeinschaft ist für alle Änderungen erforderlich,<br />
mit Ausnahme derjenigen an der<br />
Bepflanzung. Ergänzend kann noch erwähnt<br />
werden, dass wohl die meisten in Frage<br />
kommenden Änderungen als luxuriöse oder<br />
allenfalls nützliche bauliche Massnahmen zu<br />
qualifizieren wären, was in der Mehrheit der<br />
Fälle die Zustimmung einer qualifizierten<br />
Mehrheit (vgl. Art. 12 des Reglements bzw.<br />
Art. 647d und 647e ZGB) erforderlich machen<br />
dürfte.<br />
Beitrittserklärung zum Schweizer Stockwerkeigentümerverband<br />
q Ich interessiere mich für die Mitgliedschaft beim Schweizer<br />
Stockwerkeigentümerverband<br />
q Ich trete dem Schweizer Stockwerkeigentümerverband als Mitglied bei<br />
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q Kollektivmitglied (juristische Personen und<br />
Stockwerkeigentümergemeinschaften)<br />
Der Mitgliederbeitrag von CHF 75.– (Einzelmitglieder) bzw. CHF 125.–<br />
(Kollektivmitglieder) wurde auf das Verbandskonto einbezahlt.<br />
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immobilia April <strong>2007</strong> 37