Immobilia 2007/04 - SVIT
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Credit Suisse «Immobilienmarkt <strong>2007</strong>»<br />
Schweizer Immobilienmärkte<br />
im Zeichen der Trendwende<br />
Auf dem Wohnungsmarkt ist eine «sanfte Landung» zu erwarten. Zu diesem<br />
Schluss kommen die Ökonomen der Credit Suisse in ihrer diesjährigen Immobilienstudie.<br />
Mit 44 000 neuen Einheiten gelangen dieses Jahr so viele<br />
Wohnungen auf den Markt wie zuletzt in den Achtzigerjahren.<br />
Trotz steigender Leerwohnungsziffer können<br />
Leerstandsquoten in der Höhe von 1,8%, wie<br />
sie in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre<br />
vorherrschten, auf absehbare Zeit ausgeschlossen<br />
werden. Der Höhepunkt der Wohnungsproduktion<br />
ist absehbar, der Anstieg der<br />
Leerstandsquote damit nach oben limitiert.<br />
Die ungewohnt hohe Ausweitung des Wohnungsbestandes<br />
dürfte dieses Jahr den Angebotsüberhang<br />
nochmals vergrössern, so<br />
dass den Preisanstiegen allmählich Grenzen<br />
gesetzt werden. In der Regel reagieren die<br />
Immobilienpreise mit einer Verzögerung von<br />
etwa 12 bis 18 Monaten auf Veränderungen<br />
des Marktgleichgewichts. Insofern sollte sich<br />
der zunehmende Angebotsüberhang in den<br />
Preisen bereits abzuzeichnen beginnen.<br />
Regional ungleiche Bevölkerungsdynamik und deren Komponenten (Beitrag zum Bevölkerungswachstum<br />
in Prozent, Mittelwerte der Jahre 2000 — 2005) Quelle: Bundesamt für Statistik (BFS),<br />
Credit Suisse Economic Research<br />
Red. – Immobilien bleiben gefragt. Ein anhaltender<br />
konjunktureller Rückenwind und ein<br />
historisch immer noch tiefes Zinsniveau sorgen<br />
für eine ungebrochene Dynamik. Zu diesem<br />
Schluss gelangt die Studie «Immobilienmarkt<br />
<strong>2007</strong>» der Credit Suisse. Doch manchenorts<br />
mehren sich Zweifel, ob die Preise<br />
weiter im bisherigen Tempo steigen werden.<br />
Die erwartete Ausweitung in Prozent des gesamten<br />
Wohnraumangebots (1,31%) fällt<br />
<strong>2007</strong> gemessen an der mittleren Absorption<br />
der vergangenen fünf Jahre (0,95%) hoch<br />
aus. Vor allem in den Kantonen Zürich und<br />
Aargau sowie in dem durch den Zweitwohnungsbau<br />
geprägten Kanton Wallis dürfte<br />
das Mehrangebot nicht einfach zu absorbieren<br />
sein.<br />
Steigende Eigentumsquote<br />
Das Einfamilienhaus ist und bleibt die bevorzugte<br />
Eigentumsform. Der Traum von einem<br />
eigenen Haus ist dabei trotz der Verbreitung<br />
des Stockwerkeigentums so präsent wie eh<br />
und je. Restriktionen monetärer Art sowie<br />
beschränkte Verfügbarkeit an zentralen Lagen<br />
verhindern dessen Realisierung. Die<br />
Preisanstiege von Wohneigentum in den<br />
letzten fünf Jahren haben diesen Traum für<br />
viele wieder etwas in die Ferne gerückt. Gemäss<br />
dem Housing Affordability Index (Quotient<br />
aus Preisen für Wohneigentum und<br />
durchschnittlichem privatem Einkommen)<br />
muss heute für ein Einfamilienhaus mehr als<br />
das Achtfache und für Stockwerkeigentum<br />
Regional unterschiedliches Bevölkerungswachstum<br />
Hinter den gesamtschweizerischen Bevölkerungstrends<br />
verbergen sich teilweise sehr<br />
unterschiedliche Entwicklungen auf regionaler<br />
Ebene. Entgegen weitläufiger Meinung<br />
sind in der Schweiz die Geburtenüberschüsse<br />
ungleich verteilt. Ein Grossteil der abweichenden<br />
Entwicklung ist auf das Binnenwanderungsgeschehen<br />
zurückzuführen. Nur<br />
acht Kantone verfügen über eine solche Anziehungskraft,<br />
dass die Binnenwanderung<br />
einen substanziellen Beitrag an das Bevölkerungswachstum<br />
leistet. Interessanterweise<br />
gleichen sich die Binnenwanderungssaldos<br />
innerhalb von Grossregionen weitgehend<br />
aus. Einzig die Ostschweiz muss einen spürbar<br />
negativen Saldo hinnehmen.<br />
Ausweitungstrend des Angebots <strong>2007</strong> gegenüber 2006.<br />
Quelle: Credit Suisse Economic Research<br />
38 immobilia April <strong>2007</strong>