Weilroder Gazette November/Dezember 2018
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10 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />
In den vielen Mühlen im Weiltal wurde<br />
längst nicht nur nur Getreide gemahlen<br />
Sabine Preußer, Karl-Otto Kilb und René Landsee berichteten in einem Geschichtsvortrag von 50 Mühlen<br />
Weilrod. Zu einem Vortrag<br />
über die Mühlen im Weiltal<br />
hatte der Geschichtsverein<br />
ins Neuweilnauer DGH eingeladen.<br />
Bevor Sabine Preußer,<br />
Karl-Otto Kilb und René<br />
Landsee auf das Thema eingingen,<br />
führte Landsee in die<br />
Geschichte der Mühlen ein.<br />
Die ersten Mühlen gab es um<br />
500 v.Chr. in Mesopotamien.<br />
Sie wurden durch Schöpfräder<br />
angetrieben. Seit 500 n.<br />
Chr. gab es Wassermühlen<br />
bei den Römern. Ab dem 12.<br />
Jahrhundert hat man Staudämme<br />
gebaut, um die Wasserkraft<br />
nutzen zu können.<br />
Sabine Preußer führte zu<br />
den Mühlen im Weiltal. 50<br />
an der Zahl standen an der<br />
Weil, davon 17 auf dem heutigen<br />
<strong>Weilroder</strong> Gebiet. Es<br />
handelte sich um Privat- oder<br />
Erbleihmühlen. Letztere gehörten<br />
der Herrschaft und<br />
wurden gegen Zins und Steuer<br />
vergeben. Oft wurde in<br />
Naturalien bezahlt, ab 1885<br />
aber nur noch in Geld. An<br />
der Weil standen Getreide-,<br />
Geschichtsverein öffnete erstmals sein Archiv<br />
Thomas und Werner Jeck waren unter den ersten Besuchern - Sie erforschen die Hasselbacher Kriegsgeschichte<br />
Weilrod. Als Thomas Jeck<br />
im Mai mit der <strong>Weilroder</strong><br />
Delegation nach Billy-Berclau<br />
reiste und den Soldatenfriedhof<br />
besuchte, stieß er<br />
dort auf den Namen Bargon.<br />
Bargon ist ein Hasselbacher<br />
Name, ein Gefallener dieses<br />
Namens findet sich aber<br />
nicht auf der Gedenktafel am<br />
Ehrenmal. Das brachte Jeck<br />
und seinen Vater Werner auf<br />
die Idee zu recherchieren, ob<br />
in Billy-Berclau Hasselbacher<br />
begraben sind.<br />
Die Reproduktion zeigt eine alte Postkarte von der Mappesmühle<br />
Öl-, Schleif-, Schneid-,<br />
Schmelz-, Walk- und Papiermühlen<br />
sowie Eisenhammer.<br />
Dass an einem Platz oft<br />
mehrere Mühlen standen,<br />
dass die Wasserrechte geteilt<br />
wurden, was auch zu<br />
Streitigkeiten führte, dass es<br />
Dörfer gab, die ihr Getreide<br />
in bestimmten Mühlen mahlen<br />
lassen mussten, all das<br />
berichtete Sabine Preußer.<br />
Auch in Finsternthal gab es<br />
nach ihren Recherchen zwei<br />
Der <strong>Weilroder</strong> Geschichtsverein<br />
hat erstmals sein<br />
Archiv im Emmershäuser<br />
Bürgerhaus geöffnet, um<br />
<strong>Weilroder</strong>n Gelegenheit<br />
zum Stöbern zu geben. Thomas<br />
und Werner Jeck hatten<br />
die Kriegsstammrolle, in der<br />
alle Gefallenen aufgeführt<br />
sind, rasch gefunden. Jeck<br />
konnte die Namen und Todesdaten<br />
gerade noch lesen<br />
und mit der Namensliste des<br />
Ehrenmals abgleichen, Angaben<br />
darüber wo die Männer<br />
Mühlen, eine wurde wohl nie<br />
in Betrieb genommen. In der<br />
Landsteiner Mühle gab es<br />
schon 1688 eine Wirtschaft,<br />
die Muckenschmiede, der<br />
heutige Egertshammer, hatte<br />
wechselnde Nutzungen. Die<br />
Mappesmühle brannte durch<br />
den Leichtsinn der Mappesmüllerin<br />
ab. 1213 wird die Erbismühle<br />
in einem Streit mit<br />
dem Finsternthaler Müller<br />
genannt, der Gertrudenhammer<br />
hieß einst Herrenmühle<br />
gestorben und begraben sind,<br />
waren jedoch nicht zu entziffern.<br />
Gemeindearchivar Erwin<br />
Buhlmann will die Jecks<br />
in ihrem Bemühen, die Hasselbacher<br />
Kriegsgeschichte<br />
zu erforschen, unterstützen<br />
und hat alte Akten nach Billy-<br />
Berclau geschickt. Vielleicht<br />
stößt man ja so auf einen Teil<br />
gemeinsamer Geschichte.<br />
Zehn Bürger waren der Einladung<br />
gefolgt. Es ist geplant,<br />
das Archiv künftig häufiger<br />
zu öffnen. Die nächsten<br />
und Haus Waldeck war früher<br />
eine Papiermühle.<br />
Karl-Otto Kilb berichtete<br />
über die Mühlen in Rod,<br />
insbesondere über den<br />
Schmiedhof, das Hammerwerk,<br />
das im 15. Jahrhundert<br />
mit der Emmershäuser Mühle<br />
große Bedeutung hatte.<br />
Die Kleinmühle, die Generationen<br />
lang von Müllern namens<br />
Will betrieben wurde,<br />
brannte im Krieg ab. Auch die<br />
Ölmühle der Bangerts und<br />
die seit 1586 genannte Untermühle<br />
stellte er vor. Die Untermühle,<br />
besser als Wapplersmühle<br />
bekannt, musste<br />
dem Straßenausbau weichen.<br />
René Landsee führte noch<br />
einmal an die Emmershäuser<br />
Hütte. In ihren besten Zeiten<br />
trieben hier vier Wasserräder<br />
die Hämmer an. 1865 wurde<br />
sie geschlossen. Auch über<br />
die Emmershäuser Mühle,<br />
die Runkelsteiner Mühle<br />
und die Windener Mühle,<br />
die bis 1862 als „Bannmühle“<br />
genannt ist, berichtete René<br />
Landsee. ge<br />
Termine sind am 17. <strong>November</strong>,<br />
8. <strong>Dezember</strong> und 29. <strong>Dezember</strong>,<br />
jeweils 14 bis 17 Uhr.<br />
Buhlmann weiß nicht, wie<br />
viele Dokumente in den Regalen<br />
lagern. Es gibt auch<br />
noch viele Kartons aus dem<br />
Käthner-Nachlass mit noch<br />
nicht gesichtetem Inhalt. Was<br />
Buhlmann allerdings weiß ist,<br />
dass es noch sehr viel mehr<br />
sein könnte, wäre damals bei<br />
der Gebietsreform 1972 nicht<br />
so viel weggeworfen worden.<br />
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