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KEM Konstruktion Systems Engineering 02.2018

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt

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FMEA<br />

METHODEN<br />

Methodencloud: Anforderungen,<br />

Spezifikationen, Funktionale<br />

Sicherheit, Control Plan und weitere<br />

Methoden nutzen dieselben Daten.<br />

Alle Methoden sollten deshalb<br />

vernetzt arbeiten<br />

Bild: Plato<br />

Ein weiterer Punkt war, dass einige<br />

aus dem Team einfach die vorherige<br />

FMEA kopierten und mittels<br />

„Speichern unter“ eine neue<br />

Version erzeugten, da sie keinen<br />

Wert darin sahen, eine FMEA-Analyse durchzuführen. Empfohlene<br />

Maßnahmen fanden keine Beachtung. Schließlich mussten sie die<br />

Daten manipulieren, um Dashboards für das Management zu erstellen.<br />

Diese Berichte waren nicht wirklich repräsentativ für das, was<br />

innerhalb des Unternehmens geschah. Die Garantieansprüche begannen<br />

in Höhe von 5 Millionen Dollar pro Jahr zu steigen, das Produkt<br />

wurde mit einer alarmierenden Rate zurückgegeben und die<br />

Ursachenanalyse, die die Ingenieure durchführten, wurde nicht an<br />

die Entwicklungs- und Fertigungsingenieure zur weiteren Analyse<br />

zurückgeschickt. Bei einem Notfallmeeting gab ein Team in Europa<br />

bekannt, dass es das Qualitätsproblem drei Monate früher gelöst<br />

hatte, aber dies niemandem im Unternehmen mitgeteilt wurde. Unterdessen<br />

kämpften die Standorte, die das gleiche Produkt herstellten,<br />

weiter mit dem gleichen Problem. Das Risiko erhöhter Rückrufaktionen,<br />

Sicherheitsprobleme und die Haftung des Unternehmens<br />

für diese Ausfälle waren auf das Fehlen eines Gleichgewichts der<br />

drei genannten Elemente zurückzuführen.<br />

Neuer AIAG-VDA-Standard gibt die Richtung vor<br />

Eine FMEA zu erstellen, ist immer eine Herausforderung. Organisationen<br />

sind verpflichtet, die Einhaltung ihrer Zertifizierungen und der<br />

neuesten AIAG/VDA- und ISO-Normen sicherzustellen. Sie müssen<br />

ihre Pläne zur Risikoidentifizierung- und -vermeidung durch interne<br />

und externe Audits nachweisen und kontinuierlich validieren. Mit<br />

dem neu ausgerichteten AIAG-VDA-Standard wird es für viele Unternehmen<br />

jedoch schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, ihre<br />

FMEA mit Tabellenkalkulationen zu verwalten. Die AIAG weiß das<br />

und stellt klar: „Bei komplexen Produkten und Prozessen wird der<br />

Einsatz von spezieller FMEA-Software empfohlen.“ Microsoft Excel<br />

gehört nicht dazu. Um das Gleichgewicht zu erreichen, das Menschen<br />

und Prozesse benötigen, müssen Unternehmen ihre Teams<br />

mit den technologischen Werkzeugen ausstatten, um erfolgreich zu<br />

sein und ein angemessenes Risikomanagement zu erreichen.<br />

• Modellbasiertes Arbeiten: Visuelles Arbeiten zur Vorbereitung und<br />

zum Aufbau von Strukturen und Netzen beschleunigt das Arbeiten<br />

und erleichtert das Verständnis für Systemzusammenhänge.<br />

• Methodenvernetzung: Anforderungen, Spezifikationen, Funktionale<br />

Sicherheit, Control Plan und weitere Methoden nutzen dieselben<br />

Daten. Alle Methoden sollten deshalb vernetzt arbeiten<br />

und Änderungen überall sofort aktualisiert sichtbar sein. Eine Datenbank<br />

ist erforderlich.<br />

• Eigene Methoden verwenden: Informationen zu Reklamationen<br />

oder zu Kosten können für Unternehmensabläufe wichtig sein.<br />

Für individuelle Daten in der FMEA oder zusätzliche Formblätter<br />

ist es erforderlich, dass die Software konfigurierbar ist.<br />

• Technologie: Die Webtechnologie ist die moderne Technik. Sie<br />

bietet hohe Verfügbarkeit für den Anwender und benötigt keine<br />

lokale Installation auf dem Rechner des Anwenders.<br />

• Kommunikation: Ein integriertes Benachrichtigungskonzept ist<br />

notwendig, wenn Team-Mitglieder oder Verantwortliche relevante<br />

Informationen automatisch erhalten sollen.<br />

• Lessons Learned: Wissen ist kostbar. Ein geregelter Prozess für<br />

FMEA-Vorlagenerstellung, Freigabe, Verteilung und Aktualisierung<br />

macht sich bezahlt. Vorlagen-Management ist sehr effizient,<br />

wenn es viele ähnliche Produkte/Prozesse/Projekte, Varianten<br />

oder verteilte Standorte gibt.<br />

Unternehmen sollten bei der Auswahl einer FMEA-Software also<br />

darauf achten, dass es sich dabei um eine zentrale Plattform handelt,<br />

die Teams standortübergreifend verbindet, bestehendes Wissen<br />

sowie Vorlagen nutzt, Methoden vernetzt, modell-basiertes Arbeiten<br />

unterstützt und den neusten technologischen Anforderungen<br />

entspricht.<br />

jg<br />

www.plato.de<br />

Details zu FMEA-Software:<br />

hier.pro/ONrn8<br />

Abschied nehmen von der Tabelle<br />

Bei der Entwicklung komplexer Produkte wird der Einsatz spezialisierter<br />

FMEA-Software von der AIAG/VDA-Harmonisierung zu Recht<br />

ausdrücklich empfohlen. Tabellenkalkulationen können die wachsende<br />

Zahl an Anforderungen an eine FMEA-Software nicht mehr bewältigen.<br />

Es gibt zahlreiche FMEA-Tools. Unternehmen müssen<br />

prüfen, welches zu ihren Einsatzzwecken passt. Diese Kriterien bieten<br />

Unterstützung beim Auswahlprozess:<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> 02 2018 33

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