KEM Konstruktion Systems Engineering 02.2018
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt
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ANFORDERUNGEN FUNKT<br />
Systemanforderungen Funktionen<br />
IONEN<br />
SYSTEMELEMENTE<br />
Verhalten Komponenten Module System<br />
TITELSTORY<br />
TOOLS<br />
Bild: Two Pillars/team::mt<br />
werden Redundanzen vermieden. Kern der Arbeit in iQuavis ist ein<br />
Modellierungsansatz, der in Zusammenarbeit von ISID mit der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft entstanden ist und auf der bekannten Modellierungsmethode<br />
Consens aufbaut.<br />
•Zur Strukturierung und Hierarchisierung von Elementen wird<br />
die Baum-Modellierung genutzt. Hierin werden Anforderungen<br />
klassifiziert und gruppiert. Anschließend werden sie so heruntergebrochen,<br />
dass sie den entsprechenden Funktionen oder Lösungselementen<br />
zugeordnet werden können. Auch Funktionen<br />
und Lösungs- bzw. Systemelemente können auf diese Weise<br />
strukturiert werden. Schließlich werden die einzelnen Bäume<br />
miteinander verknüpft – so entsteht eine Traceability zwischen<br />
Anforderungen, Funktionen und Systemelementen<br />
• Die Struktur eines <strong>Systems</strong> ist nicht nur durch seine Hierarchisierung,<br />
sondern auch seine Vernetzung charakterisiert. Mit Hilfe<br />
von Blockdiagrammen werden die Systemelemente und ihre Verbindungen<br />
modelliert – typischerweise werden hier Informations-,<br />
Stoff- und Energieflüsse unterschieden. Auch die Schnittstellen<br />
oder Ports der Systemelemente werden spezifiziert. Mo-<br />
Kundenbedürfnisse<br />
Mit dem iQuavis-<br />
Ansatz gelangt der<br />
Anwender von den<br />
Anforderungen bis<br />
ins System<br />
„Im Auftrag des Toyota-Produktionssystems“<br />
Anlass für die Entwicklung von iQuavis war die Zusammenarbeit<br />
von Unternehmen des Toyota-Netzwerks mit dem Unternehmen<br />
ISID, das über eine herausragende <strong>Engineering</strong>-Methodenkompetenz<br />
verfügt, aber gleichzeitig IT-Lösungsanbieter ist. Es sollte ein<br />
Werkzeug entstehen, das Projektmanagement und Reporting, Qualitätsmanagement-Methoden<br />
wie bspw. FMEA oder Quality Func -<br />
tion Deployment (QFD) und Issue Management unterstützt und dabei<br />
die Gemeinsamkeiten dieser Methoden auf Basis einer zentralen<br />
Datenbank nutzt. Flexibilität und Praktikabilität waren die Entwicklungsziele<br />
von iQuavis; die erste Version wurde 2006 eingeführt<br />
und wird inzwischen in Japan von mehr als 40.000 Nutzern<br />
eingesetzt – in der Automobilindustrie von Toyota, Honda und Nissan.<br />
Aber auch andere starke japanische Marken setzen auf iQuavis,<br />
wie z.B. Nikon und Olympus.<br />
Kern von iQuavis ist eine einfache Systemmodellierung ohne sichtbare<br />
SysML. Wie in einer Office-Anwendung können komplexe Produkte<br />
einfach und intuitiv modelliert werden – ohne die Untiefen der<br />
SysML oder anderer Modellierungssprachen verstehen zu müssen.<br />
Im sogenannten Systemmodell sind<br />
die Anforderungen, die Struktur und<br />
das Verhalten des betrachteten <strong>Systems</strong><br />
enthalten. Die verschiedenen<br />
Daten und Informationen sind miteinander<br />
verknüpft. Die Darstellung<br />
und Bearbeitung dieser Daten kann<br />
auf unterschiedliche Weisen erfolgen<br />
– in Form von Diagrammen, Tabellen<br />
oder Matrizen. Durch die frühzeitige<br />
Modellierung von Produkthierarchien<br />
und Produktstrukturen über Bäume –<br />
inkl. der notwendigen Zusammenhänge<br />
– wird auch das Projektmanagement<br />
möglich. Ressourceneinsatz,<br />
Nachverfolgung von Aufgaben, Issue-<br />
Tracking und Kommunikation ohne<br />
Umwege über E-Mails oder Skype<br />
wird in iQuavis direkt angeboten. So<br />
iQuavis vernetzt die Disziplinen im Projekt –<br />
von Vertrieb und Projektmanagement über<br />
Mechanik- und Elektrokonstruktion bis hin<br />
zu Einkauf und Qualitätssicherung<br />
Bild: Two Pillars/team::mt<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> 02 2018 37