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KEM Konstruktion Systems Engineering 02.2018

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt

Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Christian Sallach, Chief Digital Officer, Wago; KEM Perspektiven: Systems Engineering einführen - ein soziales Projekt

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MANUFACTURING EXECUTION SYSTEMS (MES)<br />

ANWENDUNG<br />

Bild: Tebis<br />

Die Tebis-Maschinenbibliothek umfasst über 800 virtuelle Maschinenmodelle<br />

in 3000 Varianten – inklusive Mehrachsenmaschinen,<br />

Multifunktionsmaschinen wie Dreh-Fräsmaschinen und Drehma -<br />

schinen mit Haupt- und Gegenspindel<br />

Bild: Tebis<br />

Realitätsnahe Simulation: Die Werkzeugwege werden mit einem Mausklick<br />

auf Kollision geprüft und über die integrierten Postprozessoren ausgegeben.<br />

Zeitaufwändige und kostenintensive Einfahrprozesse entfallen<br />

denen ein Unternehmen arbeitet, als digitale Zwillinge. Dabei berücksichtigt<br />

die Datenbank die Konturen der Werkzeuge absolut genau.<br />

Moderne Hochleistungswerkzeuge – zum Beispiel HPC-Fräser<br />

zum Schruppen, HFC-Fräser zum Schlichten und Vorschlichten oder<br />

Kreissegmentfräser zum Schlichten – lassen sich so perfekt nutzen.<br />

Seit Release 6 verfügt die CAD/CAM-Software zudem über eine<br />

Aggregatebibliothek für weitere Zusatzeinrichtungen wie Backenfutter,<br />

Lünette und Spitze sowie Maschinentische, Anbauten und<br />

Trennwände. Auch virtuelle Spannmittel sind Teil des CAD/CAM-<br />

<strong>Systems</strong>.<br />

Da die virtuelle Welt die reale Fertigungsumgebung eins zu eins widerspiegelt,<br />

lassen sich die Vorteile der Simulationstechnologie von<br />

der Planung bis in die Werkstatt voll ausnutzen. So können bereits<br />

bei der Planung mögliche Kollisionen ermittelt und korrigiert werden<br />

– die NC-Programmierung startet gleich mit den geeigneten Aufspannungen,<br />

Werkzeugen und Anstellrichtungen.<br />

Der Simulator ist vollständig in die CAD/CAM-Umgebung integriert.<br />

Simulation und Kollisionsprüfung lassen sich so noch vor dem Postprocessing<br />

durchführen. Durch die Maschinentechnik der CAD/<br />

CAM-Software ist das wesentlich komfortabler, sicherer und effizienter,<br />

als den NC-Code zu simulieren und Anpassungen im steuerungsspezifischen<br />

NC-Format durchzuführen.<br />

Der CNC-Simulator prüft das komplette Bearbeitungsszenario: Dazu<br />

gehören Maschinen, Köpfe, Spannmittel, Aggregate, Anbauten,<br />

Bauteil, Rohteil, Werkzeuge, Werkzeugwechsel, Gültigkeit der Arbeitsebenen,<br />

Aufspannungen, Startpunkte und Anschlussbedingungen,<br />

Endschalter-Limitationen, Achs- und Verfahrbewegungen mit<br />

sämtlichen Zustellungen und Zwischenbewegungen sowie die Bearbeitungsplausibilität.<br />

In der Werkstatt informiert sich der Maschinenbediener über Rohund<br />

Bauteilgeometrien, über Aufspannungen und die verwendeten<br />

Werkzeuge. Und wenn die Bearbeitung doch einmal kurz vor knapp<br />

angepasst werden muss – etwa weil eine Maschine ausgefallen ist<br />

oder Werkzeuge aussortiert worden sind – so ist das problemlos<br />

möglich. Technologiedaten wie Vorschübe oder Spindeldrehzahl,<br />

Aufspannungen oder die Abarbeitungsreihenfolge bis hin zu einem<br />

Maschinenwechsel lassen sich schnell und einfach ändern. Die<br />

Werkzeugwege werden mit einem Mausklick erneut auf Kollision<br />

geprüft und über die integrierten Postprozessoren ausgegeben.<br />

MES und CAD/CAM-Software im Team<br />

Die CAD/CAM-Software mag noch so gut sein – wer seine Aufträge<br />

gemäß Industrie 4.0 voll digital und hochautomatisiert planen, abwickeln<br />

und steuern möchte, kommt um eine integrierte MES-Lösung<br />

(Manufacturing Execution System) nicht herum. Deshalb ist die<br />

MES-Lösung Proleis fester Bestandteil der Tebis Software-Entwicklung.<br />

Denn je besser MES und CAD/CAM-Software ineinander<br />

greifen, desto effizienter läuft die Auftragssteuerung. In Proleis sind<br />

die Fertigungsumgebung, die Verfügbarkeit der Ressourcen, das<br />

Fertigungswissen, die Fertigungsdauer sowie die Erkenntnisse aus<br />

zurückliegenden Projekten gespeichert. Zudem sind sämtliche Auftragsabläufe<br />

inklusive Materiallogistik und Terminen hinterlegt – und<br />

zwar nicht nur die des eigenen Unternehmens, sondern auch die<br />

der jeweiligen Lieferanten und Dienstleister. So bildet das MES alle<br />

fertigungsrelevanten Abläufe digital, quasi als digitaler Zwilling der<br />

Fertigung, ab.<br />

Zudem verknüpft die Software alle relevanten Daten wie Maschinen-<br />

und Standortdaten sowie Erfahrungswerte als Grundlage für<br />

eine vorausschauende Planung. Beispiel Bearbeitungsdauer: Proleis<br />

greift auf die in Tebis simulierte Bearbeitungsdauer zu und gleicht<br />

sie mit der ebenfalls im MES vorgeplanten ab (die Vorplanung beruht<br />

auf Erfahrungswerten aus der Historie). Ergibt die Simulation<br />

abweichende Zeiten, werden diese in das MES übernommen und<br />

automatisch an die Kapazitätsplanung und Folgeabläufe angepasst.<br />

Darüber hinaus liefert die Maschinendatenerfassung einen digitalen<br />

Schatten der Fräswerkzeuge. Das MES verwaltet die Reststandzeiten<br />

der Werkzeuge und zeigt dem Maschinenbediener automatisch<br />

eine notwendige Versorgung mit einem Ersatzwerkzeug an. Nach<br />

Bestätigung durch den Bediener wird automatisch ein Auftrag für<br />

den Einrichteplatz erzeugt. Die Digitalisierung der Fertigung bietet<br />

Unternehmen so auf vielen Wegen großes Potenzial für mehr Automatisierung<br />

und Effizienz.<br />

eve<br />

www.tebis.de<br />

Details zur integrierten MES-Lösung Proleis:<br />

hier.pro/LWfLt<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> 02 2018 59

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