21.11.2018 Aufrufe

buchreport.express 47/2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

uchreport.<strong>express</strong> Nr. <strong>47</strong> · 22. November <strong>2018</strong><br />

11<br />

HANDEL Weltbild meldet den Abschluss der Sanierung<br />

Freundlichere Aussichten<br />

Raus aus dem Tal: Nach der Insolvenz wurde das Filialnetz des Buch- und<br />

Medienhändlers Weltbild ab 2014 dramatisch zusammengestrichen, auch<br />

im laufenden Jahr wurde die Kette um ein Dutzend Standorte gekürzt.<br />

Jetzt verspricht CEO Christian Sailer die Trendwende.<br />

Im laufenden Jahr werde der Vorjahresumsatz von 425 Mio Euro gehalten,<br />

sagte Sailer der „FAZ“, und für das kommende Jahr ist ein Umsatzwachstum<br />

von 5% anvisiert. Die positive Entwicklung wird vor allem auf<br />

die Eigenmarken-Produkte zurückgeführt, insbesondere Nonmedia-Angebote,<br />

die 2019 ausgebaut werden sollen. Zu den Wachstumstreibern<br />

gehören laut Weltbild auch die exklusiven Buchausgaben. Positiv hervor -<br />

gehoben wird überdies die Billigbuchkette Jokers, die im laufenden Jahr als<br />

interner Wachstumssieger gefeiert wird. Geplant sind zudem Investitionen<br />

in den Bereichen Sortimente (u.a. „Fit & Gesund“) in ein noch nicht spezifiziertes<br />

„digitales Medienangebot“ und ins Marketing.<br />

Weltbild ist mit den Marken Weltbild, Jokers, bücher.de, Kidoh, Booklooker,<br />

Avus und Tolino in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Die<br />

stationäre Präsenz wurde beim Marsch durch die Sanierung stark zurückgebaut.<br />

Vor der Insolvenz zählte das Filialnetz über 300 Standorte, aktuell<br />

gibt es nach Angaben von Weltbild 128 Filialen, davon 88 in Deutschland.<br />

Sailer: „Wir bespielen aktuell weniger Läden, aber die machen uns Freude.<br />

Flächenbereinigt sehen wir in den Filialen in Deutschland im November<br />

eine sehr gute Entwicklung mit 9% über Vorjahr, Grund sind der Sortimentsmix<br />

und eine sehr gute Warenausstattung.“<br />

Wachstum nach der Sanierung:<br />

Weltbild-CEO Christian Sailer will auch<br />

das digitale Angebot des Buch- und Medienhändlers<br />

weiter ausbauen: „Unser<br />

Sortimentsmix und Multichannel-Auftritt<br />

machen uns unabhängiger und sie stärken<br />

das Buch in Zeiten, in denen Wettbewerber<br />

mit den Herausforderungen des Buchmarkts<br />

kämpfen.“<br />

DRUCK Aktuelle Herbstumfrage zur Druckbranche<br />

Verschärfte Krise<br />

Foto: Weltbild<br />

Das Beratungsunternehmen Apenberg + Partner läutet die Alarmglocken.<br />

Nach den Ergebnissen der aktuellen Herbstprognose der Berater werde<br />

sich die Krise der Druckindustrie „erheblich verschärfen“. Der Grund: Obwohl<br />

93% der befragten Drucker drastische Preiserhöhungen durch ihre<br />

Lieferanten erwarten, wollen nur 20% ihre Abnehmerpreise erhöhen, was<br />

von Apenberg + Partner als „gravierender Managementfehler“ mit zu erwartenden<br />

Verlusten bezeichnet wird. Befunde der 173 Teilnehmer:<br />

■Druckindustrie: Die Erwartungen fallen nicht mehr so optimistisch aus<br />

wie noch vor 12 Monaten, eine Entspannung der Preissituation erwartet keiner<br />

der Befragten. <strong>47</strong>% prognostizieren eine negative Marktentwicklung.<br />

■Verlage: Im vergangenen Jahr erwarteten die Verlage noch eine leicht<br />

rückläufige Marktentwicklung bei höheren Lieferantenpreisen und einer<br />

Stagnation der Abnehmerpreise. In diesem Jahr gehen 65% von ihnen von<br />

einer drastischen Negativentwicklung im Markt aus, sie haben von allen<br />

Teilnehmergruppen die größte Skepsis. 73% der befragten Verlage rechnen<br />

mit stark steigenden Lieferantenpreisen, nur 46% erwarten einen Anstieg<br />

der Abnehmerpreise.<br />

■Grafische Zulieferer: Diese Gruppe zeigt die ausgewogenste Einschätzung<br />

für das kommende Jahr, 55% der Befragten gehen von einem stagnierenden<br />

Marktumfeld aus.<br />

■Verpackungsdruck: Trotz steigender Lieferantenpreise haben sie eine positive<br />

Erwartungshaltung für das kommende Jahr. 33% rechnen mit einer<br />

positiven Marktentwicklung.<br />

DATEI<br />

Druckindustrie Prognose 1)<br />

Personal<br />

Investitionen<br />

Wertschöpfungskette<br />

Ergebnisentwicklung<br />

Marktentwicklung<br />

Abnehmerpreise<br />

Lieferantenpreise<br />

Reduzierung<br />

14%<br />

26%<br />

3%<br />

23%<br />

<strong>47</strong>%<br />

34%<br />

0%<br />

Konstanz<br />

68%<br />

<strong>47</strong>%<br />

66%<br />

44%<br />

41%<br />

46%<br />

7%<br />

Zunahme<br />

17%<br />

28%<br />

31%<br />

33%<br />

12%<br />

20%<br />

93%<br />

1) in% Quelle: Apenberg & Partner<br />

<strong>buchreport</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!