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buchreport.express 47/2018

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<strong>buchreport</strong>.<strong>express</strong> Nr. <strong>47</strong> · 22. November <strong>2018</strong><br />

Aufgefallen<br />

Der Autor Christopher Paolini kehrt in die Welt von Alagaësia zurück.<br />

Das neue Buch ist aber keine Fortsetzung der „Eragon“-Bände.<br />

Sieben Jahre nach dem Ende der „Eragon“-Tetralogie kehrt Christopher<br />

Paolini in die Welt von Alagaësia zurück und fügt dem Kosmos rund um<br />

Drachenreiter, Elfen und Magie drei neue Geschichten hinzu. „Die Gabel,<br />

die Hexe und der Wurm“, in dem Protagonist Eragon an den Beginn eines<br />

neuen Abenteuers geführt wird, erscheint am 21. Januar 2019 bei cbj.<br />

Nach Verlagsangaben enthüllt das Buch auch Auszüge aus der Biografie<br />

der Kräuterhexe und Weissagerin Angela, die von Angela Paolini, der<br />

Schwester des Autors, geschrieben wurde.<br />

Christopher Paolini hatte 2003 im Alter von 19 Jahren den ersten Band<br />

(„Das Vermächtnis der Drachenreiter“) seiner Reihe vorgelegt. Bis heute<br />

hat sich die Drachenreitersaga weltweit mehr als 35 Mio Mal verkauft, davon<br />

mehr als 5 Mio Mal im deutschsprachigen Raum. Alle vier Teile wurden<br />

hierzulande zu Bestsellern, mit „Brisingr“ platzierte sich zudem die<br />

englischsprachige Originalausgabe im Ranking. Die Jugendbücher wurden<br />

in mehr als 40 Sprachen übersetzt.<br />

FUNDSTELLE<br />

Riskante Investition<br />

Der Wittwer-Filialleiter in Hohenheim wollte<br />

die Filiale weiterführen, ist aber an den Banken<br />

gescheitert, schreibt die „Stuttgarter Zeitung“.<br />

Die Enttäuschung sitzt tief beim<br />

ehemaligen Filialleiter der Buchhandlung<br />

Wittwer Uni-Buch in<br />

Hohenheim. „Ich habe so viel Unterstützung<br />

erhalten und hatte<br />

auch schon Zusagen für Aufträge“,<br />

sagt Christoph Schneckenaichner,<br />

„und dann scheitert alles an den<br />

Banken.“ Genauer: an einem Kredit<br />

über 50.000 Euro. (...)<br />

Schneckenaichner wollte das Geschäft<br />

mit zwei Teilzeitkräften weiterführen.<br />

Zum Semesterstart im<br />

Oktober wollten sie den Buchladen<br />

wieder eröffnen. „Die vom<br />

Bauamt haben sogar gesagt, sie<br />

stellen mir für die Übergangszeit<br />

einen Container hin, damit ich ja<br />

wiederkomme.“ (...) Genutzt hat es<br />

nichts. „Die Absagen der Banken<br />

lauteten alle gleich. Die Lage im<br />

Einzelhandel, insbesondere im<br />

Buchhandel, betrachte man als<br />

sehr kritisch, die Zukunftsaussichten<br />

würden sehr schlecht beurteilt.<br />

(...) Die letzte Absage kam vergangene<br />

Woche“, sagt Schneckenaichner.<br />

Danach habe er aufgegeben.<br />

RÜCKMELDUNG<br />

Schiffbrüchige der Kultur<br />

Das große Interview mit Thalia-CEO Michael<br />

Busch im <strong>buchreport</strong>.magazin 11 ist auch in Barcelona<br />

aufmerksam gelesen worden. Die Zeitung<br />

„La Van guardia“ zitiert weitläufig und zieht zu abwandernden<br />

Buchkunden in Deutschland Parallelen<br />

zur Situation in Spanien:<br />

Michael Busch, Geschäftsführer von<br />

Thalia, der größten Buchhandelsgesellschaft<br />

Deutschlands, sagt: „Wir<br />

sind besorgt, denn es sind in wenigen<br />

Jahren in Deutschland 6 Millionen<br />

Leser verschwunden. Es handelt<br />

sich hierbei um keine Nichtigkeit,<br />

sondern um ein Erdbeben. Wir können<br />

nicht einfach wie bisher weitermachen,<br />

wir müssen dazu in der Lage<br />

sein, wieder viele Menschen an<br />

die Bücher und das Lesen zu binden.“<br />

Und: „Wir sind auch beunruhigt<br />

über die sozialen Folgen des<br />

Nichtlesens.“ [...] Laut dem Lesegewohnheitsbarometer<br />

lesen 40,3% der<br />

Spanier nie Bücher. Und in fünf Jahren<br />

ist die Zahl derjenigen, die täglich<br />

lesen, um mehr als 1 Million<br />

zurückgegangen. Das heißt, dass das,<br />

was Busch über sein Land sagt, auch<br />

für das unsrige gilt. Ein weiterer auffälliger<br />

und bedeutsamer Aspekt ist,<br />

dass die extreme Rechte dort wächst,<br />

wo es wenige Buchhandlungen gibt,<br />

dort, wo es einen schwierigen Zugang<br />

zur Literatur gibt. Der Populismus<br />

nährt sich von den wenig Aufgeklärten,<br />

von denjenigen, die kaum<br />

reflektieren, von denjenigen, die<br />

bereit sind, alles Mögliche zu glauben.<br />

„Oberflächlichkeit ist ein Nährboden<br />

für Radikalismus“, warnt<br />

Busch. Deswegen wird Thalia dieses<br />

Weihnachten eine Werbekampagne<br />

für Bücher mit dem Slogan „Welt,<br />

bleib wach“ lancieren – als eine Warnung,<br />

damit die anderen nicht für<br />

uns denken, was wir selber denken<br />

sollten. Das Problem einer Welt mit<br />

weniger Lesern ist nicht, dass die verloren<br />

gehen, die nicht lesen, sondern<br />

der Kollateralschaden, dass sie die<br />

Übrigen zu Schiffbrüchigen der Kultur<br />

machen könnten.<br />

Foto: Immanuela Meijer

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