buchreport.express 47/2018
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<strong>buchreport</strong>.<strong>express</strong> Nr. <strong>47</strong> · 22. November <strong>2018</strong><br />
VERBAND Buchkäuferstudie: Börsenverein bildet Arbeitsgruppen<br />
Image- und Orientierungssuche<br />
Wo bleiben die Buchkäufer, wo wandern sie hin? Das Gefühl eines nachlassenden<br />
Buchinteresses hat der Börsenverein mit seiner Studie „Buchkäufer<br />
– quo vadis?“ unterfüttert, aus der vor allem die mehr als 6 Mio abgewanderten<br />
Buchkunden in der Öffentlichkeit hängen geblieben sind. Was<br />
kann die Branche dem nachlassenden Interesse am Medium Buch aktiv<br />
entgegensetzen? Im Verband sind derzeit zwei Arbeitsgruppen mit dieser<br />
Aufgabenstellung in Gründung, die noch vor Jahresende ihre Arbeit aufnehmen<br />
werden.<br />
Bangen um die Lesekultur:<br />
Auf der Tagung der IG Belletristik und Sachbuch<br />
in München im Januar (Foto) und<br />
übers ganze Jahr bis zu den Buchtagen in<br />
Berlin hat Börsenvereins-Marktforscherin<br />
Jana Lippmann zahlreiche Befunde der Studie<br />
„Buchkäufer – quo vadis“ vorgestellt.<br />
Nach Abschluss der Untersuchung geht<br />
es jetzt um die Frage, wie die Branche das<br />
Publikum bei der Stange halten bzw. die<br />
verloren gegangenen Buchkäufer zurück -<br />
gewinnen kann.<br />
Impulse für das Buch und für das Lesen<br />
Die Frage, wie es nach der Präsentation der Ergebnisse der Untersuchung<br />
weitergeht, stand in der vergangenen Woche auch auf der Tagesordnung<br />
der gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse des Börsenvereins im<br />
Frankfurter „Haus des Buches“. Aufbauend auf der Abschlusskonferenz<br />
zur Studie „Buchkäufer – quo vadis?“, die Ende September stattgefunden<br />
hat, haben sich folgende Arbeitsgruppen mit Teilnehmern aus Verlagen<br />
und aus dem Buchhandel zusammengefunden:<br />
■Die Arbeitsgruppe „Image des Lesens“ beschäftigt sich mit der sehr breit<br />
gefassten Zielsetzung, zündende Ideen zu entwickeln, die in der Öffentlichkeit<br />
die Wertschätzung für das Medium Buch befördern sollen, flankierend<br />
zu der in der Branche nicht unumstrittenen Marketingkampagne des<br />
Börsenvereins „Jetzt ein Buch“, die fortgeführt werden soll. Die Arbeitsgruppe<br />
„Image des Leses“ kommt erstmals am 4. Dezember zusammen,<br />
um die Route abzustecken.<br />
■Die zweite Arbeitsgruppe hat vor dem Hintergrund der Titelflut auf dem<br />
Markt das Stichwort „Orientierung“ auf ihrer Fahne. Unterstützung des<br />
Sortiments bei Empfehlungen und Hilfen für die Buchkäufer, die schneller<br />
zu den Titeln kommen sollen, die zu ihren Wünschen passen, das sind<br />
zwei wichtige Arbeitsaufgaben dieser AG. Neben den bisherigen Warengruppensystemen<br />
sollen im Metadatenbereich übergeordnet weitere Systeme<br />
aufgebaut werden, die Orientierung stiften. Die aus allen Sparten besetzte<br />
20-köpfige AG tagt erstmals am 26. November.<br />
■ DATEI<br />
Frankreichs größte Verlagsgruppen<br />
Die Jahresumsätze 2017 der Top 10<br />
1. Hachette Livre 2289<br />
2. Editis 759<br />
3. Média-Participations<br />
(inkl. La Martinière Groupe) 561<br />
4. Lefebvre Samut 450<br />
5. Groupe Madrigall 432<br />
6. Groupe Albin Michel 192<br />
7. Relx Group 183<br />
8. France Loisirs 177<br />
9. Actes Sud 80<br />
10. Michel Lafon 64<br />
in Mio Euro<br />
Quelle: Livres Hebdo<br />
<strong>buchreport</strong><br />
VERLAGE Französische Editis-Gruppe wird an Vivendi verkauft<br />
Rückkehr nach Frankreich<br />
Die spanische Grupo Planeta, die mit einem Buchumsatz von 1,65 Mrd<br />
Euro Platz 7 des <strong>buchreport</strong>-Rankings der weltgrößten Buchkonzerne belegt,<br />
verkauft ihre französische Tochter Editis: Nach dem Übernahmeangebot<br />
des Medienkonzerns Vivendi aus dem August wurden sich die beiden<br />
Unternehmen jetzt handelseinig. Somit kehrt Editis für einen Kaufpreis<br />
von 900 Mio Euro in französischen Besitz zurück. Planeta hatte Editis<br />
2008 für 1 Mrd Euro übernommen.<br />
Editis beheimatet als zweitgrößte Verlagsgruppe Frankreichs (s. <strong>buchreport</strong>.datei)<br />
mehrere wichtige Bildungsverlage und renommierte Verlagshäuser<br />
wie Robert Laffont, Presses de la Cité, Plon, Le cherche midi und Belfond.<br />
Auch Taschenbuchprogramme, Ratgeber, Kinderbücher und junge<br />
Literatur gehören zum Portfolio. Im vergangenen Jahr verzeichnete das<br />
Unternehmen einen Umsatzrückgang um 7,1% von 817 Mio Euro auf 759<br />
Mio Euro.<br />
Foto: Mike Minehan