WIRTSCHAFT+MARKT 6/2018

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10 | W+M AUS DEN NEUEN LÄNDERN – BRANDENBURG OST Auf fast 1.000 Grad erhitzter Strahlungsheizer. D E U T S C H E S P I T Z E N P R O D U K T E Marktführer bei Heizplatten, die ohne Metall auskommen Auf den ersten Blick wirkt der Firmensitz der Bach Resistor Ceramics GmbH im Werneuchener Ortsteil Seefeld eher unscheinbar. Am Rande des Gewerbegebiets stehen drei Industriehallen auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück. Erst nach einem Betriebsrundgang mit Jan Paul Bach, dem Technischen Geschäftsführer, begreift der interessierte Laie, dass hier weltmarktfähige Spitzenprodukte „made in Brandenburg“ entwickelt und produziert werden. Die Bach Resistor Ceramics GmbH hat sich auf die Herstellung keramischer Heizelemente und Heizplatten ganz ohne Metall spezialisiert. Es ist international das einzige Unternehmen, das diese selbst ausgeklügelte und patentierte Technologie anwendet. Jan Paul Bach: „Vollkeramische Heizelemente weisen vielfältige Vorteile gegenüber Heizplatten auf, die aus Metall gefertigt werden. Sie haben eine deutlich längere Lebensdauer, sind leichter, bieten eine hohe Prozessstabilität und sie brauchen weniger Energie zum Aufheizen – im Vergleich mit herkömmlichen Heizelementen spart man bis zu 90 Prozent Energie.“ All diese positiven Eigenschaften rechtfertigten, so Bach, die höheren Kosten, die aufgrund der aufwendigen Herstellungsprozesse entstehen. Rund 1.000 verschiedene Produkte werden in den Werneuchener Hallen hergestellt. Jan Paul Bach: „Unser komplettes Sortiment fertigen wir an diesem Standort.“ Zumeist sind es kleine Serien oder auch Einzelanfertigungen. Der Fertigungsprozess ist eine Kombination aus Handarbeit und Hightechproduktion. In vorbereitenden Arbeitsschritten entstehen Keramikfolien, die zum Teil per Hand gestanzt werden. Anschließend kommen hochpräzise Laserschneider, Bohr-, Fräsund Schleifmaschinen zum Einsatz. Einzelne dieser Maschinen kosteten in der Geschäftsführer des Familienunternehmens Bach Resistor Ceramics: Petra und Jan Paul Bach. Anschaffung zwischen 500.000 und einer Million Euro. Zur Produktpalette gehören Heizplatten für die Chip- und Automobilindustrie sowie den Maschinenbau. Zu den filigraneren Hightech-Produkten zählen Heizringe, mit denen die Folien auf Joghurtbechern und Kaffeekapseln industriell verschweißt werden. Kunden hat die Bach Resistor Ceramics GmbH inzwischen weltweit. Jan Paul Bach: „Unsere deutschen Kunden befinden sich hauptsächlich in Süddeutschland. Darüber hinaus sind wir stark in Westeuropa vertreten und haben eigene Vertriebspartner in den USA, China, Korea und Taiwan.“ Seit 2006 führt Bach das Familienunternehmen in zweiter Generation gemeinsam mit seiner Schwester Petra Bach, die als Kaufmännische Geschäftsführerin fungiert. 1994 war das Unternehmen von den Eltern gegründet worden, die in den ersten Jahren in einem Kellerlabor im Innovationspark Berlin-Wuhlheide zunächst verschiedene Technologien ausprobierten. Nachdem Vater Wolfdietrich Bach das Patent der vollkeramischen Heizplatten entwickelt hatte, zog die Firma nach Berlin-Marzahn um und startete dort mit der Produktion. Da sich die Auftragsbücher von Jahr zu Jahr mehr füllten, musste ein neuer Standort her. Jan Paul Bach: „Wir wollten und mussten erweitern und brauchten einen Ort, an dem eine ausreichende Versorgung mit Strom und Kühlwasser für unsere Hochtemperaturöfen gewährleistet war.“ So stießen die Bachs auf Werneuchen. Hier arbeiten inzwischen rund 50 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz in Höhe von fünf Millionen Euro erwirtschaften. Die Bachs setzen auch weiter auf „schrittweises und gesundes“ Wachstum. Nachdem sie in den zurückliegenden Jahren bereits etliche Millionen Euro in den Standort investierten, wird nunmehr der Bau einer vierten Produktionshalle geplant. Karsten Hintzmann Fotos: W+M <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 6/<strong>2018</strong>
www.bauhaus-entdecken.de Entdecken Sie das Bundesland, in dem es so viele authentische Bauhaus-Bauten wie nirgendwo sonst gibt und in dem die Ikone der Moderne am intensivsten wirkte. Erleben Sie Orte wie das Bauhaus Dessau und die dortigen Meisterhäuser, die Werke Lyonel Feiningers in Halle an der Saale oder die „bunte Stadt“ Magdeburg. #moderndenken Hier macht das Bauhaus Schule.
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