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kulturkonzeption

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5.3 BESTEHENDE KONZEPTE<br />

Mit Beginn der 90er-Jahre wuchs das Interesse an kommunaler Kulturentwicklungsplanung.<br />

Es wurde erkannt, dass „Kultur ein wichtiger Standortfaktor ist, ein Wirtschaftsfaktor<br />

sein kann und dass Kulturarbeit für die Lösung verschiedener gesellschaftlicher<br />

Probleme Erfahrungen und Lösungen anbietet“. (Richter 1998: 3)<br />

Kulturkonzeption aus dem Jahr 1992<br />

So erarbeitete auch das Kultur- und Verkehrsamt der Stadt Kehl 1992 verwaltungsintern<br />

eine „Konzeption zur künftigen Entwicklung und räumlichen Unterbringung<br />

wichtiger kultureller Einrichtungen der Stadt Kehl“. Der Amtsleiter Ewald Schröder<br />

konstatierte, die Entwicklung eines kulturellen Profils sei in Kehl aufgrund seiner<br />

„wechselhaften Geschichte mit dem häufigen Wechsel der Staatszugehörigkeit, den<br />

Besetzungen, den Evakuierungen, der großen Fluktuation in der Bevölkerung […]<br />

häufiger und nachhaltiger als anderswo gebremst, zurückgeworfen oder rückgängig<br />

gemacht“ worden (Schröder 1992: 1). Er prognostizierte, dass „die bis dato geschützte<br />

Kehler Eigenständigkeit im Laufe der Zeit von Straßburger Interessen und den<br />

häufig nivellierenden europäischen Entwicklungen überlagert“ (Schröder 1992: 2)<br />

werden könnte und spricht dabei der Kultur in Kehl eine große Verantwortung für<br />

die Attraktivitätssteigerung der Stadt nach außen wie nach innen zu. Daran anschließend<br />

analysiert die Konzeption die einzelnen Kultureinrichtungen und reklamiert<br />

vor allem einen deutlichen Nachholbedarf bei der kulturellen Infrastruktur:<br />

eigene Gebäude für Musikschule und VHS, mehr Flächen für die Bücherei, die<br />

Einrichtung einer Jugendkunstschule sowie eine Konzeption für ein Kehler Stadtmuseum<br />

als Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit Fragen der europäischen<br />

Entwicklung am Oberrhein - und einem Umzug möglichst nah zur Europabrücke.<br />

Kulturkonzeption aus dem Jahr 2011/2012<br />

Die zweite vorliegende Konzeption „Stadt des Kulturellen Brückenbaus.<br />

Kulturkonzeption für Kehl“ wurde 2011 verfasst und 2012 vom Gemeinderat verabschiedet.<br />

Die Analyse der Stärken und Schwächen der Kultur in Kehl deckt sich weitgehend<br />

mit der des Jahres 1992. In dieser Konzeption wurden jedoch aktuelle gesellschaftliche<br />

Herausforderungen wie die demografische Entwicklung, das veränderte<br />

Kulturverständnis und die Folgen der Globalisierung einbezogen, und auch die lokalen<br />

Veränderungsprozesse (Stadtentwicklung Kehls, Straßburgs und anderer Städte<br />

in der Ortenau) benannt und ihre Auswirkungen auf das Kehler Kulturleben skizziert.<br />

Unverändert blieb die Sicherung und Entwicklung der kulturellen Infrastruktur ein<br />

zentrales Thema, neu hinzu kamen die Aufgabenfelder Kulturelle Bildung, Interkultur,<br />

Kulturförderung und die Fragestellung nach der Teilhabe jüngerer Zielgruppen am<br />

Kulturangebot – Themen, die im Rahmen des aktuellen Prozesses aufgegriffen und<br />

vertieft wurden.

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