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kulturkonzeption

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INHALTLICHE BESCHREIBUNG:<br />

Anforderungen an Veranstaltungsräume<br />

Veranstaltungsräume ab 200 Quadratmetern (beziehungsweise einer Kapazität<br />

von 200 Personen) unterliegen der Versammlungsstätten-Verordnung, die vom<br />

Gesetzgeber von Zeit zu Zeit aktualisiert wird. Betreiber von Veranstaltungsräumen<br />

sind daher regelmäßig gefordert, ihren Betrieb entsprechend anzupassen. So<br />

verteuert das seit einigen Jahren erforderliche technische Fachpersonal (Veranstaltungsmeister,<br />

Veranstaltungstechniker) die Durchführung von Veranstaltungen<br />

und ist damit eine Kostensteigerung, die selten wahrgenommen wird. Gesetzlich<br />

vorgeschriebene Bestuhlungspläne reduzieren die Platzkapazitäten – das kann ein<br />

Problem für die Finanzierung von Veranstaltungen sein. Auch die Anforderungen im<br />

Brandschutz wachsen stetig. Auf der anderen Seite steigen die Erwartungen des Publikums,<br />

das früher den Charme improvisierter Räumlichkeiten zu schätzen wusste.<br />

Heute müssen der Stil der Location und der damit einhergehende gesellschaftliche<br />

oder Szene-Rahmen für sich genommen schon Argument für den Besuch einer<br />

Veranstaltung sein. Das kulturell Gebotene spielt manchmal fast eine Nebenrolle.<br />

Gestiegen sind auch die Erwartungen an die Bühnentechnik: Das von bombastischen<br />

Großevents –ob live oder aus dem Fernsehen – verwöhnte Publikum erwartet auch<br />

in Mehrzweckhallen oder auf kleinen Konzertbühnen eine professionelle Show, worauf<br />

sich die Anbieter natürlich einstellen und eine entsprechende Technik vor Ort<br />

einfordern. Für die Kehler Stadthalle bedeutet das regelmäßige Zusatzkosten durch<br />

die Anmietung externer Technik und laufenden Nachrüstungsbedarf.<br />

Off-Räume<br />

Ursprünglich wurden nichtkommerzielle Ausstellungsräume für junge Kunst, die für<br />

eine befristete Zeit in zwischengenutzten Räumen betrieben werden, als Offspace<br />

oder Projektraum bezeichnet. Inzwischen gibt es vermehrt Initiativen, die sich<br />

nicht nur auf eine Kunstform festlegen, sondern als offenes Labor einerseits und als<br />

Schnittstelle zwischen unterschiedlichsten Einrichtungen andererseits wirken.<br />

Diese flexibel und kostengünstig zu bespielenden Projekträume kommen dem<br />

Kulturverständnis junger Menschen entgegen. Unter der Voraussetzung, dass es auf<br />

gewerblicher, öffentlicher oder privater Seite Offenheit für eine zeitweise Überlassung<br />

beispielsweise von Ladenflächen gibt, können Projekträume Bedürfnisse der<br />

Kulturszene erfüllen.<br />

AUSGANGSSITUATION:<br />

Veraltete kulturelle Infrastruktur<br />

Die vorhandene kulturelle Infrastruktur Kehls stammt aus den 50er-Jahren, eine größere<br />

Investition wurde noch 1994 mit dem Umzug der Stadtbibliothek in das heutige<br />

Gebäude vorgenommen. Die Landesgartenschau wertete 2004 das Altrheingelände<br />

als Veranstaltungsfläche auf und brachte die Feldscheune, die heute von einem<br />

Förderverein betrieben wird. Die für Veranstaltungen nötige Infrastruktur im Garten<br />

der zwei Ufer wurde zurückgebaut.

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