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kulturkonzeption

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Vielleicht auch wegen dieses fehlenden Bindungsinteresses spielen Lokalzeitungen<br />

eine immer geringere Rolle. Nicht anzuzweifeln ist jedenfalls, dass die Digitalisierung<br />

die Informationsgewohnheiten der Menschen fundamental verändert hat,<br />

ebenso wie die Arbeitswelt und Freizeitgestaltung.<br />

Wenn Kultureinrichtungen in den sozialen Netzwerken nicht präsent sind, werden<br />

sie von großen Teilen der Bevölkerung nicht mehr wahrgenommen. Auch auf die<br />

Nutzung von Kulturangeboten hat die Digitalisierung Auswirkungen: Livekultur hat<br />

bei den digitalen Generationen eindeutig das Nachsehen gegenüber Netzkultur und<br />

Videostreaming. Für die Kultur stellen Fragen wie die Digitalisierung von Kulturvermittlung,<br />

die Entwicklung neuer Ausdrucksformen von Kunst und Kultur, die<br />

Auseinandersetzung mit den Folgen der Digitalisierung, besonders die Frage, wie<br />

transparent Prozesse des Informationsaustausches künftig gestaltet sein werden,<br />

neue und große Herausforderungen dar.<br />

Schulentwicklung<br />

Fächer wie Musik und Kunst wurden in den Lehrplänen der letzten Jahre noch stärker<br />

als früher an den Rand gedrängt und gleichzeitig die Schul- oder Betreuungszeiten<br />

(auch auf Wunsch der Eltern) verlängert. Damit ist der Besuch von außerschulischen<br />

Einrichtungen kultureller Bildung für viele Kinder unmöglich geworden.<br />

Musik- und Kunstschulen, aber auch Anbieter von Kindertheateraufführungen<br />

müssen sich darauf einstellen und ebenfalls neue Wege der Vermittlung suchen.<br />

Es gibt neben diesen generellen Entwicklungen auch kehlspezifische Herausforderungen,<br />

mit denen umzugehen ist.<br />

Haushaltslage und Bauprojekte<br />

Kehl ist derzeit eine Stadt im Umbau. Diese gewichtigen Investitionsprogramme mit<br />

einer zu dünnen Personaldecke und einer ab 2020 angespannten Haushaltslage zu<br />

bewältigen, ist eine große Herausforderung. Dazu auch noch die Kehler Kulturlandschaft<br />

weiter zu entwickeln, was teilweise Investitionen in die Infrastruktur erforderlich<br />

macht, verlangt Mut und klare Visionen.<br />

Zusammenwachsen mit Frankreich<br />

Straßburg und Kehl nähern sich mit ihren neu zu entwickelnden Quartieren aneinander<br />

an und werden in absehbarer Zeit - durch Tram und Brücken noch enger miteinander<br />

verbunden – fast zu einem Stadtgebiet verschmelzen. Dieses Zusammenrücken<br />

muss auch auf kultureller Ebene geschehen:<br />

Es werden Orte der Begegnung und des interkulturellen Austauschs nötig sein, um<br />

der Bildung von Fronten entgegenzuwirken und ein Miteinander zu fördern. Nur auf<br />

der jeweils anderen Seite einkaufen zu gehen entspricht dieser Auffassung von Miteinander<br />

nicht. Die hier lebenden französischen Neubürgerinnen und –bürger sollten<br />

wiederum dazu animiert werden, am Kulturleben und am Miteinander teilzuhaben.<br />

Das ist eine der großen gesellschaftlichen Aufgaben Kehls, die große Auswirkungen<br />

auf die Lebensqualität in dieser Stadt haben wird.

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