kulturkonzeption
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5.4 SWOT-Analyse<br />
Die SWOT-Analyse (Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities<br />
(Chancen) und Threats (Bedrohungen)), die auf der einen Seite die Stärken und<br />
Potentiale, auf der anderen Seite die Schwächen und Risiken erfasst, ist ein wichtiger<br />
Baustein in der Analysephase. Sie hilft bei der Positionsbestimmung und ist<br />
zugleich ein Instrument der Strategieentwicklung.<br />
Stärken<br />
Die Große Kreisstadt Kehl hat für eine Stadt ihrer Größenordnung ein vielfältiges<br />
Kulturangebot und eine breit aufgestellte, lebendige Vereinsszene. Mit dem Altrheingelände,<br />
dem Garten der zwei Ufer, dem Kasernenhof und dem Marktplatz<br />
besitzt die Stadt attraktive Veranstaltungsorte im öffentlichen Raum, ein weiterer<br />
wird auf dem Vorplatz des Kulturhauses entstehen.<br />
Etablierte kostenlose Veranstaltungen wie der Kultursommer, das Rheingeflüster<br />
und der Kehler Messdi ziehen Publikum aus der ganzen Region an. Das Publikum<br />
schätzt in Kehl die kurzen Distanzen, die persönliche Atmosphäre sowie die Nähe<br />
zu den Künstlerinnen und Künstlern in den eher kleinen Veranstaltungsräumen.<br />
Kehler Kulturtreibende sind in die Ortenau und nach Frankreich hinein gut vernetzt<br />
und mit dem Jugendkeller St. Nepomuk beherbergt die Stadt eine Institution, die<br />
sich aktiv der Nachwuchsarbeit im Band- und Mediensektor widmet. Verkehrstechnisch<br />
ist Kehl mit der Tram und einem neuen Bussystem gut angebunden.<br />
Schwächen<br />
Kehl ist traditionell bedingt keine Kulturstadt und wird auch nicht als solche wahrgenommen.<br />
Das mag einer der Gründe sein, weshalb die Ortenauer wie die lokale<br />
Bevölkerung die vorhandene Vielfalt unterschätzen und das eher schlechte Image<br />
weitertragen. Vor allem Zugezogene berichten von einer an sich selbst festgestellten<br />
Neigung zur Rechtfertigung, werden sie nach ihrem Wohnort gefragt. Fehlende<br />
Kommunikationsstrukturen tragen das Ihre dazu bei, dass Aktivitäten nicht wahrgenommen<br />
werden, auch ein kultureller Treffpunkt im Stadtzentrum fehlt als Knotenpunkt<br />
der Kommunikationswege. Da Kultur in der Stadt kaum sichtbar ist, fällt es<br />
schwer, die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen. Die vorhandene kulturelle<br />
Infrastruktur stammt mit einer Ausnahme aus den 50er-Jahren, auch deshalb haftet<br />
der Kehler Kultur ein verstaubtes Image an. Zur kreativen Entfaltung außerhalb der<br />
vorhandenen Kulturinstitutionen fehlen heute Freiräume. Bedingt durch die Grenzlage<br />
und das eingeschränkte Erscheinungsgebiet der Kehler Zeitung und ihrer<br />
niedrigen Auflagenhöhe ist das Einzugsgebiet klein, was die Publikumsgrößen oft<br />
überschaubar hält und die Gegenfinanzierung des Kulturangebots über Eintrittserlöse<br />
erschwert.