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DOLCE VITA MAGAZIN N° 16 / 2018

STÄDTETRIP - PALERMO | SONNE, SCHNEE & PISTENFREUDEN | SUV BOOMT | CAVIART | TECHNIK GADGETS| DIE JUNGE DONAU | WELLNESS ZUHAUSE | GRÖDENTAL SÜDTIROL | TEATIME | NATURKOSMETIK | NORDSEE

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TENUTA REGALEALI, SIZILIEN TRAVEL<br />

2<br />

1 Der Grossvater der beiden heute<br />

aktiven Brüder Giuseppe und Alberto<br />

(links abgebildet), begründete den<br />

Ruhm Regalealis als Weinbaubetrieb.<br />

2 Auf Case Vecchie befindet sich neben<br />

der Anna Tasca Lanza Kochschule<br />

auch der neue Pool, den die Gäste der<br />

Tenuta mitbenützen dürfen.<br />

3 Die minutiös bewirtschafteten Rebberge<br />

der Tenuta Regaleali wurden an den<br />

besten Kuppen- und Hanglagen angelegt.<br />

3<br />

Unser Ziel erreichen wir nach knappen zwei Autostunden<br />

von Palermo aus. Die letzte Dreiviertelstunde über<br />

enge, kurvenreiche Nebenstrassen voller Schlaglöcher,<br />

durch ein trockenes und dennoch spektakuläres Niemandsland.<br />

Hier empfängt uns das Paradies: Bienen<br />

summen, blühende Eukalyptusbäume verströmen ihren<br />

süssen Duft und ein angenehm warmer Wind weht<br />

über die überbordende, vielfarbige Hügellandschaft<br />

des Vallelunga-Tals. Ein Panorama von faszinierender<br />

Anmut, welches auch uns nicht unberührt lässt.<br />

«Hier auf Regaleali schlägt das Herz der Tascas», sagt<br />

Ivo Basile, Communication Manager und langjähriger<br />

Freund der Familie. Er spricht von einem 549 Hektar<br />

grossen Familienbesitz, welcher sich in der Gegend um<br />

Sclafani Bagni, zwischen den Provinzen Palermo und<br />

Caltanissetta, ausbreitet. Der Blick schweift über minutiös<br />

bewirtschaftete Rebberge, die mit beispielhafter<br />

Hingabe und Fachkompetenz an den besten Kuppen-<br />

und Hanglagen angelegt wurden. Sie prägen die<br />

zur Realität gewordene Vision des inzwischen verstorbenen<br />

Conte Giuseppe Tasca d’Almerita, der den Ruhm<br />

Regalealis als Weinbaubetrieb begründete.<br />

WEGWEISENDE LANDREFORM<br />

1830 kauften Giuseppes Vorfahren das Anwesen von<br />

den Álvarez de Toledo. In dieser unwirtlichen, gottverlassenen<br />

Gegend mitten im Herzen von Sizilien spielten<br />

Reben damals eine Nebenrolle. Die sizilianische<br />

Landwirtschaft war lange vom Weizenanbau bestimmt,<br />

daneben betrieb man Viehzucht und kultivierte Ölbäume.<br />

Die Landarbeiter bezahlte man mit Käse, Wein<br />

und Brot. Trotz der guten natürlichen Bedingungen<br />

wurden kaum Weine besserer Qualitäten gekeltert, da<br />

sich der Weinbau an der lokalen Nachfrage orientierte.<br />

Als 1950 die sogenannte Landreform umgesetzt wurde<br />

– bei der jeder vormals abhängige Landarbeiter ein<br />

eigenes Stück Boden für sein Auskommen als Bauer<br />

erhielt – wurde den Tascas mit einem Schlag 700 Hektar<br />

weggenommen. «Vorher waren es 1200 Hektar. Damals<br />

eine Riesenkatastrophe», bemerkt Ivo beiläufig und<br />

fügt hinzu: «Oder auch ein Glücksfall, denn durch die<br />

Umstrukturierung sah man mehr Potenzial im Wein<br />

statt im Weizen.»<br />

TRÄUME WERDEN WIRKLICHKEIT<br />

Aus fruchtigen Nero-d’Avola-Trauben und farb- sowie<br />

strukturgebendem Perricone kreierte Conte Giuseppe<br />

gegen Ende der 60er-Jahre eine Riserva des Regaleali<br />

Rosso. Es war der erste Wein einer Einzellage in Sizilien<br />

(Rosso del Conte) und der erste Beweis grosser Qualität<br />

und Langlebigkeit eines in Sizilien produzierten<br />

Weines. Und 1984, zur Feier der Goldenen Hochzeit,<br />

überraschte der Conte seine Angetraute mit einem<br />

Blend aus Inzólia und Sauvignon blanc, den er «Nozze<br />

d’Oro» nannte, goldene Hochzeit. Dieser Weisswein<br />

mit seinen Zitrus- und Honignoten und einem stabilen<br />

Säurerückgrat ist bis heute eine Legende. Dass Wein<br />

heute einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft Siziliens<br />

leisten kann, bewies auch Conte Lucio Tasca d’Almerita.<br />

Als er den Familienbesitz von seinem Vater<br />

Giuseppe übernahm, waren siebzig Hektaren der Ländereien<br />

mit Wein bestockt, heute sind es 387. Heimlich<br />

probierte er die ersten internationalen Sorten aus und<br />

gab damit einen Weg vor, auf dem ihm später viele folgen<br />

sollten. Rasch avancierte Rega leali zum technologisch<br />

modernsten landwirtschaftlichen Betrieb Siziliens<br />

und damit zu einer Weindynastie, die den Weinbau<br />

der Insel nicht nur massgeblich geprägt, sondern auch<br />

mit grosser Weitsicht vorangebracht hat.<br />

HERAUSRAGENDE WEINE<br />

Heute können die Weine von Tasca d’Almerita mühelos<br />

der nationalen sowie internationalen Weinkonkurrenz<br />

mit erstklassiger Qualität Paroli bieten. Dazu beigetragen<br />

haben könnte auch Italiens Star-Önologe und<br />

Flying Winemaker Carlo Ferrini, der die Weine der Tasca<br />

<strong>N°</strong> <strong>16</strong> | WINTER <strong>2018</strong>/2019 <strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

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