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DOLCE VITA MAGAZIN N° 16 / 2018

STÄDTETRIP - PALERMO | SONNE, SCHNEE & PISTENFREUDEN | SUV BOOMT | CAVIART | TECHNIK GADGETS| DIE JUNGE DONAU | WELLNESS ZUHAUSE | GRÖDENTAL SÜDTIROL | TEATIME | NATURKOSMETIK | NORDSEE

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Stadt der Zukunft<br />

Die Altstadt, darunter La Kalsa, das umtriebige «arabische<br />

Viertel» am Meer mit seinen engen Gassen,<br />

wurde saniert. Der Hafen von Palermo, der wichtigste<br />

Siziliens, wurde modernisiert, Kirchen restauriert<br />

und etwa das Teatro Massimo, eines der grössten<br />

Opernhäuser Europas, ist wieder in Betrieb.<br />

Saniert ist, wie Bürgermeister Orlando gerne hervorhebt,<br />

auch der städtische Haushalt. Statt zu privatisieren,<br />

habe man die soziale und kulturelle Infrastruktur<br />

kommunalisiert. Und tatsächlich scheint<br />

die Stadt auf den ersten Blick zu boomen. Entlang<br />

des Boulevards Viale della Libertá reihen sich Boutiquen<br />

der grossen Modemarken, teure Restaurants<br />

und elegante Clubs aneinander. Auch das historische<br />

Zentrum erlebt seit einigen Jahren einen grossen<br />

Aufschwung, den es auch der tatkräftigen Unterstützung<br />

der Associazione Alab verdankt. Im<br />

Gassengewirr rund um die Piazza Croce dei Vespri<br />

wimmelt es nur so von Handwerksläden und Ständen.<br />

Auch im Gastrobereich hat sich Palermo positiv<br />

entwickelt: Unweit der Quattro Canti in der Via<br />

Maqueda betreibt Familie Bisso mit viel Erfolg ihr<br />

gleichnamiges Bistrot. Hinter den Bücherwänden<br />

der pleitegegangenen legendären Buchhandlung<br />

Dante entdeckten die Wirte herrliche Malereien aus<br />

dem 19. Jahrhundert und fanden so heraus, dass sich<br />

hier einst ein Café namens Umberto befunden hatte.<br />

Im Lokal, das heute wieder seiner ursprünglichen<br />

Nutzung dient, drängen sich Palermos Hipster, was<br />

ausser auf die Jovialität der Familie Bisso auch auf<br />

die Küche zurückzuführen ist: modern interpretierte<br />

sizilianische Speisen zu Spottpreisen. Auch sonst ist<br />

viel in Bewegung: Das catanesische Biorestaurant<br />

Fud hat hier eine Filiale eröffnet, am Corso Vittorio<br />

Emmanuele hat ein junger Trapanese einen kleinen<br />

Shop aufgemacht, in dem es ausschliesslich alle<br />

Teile vom Thunfisch zu kaufen gibt. Wer es traditioneller<br />

mag, ersteht bei einem der Strassenhändler<br />

Meeresschnecken oder lässt sich bei der alteingesessenen<br />

Gelateria Da Ciccio ein «brioche con gelato»<br />

schmecken, was in Sizilien bereits als Mittagessen<br />

gilt.<br />

Einfach treiben lassen<br />

Man darf sich auf fantastische Entdeckungen freuen,<br />

die oft da lauern, wo man sie gar nicht erwartet hat.<br />

Manchmal stinkt es nach Müll, dann wieder duftet es<br />

nach einer Küche, deren Vielfalt kaum Wünsche<br />

offenlässt. Doch selbst im heruntergekommensten<br />

Viertel trifft man neben den Müllbergen auf herausragende<br />

Graffiti und Menschen, die ihr Leben meistern,<br />

indem sie zum Beispiel alte Elektrogeräte auf<br />

der Strasse feilbieten. Wenn man sich treiben und<br />

überraschen lässt – was die beste, wenn nicht sogar<br />

die einzige Art ist, Palermos verborgene Schätze und<br />

die schlummernde Schönheit der Stadt zu entdecken<br />

– und wenn man offen ist für die Talente<br />

der anderen, dann kann man auch erleben, wie bereichernd<br />

Einwanderung sein kann.<br />

Sehen & Erleben<br />

Schlafen<br />

Unterwegs in Palermo<br />

Teatro Massimo: Das grösste Opernhaus Italiens und<br />

das drittgrösste Opernhaus Europas. Erbaut wurde es<br />

von Giovanni Battista Filippo Basile und seinem Sohn<br />

Ernesto Basile. Eindrücklich das Gebäude mit Stilelementen<br />

des Historismus, imposant das Innere mit einer<br />

monumentalen Treppe mit zwei Löwenskulpturen und<br />

einer grossen Kuppel. Heute finden hier Opern- und Ballettaufführungen<br />

sowie Konzerte statt. Und das Teatro war<br />

übrigens auch Schauplatz in «Der Pate – Teil III» von<br />

Francis Ford Coppola. www.teatromassimo.it<br />

Mercato del Capo: Einer der ältesten Märkte Siziliens,<br />

der täglich stattfindet. Noch heute zeigen sich die<br />

arabischen Einflüsse aus vergangenen Zeiten wie zum<br />

Beispiel bei allerlei orientalischen Kleidern. Am besten<br />

schlendert man entlang der Via Raimondi durch die<br />

vielen Verkaufsstände und atmet die verschiedenen<br />

Düfte ein – Zitrusfrüchte, Gewürze, exotische Aromen<br />

oder frischen Fisch.<br />

Teatro Garibaldi: Auf dem Gelände eines ehemaligen<br />

Gartens errichtet, wurde dieses Theater 1862 im Beisein<br />

von Giuseppe Garibaldi eröffnet. Das Theater hatte<br />

seine Geschichte mit Höhen und Tiefen, doch die neusten<br />

Renovierungsarbeiten haben der Stadt glücklicherweise<br />

dieses historische Erbe als Denkmal und<br />

Geschichtszeuge zurückgegeben.<br />

GAM – Galerie für moderne Kunst: Im Jahr 1910<br />

gegründet, befindet sich die Galerie in dem Gebäudekomplex<br />

von Sant’Anna. Ein sehr malerischer Ausstellungsort.<br />

www.gampalermo.it<br />

BB22 Ein charmantes, kleines Bed & Breakfast in einem<br />

Adelspalast im Herzen der Altstadt. www.bb22.it<br />

Palazzo Natoli Ein modernes, elegantes Boutique-<br />

Hotel mit neun Zimmern, nur wenige Schritte von der<br />

Kathedrale und den Quattro Canti entfernt. Nicht zu verpassen:<br />

Das Frühstück im «Caffè Natoli». Küchenchef<br />

Marco Piraino hält eine breite Auswahl an lokalen, tagesfrischen<br />

Produkten bereit.<br />

www.palazzonatoli.com<br />

www.visitpalermo.it<br />

<strong>N°</strong> <strong>16</strong> | WINTER <strong>2018</strong> / 2019 <strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 113

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