15.01.2019 Aufrufe

TE KW 03

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wirtschaft bleibt auf solidem Wachstumskurs<br />

Nach konjunkturell „heißen“ Jahren verspricht 2019 eine Normalisierung auf hohem Niveau<br />

(RS) „2018 war nicht nur meteorologisch, sondern auch wirtschaftlich<br />

ein 'heißes' Jahr für unsere Tiroler Wirtschaft“, fasst<br />

WK-Präsident Christoph Walser das abgelaufene Jahr zusammen.<br />

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das ein Wachstum der regionalen<br />

Bruttowertschöpfung von real drei Prozent. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist dadurch auf 4,9 Prozent gesunken. Die Exporte konnten deutlich<br />

auf rund 13 Milliarden Euro zulegen. Ein starkes Jahr hinter<br />

sich und einen noch besseren Start als im Vorjahr hat der Tourismus<br />

hingelegt: 49 Prozent der Betriebe sind mit der aktuellen<br />

Buchungslage sehr zufrieden.<br />

„In der Bilanz darf man natürlich<br />

auch nicht die wichtigen politischen<br />

Erfolge im Interesse der Wirtschaft<br />

und der Arbeitsplätze unerwähnt<br />

lassen“, ruft Walser in Erinnerung<br />

und nennt unter anderem die Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeit, die Einführung<br />

des Standortanwaltes als<br />

Gegengewicht zum Landesumweltanwalt,<br />

die Einführung des Grundsatzes<br />

„Beraten statt strafen“, die<br />

Modernisierung der Rot-Weiß-Rot-<br />

Karte und die Regionalisierung der<br />

Mangelberufsliste oder die Senkung<br />

der Umsatzsteuer auf Nächtigungen.<br />

SCHAT<strong>TE</strong>NSEI<strong>TE</strong>: FACH-<br />

KRÄF<strong>TE</strong>MANGEL, STROM-<br />

PREIS, IN<strong>TE</strong>RNATIONALE<br />

KONFLIK<strong>TE</strong>. Die „heiße“ Phase<br />

hat aber auch ihre Schattenseiten.<br />

„Der Fachkräftemangel hat sich<br />

durch die Hochkonjunktur weiter<br />

verschärft“, weiß der WK-Präsident.<br />

„67 Prozent der Betriebe sagen uns<br />

im aktuellen TOP Tirol Konjunkturbarometer,<br />

dass sie akut betroffen<br />

sind. Im Tourismus sind es sogar 88<br />

Prozent, im Gewerbe 86 Prozent.“<br />

Der Fachkräftemangel wird sich<br />

noch weiter verschärfen, denn knapp<br />

ein Drittel der Tiroler Leitbetriebe<br />

möchte den Personalstand in den<br />

nächsten Monaten erhöhen. Auf der<br />

anderen Seite steigen auch die Beschaffungskosten.<br />

Durch die Trennung<br />

der deutsch-österreichischen<br />

Strompreiszone sind viele Betriebe,<br />

insbesondere die Industrie oder die<br />

Seilbahnen, mit Preissteigerungen<br />

von bis zu 30 Prozent konfrontiert.<br />

Als drittes nennt Walser die internationalen<br />

Risiken. „Als Exportland<br />

sind wir, direkt oder indirekt,<br />

natürlich auch von den aktuellen<br />

internationalen Verunsicherungen,<br />

Stichwort Brexit oder Handelsstreit<br />

USA-China betroffen.“ Großbritannien<br />

etwa ist Tirols sechstgrößter<br />

Handelspartner mit einem Volumen<br />

von 400 Millionen Euro.<br />

KONJUNKTUR: NORMALI-<br />

SIERUNG AUF HOHEM NI-<br />

VEAU. „In der Summe führt das für<br />

2019 zu einer Normalisierung der<br />

Konjunktur auf hohem Niveau“,<br />

zitiert Walser aus dem TOP Tirol-<br />

Konjunkturbarometer. „Wir rechnen<br />

für heuer mit einem Wachstum<br />

von 2 Prozent“. Für Tirol und seine<br />

Wirtschaft sind das sehr gute Aussichten.<br />

„Unsere Unternehmen werden<br />

darüber hinaus 6.000 Arbeitsplätze<br />

schaffen, die Arbeitslosigkeit<br />

wird im Laufe des Jahres auf 4,6 Prozent<br />

zurück gehen, und wir werden<br />

im Sommer in Tirol Vollbeschäftigung<br />

haben.“ Im Export wird Tirol<br />

heuer abermals deutlich um 500.000<br />

Millionen Euro auf 13,5 Milliarden<br />

Euro zulegen.<br />

GUT UN<strong>TE</strong>RWEGS. Im TOP<br />

Tirol-Geschäftsklimawert ist die<br />

Normalisierung mit einem Wert<br />

von 51 Prozent-Punkten bereits erkennbar.<br />

Bei der letzten Erhebung<br />

im „heißen“ Sommer 2018 wurde<br />

der Rekord-Wert von 68 Prozent-<br />

Punkten erreicht. „Wir sind aber<br />

immer noch sehr gut unterwegs<br />

und haben mit 51 Punkten aktuell<br />

den vierthöchsten Wert ever“, so<br />

Präsident Walser. Der private Konsum<br />

wird heuer eine der Stützen der<br />

Konjunktur sein. „Wir haben recht<br />

hohe Lohnabschlüsse von rund drei<br />

Prozent, eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit<br />

und der neue Familienbonus<br />

wird den Konsum ebenfalls<br />

ankurbeln“, ist der WK-Präsident<br />

überzeugt. „Von der steigenden<br />

Konsumneigung werden vor allem<br />

der Handel und der Tourismus profitieren.“<br />

In Industrie und Verkehr<br />

ist die Normalisierung der Konjunktur<br />

als erstes spürbar. „Das sehen wir<br />

schon recht deutlich am Rückgang<br />

der Investitionsneigung der Unternehmen“,<br />

sagt Walser. Im Sommer<br />

2018 wollten 55 Prozent der Leitbetriebe<br />

mehr investieren, aktuell sind<br />

es 27 Prozent.<br />

INVESTITIONEN ANKUR-<br />

BELN, KEINE AL<strong>TE</strong>RNATIVE<br />

ZUM VERKEHR. Jede Investition<br />

in den Standort ist eine Investition<br />

in die Zukunft. „Die Steuerreform<br />

WK-Präsident Christoph Walser (l.) und Volkswirt Stefan Garbislander (Leiter der<br />

Abteilung Wirtschaftspolitik, Innovation & Strategie) blicken optimistisch ins Wirtschaftsjahr<br />

2019.<br />

Foto: WK Tirol<br />

2020 kommt deshalb zum richtigen<br />

Zeitpunkt. Wir brauchen eine Kostenentlastung<br />

für die Unternehmen<br />

und eine Belebung der Investitionen“,<br />

richtet Präsident Walser den<br />

Blick nach Wien. „Ich setzte hier auf<br />

die versprochene Senkung der Körperschaftssteuer<br />

von 25 auf zumindest<br />

20 Prozent. Und die Regierung<br />

darf auf keinen Fall unsere Kleinund<br />

Kleinstunternehmen vergessen,<br />

für sie wünsche ich mir eine Pauschalierung.“<br />

Das Land Tirol kann<br />

ebenfalls einen wichtigen Beitrag<br />

zur Ankurbelung der Investitionen<br />

leisten. „Die Tiroler Wachstumsoffensive<br />

hat schon einmal sehr gute<br />

Dienste geleistet und insbesondere<br />

bei unseren kleinen Betrieben für<br />

Schwung gesorgt“, erinnert Walser,<br />

Anton-Auer-Str. 1 · 6410 Telfs · Tel. 05262 / 62<strong>03</strong>0<br />

Ihr Berater: Werner Markl, Tel. 05262 / 62<strong>03</strong>0 - 14<br />

der sich für die Wiedereinführung<br />

der Wachstumsoffensive ausspricht.<br />

SCHIEFLAGE ZURECHTRÜ-<br />

CKEN. Präsident Christoph Walser<br />

ist es für 2019 ein Anliegen, gemeinsam<br />

mit allen Beteiligten Themen<br />

geradezurücken, die in der öffentlichen<br />

Debatte unsachlich diskutiert<br />

werden und daher eine Schieflage<br />

haben. „Vom Tourismus über den<br />

Verkehr bis hin zu einem ausgewogenen<br />

Verhältnis zwischen Ökonomie<br />

und Ökologie: Gute Lösungen<br />

lassen sich nicht mit Populismus<br />

und Patentrezepten erzielen, sondern<br />

brauchen den Mut, der ganzen<br />

Wahrheit ins Auge zu blicken“,<br />

erklärt WK-Präsident Christoph<br />

Walser abschließend.<br />

IHR SPEZIALIST FÜR<br />

GRAFIK-DESIGN UND SATZ<br />

PRODUKTION VON:<br />

Vereins-, Betriebs- und Gemeindezeitungen<br />

sowie Magazinen und Broschüren<br />

Alles aus einer Hand<br />

RUNDSCHAU Seite 36 16./17. Jänner 2019

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!