KUNST | ÜBERSICHT Claudia Heinrich Wandernzum Ding Ab Maigibt’sein neuesDinginder Region.Ein neuesFormat, das Besucher acht Wochen lang auf Tourenbringenwird–zu22ortsbezogenen Ausstellungsprojekten in vier Städten.Britta Peters,seit2018künstlerische Leiterin der Urbanen Künste Ruhr,hat das „RuhrDing“ in den Ringgeworfen. Eingriffiger Projektname für den ab jetztjährlichen Kunst-Reigenmit internationalerBeteiligung –weit offen, allespasst rein. Details zum„Ding“ (4.5.-30.6.) stehen auf der Homepage www.urbanekuensteruhr.deund werden zeitnahausgiebig publiziert.Aberjetzt istjaerstmal März und noch Vorbereitungszeit, auch für das ambitionierte, Neugierweckende „RuhrDing“-Vermittlungskonzept.Das durchläuft eine ArtGeneralprobe–und zwar wortwörtlich: Am 17.3.,ab14Uhr,bewegtsich eine geführteGruppe als„Wandersalon auf Abwegen“durch Witten. DasVeranstaltungsformat„Wandersalon“zur Einstimmung auf das Großprojekt stellt seitFrühjahr 2018 jedes Malan anderem Ortdie beteiligten Künstler vor. In seiner 12. Ausgabegeht’s gemeinsam raus in den Stadtraum. Die geplanten„Ruhr Ding“-Touren werden angetestet.Die Idee: einebekannte Stadt auf neue Artkennenlernen,mit Blickauf die Kunstimöffentlichen Raum. Die Durchführung:die Gruppe nicht nurzur Kunstführenund kunsthistorisch zutexten,sondernauch die Umgebung,Nachbarschaft, Infrastrukturund GeschichteeinesOrtes näherbeleuchten und dabei die Geschichten,unterschiedlichen Wünsche und Interessen der Teilnehmenden einbeziehen.Höchste Flexibilitätder Macher ist da gefragt, um sich nicht komplett zu verrennen. Auf geht’s. ClaudiaHeinrich ©Michael Wolf /Fotoarchiv Ruhr Museum, Essen ©Künstler Foto: Kunstsammlung NRW THE WHISPERINGSPRING TanyaPoole Ein dicker Brummerfliegt durchs Bild:Tanya Poolehat Bienenund andere Fluginsekten in Schwarz-Weiß aufs Papier getuscht. Fast 140Tiereauf DIN-A4-Bögen, mal kraftvoll formatfüllend, malzartimEck,wie gradnoch im Abflugerwischt –lebensnaheFlugstudien in unterschiedlichem Abstraktionsgrad. Der ganzeSchwarm schwirrt, legerangepinnt, über zwei Galeriewände,Zimmerecke inklusive. BAUHAUS AUSDER SAMMLUNG Kandinsky &Co In Hagenist man etwasnäher dran am Bauhausals andereMuseen im Westen. MuseumsgründerOsthaus und Bauhaus-GründerGropius waren gute Freunde.Und überdie Jahregelangten viele Werkevon Bauhaus-Lehrern und -Schülernindie Museumssammlung.Zum Startins Jubiläumsjahrdurchforsteteman nundas Depot, förderte 80 Werkevon 20 Künstlern zu Tage und arrangierte eine feine MALSTÜCKE Geheimnis der Dinge Gegenständliche Malereider Gegenwartsteht im Fokusder aktuellen Gruppenschau in der Kunsthalle. Real, surrealoder abstrakt,alle Facetten sind vertreten. DieDingwelt malerisch zu erfassen, aber ihreGeheimnisse zu wahren,das ist die Kunst–undwar Auswahlkriteriumfür dieEinladung zur Teilnahme. AlsCo-Kuratorfungierte Hartmut Neumann, Malerund Kunstpreisträger „junger westen“ MEDIENKUNST Ed Atkins DieIdylletäuscht.Das passiert manchmal,aber beim britischen Medienkünstler Ed Atkins ist es fast schon Programm.Inseinen Filmenwerden bukolische Landschaftenvom plötzlich hereinbrechenden Grauen gestört, werden Riesenbabys –über dieLeinwände hinweg in verschiedenen Settings –herumgeschleift, werden Marionetten gegenHäuserwände und das Mobiliar geschleudertwährend finstere Jedes Insekt ist einzigartig.Der wertschätzende Blickauf dasIndividuum verbindetPoolesWandinstallation „Swarm“ mit densieben ausdrucksstarken Porträts vonWissenschaftlerinnen eines Forschungsinstitutsimsüdafrikanischen Makhanda. Und auch mitden BildernunterBäumen: DieKünstlerin richtete ihrenBlick nach oben, in das Alloverder Blätterdächer undmalte Blatt fürBlatt mitLiebe zumDetail. ch ❚ TANYAPOOLE Galeriem,Schloßstr. 1A Bochum; Dauer: bis27.4.,www.m-bochum.de Kabinettausstellung im obersten Stockwerk desAltbaus.Angefangenmit einem Hafenbildvon Feininger (1908) über Klee,Schlemmer,Bill, Malerei von InaKerkovius und Filmpartituren von Werner Graeff bis hinzuAlbers‘ „Homages to theSquare“ ausden 1960erJahren–in all ihrer Vielfalt undUnterschiedlichkeit,zusammengehalten nur vonder Bauhaus-Klammer.Mit Reinhard Hilke istauchein Hagener Bauhäuslervertreten. ch ❚ KANDINSKY,KERKOVIUS,KLEE &COOsthaus Museum, Museumsplatz 1, Hagen; Dauer: bis 24.3. Thomas Huber, Der rote Fries XX, 2013 ©VGBild-Kunst, Bonn 2018 Akkorde durchdie Räume ziehen. Die internationalgefeierte Arbeit „YeOlde Food“ istein Kammerspiel in mehrerenAkten.Medienkünstler Atkins untersucht mit seinen hyperrealen Bilderwelten, in denen er häufig selbst als Avatar auftaucht, immerwieder, melancholisch oder auch brutal,den Verlustvon Authentizität im digitalen Zeitalter. SeineFiguren leiden an der Wirklichkeit,aber Erlösung ist nichtin Sicht. kb ❚ ED ATKINS.YeOldeFood; K21, Ständehausstr.1, Düsseldorf; Dauer: bis 16.6.; RÜCKBLICKINS ZECHENREVIER MichaelWolf Weiße Wäsche aufder Leine, Schlachterund SchweinimSchuppen, Jugendclub,Motorradtreff –das sind einige Szenarien aus„Die Lebensbedingungen einer Bergmannssiedlung am Beispielvon Bottrop-Ebel“.Michael Wolf,heuteinternationalbekannt, fotografiertesie 1976 fürseine Examensarbeit bei Otto Steinertander FolkwanghochschuleEssen. DasBad in derZinkwanne gehört ebenso zur Seriewie kohleverstaubte, eingezwängteKumpel, Frauenarbeitam Fließbandoderder Blick auf Siedlung undHalde.Wolfergänzt dieMilieu- Studie um historisches Material aus den 1930er/40erJahren, bevorinden 1950ern derStrukturwandelbegann. Mitnüchternem Blick erweiterterdas kollektive Gedächtnisder „Ruhrpottfotografie“. 2018 endete mitder Schließung vonProsper Haniel in Bottrop derdeutscheSteinkohlebergbau. bws ❚ MICHAELWOLF, BOTTROP-EBEL 76 JosefAlbers Museum Quadrat Bottrop, Im Stadtgarten20, Bottrop, Dauer: bis 19.5.;www.bottrop.de/mq 1983. Um möglichst vielekünstlerische Positionen zeigen zu können, rund 50 insgesamt,gab es eine Formatbeschränkung: Keinesder ausgestellten Bilderist größerals 50 x40 cm.Viele entstanden anlässlichder Ausstellungneu.Neben prominenten wieThomas Huber,DieterKrieg,KonradKlapheck, JohannesHüppi,Leiko IkemuraoderKarin Kneffelsindetlichekaumbekannte interessante Maler/-innenzuentdecken. ch ❚ DASGEHEIMNIS DER DINGE Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Str. 2; Dauer: bis 7.4. Bee 66, ink on watercolour paper, 21 x29.6cm, Tanya Poole, 2018 Ida Kerkovius: Zwei Figuren und Tier, 1957, Osthaus Museum HagenFotografie: Nicolas Schönherr, Herscheid 46| <strong>HEINZ</strong> |<strong>03</strong>.<strong>2019</strong>
SparkasseDortmund präsentiert: 10 Jahre RuhrHOCHdeutsch im Spiegelzelt Das Kabarett-Comedy-Musik-Festival 13. Juni–13. Oktober <strong>2019</strong> Jetzt Karten sichern! Veranstalter: Theater Fletch Bizzel ·Humboldtstr.45·44137 Dortmund ·Tel. 0231-142525·www.fletch-bizzel.de <strong>03</strong>.<strong>2019</strong>| <strong>HEINZ</strong> |47
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