Kreuz und quer Ausgabe 6
Magazin der Pfarreien im Seelsorgebereich Coburg Stadt & Land
Magazin der Pfarreien im Seelsorgebereich Coburg Stadt & Land
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Titelthema<br />
Strukturprozesse Lifestyle<br />
„Einziger<br />
Effekt: Keine<br />
Tafel putzen“<br />
Digitalisierung<br />
an Schulen<br />
Immer mehr technische Neuerungen halten<br />
Einzug an den Schulen – Smartboards,<br />
Beamer, IPADs, Laptops. Doch können die<br />
digitalen Medien in der Schule einen positiven<br />
Lernbeitrag leisten? Oder überwiegen<br />
die Gefahren? Und hält die Schule dem<br />
Tempo der Digitalisierung stand? Zu diesem<br />
Thema befragte Martina Kuschbert<br />
Lehrer des Gymnasiums Albertinum.<br />
Printmedien gehören seit jeher untrennbar<br />
zu Schulen. Doch in den letzten Jahren sind<br />
die Möglichkeiten, digitale Medien wie Videos<br />
oder aktuelle Bilder im Unterricht zu<br />
zeigen, gewachsen. Dies sieht Studienrat<br />
Stefan Scheler als großen Vorteil, da es die<br />
Schulst<strong>und</strong>en erleichtert <strong>und</strong> ansprechender<br />
visualisieren lässt. Auch sollten die<br />
Schüler seiner Meinung nach im Hinblick<br />
auf Ausbildung oder Studium den Umgang<br />
mit Laptop <strong>und</strong> Co schon in der Schule lernen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen sammeln.<br />
Der Prozess der Digitalisierung ist zunächst<br />
weder gut noch schlecht, hängt aber<br />
insbesondere von der Gestaltung der<br />
Schule ab <strong>und</strong> bringt neue Möglichkeiten<br />
das Lernen intensiver zu gestalten, so Oberstudienrat<br />
Rüdiger Schindler.<br />
Jedoch birgt die Digitalisierung Gefahren.<br />
So ist die Technik fehleranfällig, kann nicht<br />
zuverlässig funktionieren oder das WLAN<br />
setzt aus, was Lehrer wie Schüler nervt, so<br />
erklärt Scheler. Zudem stellt er infrage, ob<br />
der Unterricht durch die neuen technischen<br />
Möglichkeiten entsprechend länger hängen<br />
bleibt <strong>und</strong> der Lernerfolg wirklich größer<br />
ist durch die Benutzung digitaler Medien.<br />
Einen weiteren Aspekt der Gefahren nennt<br />
Schindler, denn das Lehren <strong>und</strong> Erziehen<br />
der Schüler könnte an die Systeme bzw.<br />
Computer abgegeben werden <strong>und</strong> an die<br />
Interessen der „Leute hinter den Systemen“.<br />
Beide Lehrer sind der Meinung, dass die<br />
Schulen allgemein hinterher hinken <strong>und</strong><br />
nicht auf der Höhe der Technik in Unternehmen<br />
sind. Zudem wollen viele Lehrer<br />
die Digitalisierung nicht, wie Scheler aus eigener<br />
Erfahrung an einer anderen Schule<br />
berichtet. Es werden zwar immer wieder<br />
Schulungen <strong>und</strong> Fortbildungen für die<br />
Lehrer angeboten, jedoch werden diese nur<br />
von den wirklich Interessierten angenommen,<br />
während die anderen Lehrer beim<br />
„normalen“ Unterricht bleiben <strong>und</strong> die<br />
Neuerungen nur selten einsetzen.<br />
Strukturprozess geht<br />
in die nächste Phase<br />
Die Gebiete für die 35 neuen Seelsorgebereiche<br />
im Erzbistum Bamberg stehen fest.<br />
Seit Herbst 2016 wurde an den neuen<br />
Strukturen gearbeitet, im November 2018<br />
hat Erzbischof Ludwig Schick die neuen<br />
Seelsorgebereiche offiziell festgeschrieben.<br />
Für Coburg bedeutet das, dass aus den bislang<br />
drei Seelsorgebereichen „Coburg –<br />
Stadt <strong>und</strong> Land“, Pfarreiengemeinschaft<br />
„Ebersdorf - Neustadt<br />
- Rödental“ <strong>und</strong> Pfarreiengemeinschaft<br />
Seßlach ein großer<br />
Seelsorgebereich wird, der dann<br />
künftig identisch ist mit dem bisherigen<br />
Dekanat Coburg.<br />
Offiziell sollen die neuen Seelsorgebereiche<br />
zum Otto-Tag 2019,<br />
der Ende September stattfindet,<br />
per Dekret errichtet werden. „Bis<br />
dahin haben wir eine echte Übergangszeit“,<br />
resümiert Domkapitular<br />
Dr. Heinrich Hohl, der Leiter<br />
der Stabsstelle „Diözesane Entwicklung“.<br />
Im Klartext bedeutet<br />
das, dass zwar die bisherigen<br />
Seelsorgebereiche weiterhin bestehen<br />
<strong>und</strong> damit auch die Aufgaben<br />
des pastoralen Personals in<br />
diesem Bereich. Die kommenden<br />
Monate bis zur offiziellen Einrichtung<br />
der Seelsorgebereiche<br />
sollen aber nicht ungenutzt verstreichen.<br />
„Jetzt geht es an den Innenausbau“,<br />
formulierte es Domkapitular<br />
Hans Schieber, der Leiter der Hauptabteilung<br />
„Pastorales Personal“ in einem Gespräch<br />
mit dem Heinrichsblatt.<br />
So wurden für diese Übergangszeit Koordinatoren<br />
ernannt, für Coburg ist es Pfarrer<br />
Peter Fischer (Rödental). Ihm oblag es<br />
nun auch als einer der ersten Aufgaben,<br />
10<br />
11