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LA KW 10

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TROCKNUNGSVERHALTEN.<br />

Je nach Temperatur und Baustellenklima<br />

ist der CA-Estrich bereits nach etwa<br />

zwei bis drei Tagen begehbar und nach<br />

28 Tagen voll belastbar. Da Calciumsulfatestrich<br />

empfindlich auf Feuchtigkeit<br />

reagiert, müssen die Bereiche,<br />

in denen mit Feuchtigkeit zu rechnen<br />

ist, eine Abdichtung oder Dampfsperre<br />

erhalten. Wichtig ist, dass der Estrich<br />

ungehindert austrocknen kann.<br />

Zementestrich ist die am häufigsten<br />

verwendete Estrichart. Der Vorteil von<br />

Zementestrich ist vor allem seine Unempfindlichkeit<br />

gegen Feuchtigkeit.<br />

Er kann daher problemlos in Innen-,<br />

Außen- und Nassbereichen verwendet<br />

werden. Auch wenn sich viele Bauherren<br />

kaum noch in Geduld üben<br />

wollen oder können, ist es sinnvoll,<br />

dem Estrich die Zeit zu geben, die er<br />

braucht, um vollständig zu trocknen.<br />

Denn wenn man mal ehrlich ist: Was<br />

sind schon drei Wochen, wenn man<br />

in dem Haus den Rest seines Lebens<br />

verbringen will.<br />

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6531 Ried 41 · Tel. 0664 1316164 od. 0664 7639274<br />

Kein Ersatz des Wertes der<br />

besonderen Vorliebe für Sichtschutzhecke<br />

Rechtliche Information durch die Rechtsanwaltskanzlei „Weiskopf/Kappacher/Kössler“<br />

Einer kürzlich vom Obersten<br />

Gerichtshof (OGH) entschiedenen<br />

Rechtssache lag nachfolgender Sachverhalt<br />

zugrunde:<br />

Die Beklagte und die Klägerin sind<br />

Nachbarn. Die Beklagte schnitt die<br />

entlang der Grundstücksgrenze verlaufende,<br />

aber zur Gänze auf deren<br />

Grund verwurzelte Hecke der Klägerin<br />

im Frühjahr 2016 von ca. 7 m auf<br />

ca. 2 bis 2,3 m zurück. Die Hecke wurde<br />

nicht fachgerecht (unter besonderer<br />

Schonung der Pflanzen) geschnitten.<br />

Die Hecke war nach ungefähr neun<br />

Monaten nach dem Rückschnitt auf<br />

eine Höhe von 4,8 bis 5 m nachgewachsen<br />

und wies bereits 18 Monate<br />

nach dem Rückschnitt wieder die gleiche<br />

Dichte wie vorher und eine Höhe<br />

von 6,2 m auf. Die Heckensträucher<br />

werden – bei guten Bedingungen –<br />

im Spätherbst 2019 wieder den Zustand<br />

erreicht haben, wie er vor dem<br />

Rückschnitt bestand. Das Haus wird<br />

von der Klägerin nur während der<br />

Sommermonate benützt. Die Hecke<br />

dient(e) dem Sichtschutz.<br />

Die Klägerin begehrte von der Beklagten<br />

u. a. den Wert der besonderen<br />

Vorliebe („Affektionsinteresse“)<br />

und brachte anspruchsbegründend<br />

vor, dass die Hecke einen besonderen<br />

Wert für sie gehabt habe, seit sie<br />

bereits seit Erwerb der Liegenschaft<br />

durch sie bestanden habe.<br />

Der OGH führte in seiner Urteilsbegründung<br />

aus, dass der Ersatz des<br />

Wertes der besonderen Vorliebe iSd<br />

§ 1331 zweiter Halbsatz Allgemeines<br />

bürgerliches Gesetzbuch (ABGB)<br />

eine besondere Gefühlsbeziehung<br />

zur Sache (etwa zu einem Erb- oder<br />

Erinnerungsstück) voraussetze. Eine<br />

solche enge Gefühlsbeziehung zu<br />

dieser (pflegeleichten) Hecke lasse<br />

sich jedoch aus den von der Klägerin<br />

vorgebrachten Tatsachen nicht ableiten;<br />

es gehe vielmehr um die Funktion<br />

der Hecke als Sichtschutz, also<br />

um ihren gewöhnlichen „Gebrauch“.<br />

Wegen des bloßen Verlusts des (vorübergehenden)<br />

Gebrauchs einer Sache<br />

stehe aber kein Ersatzanspruch für<br />

ideelle Schäden (Affektionsinteresse)<br />

Dr. Michael Kössler, Dr. Rainer Kappacher und Mag. Stefan Weiskopf (v. l.) verfolgen<br />

ein Ziel: die Interessen ihrer Mandanten bestmöglich zu vertreten. Kompetenter Ansprechpartner<br />

für Unternehmen, Banken, Gebietskörperschaften und Privatpersonen.<br />

zu. Im Übrigen fehle es auch bei Zerstörung<br />

einer Sichtschutzhecke an<br />

der für eine Anwendung des § 1331<br />

ABGB vorausgesetzten (inneren)<br />

gefühlsmäßigen Bindung zur Sache<br />

(selbst), die in manchen Fällen (etwa<br />

bei einem unwiederbringlichen Erbstück)<br />

eine nachvollziehbare „besondere“<br />

Vorliebe begründen mag. Die<br />

Klägerin hat daher keinen Anspruch<br />

auf Ersatz des Wertes der besonderen<br />

Vorliebe für die von der Nachbarin<br />

„beschädigte“ Sichtschutzhecke.<br />

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6./7. März 2019<br />

RUNDSCHAU Seite 25

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