Verita Magazin Frühjahr 2019

Mit dem Finger im Lauf
Vorsicht, hier wird scharf geschossen! Die Wortmunition stammt unter anderem von
Don Winslow, John Grisham und der neuen dänischen Krimi-Königin Katrine Engeberg.
Für viele Krimi-Experten ist Don
Winslow der Champion des bleihaltigen
Genres, auch Star-Regisseure
wie Oliver Stone bedienen sich
emsig bei seinen meist wuchtigen
Wälzern. Das Buhlen um die Filmrechte
findet garantiert seine Fortsetzung.
Denn mit „Jahre des Jägers“
liefert der US-Star-Autor nach den
Megasellern „Tage der Toten“ und
„Das Kartell“ das furiose Finale seiner
Trilogie über die mexikanischamerikanischen
Drogenkriege. Ein
wahrhaftig mörderisches Epos auf
fast 1000 Seiten, gewohnt düster,
gewohnt gnadenlos. Art Keller, der
legendäre US-Drogenfahnder, muss
sich damit abfinden, dass die Anti-
Drogen-Politik in den Vereinigen
Staaten gescheitert ist. Die US-Regierung
ist anfällig für Korruption,
an der Spitze schaltet und waltet
„Mexiko hat das Pech,
seine Grenze mit
dem weltweit größten
Supermarkt für
Kokain zu teilen.“
Don Winslow
ein höchst umstrittener Präsident.
Auch im letzten Kampf gegen die
Drogenbosse sind die Grenzen
zwischen Gut und Böse längst aufgehoben
und verschwunden, Gewalt
gibt den Ton an. Mit seinem
mitreißenden Showdown befindet
sich Don Winslow immer wieder in
unmittelbarer Nähe zur Realität, er
führt drastisch vor Augen, dass die
großen, grauenhaften Geschichten
häufig in Hinterzimmern der Macht
geschrieben werden. Ganz große
Kriminal-Literatur.
In diesen Hinterzimmern, vor allem
aber auch in den Gerichtssälen beheimatet
ist Winslows Landsmann
John Grisham. „Das Bekenntnis“
beginnt mit einer Zeitreise in das
Foto: unsplash
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