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Verita Magazin Frühjahr 2019

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Auftritt der Wortmagier<br />

Starke Stücke. Wir präsentieren vielschichtige Werke, die weit aus den Bücherbergen<br />

hervorragen und allesamt das Prädikat „besonders lesenswert“ verdienen.<br />

Mehr als zehn bedeutsame Auszeichnungen<br />

erhielt Pierre<br />

Lemaitre bisher, seit gut einem<br />

Jahrzehnt zählt er zur Elite der<br />

französischen Erzählkünstler und<br />

Sprachmagier. „Die Farben des<br />

Feuers“ markieren einen weiteren<br />

Höhepunkt seines vielschichtigen<br />

literarischen Schaffens. Der Roman<br />

führt zurück zum Vorabend des<br />

Zweiten Weltkriegs. Habgier und<br />

Neid reagieren in den Straßen von<br />

Paris, durch ein Komplott soll das<br />

mächtige Bankimperium Perícourt<br />

in sich zusammenkrachen. Aber<br />

die weltgewandte Alleinerbin Madeline<br />

kennt reichlich viele Tricks<br />

und Manöver, sie versteht es, die<br />

chaotischen Verhältnisse in Europa<br />

für sich zu nutzen – und dreht den<br />

Spieß gekonnt um. Im Schatten von<br />

politischen Wirrnissen und Börsenskandalen<br />

beginnt sie ihren ganz<br />

persönlichen Rachefeldzug. Ein furioses<br />

Werk, reich an Zeitkolorit,<br />

Tücken und Heimtücken.<br />

In ein kleines Fischerdorf namens<br />

St. Piran, in Cornwall gelegen, führt<br />

John Ironmongers subtiler und berührender<br />

Roman „Der Wal und<br />

das Ende der Welt“. Die exakt dreihundertsieben<br />

Bewohner des trügerisch<br />

idyllischen Ortes ahnen nicht,<br />

wie existenziell ihre Gemeinschaft<br />

bedroht ist. All das ändert sich, als<br />

zuerst ein junger Mann angespült<br />

wird, dann strandet auch noch ein<br />

Wal. Der britische Autor, promovierter<br />

Zoologe, macht auf mitreißende<br />

Weise klar, wie sehr sich aus<br />

anscheinend zufälligen Ereignissen<br />

große Zusammenhänge ergeben und<br />

wie viel Menschlichkeit möglich ist,<br />

wenn die Bereitschaft besteht, gemeinsam<br />

zu denken, zu fühlen und<br />

zu handeln.<br />

Seit vielen Jahren eine Fixgröße in<br />

der europäischen Literaturszene ist<br />

Charles Lewinsky, ein Großmeister<br />

der Vielseitigkeit. „Der Stotterer“<br />

heißt sein jüngster Geniestreich. Der<br />

Protagonist dieses erzählerischen<br />

Wunderwerks vertraut, bedingt<br />

durch seinen Sprachfehler, ganz auf<br />

die Macht des geschriebenen Wortes<br />

und setzt es rücksichtslos ein; zur<br />

Notwehr ebenso wie für seine Karriere.<br />

Ein Betrug, der Stotterer nennt<br />

Foto: unsplash<br />

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