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Beschaffung aktuell 04.2019

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Papierproduzent Steinbeis muss 24/7 Ersatzteile für einen großen Maschinenpark vorhalten. Der Materialstamm des Ersatzteilmagazins soll trotzdem<br />

kleiner werden. Dabei hilft künstliche Intelligenz. Bild: Steinbeis<br />

Künstliche Intelligenz in der Warenwirtschaft und im Einkauf<br />

KI ordnet Ersatzteile und Warengruppen<br />

Steinbeis produziert Recyclingpapier. Der Ersatzteilbestand für die<br />

durchlaufende Produktion wird jetzt mithilfe von Deep Learning optimiert.<br />

Parallel sorgt eine neue Warengruppenstruktur für Ordnung.<br />

Steinbeis produziert Papier. Umweltfreundliches<br />

Papier. Die Office- und<br />

Magazinpapiere des Unternehmens<br />

sind zu 100 Prozent aus Altpapier. „Wir betreiben<br />

eine der modernsten Recyclingpapierfabriken<br />

in Europa“, erklärt Einkaufsleiter Torben<br />

Link nicht ohne Stolz. Am Standort in<br />

Glückstadt bei Hamburg produziert das Unternehmen<br />

jährlich rund 300.000 Tonnen Recyclingpapiere.<br />

Das Ziel: eine geschlossene<br />

Kreislaufwirtschaft vom Rohmaterial Altpapier,<br />

über das Upcycling bis zur Verbrennung<br />

der Papierfaserschlämme im hauseigenen<br />

Kraftwerk. In den letzten Jahren hat man am<br />

Standort 360 Millionen Euro in die Modernisierung<br />

der Papiermaschinen, in Anlagen zur<br />

umweltfreundlichen Energieerzeugung und<br />

in moderne Altpapiersortier- und Aufbereitungsmaschinen<br />

investiert.<br />

Ersatzteile 24/7<br />

All das muss gewartet werden. Die Produktion<br />

läuft 24/7. „Bei einem Ausfall haben wir<br />

keinen zeitlichen Puffer“, erklärt Torben Link<br />

den Grund, warum die Materialwirtschaft für<br />

die Ersatzteilversorgung bei Steinbeis so entscheidend<br />

ist. 23.000 Teile hält das Ersatzteillager<br />

für den Maschinenpark <strong>aktuell</strong> vor. Das<br />

entspricht einer Kapitalbindung von 12,5 Millionen<br />

Euro. Das ist viel, findet Einkaufsleiter<br />

Link. Der Kostendruck in der Branche ist hoch.<br />

Deshalb macht sich der Einkauf jetzt daran,<br />

den Ersatzteilbestand und -einkauf mithilfe<br />

von Maschine Learning zu optimieren.<br />

An den Bestand traute sich niemand<br />

Das Ziel zunächst: Transparenz. Der Bestand<br />

ist teilweise überaltert. Viele der Oldtimer<br />

werden aber noch gebraucht, denn die Lebensdauer<br />

der Maschinen ist lang. Welche Ersatzteile<br />

hingegen tatsächlich verschrottet<br />

werden können und wie viele Gleichteile es<br />

16 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 04

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