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Beschaffung aktuell 04.2019

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Lieferkettenzertifikat<br />

üblicherweise aus dem Vergabeverfahren<br />

aus.<br />

• Allgemein wird der Nachweis eines nachhaltigen<br />

Ursprungs vom Bieter durch Vorlage<br />

eines Zertifikats vom PEFC oder FSC<br />

erbracht. Gelegentlich werden gleichwertides<br />

Bundes und der Länder. So lehnen sich<br />

beispielsweise die Deutsche Bank und die<br />

Deutsche Bahn an die <strong>Beschaffung</strong>srichtlinie<br />

der Bundesverwaltung an. Für den Neu- und<br />

„Zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts<br />

benötigen Unternehmen<br />

u. a. Informationen des<br />

Einkaufsleiters oder Supply -<br />

Chain- Managers über die Nachhaltigkeit<br />

der beschafften<br />

Stoffe und Produkte. Profunder -<br />

weise nimmt das Unternehmen<br />

auch zu wichtigen Nachhaltigkeitsaspekten<br />

entlang der<br />

gesamten Lieferkette Stellung.<br />

Wegen dieser Verkettung bietet<br />

die Umweltberichterstattung<br />

nicht nur den berichtspflich -<br />

tigen Unternehmen eine<br />

Chance , sondern auch allen vor -<br />

und nachgelagerten KMUs.“<br />

Aus dem Leitfaden der<br />

PEFC Deutschland e. V.<br />

Ausbau von Firmenimmobilien oder Bahnwagen<br />

kommt also nur solches Holz zum Einsatz,<br />

dessen Herkunft sich zweifelsfrei belegen<br />

lässt.<br />

Zertifikate bieten Sicherheit<br />

Der Umwelt- und Ressourcenschutz steht keineswegs<br />

nur aus Image- und Marketinggründen<br />

im Mittelpunkt des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements.<br />

Wer sein Geschäft<br />

auf Rohstoffe oder auf Produkte aus umstrittenen<br />

Quellen aufbaut, kann sehr schnell rechtliche<br />

Probleme bekommen. Ob man unwissentlich<br />

gehandelt hat, gutgläubig oder sogar besten<br />

Gewissens, interessiert in dem Moment, in<br />

Bild: Kollaxo<br />

dem illegale Geschäftsverbindungen offenkundig<br />

werden, niemanden mehr. „Risiken<br />

müssen und können im Bereich der <strong>Beschaffung</strong><br />

planmäßig vermieden werden“, weiß<br />

Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldzertifizierungsorganisation<br />

PEFC Deutschland<br />

e. V. „Wer den Willen und das Know-how dazu<br />

hat, kann gezielt sicherstellen, dass der Rohstoff<br />

aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten<br />

Quellen stammt.“<br />

Zertifikate für das Risikomanagement<br />

Mit der Aufnahme von Umweltschutz- bzw.<br />

Nachhaltigkeitsaspekten in die Leistungsbeschreibung<br />

können Einkäufer nicht nur ihren<br />

Beitrag zum „Kurz-die-Welt-retten“ leisten,<br />

sondern zugleich die Marktchancen für die<br />

Produkte des eigenen Unternehmens erhöhen<br />

und zur Risikovermeidung beitragen. Diese<br />

Ansicht bestätigt das Bundesumweltministerium<br />

im Praxisleitfaden für Unternehmen<br />

„Schritt für Schritt zum nachhaltigen<br />

Lieferkettenmanagement“. Dort heißt es:<br />

„Das Niveau des Nachhaltigkeitsengagements<br />

von Lieferanten kann die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass in der Lieferkette negative Auswirkungen<br />

auftreten, erheblich beeinflussen.<br />

Sind Direktlieferanten und Unterlieferanten<br />

Mitglieder einer Lieferketteninitiative oder<br />

haben sie ein Managementsystem implementiert,<br />

senkt dies bereits signifikant das Risiko,<br />

dass sie geltendes Recht oder Umweltund<br />

Sozialstandards verletzen.“ Als Beispiele<br />

werden u. a. PEFC für Holz- und UTZ für Agrarprodukte<br />

genannt.<br />

Unbedingt beachten<br />

Wer an den Ausschreibungen von Bund und<br />

Ländern teilnimmt, muss in Bezug auf Holzprodukte<br />

zumindest folgende Bedingungen<br />

kennen:<br />

• Angebote, welche den Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

nicht entsprechen, scheiden<br />

Was ist ein CoC-Zertifikat?<br />

Ziel der PEFC CoC-Zertifizierung ist es, lückenlos<br />

nachzuweisen, dass das gehandelte oder<br />

verwendete Material aus PEFC-zertifizierten<br />

Wäldern stammt – dem Ausgangspunkt der<br />

Handels- und Verarbeitungskette. Wird das<br />

Holz weiterverkauft oder verarbeitet, muss<br />

immer belegt werden, dass nur solches bzw.<br />

nur so viel PEFC-zertifizierte Ware weiter -<br />

gegeben wird, wie nachweislich in den<br />

Produktions prozess eingespeist wurde. Jedes<br />

Unternehmen in der Produktkette muss also<br />

ein Chain-of- Custody-Zertifikat (CoC-Zertifikat)<br />

besitzen, über welches der Weg des Holzes<br />

vom Wald bis hin zum Endprodukt zurück -<br />

verfolgt werden kann.<br />

Was ist UTZ ?<br />

Nachhaltiger Anbau<br />

UTZ (ehemals UTZ-Certified) ist eine unabhängige<br />

Non-Profit Organisation, die für einen offenen<br />

und transparenten Markt für sozial- und<br />

umweltverträgliche Produkte eintritt. Im Fokus<br />

steht ein Nachhaltigkeitsprogramm, dessen<br />

Standards für Produzenten im UTZ Code of<br />

Conduct, für Verkäufer im Chain of Custody fixiert<br />

sind. Die Zertifizierung übernehmen unabhängige<br />

Zertifizierungsgesellschaften.<br />

So geht nachhaltige <strong>Beschaffung</strong><br />

PEFC-Leitfaden als Download<br />

PEFC bietet zum Thema einen umfassenden<br />

Leitfaden zum Herunterladen an. Auf der Website<br />

der Non-Profit-Organisation kann die 36<br />

Seiten starke Publikation „Verantwortungsvoll<br />

beschaffen. Ratgeber für die öffentliche <strong>Beschaffung</strong><br />

von Holz- und Papierprodukten aus<br />

nachhaltiger Waldbewirtschaftung“ bezogen<br />

werden:<br />

https://pefc.de/leit-beschaffung<br />

30 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 04

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