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Beschaffung aktuell 04.2019

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MAGAZIN<br />

Der EMI im Februar<br />

Weiter im Minus<br />

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex rutschte<br />

im Februar noch weiter in die Schrumpfungszone und notierte mit<br />

47,6 Punkten auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2012. Im Januar<br />

war er mit 49,7 Punkten erstmals seit mehr als vier Jahren unter<br />

50 Punkten abgesackt.<br />

Zum ersten Mal seit sechs Jahren wurde bei der Produktion ein Rückgang<br />

verzeichnet, der vor allem im Bereich der Vorleistungsgütersowie<br />

der Investitionsgüter kräftig ausfiel. Die jüngsten Daten signalisierten<br />

zudem, dass sich der Abwärtstrend bei den Neuaufträgen<br />

fortsetzte, was am stärkeren Rückgang der Exportorder lag. Ausschlaggebend<br />

hierfür waren einigen Umfrageteilnehmern zufolge<br />

die rückläufigen Umsätze in der Automobilbranche, die geringere<br />

Nachfrage aus Asien (insbesondere China), die Unsicherheit im<br />

Zusammen hang mit Brexit sowie der wachsende Wettbewerbsdruck.<br />

Eine Folge der niedrigeren Produktionsniveaus war die weitere Reduzierung<br />

der Einkaufsmenge. Die sinkende Nachfrage nach Materia-<br />

lien schlug sich in kürzeren Lieferfristen nieder. Die Vormateriallager<br />

der Industrieunternehmen schrumpften, im Gegensatz dazu wuchsen<br />

die Fertigwarenlager zum fünften Mal hintereinander an.<br />

Die Geschäftsaussichten schwächten sich auf den tiefsten Wert seit<br />

November 2012 ab. Sorgen bereiten den Befragten Brexit, potenzielle<br />

Handelskriege, die schwächelnde Autoindustrie sowie die weitere<br />

Abkühlung der Konjunktur. (sd)<br />

US-PMI im Februar<br />

Niedrig, aber noch im Plus<br />

Energie- und Rohstoffe<br />

Preisanstieg von Rohöl<br />

Die Verarbeitende Industrie wächst zwar noch,<br />

aber langsamer. Bild: tab62/fotolia<br />

Der US-amerikanische Einkaufsindex PMI<br />

für die Verarbeitende Industrie notiert im<br />

Februar bei 54,2 Prozent. Damit ist er<br />

2,4 Prozentpunkte niedriger als zum Jahresstart,<br />

verbleibt jedoch im positiven Bereich<br />

über 50 Punkten. In den Teilgebieten Auftragseingang,<br />

Produktion, Beschäftigung und<br />

Zulieferungen war der PMI ebenfalls rückläufig,<br />

notierte im niedrigen 50er-Bereich. Die<br />

Lagerbestände der Kunden sind dagegen mit<br />

39 Prozent auf einen sehr niedrigen Wert gesunken.<br />

Das Preisniveau veränderte sich mit<br />

-0,2 Prozentpunkten kaum und notiert bei<br />

49,4. Gestiegen sind dagegen die Teilindizes<br />

für die eigenen Lagerbestände (auf 53,4 Prozent),<br />

der Auftragsbestand (auf 52,3 Prozent),<br />

die Exportaufträge (auf 52,8 Prozent) und die<br />

Importe (auf 55,3 Prozent). (sd)<br />

Im Februar stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex<br />

im Monatsdurchschnitt um 3,0 % gegenüber<br />

dem Vormonat. Damit stiegen die Rohstoffpreise<br />

im zweiten Monat deutlicher als<br />

im ersten Monat des Jahres 2019. Erneut<br />

konnte der Index für Industrierohstoffe die<br />

größte Steigerung nämlich um 7,9 % aufweisen.<br />

Der Index für Energierohstoffe, welcher<br />

in im Vormonat lediglich einen moderaten<br />

Anstieg verzeichnen konnte, stieg im Februar<br />

deutlicher mit 2,7 %. Wie im Januar stiegen<br />

die Preise für Rohöl im Februar, während die<br />

Preise von Erdgas und Kohle sanken. Damit<br />

hält die Trendwende am Rohölmarkt weiter<br />

an. (sas)<br />

Geschäftsklimaindex der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />

Trübe Aussichten<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie trübt sich weiter<br />

ein. Die <strong>aktuell</strong>e Lage schwächt sich kontinuierlich ab. Die Erwartungen<br />

mit Blick auf die kommenden sechs Monate sehen sich vielfältigem<br />

Gegenwind aus der Weltwirtschaft ausgesetzt.<br />

Die Risiken summieren sich: Die Entscheidung über mögliche US-<br />

Zölle auf europäische Automobil-Importe sowie -Komponenten ist<br />

noch immer in der Schwebe. Auch der Brexit bleibt weiterhin ein<br />

großes Fragezeichen. Entsprechend gewinnen die Skeptiker bei der<br />

Sicht auf den weiteren Jahresverlauf die Oberhand.<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ) in Zusammenarbeit mit dem<br />

Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von<br />

rund 600 Unternehmen. (sd)<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Februar 2019<br />

Saldo der positiven und negativen<br />

Meldungen<br />

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Aktuelle Lage Zukunftserwartungen<br />

Bild: ArGeZ<br />

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