TE KW 13
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B ÜCHER<br />
Nicht nur zum Schmunzeln<br />
Heimatkrimis mit Tiefe, politischem Hintergrund und Humor<br />
(mel) Das Genre der Heimatromane<br />
und Krimis hat sich in den<br />
letzten Jahren weiterentwickelt<br />
und findet immer mehr Anhänger.<br />
Nicht nur, dass man sich noch besser<br />
mit den Figuren identifizieren<br />
kann, auch das Verlangen nach<br />
Literatur aus der eigenen Heimat<br />
lässt diese Art der Romane in unsere<br />
Regale Einzug halten. Mit<br />
„Der Tote im Schnitzelparadies“<br />
startet<br />
der Tiroler Autor Joe<br />
Fischler seine neue<br />
Krimireihe rund um<br />
den liebenswerten und<br />
zerstreuten Inspektor<br />
Bussi, der nie nur mit<br />
„Rechtswalzer“<br />
Franzobel, auf 4<strong>13</strong> Seiten<br />
vom Paul Zsolnay<br />
Verlag<br />
„Der Tote im Schnitzelparadies“<br />
von Joe<br />
Fischler, auf 302 Seiten<br />
vom KiWi Verlag<br />
seinem Nachnamen<br />
gerufen werden möchte.<br />
Arno Bussi träumte<br />
von aufregenden Einsätzen<br />
in fremden Ländern<br />
als Kriminalbeamter,<br />
doch sein erster Fall<br />
im Außendienst bringt<br />
ihn nach Hinterkitzlingen<br />
im hintersten Tirol.<br />
Unwillig begibt er<br />
sich auf die Reise und<br />
wird schon bei seinem<br />
Eintreffen vom ersten<br />
Mord in dieser Region<br />
überrascht. Die Leiche<br />
des Bürgermeisters<br />
wird in der Kühltruhe<br />
des Gasthofs Schnitzelparadies<br />
gefunden,<br />
aber soll nicht der<br />
einzige Todesfall bleiben.<br />
Das urig dargestellte Volk<br />
von Hinterkitzlingen und seinen<br />
Nachbargemeinden verstrickt den<br />
sympathischen Arno immer tiefer<br />
mit der Geschichte der Gemeindebevölkerung.<br />
Die von Fischler<br />
skurril geratenen Figuren bringen<br />
die Leser unwillkürlich zum<br />
schmunzeln und man fühlt sich<br />
teilweise wie beim Urlaub in den<br />
Bergen, das wohl an der Leidenschaft<br />
für Bergwanderungen des<br />
Schriftstellers liegen kann. Der<br />
zweite Heimatroman „Rechtswalzer“<br />
vom oberösterreichischen<br />
Autor Franzobel führt uns in das<br />
Österreich im Jahre 2024. Im Gegensatz<br />
zu dem Roman von Fischler<br />
möchte uns Franzobel mit gekonnt<br />
geschicktem Spiel zwischen<br />
Spannung und Unterhaltung auf<br />
den eigentlichen Inhalt<br />
seines Buches bis zuletzt<br />
im Dunkeln tappen<br />
lassen. Im Vordergrund<br />
stehen der junge<br />
Getränkehändler Malte<br />
Dinger, der durch eine<br />
Fahrscheinkontrolle<br />
in die Fänge der Justiz<br />
gerät, und Kommissar<br />
Falt Groschen, der in<br />
von zwei Mordfällen ermittelt,<br />
in denen es um<br />
Korruption handelt.<br />
Beide Geschichten<br />
verstricken sich miteinander<br />
und lassen den<br />
Leser in die Zukunft<br />
einer rechts gewendeten<br />
Regierung blicken.<br />
Wie schon der Titel<br />
versteckt darauf hinweist,<br />
bewegen sich<br />
beide Charaktere in<br />
einer Zeit, in der Österreichs<br />
Politik sich nach<br />
rechts dreht, die Grenzen<br />
schließen, Muslime<br />
und Afrikaner<br />
ausweisen und die Opposition<br />
verbieten möchte. Sogar<br />
der Opernball von Wien kommt<br />
als Kulisse im Roman vor. Ist es<br />
doch der Ort, an dem Kommissar<br />
Groschen die Fortschritte zur Erfassung<br />
des Drahtziehers macht,<br />
obwohl er eigentlich nur mit seiner<br />
Gattin das Tanzbein schwingen<br />
wollte. Inmitten der Wiener<br />
Schickeria dämmert ihm, wie die<br />
Fälle zusammenhängen.<br />
Behinderung selbst erleben<br />
ÖZIV gab Einblicke in den Alltag behinderter Mitmenschen<br />
Zahlreiche Besucher informierten sich am Informations- und Sensibilisierungsstand<br />
des ÖZIV Tirol zum Thema Behinderung und Barrierefreiheit. Fotos: ÖZIV Tirol<br />
(GeSch) Bei den Gesundheitstagen<br />
am vorletzten Wochenende im<br />
Inntalcenter Telfs, über welche die<br />
RUNDSCHAU ausführlich berichtete,<br />
war auch der ÖZIV Tirol, eine<br />
Interessenvertretung für Menschen<br />
mit Behinderungen, auf Einladung<br />
des Sozial- und Gesundheitssprengels<br />
(SGS) Telfs vertreten. Rollstuhl-<br />
Parcours, Simulationsbrillen, Alterssimulationsanzug,<br />
Gehversuche mit<br />
dem Blindenstock und noch einiges<br />
mehr - die Selbsterfahrungsangebote<br />
wurden von den Besuchern<br />
mit großem Interesse ausprobiert.<br />
„Rückmeldungen, dass man sich<br />
das so nicht vorgestellt habe und es<br />
schon wirklich schwer sei, mit diesen<br />
simulierten Einschränkungen<br />
zurechtzukommen, gab es viele“,<br />
berichtet ÖZIV-Tirol-Geschäftsführer<br />
Hannes Lichtner.<br />
Nachhaltig werden den Besu-<br />
Haussammlung 2019<br />
chern des ÖZIV-Infostandes auch<br />
die zahlreichen Gespräche in Erinnerung<br />
bleiben, die sie mit den<br />
direkt betroffenen Menschen mit<br />
unterschiedlichsten Behinderungen<br />
führen konnten. Begleitend informiert<br />
der ÖZIV Tirol über die vielseitigen<br />
Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />
für Menschen mit<br />
Behinderungen oder chronischen<br />
Erkrankungen sowie über das abwechslungsreiche<br />
Freizeitangebot<br />
in den ÖZIV Tirol-Bezirksgruppen.<br />
Für die stellvertretende Geschäftsführerin<br />
des Sozial- und Gesundheitssprengels<br />
Telfs und Organisatorin<br />
der Gesundheitstage, Michaela<br />
Burger-Simmerl, war die Teilnahme<br />
des ÖZIV Tirol eine Bereicherung,<br />
zumal man im Sprengel zahlreiche<br />
ältere Menschen betreut, für die Barrierefreiheit<br />
auch eine wesentliche<br />
Erleichterung bei der Alltagsgestaltung<br />
bedeutet<br />
TYROLIA<br />
Erhältlich bei<br />
www.tyrolia.at<br />
6410 Telfs, Inntalcenter, Weißenbachgasse 9,<br />
Tel. 05262/ 64390, Fax: 64390-20<br />
Danke.<br />
Spendenkonto:<br />
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950<br />
www.caritas-tirol.at<br />
RUNDSCHAU Seite 14 27./28. März 2019