wasistlos Bad Füssing Magazin April 2019
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin April 2019: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2019 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Die Klosterbibliothek des ehemaligen Zisterzienserklosters Aldersbach - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Die "Großen Meister" in Linz - Aqua Piano Konzerte 2019 - Der Fluch der Förster-Liesl: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin April 2019: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2019 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Die Klosterbibliothek des ehemaligen Zisterzienserklosters Aldersbach - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Die "Großen Meister" in Linz - Aqua Piano Konzerte 2019 - Der Fluch der Förster-Liesl: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
phosphoreszierenden Hose, im<br />
Mondlicht am Fenster stand und<br />
in gebeugter Haltung auf die<br />
Kopfbedeckung der Ermordeten<br />
starrte, zog ein breites Grinsen<br />
über Roserls Mund.<br />
Max klickte die Tote weg und<br />
sank auf sein Bett.<br />
Aber kurz danach krähte der<br />
Hahn aus dem Smartphone zum<br />
zweiten Mal und er hörte den<br />
Arthur beschwörend flüstern:<br />
»Flieh, Max, flieh! Die Kollegen<br />
von der Kripo sind auf dem Weg<br />
zu dir!«<br />
»Aber wie kamen sie denn an<br />
meine DNA, Arthur?«<br />
»Sie wurde gespeichert, als<br />
sie dich vor fünf Jahren fälschlicherweise<br />
wegen Mordverdachts.....«<br />
Max stieß einen Fluch aus, der<br />
sogar die Förster-Liesl wieder<br />
erweckt hätte, wenn der Waldfriedhof<br />
etwas näher am Forsthaus<br />
liegen würde.<br />
Nur das Roserl schlief seelenruhig<br />
weiter.<br />
»Max, pack ein paar Brote<br />
ein und einen Kübel Wasser.<br />
Schwing dich in dein altes Auto,<br />
denn das können sie nicht mehr<br />
orten. Lass aber dein Smartphone<br />
zurück, sonst erwischen sie<br />
dich. Fahr ins Karwendel und<br />
versteck dich auf einer einsamen<br />
Hütte!«<br />
»Kennst du denn eine, Arthur?«<br />
»Ja, und du kennst sie auch. Ich<br />
meine die, in der du immer mit<br />
der Elfriede warst.«<br />
»So hoch oben liegt doch noch<br />
Schnee!«<br />
»Nimm Handschuhe, Schal und<br />
Mütze mit. Und wenn der wahre<br />
Mörder geschnappt ist, hole ich<br />
dich wieder ab.«<br />
Arthur legte auf und Max ließ<br />
sein Smartphone auf das Oberbett<br />
fallen.<br />
Er sprang in den Ski-Anzug und<br />
ergriff die Stiefel.<br />
Dann drückte er seinem schnarchenden<br />
Roserl ein Busserl ins<br />
Genick.<br />
Für ein Abschiedsgespräch<br />
reichte die Zeit nicht mehr. Aber<br />
Max konnte sicher sein, dass<br />
dies der Arthur für ihn erledigt.<br />
Das zeigt wieder einmal, wie<br />
wichtig es für einen Mann ist,<br />
einen echten Kameraden an der<br />
Seite zu haben.<br />
Nachdem der Flüchtende den<br />
Kühlschrank geleert und zwei<br />
Flaschen Selbstgebrannten eingesteckt<br />
hatte, wankte er in der<br />
Dunkelheit, mit dem schweren<br />
Rucksack am Rücken, die steile<br />
Treppe in den Trödelladen hinab.<br />
Durch die weit geöffnete Eingangstür<br />
wehte ihm ein eisiger<br />
Wind entgegen und der Vollmond<br />
beleuchtete fast gespenstisch<br />
den Platz, an dem vorher<br />
die Schaufensterpuppe mit der<br />
Rotkäppchen-Mütze stand. Jetzt<br />
ist sie weg. Gestohlen!<br />
Für Max war es klar: Das kann<br />
nur ein Fluch der Förster-Liesl<br />
sein! Er hätte sich niemals nur so<br />
zum Spaß an ihrem Koffer vergreifen<br />
dürfen.<br />
Max zog die Ladentüre hinter<br />
sich zu, startete sein zehn Jahre<br />
altes Auto und lenkte es ohne<br />
Licht zwischen den Bäumen hindurch<br />
in Richtung Süd - Südwest<br />
über Stock und Stein. Schließlich<br />
rutschte es einen Nordhang hinunter<br />
auf die Bundesstraße 12.<br />
Ein Polizeiauto kam ihm entgegen,<br />
blinkte auf und wollte ihn<br />
stoppen.<br />
Jetzt gab Max Vollgas. Es wäre<br />
doch zu blöd, wenn er zum<br />
zweiten Mal unschuldig wegen<br />
des Verdachts auf Mord einsitzen<br />
müsste.<br />
Nach acht Tagen völliger Funkstille<br />
kehrte der unrasierte und<br />
geläuterte Max mitten in der<br />
Nacht in die Heimat zurück.<br />
Die dünne Luft und das beschwerliche<br />
Schneeschaufeln<br />
vor der Hütte, das Brennholz<br />
hacken in der einsamen Natur,<br />
die vergessene Rheumasalbe<br />
und die ihn umgebende völlige<br />
Stille, hatten ihm schwer zugesetzt<br />
und ihn zum Nachdenken<br />
gebracht.<br />
Das Roserl fehlte ihm so sehr<br />
und er wollte seinem Freund<br />
Arthur, der ihn gegen alle polizeilichen<br />
Dienstvorschriften<br />
vor der drohenden Gefahr einer<br />
Inhaftierung bewahrt hat, dankend<br />
die Hand schütteln.<br />
Leise schloss er den Trödelladen<br />
auf, damit sich oben drüber das<br />
Roserl nicht erschreckt.<br />
Nach all dem, was ihrem Mann<br />
widerfahren ist, muss sie traumatisiert<br />
sein. Wie wird sie sich<br />
erschrocken haben, als er am<br />
1. <strong>April</strong> direkt aus dem warmen<br />
Bett weg verschwand. Fast wie<br />
bei einer Begegnung mit der<br />
»Dritten Art«.<br />
Aber der Arthur hat sich mit Sicherheit<br />
um sie gekümmert und<br />
ihr alles erklärt.<br />
Der Heimkehrer ging in der Dunkelheit<br />
auf die Treppe zu. Seine<br />
Schritte hallten und darum stutzte<br />
er.<br />
Max tappte zur Verkaufstheke<br />
und suchte in der Schublade die<br />
Taschenlampe.<br />
Jetzt sah er es: der Verkaufsraum<br />
war völlig leer.<br />
Nun hörte er auch Gekicher. Aber<br />
das kam eindeutig von oben!<br />
Misstrauisch schlich er die Treppe<br />
hinauf und lauschte an der<br />
Wohnzimmertür.<br />
Da sagte sein braves Roserl soeben:<br />
»Meinst du nicht auch, Arthur,<br />
dass wir den Max aus dem ewigen<br />
Eis zurück holen sollten?«<br />
Arthur murrte:<br />
»Ach lass ihn sich doch noch ein<br />
paar Tage abkühlen.«<br />
Der entsetzte Max spähte durch<br />
das Schlüsselloch und sah den<br />
Kameraden Arthur mit einer<br />
Flasche Wein neben dem herausgeputzten<br />
Roserl auf einem<br />
neuen Sofa sitzen.<br />
Der Arthur amüsierte sich:<br />
»Wenn der Max wüsste, dass ich<br />
für das Bild der Toten seine alte<br />
Schaufensterpuppe samt Kappe<br />
fotografiert habe und dass es nie<br />
einen Mord gab, würde er mich<br />
zerreißen.«<br />
Max war erschüttert. Und das<br />
schadenfrohe Lachen des Roserls<br />
ging ihm durch und durch.<br />
Arthur sagte:<br />
»Ich wollte es ihm gestehen,<br />
nachdem er auf der Flucht mit<br />
seinem Auto den Nordhang<br />
hinabgerutscht war. Aber als er<br />
mein Polizeiauto sah, gab er Gas<br />
und weg war er. Wie »Dr. Kimble<br />
auf der Flucht«.«<br />
Roserl hob ihr Weinglas und prostete<br />
dem Arthur zu:<br />
»Der Meister des <strong>April</strong>scherzes<br />
ist dir auf den Leim gegangen,<br />
Arthur. Das dürfen wir ihm niemals<br />
sagen. Das hält sein Ego<br />
nicht aus.«<br />
»Wie du meinst, Roserl. Und<br />
wie erklärst du ihm, dass du den<br />
ganzen Trödel einschließlich des<br />
Sofas, das seit Jahren hier stand,<br />
sündteuer verkauft hast, weil<br />
sein Rundschreiben über Facebook<br />
ganze Massen von Flohmarktgängern<br />
angelockt hat?«<br />
»Da muss ich mir noch etwas<br />
einfallen lassen, Arthur.«<br />
»Und wie begründest du es<br />
moralisch, Roserl, dass du nun<br />
selbst die Kappe von Rotkäppchen<br />
für 200 Euro versteigert<br />
hast?«<br />
»Darüber muss ich noch nachdenken,<br />
Arthur.«<br />
»Aber dann hast du den Max an<br />
Frechheit noch haushoch übertroffen,<br />
Rosemarie!<br />
Du hast nämlich den verschlissenen<br />
Koffer und den muffigen<br />
Mantel der Förster-Liesl als das<br />
Eigentum von Rotkäppchens<br />
Großmutter verscherbelt!«<br />
Das Roserl seufzte so laut, dass<br />
es der Max noch im Flur hören<br />
konnte. Seine Wut kochte fast<br />
über. »Ja, so eine Bagage!«<br />
Aber andererseits liebte er sein<br />
Roserl. Und den Arthur kennt er<br />
jetzt auch schon so lange. Es ist<br />
zwar mitten in der Nacht. Aber<br />
sie sitzen eh nur im Wohnzimmer.<br />
Der Max fuhr in die Berge zurück<br />
und schwor: »Aber einen Denkzettel<br />
kriegen sie!«<br />
Zwei Tage später klopfte der<br />
Arthur mit seinem Wanderstab<br />
an die Tür einer hoch gelegenen<br />
Berghütte im Karwendel Gebirge<br />
und das erschöpfte Roserl sank<br />
auf die Hausbank.<br />
Eine fesche Sennerin öffnete:<br />
»Ich glaub, wir haben uns in der<br />
Hütte geirrt,« stotterte Arthur.<br />
»Wen höre ich da?«, rief Max,<br />
trat hinaus und heuchelte Überraschung.<br />
»Arthur, du bist schon da? Ich bin<br />
davon ausgegangen, dass die<br />
Ermittlungen ein paar Monate<br />
dauern. Übrigens, das ist die Elisabeth,<br />
die Tag und Nacht dafür<br />
sorgt, dass es mir gut geht.«<br />
Dann schaute er auf die Hausbank:<br />
»Jessas, Roserl! Du bist auch dabei!<br />
Das ist jetzt aber nicht so,<br />
nach was es ausschaut!«<br />
Das Roserl erhob sich wortlos,<br />
ergriff Arthurs Wanderstab,<br />
schlug ihn seinem Besitzer ins<br />
Kreuz, dass es krachte, und jagte<br />
ihn um die Hütte.<br />
Max war gerächt und sagte zur<br />
Sennerin: »Den verfolgt jetzt<br />
der Fluch der Förster-Liesl. Aber<br />
dankschön, dass Sie mitgespielt<br />
haben.<br />
Ella W. Anders<br />
schreibt Krimis, die in<br />
Niederbayern spielen. Ihre Geschichten<br />
und Figuren sind frei erfunden, lediglich<br />
der Raum ihrer Geschichten lehnt sich an die<br />
Realität an. Ihre Krimis haben einen skurrilen, lustigen<br />
und phantasievollen Humor, blutrünstige Schilderungen<br />
werden vermieden. Vielmehr steht die<br />
Unterhaltung im Mittelpunkt ihrer Werke.<br />
Ihre ersten beiden Bucher sind beim Spielberg Verlag<br />
erschienen und an folgenden Stellen in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong> erhältlich:<br />
Kaufhaus Geml, Kurallee 16, (08531)2865 oder<br />
Thermen-Insel in der Therme 1. Tel. 08531 978706.<br />
Oder online: unter amazon.de<br />
17