ZU GAST IN SÜDAFRIKA - Kerstin Hagge & Alfred Puchta
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KLE<strong>IN</strong> GENOT<br />
Eine gute Stunde von Kapstadt entfernt, am östlichen<br />
Rand der ausgedehnten Winelands, liegt ein ganz<br />
besonderer Ort. Ein Städtchen, in einem kleinen Tal<br />
gelegen und von mächtigen Bergketten gesäumt.<br />
Franschhoek hat nicht nur eine gewisse französische<br />
Ausstrahlung, sondern es wurde natürlich auch von<br />
Franzosen gegründet. Im 17.Jahrhundert gelangten,<br />
nach deren Flucht aus Frankreich, 164 Hugenotten,<br />
die in letzter Sekunde den Häschern Ludwig XIV entfliehen<br />
konnten, in die damals holländische Kolonie.<br />
Der Sonnenkönig hatte das Édikt von Nantes, das<br />
Protestanten in Frankreich die Glaubensfreiheit<br />
gewährte, 1685 durch das Édikt von Fontainbleau<br />
widerrufen. Die wenigen Überlebenden des darauf folgenden<br />
Genozids, darunter vorwiegend Hugenotten<br />
aus dem Languedoc und der Dauphiné, ließen sich hier<br />
im French Corner nieder und begründeten den<br />
Weinbau am Kap.<br />
Bummelt man durch die Ortsmitte, mit seinen Bistros,<br />
Cafés und Galerien, fühlt man sich wirklich beinahe<br />
wie in einem Dörfchen in Südfrankreich. Bäckereien<br />
mit frischem Baguette, handgemachter Käse aus der<br />
Frommagerie, selbst die Straßen heißen hier Bordeaux,<br />
La Provence oder Cabrière. Eigentlich ein Ort, um einige<br />
Tage zu verweilen und zu genießen.<br />
Für dieses Vorhaben, haben wir von Freunden einen<br />
Geheimtip erhalten; ein kleines Weingut, gerade angelegt,<br />
in einem verwunschenen Winkel des Tales, an<br />
einem kleinen Fluß gelegen und mit alten, Schatten<br />
spendenden Bäumen.<br />
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