15.04.2019 Aufrufe

GRILLZEIT 2014 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WINTER<br />

BESSER GRILLEN. BESSER LEBEN.<br />

GRILLZeit<br />

Ausgabe 3 | <strong>2014</strong> € 2,90<br />

<strong>Grillen</strong> im Winter<br />

Acht Gebote im Schnee<br />

Prosit Neujahr!<br />

Tipps und Rezepte<br />

Gut Holz<br />

<strong>Grillen</strong> mit<br />

Holzaromen<br />

Weihnachtskekse<br />

ganz frisch vom Grill<br />

<strong>BBQ</strong>-Serie<br />

Die California<br />

Peking Duck<br />

Das Tri Tip Steak<br />

im neuen GrillZeit Steak-Guide


18<br />

Heft 3 / <strong>2014</strong><br />

8<br />

36<br />

34<br />

10<br />

20<br />

04 Vorwort und Impressum<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

06 <strong>Grillen</strong> im Winter<br />

Acht goldene Regeln<br />

08 Steak-Guide<br />

Das Tri Tip-Steak<br />

14 Brettspiele<br />

Rezepte fürs Plank-Grilling<br />

20 Prosit Neujahr!<br />

Geräucherter Schweinskopf<br />

22 Heiße Silvesterdrinks<br />

Rezepte mit Bums<br />

26 Gans schön knusprig<br />

Keule mit Kraut und Knödel<br />

28 Wasabi-Drumsticks<br />

Perfektes Fingerfood<br />

30 Die Peka<br />

Schmoren auf Kroatisch<br />

32 Starke Platten<br />

Indoor-Rezepte<br />

40 Weihnachtskekse – frisch gegrillt<br />

BESSER GRILLEN<br />

10 Die Schwarzwald-Connection<br />

Coaching für Haubengriller<br />

12 Gut Holz<br />

Tipps zum <strong>Grillen</strong> mit Holzaromen<br />

44 Das Flaggschiff<br />

Webers Muster-Store in Berlin<br />

50 Praxisgetestet<br />

Geräte und Produkte<br />

auf dem Prüfstand<br />

DA & DORT<br />

24 Steak-Kultur<br />

an der Waterkant<br />

58 XMAS SPECIAL<br />

Geschenktipps für Grillfans<br />

62 NEU AM MARKT<br />

46 serie<br />

<strong>BBQ</strong>-Trip durch die USA<br />

Folge 7: California<br />

53 events & news<br />

Snow & Beef 2015<br />

Neuer Grillakademiker<br />

54 Info-Serie Qualitätsfleisch<br />

Schwein gehabt<br />

56 buchtipps<br />

<strong>Grillen</strong> lesen<br />

57 hotspot<br />

44<br />

3


editorial<br />

Der Advent-Griller<br />

Besinnlich und sinnlich. Die langen Abende<br />

des Winterhalbjahres taugen sowohl zur<br />

Kontemplation wie auch zum Feiern. Und<br />

beides sollte in unserem Leben ebenso Platz<br />

fi nden wie die Feuerstellen in unseren Gärten<br />

und Küchen. Denn wie kein anderes Element<br />

ist das Feuer zur Meditation geeignet. Ob<br />

Lagerfeuer, Holzofen, offener Kamin oder Grill<br />

– rund um lodernde Flammen und glühende<br />

Kohlen scharen sich Freunde und Familie ganz<br />

automatisch. Besonders dann, wenn es dort<br />

auch noch nach all jenen guten Dingen duftet,<br />

die vorzugsweise über Feuer zubereitet werden.<br />

Nicht umsonst war und ist der Herd das<br />

wahre Zentrum jeder Wohnstatt und der Grill<br />

dessen sommerliche Dependance.<br />

40<br />

Dass der gelegentliche Aufenthalt im Freien für<br />

unsereiner aber auch jetzt seinen besonderen<br />

Reiz hat, können alle jene bestätigen, die dem<br />

<strong>Grillen</strong> ganzjährig verfallen sind. Klarerweise<br />

leidet die Frequenz unter Nieselregen und<br />

Nachtfrösten, aber andererseits wiegen die<br />

Projekte, die man dann (und wann) realisiert,<br />

umso schwerer, ja erreichen oft sogar heroische<br />

Dimensionen im Dienste der Gemeinschaft.<br />

Denn wenn es schneit, grillt man ja<br />

nicht einfach nur ein paar Würstchen, sondern<br />

besser gleich einen ganzen Truthahn. Oder<br />

man räuchert mehr als einen halben Tag lang<br />

eine dicke Schweinsschulter bis zur butterweichen<br />

Konsistenz. Aber letztlich ist diese nur<br />

scheinbar aufwendige Slowfood-Produktion<br />

purer Egoismus. Denn wenig ist entspannender,<br />

als mit einem Glas in der Hand in<br />

Rufweite des Funkthermometers stundenlang<br />

auf einen Erfolg zu warten, der sich dann fast<br />

von ganz alleine einstellt.<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre und eine<br />

schöne Grillzeit wünschen Ihnen auch im<br />

Winter<br />

25<br />

46<br />

54<br />

43<br />

Michael Schubert und der AMA GrillClub<br />

Impressum<br />

Herausgeber: produktiv pr+produktion GmbH • Chefredaktion:<br />

Michael Schubert • Redaktion: Brigitte<br />

Drabek, Tanja Lackner, Veronika Nömair, Monika<br />

Pichlbauer, Kiki Sabitzer, Gerd W. Sievers, Willy Zwerger<br />

• Produktion: produktiv pr+produktion GmbH •<br />

Alle: A-2100 Korneuburg, Kirchengasse 4–6, Tel.:<br />

0043/2262/71746, Fax: DW 30 • Email: redaktion@<br />

grillzeit.at • FTP: ftp.produkt.at • Druck: Druckerei<br />

Berger, 3580 Horn • Bildbearbeitung: Rudolf Koch •<br />

Redaktionelle Abbildungen und Fotos: GrillZeit, Michael<br />

Schubert, AMA-Marketing, fotolia.com, Stefan Hobel,<br />

iStock.com, Weber-Stephen, Hoffelner.<br />

4


<strong>Grillen</strong><br />

im<br />

Winter<br />

6


Wer sein Grillgerät einwintert, ist selbst schuld.<br />

Denn beim Erreichen von Minusgraden beginnt<br />

erst die Saison für große Festtagsbraten, für<br />

Rauch und für Langzeit-<strong>BBQ</strong>. Und selbst Fingerfood<br />

vom Grill wird unter dem Deckel eines guten<br />

Gerätes zu einer ernsten Konkurrenz für Maroniund<br />

Punschstände.<br />

Text: Michael Schubert<br />

Wintergrillen (zumindest jenes im Freien!) ist anders – denn je kälter es wird, desto<br />

mehr braucht es. Nicht nur an Kleidung, sondern auch an Brennstoff und an Zeit. Und<br />

natürlich für die meisten Gerichte zwingend einen Deckel auf unserem Grill. Aber auch<br />

sonst gibt es ein paar goldene Regeln für ein vergnügliches und erfolgreiches <strong>Grillen</strong><br />

zur kalten Jahreszeit.<br />

Regel Nr. 1: Der Deckel bleibt zu!<br />

Wann immer Sie den Deckel Ihres Grills öffnen, stürzt die Temperatur unweigerlich ab,<br />

und es braucht relativ lange, um sie wieder zu erreichen. Also bitte nur so selten und<br />

so kurz wie möglich öffnen.<br />

Regel Nr. 2: Suchen Sie den Windschatten!<br />

Der Wind ist im Winter besonders ungünstig und schiebt uns die Hitze vom Rost.<br />

Deswegen sollten Sie Ihr Grillgerät immer so platzieren, dass der geöffnete Deckel<br />

genau in die Richtung zeigt, aus der es bläst. So bleibt der Rost im Windschatten.<br />

Regel Nr. 3: Mehr Kohle!<br />

Fallen die Temperaturen unter die Null-Grad-Marke, muss man die gewohnten<br />

Kohlemengen mitunter fast verdoppeln, um die gleiche Hitze im Garraum zu erzielen<br />

wie im Sommer. Briketts sind für längere Garzeiten jetzt unbedingt zu empfehlen, da<br />

sie die Hitze besser halten als normale Holzkohle.<br />

Regel Nr. 4: Verwenden Sie einen Anzündkamin!<br />

Das Entzünden und Vorglühen der Kohle bzw. Briketts ist im Winter etwas mühsamer<br />

als in der warmen Jahreszeit. Die Verwendung eines guten Anzünders und eines<br />

Anzündkamines helfen dabei ungemein. Und wenn Sie nachlegen müssen, denken<br />

Sie beizeiten ans Vorglühen.<br />

Regel Nr. 5: Stahl statt Kunststoff!<br />

<strong>Grillen</strong> Sie mit Gas, sind die praktisch leichten Kunststofffl aschen im Winter den<br />

Stahlfl aschen unterlegen. Denn besonders im Kunststoff kann das Flüssiggas bei sehr<br />

tiefen Temperaturen schlechter in den gasförmigen Zustand wechseln und der Druck<br />

lässt nach oder bleibt sogar aus.<br />

Regel Nr. 6: Nehmen Sie sich Zeit!<br />

Schon das Vorheizen des Grills nimmt im Winter deutlich mehr Zeit in Anspruch, ist<br />

aber jetzt besonders wichtig. Und auch die eigentlichen Garvorgänge dauern bei<br />

Minusgraden außerhalb des Grillgerätes länger, da einiges an der Energie des<br />

Brennstoffes für den Ausgleich der Temperaturdifferenz zum Garraum draufgeht.<br />

Regel Nr. 7: Sorgen Sie für Licht!<br />

Im Winter dämmert es früher und auch unter Tags ist es mitunter alles andere als<br />

hell. Gutes Arbeitslicht ist unerlässlich, um schlechte Resultate oder gar Unfälle zu<br />

vermeiden.<br />

Regel Nr. 8: Messen Sie die Kerntemperatur!<br />

Garzeiten und Gartemperaturen sind im Winter anders als im Sommer. Um den richtigen<br />

Garzeitpunkt zu ermitteln, brauchen Sie also ein gutes Stichthermometer. Am<br />

besten eines, dessen Sonde Sie permanent im Fleisch stecken haben und das Sie<br />

per Funk informiert, während Sie gemütlich im Warmen sitzen.<br />

7


essen & trinken<br />

Steak<br />

Guide<br />

In dieser Rubrik stellen wir Ihnen<br />

die Geheimtipps der Steak-Kenner<br />

vor. Also nicht etwa jene vom Filet<br />

oder vom „Englischen“, sondern ausschließlich<br />

solche von den weniger<br />

populären und damit in der Regel<br />

auch deutlich günstigeren Teilen des<br />

Rindes. Diese haben dann oft auch<br />

noch den Vorzug eines besonders<br />

intensiven und typischen Rindfleischaromas.<br />

GrillZeit 3/14<br />

8


essen & trinken<br />

TRI TIP STEAK<br />

Das Tri Tip Steak wird aus einem<br />

kleinen, haifl ossenförmigen Muskel<br />

geschnitten, dem „tensor fasciae<br />

latae“, oberhalb der Keule vom<br />

Rind. Dieses in Österreich „Hiefer“-<br />

oder „Hüferschwanzel“ genannte Teilstück<br />

besteht fast ausschließlich aus Muskelfl<br />

eisch und ist besonders zart. Zumindest<br />

dann, wenn es einem Qualitätsprogramm<br />

entstammt und ausreichend gereift ist.<br />

Ansonsten ist es nämlich das, wofür es<br />

hierzulande meistens verwendet wird: ein<br />

mageres, gutes Suppenfl eisch.<br />

Für unsere Fotos jedoch hatten wir ideale<br />

Voraussetzungen: ein Hieferschwanzel<br />

von der Kalbin, zart und mindestens zwei<br />

Wochen abgelegen. Das Fleisch dieser<br />

Jungkuh, die noch nicht gekalbt hat, unterscheidet<br />

sich vom handelsüblichen Jungstier<br />

durch deutlich feinere Fasern sowie<br />

durch eine intramuskuläre Fetteinlagerung,<br />

die Zartheit und Saftigkeit sehr positiv beeinfl<br />

usst. Diese Qualität wird bei Merkur<br />

übrigens unter der Marke „Das Beste vom<br />

Besten“ verkauft, bei Spar als „Rindfl eisch<br />

à la carte“.<br />

Und für die Zubereitung haben wir es wie<br />

die Bewohner des „Sunshine State“ gehalten.<br />

In Kalifornien ist das Tri Tip nämlich der<br />

Star des „Santa Maria-style Barbecue“, das<br />

allerdings richtigerweise eher als <strong>Grillen</strong> zu<br />

bezeichnen wäre. Denn das Fleisch wird<br />

dabei weder „low and slow“ im Smoker<br />

zubereitet noch gerubbt, gemoppt oder<br />

mariniert, und es wird auch keine <strong>BBQ</strong>-<br />

Sauce nach dem <strong>Grillen</strong> darübergegossen.<br />

Vielmehr wird das ganze Stück lediglich mit<br />

Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt<br />

und bei mittlerer Hitze direkt über der Glut<br />

rundum gut angebraten, bis die Kerntemperatur<br />

zwischen 50 und 58°C liegt – je<br />

nach gewünschtem Gargrad.<br />

Aufgrund seiner speziellen Form hat das<br />

Hieferschwanzel allerdings die Tendenz<br />

dazu, ungleichmäßig durchgegart zu sein.<br />

Das ist nur vorteilhaft, wenn die Familienmitglieder<br />

oder Gäste unterschiedliche Garstufen<br />

mögen, ansonsten muss man dieser<br />

Eigenschaft durch eine passende Hitzeverteilung<br />

am Grill Rechnung tragen.<br />

Nach dem <strong>Grillen</strong> will das Tri Tip an einem<br />

warmen Ort gut 10 bis 15 Minuten ruhen,<br />

damit sich die hitzegestressten Fleischfasern<br />

entspannen können und beim<br />

Anschnitt kaum mehr Saft austritt. Danach<br />

Namhaft<br />

Tri Tip – in Österreich wird dieses<br />

delikate Teilstück „Hieferschwanzel“<br />

genannt, in Deutschland trägt es die<br />

Bezeichnung „Bürgermeisterstück“,<br />

„Frauenschuh“ oder „Pastorenstück“.<br />

Als „Santa Maria Steak“ ist es in Kalifornien<br />

sehr populär, in New York wird<br />

es auch unter dem Namen „Newport<br />

Steak“ gehandelt. Und in Frankreich<br />

wird es als „Aiguillette Baronne“ hoch<br />

geschätzt.<br />

wird das Fleisch quer zur Faser in Scheiben<br />

geschnitten und mit den passenden<br />

Beilagen serviert. In Kalifornien sind das<br />

traditionellerweise Bohnen, eine Tomaten-<br />

Sellerie-Salsa und Knoblauchbrot.<br />

Wir mögen auch Knoblauchbrot, als Sauce<br />

haben wir uns jedoch für eine Salsa verde<br />

aus Petersilie entschieden, die hervorragend<br />

zu dem kräftigen Rindfl eischaroma<br />

des Tri Tip passt.<br />

Salsa verde<br />

Zutaten:<br />

2 Bund Petersilie, 1 TL Salz, 2 EL Olivenöl,<br />

2 EL weißer Balsamicoessig, 1 TL Kapern,<br />

1 Chilischote, schwarzer Pfeffer<br />

Die Petersilie samt den feineren Stängeln<br />

klein hacken und sofort mit dem Salz, dem<br />

Olivenöl und dem Essig mischen, damit<br />

Farbe und Aroma gut erhalten bleiben. Die<br />

Kapern sehr fein wiegen, die Chili in Ringe<br />

schneiden und ebenfalls darunter mischen.<br />

Mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen und<br />

abschmecken.<br />

GrillZeit 3/14<br />

9


esser grillen<br />

Die Grillprofi s aus dem<br />

Schwarzwald: Gerhard<br />

Volk (rechts) und Heiner<br />

Haseidl (links)<br />

Die Schwarzwald-<br />

Wenn Österreichs Haubengriller Rat und Coaching<br />

suchen, führt ihr Weg gerne in den Schwarzwald.<br />

Denn im idyllischen Weinort Durbach nahe an der<br />

Grenze zum Elsass betreibt Gerhard Volk eine Grillschule,<br />

die nicht nur bei Normalgrillern, sondern<br />

auch bei Profis Kultstatus hat.<br />

Text: Michael Schubert<br />

Volks Ruf kam auch dem Management des<br />

Marktführers zu Ohren und seit 2008 entwickelte<br />

der überzeugte Perfektionist gemeinsam<br />

mit Weber Stephen deren erfolgreiches<br />

Akademie-Konzept mit Grillkursen<br />

auf Haubenniveau. Heute hat dieses Netz-<br />

GrillZeit 3/14<br />

Begonnen hat die Karriere des<br />

badischen Hoteliersohnes standesgemäß<br />

in der Topgastronomie,<br />

in der er 20 Jahre lang an verschiedenen<br />

Stationen sowie am<br />

heimischen Herd erfolgreich mitmischte. In<br />

den Neunzigern startete dann das zweite<br />

Leben des Gerhard Volk – als Berater der<br />

ganz Großen mit dem Aufbau der Profi -<br />

Marke „Pacojet“, die den unermüdlichen<br />

Tüftler zu den Sterneköchen ganz Europas<br />

führte. Wovon sowohl seine Kunden als<br />

auch er selbst gehörig profi tierten. Logische<br />

Folgen des Know-how-Transfers waren<br />

zur Jahrtausendwende dann der Lehrstuhl<br />

an Hotelfachschulen und die Gründung<br />

eines eigenen Schulungszentrums namens<br />

„Forum Culinaire“ in Offenburg, das bis<br />

heute vorwiegend von einer professionellen<br />

Klientel besucht wird, aber auch engagierten<br />

Amateuren Gelegenheit gibt, Insiderwissen<br />

zu tanken.<br />

Grillvirus. Mit dem Grillvirus angesteckt<br />

hat sich Gerhard Volk bereits 1997<br />

in Floridas Seaworld, wo er sein erstes<br />

Smoked Brisket aß – und nicht mehr vergaß.<br />

Seitdem ist er Pitmaster und Grillfan<br />

aus Überzeugung, entwarf 2003 seinen<br />

ersten eigenen Smoker und startete 2004<br />

mit der Grillschule in Durbach zu Füßen<br />

des Schlosses der Freiherren von Neveu.<br />

10


esser grillen<br />

werk alleine in Deutschland 20 Standorte<br />

mit 60 Mitarbeitern. Und auch in Österreich<br />

gibt es mit inzwischen 10 Standorten schon<br />

ein fast fl ächendeckendes Angebot. Rezepte<br />

sowie Unterrichtsstruktur sämtlicher<br />

Kurse sind im Übrigen strikt ident – und<br />

entstammen allesamt der Ideenfabrik von<br />

Gerhard Volk.<br />

Dieser alleine zieht in Durbach – gemeinsam<br />

mit seinem kongenialen, weil ebenso detailversessenen<br />

Junior-Partner und Küchenchef<br />

Heinrich Haseidl – auch selbst jährlich<br />

mehr als 100 Grillschulungen durch, dazu<br />

kommen 20 bis 30 externe Seminare, die<br />

das Duo oft auch nach Österreich führt. Mit<br />

im Boot bzw. Auto ist dann oft auch Maria<br />

Bruder, Gerhards charmante Frau und<br />

Managerin, die seine nie versiegende Kreativität<br />

und Energie gekonnt administriert und<br />

organisiert.<br />

Für diese Ausgabe der GrillZeit hat Gerhard<br />

einige Tipps und Tricks zu unserem<br />

holzigen Schwerpunkt auf den folgenden<br />

Seiten beigesteuert und uns extra dafür drei<br />

genial einfache Gerichte zubereitet, welche<br />

unsereiner vorher nie mit Rauch in Verbindung<br />

gebracht hätte, die aber ganz besonders<br />

davon profi tieren: geräucherte Eier,<br />

Faschierter Braten und Erdäpfelpüree –<br />

Connection<br />

allesamt im Kugelgrill geräuchert. Und auch<br />

für die sonstigen Rezepte für Wraps und<br />

Zedernbrett haben wir uns von Gerhards<br />

Grillkreationen und Methoden inspirieren<br />

lassen, die wir in Durbach Gelegenheit hatten,<br />

ausgiebig kennenzulernen.<br />

GrillZeit 3/14<br />

11


esser grillen<br />

Gut Holz<br />

Die komplexen Aromen von ausgesuchten Laubhölzern<br />

unterstützen nicht nur alten Rotwein und Balsamico,<br />

sondern passen auch sehr gut zu gegrilltem<br />

Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Käse, Gemüse... Und<br />

es gibt sehr unterschiedliche Methoden, sie dem<br />

Holz zu entlocken.<br />

Die gebräuchlichste Erscheinungsform<br />

der Aromen des Holzes ist sicher<br />

deren Rauch, wobei beim <strong>Grillen</strong> und<br />

Smoken immer der warme gemeint<br />

ist. Denn die Kalträucherei ist ein<br />

spezielles Metier, das jenen Produkten vorbehalten<br />

bleibt, die nicht gegart, sondern haltbar<br />

gemacht werden sollen. Uns interessiert aber<br />

primär jener Bereich, der unter dem Begriff<br />

„Barbecue“ zusammengefasst werden kann.<br />

Im Unterschied zum <strong>Grillen</strong> wird beim Barbecue<br />

immer indirekt gegart. Sehr indirekt<br />

sogar, denn die Feuerkammer ist möglichst<br />

weit weg vom Rost, auf dem das Gargut<br />

liegt. Das ermöglicht relativ niedrige<br />

Temperaturen – meist um die 80 bis<br />

110°C –, die für ein möglichst mildes<br />

Raucharoma verantwortlich sind. Denn<br />

je höher die Temperatur, desto schärfer<br />

wird der Rauchgeschmack.<br />

Das Gerät. Am intensivsten und<br />

variantenreichsten zu betreiben ist die<br />

Warmräucherei im <strong>BBQ</strong>-Stil natürlich mit<br />

den sogenannten Barrel-Smokern, die<br />

direkt mit Holz befeuert werden. Nicht nur<br />

die Größe, sondern auch der Verbrauch<br />

an Brennstoff wird aber den Gelegenheitsräucherer<br />

mitunter abschrecken. Für<br />

die Langzeit-Behandlung von Pulled Pork<br />

oder Smoked Brisket – ein ausgiebiger<br />

Ganztagsjob – können schon einmal 100<br />

Kilogramm bestes Scheiterholz draufgehen.<br />

Solches in <strong>BBQ</strong>-Qualität womöglich, also<br />

ohne Rinde und drei Jahre trocken gelagert.<br />

Sparen kann man hier laut Smokerprofi<br />

Gerhard Volk, indem man sich eine noch<br />

größere Lokomotive zulegt. Denn jene<br />

Smoker, die statt eines schlanken Abzuges<br />

einen massiven Räucherturm haben, sind<br />

paradoxerweise um einiges wirtschaftlicher.<br />

Das liegt daran, dass der Luftstrom durch<br />

das Gerät hier viel langsamer vonstattengeht<br />

und damit auch das Feuer wesentlich<br />

länger brennt. Auf bis zu 50% Brennstoff-<br />

Ersparnis schätzt Volk diesen Effekt ein.<br />

<strong>BBQ</strong> für Faule. Eine Alternative für pragmatische<br />

Vielräucherer und qualitätsbewusste<br />

Gastronomen sind die sogenannten<br />

Pelletsgriller, die sehr einfach zu steuern<br />

sind und völlig automatisch ihr Holz in<br />

Form von sortenreinen Pellets nachlegen.<br />

Der Rauch ist nicht ganz so intensiv wie<br />

in klassischen Smokern, aber das ist nicht<br />

unbedingt von Nachteil. Zu haben sind hier<br />

die unterschiedlichsten Holzsorten, von<br />

DER MINION-RING<br />

Benannt ist diese relativ junge Methode, mit der man einen Kugelgrill oder einen Watersmoker<br />

über einen längeren Zeitraum auf konstant niedrigen Temperaturen halten kann, nach dem<br />

Autohändler Jim Minion aus Seattle, der damit in den 90er Jahren reihenweise <strong>BBQ</strong>-Bewerbe<br />

gewonnen hat.<br />

Er füllte den Kohlering im Smokey Mountain (der Watersmoker von Weber) bis zum oberen<br />

Rand mit Holzkohlebriketts, glühte zusätzlich 20 Briketts in einem Anzündkamin durch und<br />

schüttete sie dann auf die kalten Briketts im Kohlering. Mit den Bodenventilen regelte er den<br />

Watersmoker auf die gewünschte Temperatur von 110 bis 120°C. In dieser Einregelphase<br />

werden die kalten Briketts durch die bereits glühenden Kohlen vorgewärmt, sodass sie später<br />

rauchfrei zünden. Das langsame Nachzünden der kalten Briketts ermöglicht ein lang anhaltendes<br />

Glutbett, das stundenlang für konstant niedrige Temperaturen im Watersmoker sorgt.<br />

Spezialtipp von Gerhard Volk: Eine große Konservendose ohne Boden oder ein ausgedienter<br />

Anzündkamin, ebenfalls ohne Innenleben, wird auf die Mitte des Kohlerostes gestellt<br />

und rundherum werden die Briketts geschlichtet. In die Dose kommt ein Anzündkamin voll<br />

durchgeglühter Kohle – dann wird die Dose vorsichtig herausgezogen und der Watersmoker<br />

geschlossen. Jetzt kann sich die Glut langsam von innen nach außen fressen und wird auf die<br />

gewünschte Temperatur eingestellt.<br />

GrillZeit 3/14<br />

Im Kugelgrill sieht der Minion-Ring etwas anders aus: Hier werden die Holzkohlebriketts entlang<br />

der Innenwand des Kessels in zwei Reihen nebeneinander kreisförmig auf den Kohlerost<br />

hochkant aufgestellt. Eine dritte Reihe wird auf die beiden unteren Reihen aufgelegt. Ein 57er<br />

Kugelgrill braucht insgesamt ca. 75 Stück, um bis zu 10 Stunden eine konstante Temperatur<br />

von 100 bis 110°C zu erreichen. Wichtig ist, dass alle Briketts eng aneinander liegen und sich<br />

gegenseitig berühren. Die Berührungspunkte sind sehr wichtig, denn nur so kann sich die Glut<br />

nach und nach durch den Minion-Ring fressen. Aber der Minion-Ring wird nicht durchgehend<br />

gelegt. Er muss an einer Stelle unterbrochen sein, damit sich die Glut nur einseitig entlang des<br />

Ringes ausbreiten kann. Zum Entzünden des Ringes reichen 20 durchgeglühte Briketts.<br />

12


esser grillen<br />

der Verwendung normaler Heizpellets ist jedoch dringend<br />

abzuraten.<br />

Eine ähnlich bequeme Gerätschaft, allerdings bescheidener<br />

im Platz- und Budgetbedarf, ist der Bradley-Smoker. Dieser<br />

elektrisch befeuerte Smoker in der moderaten Größe eines<br />

Kühlschrankes räuchert automatisch gesteuert mit sogenannten<br />

Bisquettes, also gepressten Holzscheiben, die ebenfalls<br />

in den unterschiedlichsten Holzsorten erhältlich sind.<br />

Wasser und Rauch. Wer weniger Platz hat, ist auch<br />

mit einem Watersmoker gut bedient, der nicht mehr Stellfl<br />

äche als ein 57er Grill erfordert. Brennstoff sind hier ihrer<br />

Marathon-Qualitäten wegen in der Regel Kohle- oder Kokosbriketts,<br />

der Rauch wird durch die Zugabe von befeuchteten<br />

Räucherspänen direkt auf die Glut erzeugt.<br />

Die Hitze selbst wird hier einfach über die Menge des Brennstoffs<br />

defi niert: je Kohle, desto heiß. Deshalb ist es enorm<br />

wichtig, tatsächlich die ideale Stückzahl zu ermitteln, um den<br />

idealen Temperaturbereich zu erreichen – Profi s beachten<br />

dies sehr akribisch, wie auch die Einstellung der Lüftungsöffnungen.<br />

Leo Gradl, Haubengriller und Grilltrainer, hat für<br />

diesen Zweck immer einen Bohrersatz beim Smoken dabei,<br />

mit dem sich der Spalt millimetergenau einstellen lässt – je<br />

nach Außentemperatur und Windstärke.<br />

Namensgeber für diesen Smokertyp ist das Wasserbecken<br />

zwischen Kohle und Rost.<br />

Es sorgt nicht nur für<br />

Luftfeuchtigkeit, sondern<br />

puffert auch die Temperaturspitzen<br />

ab, die dem<br />

Räucherergebnis schaden<br />

können. Grillprofi Gerhard<br />

Volk mischt übrigens<br />

gerne bis zu 3 Teile Sand<br />

mit einem Teil Wasser.<br />

Das bringt noch gleichmäßigere<br />

Temperaturen<br />

und das Wasser verdampft<br />

nicht so schnell.<br />

Gerhards geräucherte Eier<br />

Diese durch Rauch veredelten, kernweichen Eier haben mich<br />

geschmacklich verblüfft. Pur gegessen erinnern sie mit ihrem<br />

buttrig-rauchigen Geschmack irgendwie an delikate, fette<br />

Räucherfi sche wie Heilbutt – nur eben ohne die fi schige Komponente.<br />

Gehackt zu einer Sauce verarbeitet, sind sie die ideale<br />

Basis für fl eischlose Spaghetti carbonara, für Luxus-Mayonnaise<br />

zu einem festlichen Erdäpfelsalat oder schlicht für einen wunderbaren<br />

Eiaufstrich.<br />

Grundlage des Räucherns sind gekochte Eier mit fl üssigweichem<br />

Dotter, die in sehr kaltem Wasser abgekühlt und dann<br />

geschält werden. Zum Räuchern nimmt Gerhard vorzugsweise<br />

Apfelholz, wobei 40 Gramm (Trockengewicht) 30 Minuten gut<br />

eingeweichter Chips vollkommen reichen. Der Holzkohlegrill –<br />

selbstverständlich einer mit Deckel – wird zum indirekten <strong>Grillen</strong><br />

vorgeglüht und auf etwa 120°C am Deckelthermometer eingestellt.<br />

Dafür reichen 20 gute Kohlebriketts als Brennstoffmenge<br />

vollkommen, bei einem kleinen 37er Grill wie jenem, den Gerhard<br />

für unsere Fotos verwendet, auch deutlich weniger.<br />

Die geschälten Eier werden vorsichtig auf die indirekte Zone<br />

des Rostes gelegt, die Räucherchips auf der Glut verteilt und<br />

der Deckel geschlossen. Als Lüftereinstellung empfi ehlt sich, die<br />

untere Zuluft ganz offen zu halten und die Deckellüfter zu drei<br />

Vierteln zu schließen. Nach rund 20 Minuten hat das Eiweiß eine<br />

leicht bernsteinfarbene Note und die Eier sind perfekt. Wenn die<br />

Temperatur gepasst hat, sind sie auch immer noch kernweich.<br />

Die gut eingeweichten<br />

Holzchips<br />

kommen<br />

direkt auf die Glut.<br />

Eine Handvoll<br />

vorgeglühter Kohlebriketts<br />

reichen<br />

vollkommen.<br />

Wachsweich gekochte<br />

Eier werden<br />

vorsichtig auf<br />

den Rost gelegt.<br />

Und noch ein paar Tipps von Gerhard: Den Rost des Watersmokers<br />

sollte man nie ganz außen belegen, denn dort ist es<br />

um einiges heißer als in der Mitte. Außerdem liegt die Temperatur<br />

des unteren der beiden Roste um gut 5°C unter der<br />

des oberen, und auch die Luftfeuchtigkeit ist in der Nähe der<br />

Wasserschale deutlich höher. Und gibt man zwei Handvoll<br />

eingeweichter Chips auf die Glut, muss man damit rechnen,<br />

dass die Temperatur im Garraum um 40°C fällt. Entsprechend<br />

sollte man das Gerät vortemperiert haben.<br />

Nach 20 Minuten<br />

sind die Eier fertig<br />

geräuchert.<br />

GrillZeit 3/14<br />

13


essen & trinken<br />

Runde Sache. Aber auch im klassischen<br />

Kugelgrill ist es einfach, dichten Rauch<br />

zu produzieren. So reichen in einem 57er<br />

Grill rund 40 Gramm Woodchips für 20<br />

Minuten, wenn die Lüftungseinstellungen<br />

stimmen. Also die Deckellüftung zu drei<br />

Vierteln schließen (auf keinen Fall mehr,<br />

sonst erstickt die Glut) und die Zuluft von<br />

unten komplett geöffnet lassen. Die eingeweichten<br />

Chips werden direkt in die Kohle<br />

gestreut, bei Chunks (die groben Stücke)<br />

kann auf das Einweichen gänzlich verzichtet<br />

werden. Und mehr als diese 20 Minuten<br />

braucht es wirklich nicht, um einen kräftigen<br />

Rauchgeschmack zu erzielen – überhaupt<br />

bei jenen relativ bescheidenen Mengen, die<br />

der europäische Gaumen verkraftet.<br />

Brettspiele<br />

Rauch-Gas. Anders funktioniert das<br />

im Gasgrill, denn da gibt es keine offenen<br />

Flammen. Also müssen die Räucherchips<br />

in einer Box (oder auch nur in gelochter Alufolie)<br />

direkt auf die Brenner gestellt werden.<br />

Eine Platzierung am Rost hat wenig Sinn,<br />

da die Hitzeentwicklung dort nicht ausreicht,<br />

um das Holz zum Glosen zu bekommen.<br />

Woodchunks hingegen werden direkt<br />

zwischen die Abdeckungen der Brenner<br />

geklemmt. Im Vergleich mit der offenen Glut<br />

eines Kohlegrills ist die Rauchentwicklung<br />

aber in jedem Fall geringer.<br />

Weichkäse am Apfelholzbrett<br />

GrillZeit 3/14<br />

Im Gasgrill zu räuchern empfi ehlt Gerhard<br />

Volk daher nur bei „Longtime-Jobs“ – also<br />

wenn die Einwirkzeit des Rauches die relativ<br />

geringe Rauchintensität kompensiert.<br />

Wobei es auch hier Unterschiede gibt, denn<br />

ein Weber Q mit seinem engeren Garraum<br />

braucht weniger Rauch als ein großer Gasgrill.<br />

Und es gibt ein paar Tricks, um auch<br />

im Gasgrill intensiven Qualm zu bekommen:<br />

So kann man in die Räucherbox ein paar<br />

glühende Holzkohlebriketts legen, bevor die<br />

eingeweichten Holzspäne hineinkommen.<br />

Eine ganz simple und arbeitsextensive, aber trotzdem sehr spektakuläre Angelegenheit<br />

ist das Räuchern von Weichkäse auf einem Holzbrett. Der Camembert oder Brie nimmt<br />

beim indirekten <strong>Grillen</strong> die Aromen des Holzes auf, zusätzlich kommen noch ein paar<br />

eingeweichte Apfelholzspäne für die Rauchnote in die Glut.<br />

Etwas mehr Arbeit macht lediglich die Sauce, die fruchtig und süß, aber zugleich pikant<br />

sein sollte. Wir haben als Basis eine selbst eingekochte Kirschenkonfi türe gewählt, die<br />

wir mit Balsamico, etwas Chili, Salz und einem Schuss Sojasauce abgeschmeckt haben.<br />

Sehr schön zum Weichkäse passen aber auch Quitte, Birne, Apfel und Feige. Serviert<br />

werden diese Saucen jedenfalls zum warmen Käse dann kalt.<br />

14


essen & trinken<br />

Das „Plank Wood Cooking“ der<br />

Amerikaner ist ein kulinarisches<br />

Erbe der Indianer und in den USA<br />

längst zum Kult geworden. Spezialisten<br />

geben dort gerne auch einmal<br />

200 Dollar für ein dickes Räucherbrett<br />

aus, das sie dann aber auch viele Male verwenden<br />

– oft nur im Backofen, seltener am<br />

Grill. Denn bei dieser Garmethode am Holzbrett<br />

geht es eigentlich gar nicht darum,<br />

das Holz zum Schwelen und Rauchen zu<br />

bringen, sondern lediglich die ätherischen<br />

Öle des Materials durch Hitze zu aktivieren.<br />

So ein Brett darf daher auch nie eingeölt<br />

werden und soll vor dem Räuchern immer<br />

mindestens eine Stunde wässern – besser<br />

sogar über Nacht.<br />

Üblich sind jedoch meist eher dünne Bretter,<br />

die einerseits deutlich günstiger und<br />

andererseits schneller zu aktivieren sind,<br />

sich aber dann dementsprechend auch<br />

schneller verbrauchen.<br />

Besonders beliebt ist fürs Plank Grilling<br />

seiner intensiven Aromen wegen das<br />

Zedernholz, aber auch Obsthölzer wie<br />

Kirsche oder Apfel sowie natürlich auch<br />

Buche spendieren dem Grillgut jeweils<br />

ganz eigene Geschmacksnoten, die man<br />

mit Bedacht einsetzen sollte.<br />

In der Praxis am Grill stellt man das vorgewässerte<br />

Brett – samt Fleisch oder<br />

Fisch – kalt kurz direkt über die Glut, bis<br />

es zu knacken und knistern beginnt. Dann<br />

schiebt man es sofort in eine vorbereitete<br />

indirekte Zone, wo die Lebensmittel fertig<br />

gegart werden.<br />

Natürlich kann man auf diese Weise die<br />

„Planks“ mindestens zweimal verwenden.<br />

Gradmesser für die Brauchbarkeit ist jedoch<br />

nicht der optische Zustand, sondern der<br />

(Rest-)Gehalt an ätherischen Ölen. Dieser<br />

kann bereits bei nagelneuen Brettern recht<br />

stark schwanken. Nach dem Gebrauch<br />

wird das Brett lediglich mit heißem Wasser<br />

gewaschen – nie mit Spülmittel.<br />

Ausgediente Zedernbretter dienen – mehrlagig<br />

in Alufolie gewickelt – als Hitzeschilder<br />

für Zonen, wo konsequent nur indirekt<br />

gegart werden soll, denn damit lassen sich<br />

auch heiße Gussroste neutralisieren. Aber<br />

auch für andere Aufgaben lohnt es sich,<br />

die gebrauchten Bretter aufzuheben. So<br />

empfi ehlt es sich, Steaks zum Rasten auf<br />

ein vorgewärmtes Holzbrett zu legen, damit<br />

es nicht auskühlt. Das ist weit besser, als<br />

das Fleisch in Alufolie zu wickeln, worin die<br />

knusprige Oberfl äche weich geschwitzt<br />

wird. Und zu guter Letzt können die Bretter<br />

auch zerkleinert als Räucherholz Verwendung<br />

fi nden.<br />

Faschierter Braten am Zedernbrett<br />

Wie kein anderes Stück Fleisch ist das Faschierte in der Lage, den Geschmack von<br />

Rauch und Holz aufzunehmen. Das liegt an der um ein Vielfaches vergrößerten Oberfl ä-<br />

che, auf der es sich die aromatischen Moleküle gemütlich machen können. Damit unterscheidet<br />

sich so ein Hackbraten aus dem Rauch bzw. vom Holzbrett dann aber auch<br />

gründlich von jenem, den man aus dem Backrohr kennt. Damit hat er tatsächlich das<br />

Zeug zum Aha-Effekt Ihrer nächsten Wintergrillparty.<br />

Bei der Zubereitung ist<br />

vorerst alles noch wie<br />

gewohnt: Das Faschierte<br />

– gemischt oder reinsortig<br />

– wird mit Ei, klein<br />

geschnittenen Zwiebeln,<br />

gehackter Petersilie und<br />

eingeweichten Semmeln<br />

vermischt, nach Geschmack<br />

mit Salz, Pfeffer,<br />

Kümmel, Kreuzkümmel,<br />

Paprika und Knoblauch<br />

gewürzt, verknetet und in<br />

Form gebracht.<br />

Statt im Bräter oder auf<br />

der Grillplatte landet der<br />

Faschierte Braten aber auf<br />

einem eingeweichten Zedernholzbrett,<br />

das auf der<br />

indirekten Zone des vorbereiteten<br />

Grills platziert wird.<br />

Bei rund 160 bis 180°C am<br />

Deckelthermometer wird<br />

der Braten dann so lange<br />

knusprig gebraten, bis die<br />

Kerntemperatur passt. Bei<br />

gemischtem Faschierten<br />

werden das so um die 70°C<br />

sein, bei reinem Rindfl eisch<br />

auch nur 60°C oder weniger.<br />

Wer es intensiver mag,<br />

gibt ganz zu Beginn noch<br />

zwei Handvoll eingeweichter<br />

Räucherchips auf die<br />

Glut.<br />

Wenn das Garergebnis<br />

stimmt, ist noch eine Viertelstunde<br />

Geduld gefragt.<br />

Ja, auch Faschiertes<br />

möchte rasten, um optimal<br />

saftig serviert zu werden.<br />

Gerhard Volk hat sich sogar<br />

extra für Braten dieses<br />

Kalibers aus einem Thermo-<br />

Transportkarton mit dicken<br />

Styroporwänden eine Box<br />

gebastelt, indem er eine<br />

Seitenwand an drei Kanten<br />

aufgeschnitten hat.<br />

15


essen & trinken<br />

Die häufigsten Fehler<br />

beim Plank Grilling<br />

• Fisch, Fleisch und Käse nehmen Rauch<br />

und Aromen am allerbesten auf, wenn<br />

sie noch vollkommen roh sind. Also ist es<br />

beispielsweise nicht allzu zielführend, sein<br />

Lachsfi let anzugrillen oder vorzugaren,<br />

bevor es auf das Holzbrett gelegt wird.<br />

Das gilt übrigens auch beim Räuchern.<br />

• Vollkommen unsinnig ist es, ein Fischfi let<br />

mit der Hautseite nach unten auf das<br />

Brett zu legen. Denn die Haut wirkt als<br />

hundertprozentige Dampfsperre und es<br />

kann keinerlei Aroma in das Fischfl eisch<br />

dringen. Am besten wird die Fischhaut<br />

fürs Plank Grilling ohnehin gänzlich entfernt.<br />

• Gerne werden Gefl ügel und Meeresfrüchte<br />

vor dem <strong>Grillen</strong> glasiert oder aber<br />

dick mit Marinade bestrichen. Das ist am<br />

Holzbrett jedoch ebenfalls ausgesprochen<br />

kontraproduktiv. Soll aber unbedingt<br />

eine Glasur drauf, dann bitte erst<br />

ganz am Schluss.<br />

Püree am Zedernbrett<br />

Erdäpfelpüree ist noch so ein verblüffender Geheimtipp unter den Kandidaten für<br />

das Zedernholzbrett – auch ihm stehen die Holzaromen ganz hervorragend und<br />

machen aus einer normalen Beilage ein spannendes Geschmackserlebnis. Gerhard<br />

Volk pimpt sein Püree noch mit Scheiben badischer Blutwurst, die er hochkant<br />

in das Püree steckt, das er vorher direkt auf das Brettchen dressiert hat. Um den<br />

Gratin-Effekt unter dem Deckel des Grills zu verbessern, streicht er das Püree noch<br />

mit zerlassener Butter ein, und ganz am Schluss kommt gehackter Dörrapfel drüber,<br />

den Gerhard vorher mit Butter in einer Sauteuse geschwenkt hat. Noch mehr Aroma<br />

bekommt das Erdäpfelpüree übrigens, wenn man es nur dünn auf das Brett streicht.


essen & trinken<br />

GrillZeit 3/14<br />

Wood Wraps<br />

18


essen & trinken<br />

Eine weitere schöne<br />

Methode, Holzaromen ins<br />

Grillgut zu bekommen,<br />

ist die Verwendung von<br />

„Wood Wraps“, also dünnen<br />

Holzfurnierblättern,<br />

die um Fleisch, Fisch<br />

und Gemüse gewickelt<br />

werden. Derlei gibt es<br />

im Grillfachhandel und<br />

im Internet – zum Holzfachhändler<br />

würde ich<br />

aber schon deswegen<br />

nicht gehen, da man bei<br />

normalen Furnieren nie<br />

weiß, mit welchen Stoffen<br />

Baum oder Holz behandelt<br />

worden sind.<br />

Jedenfalls müssen die Wraps gründlich<br />

gewässert werden, bevor man sie<br />

verwendet – die Einweichzeit beträgt<br />

hier mindestens 20 Minuten, besser<br />

ist etwas länger. Damit sie anschließend<br />

nicht wieder austrocknen, werden<br />

sie sowohl vor als auch nach dem Befüllen<br />

zwischen nassen Tüchern feucht gehalten.<br />

Und auch das Küchengarn, mit dem die<br />

fertigen Päckchen zugebunden werden,<br />

muss gut durchfeuchtet werden, sonst wird<br />

es am Grill unweigerlich versengen und<br />

reißen. Nicht so fesch wie Küchengarn,<br />

aber höchst effektiv sind Büroklammern für<br />

diesen Job – manche verwenden sie auch<br />

zusätzlich als Sicherung und entfernen sie<br />

dann vor dem Servieren.<br />

Weißes Scherzel<br />

Das „Weiße Scherzel“ ist ein<br />

ausgesprochen mageres Teilstück<br />

vom hinteren Teil des<br />

„Knöpfels“ (Schlögels), wo es<br />

benachbart zum „Tafelstück“<br />

liegt. Es ist von einer festen<br />

Bindehaut umhüllt, die vor der<br />

Weiterverarbeitung entfernt<br />

werden muss.<br />

Wood Wraps Saltimbocca<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

50 dag Kalbfl eisch (z.B. vom Weißen<br />

Scherzel)<br />

2 Eiklar<br />

150 ml Schlagobers<br />

½ Bund Petersilie<br />

2 Schalotten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 TL Salz<br />

1 TL frisch gemahlener Pfeffer<br />

½ unbehandelte Zitrone<br />

1 Prise Muskatnuss<br />

1 Prise Cayennepfeffer<br />

8 Scheiben Rohschinken<br />

16 Salbeiblätter<br />

Das gut gekühlte Fleisch muss sehr gründlich<br />

von Sehnen und Bindehäuten befreit<br />

werden, damit sich in der Masse später<br />

keine unangenehmen Fasern bemerkbar<br />

machen. Dann durch die feinste Scheibe<br />

des Fleischwolfs drehen (oder zweimal faschieren<br />

lassen) und kalt stellen. Auch die<br />

zwei Eiklar und das Schlagobers sollten vor<br />

den weiteren Verarbeitungsschritten gut<br />

gekühlt sein. Die Blätter der Petersilie abzupfen<br />

und fein hacken, die Schalotten und<br />

Knoblauchzehen schälen und ebenfalls sehr<br />

fein hacken.<br />

Dann alles mit dem Salz, dem Pfeffer, dem<br />

Abrieb einer halben Zitrone, etwas geriebener<br />

Muskatnuss und dem Cayennepfeffer<br />

vermischen, abschmecken und zu einer<br />

homogenen Masse verkneten. Wieder kühl<br />

stellen, damit sich das Brät gut formen<br />

lässt.<br />

Die gut eingeweichten Wraps auf die<br />

gewünschte Größe zuschneiden, mit<br />

einem Rohschinkenblatt und zwei Salbeiblättern<br />

belegen. Die Kalbfl eischmasse zu<br />

einem länglichen Würstchen formen und<br />

fest in das Schinkenblatt einwickeln.<br />

Zuletzt in das Holzblatt wickeln und mit<br />

dem eingeweichten Küchengarn verschnüren.<br />

Bei mittlerer Hitze direkt über der Glut<br />

bzw. dem Brenner rasch rundum grillen,<br />

bis die Wood Wraps deutliche Spuren<br />

tragen – dann ist das Holzaroma auch<br />

in Schinken und Fleisch angekommen.<br />

Die Fleischfülle sollte sich bei der Druckprobe<br />

zwar fest, aber nicht zu hart<br />

anfühlen.<br />

Zu diesen Saltimbocca-Wraps passt sehr<br />

gut ein süßherbes Kornelkirschen-Kompott<br />

als Sauce, aber auch das Pendant aus<br />

Preiselbeeren oder Cranberrys.<br />

GrillZeit 3/14<br />

19


essen & trinken<br />

GrillZeit 3/14<br />

Prosit Neujahr!<br />

20


essen & trinken<br />

Das neue Jahr gemeinsam mit Freunden<br />

am eigenen Grill zu begrüßen<br />

ist eigentlich deutlich attraktiver, als<br />

auf einem überteuerten Silvesterpfad<br />

ohrenbetäubenden Böllern und volltrunkenen<br />

Pöbeleien ausweichen zu<br />

müssen. Noch dazu lassen sich am<br />

heimatlichen Rost sehr stimmungsvoll<br />

alte Bräuche des Jahreswechsels reanimieren,<br />

die an keinem Marktstand so<br />

zu finden sind.<br />

Text: Veronika Nömair<br />

Silvestertraditionen, die für einen unterhaltsamen Abend in<br />

Frage kommen, gibt es ja einige. Die Knallerei beispielsweise,<br />

auf die viele Haustierbesitzer gerne verzichten können<br />

und die eigentlich nur dann lustig ist, wenn man selber<br />

den Lärm emittiert. Oder die des Feuerwerks, das sich<br />

allerdings im eigenen Garten wesentlich besser beobachten lässt<br />

als in überfüllten Häuserschluchten. Glücksbringern wie Rauchfangkehrern,<br />

Hufeisen, Kleeblättern und dergleichen begegnet man<br />

hier wie dort ohnehin nur in Form von folierter Schokolade oder von<br />

Kunststoffminiaturen. Wer hier mehr Wert auf Stil legt, kann natürlich<br />

auch echtes Silber und pures Gold verschenken.<br />

Kulinarisch steht Silvester vielerorts für den Verzehr von Linsen<br />

(die bedeuten angeblich einen Geldregen im neuen Jahr), den<br />

von Schweinskopf oder zumindest eines Saurüssels (denn wer<br />

Schwein hat, hat auch Glück) und den von Fischen, die vom<br />

Abergläubischen unbedingt vom Schwanz her gegessen werden<br />

müssen, um nicht in eine Pechsträhne zu stolpern. Diese Fische<br />

sind ja heutzutage in den meisten Fällen aus Biskuitteig – aber den<br />

Schweinskopf und die Linsen wollen wir schon in echt. Und selbstverständlich<br />

auch selbst am Grill oder im Smoker zubereiten.<br />

Geräucherter Schweinskopf mit Linsensalat und Kren<br />

Der Schweinskopf wird im Handel eigentlich nur mehr ein Mal im<br />

Jahr nachgefragt – dann aber heftig. Sie tun also gut daran, ihn<br />

rechtzeitig bei Ihrem Fleischer oder auch in der Fleischabteilung<br />

Ihres Supermarktes zu ordern und in der Tiefkühltruhe bis vor<br />

Silvester zu bunkern. Halbiert, versteht sich, und vom Fachmann<br />

geputzt und zugerichtet. Alternativ kann man natürlich auch nur<br />

Schweinshaxen oder eine kleine Stelze nehmen. Aber als Glücksbringer<br />

werden sie damit nicht wirklich viel Eindruck schinden.<br />

Wir haben unsere beiden Schweinskopfhälften gut mit grobem<br />

Salz eingerieben und der Bequemlichkeit halber anschließend im<br />

elektrischen Räucherschrank von „Bradley“ geräuchert, den wir<br />

vorher auf 120 Grad eingestellt und für die erste Stunde mit ein<br />

paar Erlen-Bisquettes gefüttert hatten. Das reicht völlig für ein<br />

ordentliches Raucharoma, den Rest der beträchtlichen Garzeit von<br />

5 bis 6 Stunden verbringt der Kopf bei möglichst kontinuierlicher<br />

Temperatur gänzlich ohne Rauch. Und das geht im Prinzip ebenso<br />

auch im Kugelgrill oder im Watersmoker – nur muss man dort die<br />

Temperatur vorher entsprechend gut einstellen, wie das auf Seite<br />

12 und 13 beschrieben wird.<br />

Hat man es primär auf die Schweinebacken und den Speck<br />

abgesehen, ist damit dann auch schon Schluss – der Kopf<br />

wird (am besten kurz nach Mitternacht) mit Kren und Linsen<br />

serviert.<br />

Will man jedoch auch die Schwarte genießen, muss der Kopf nach<br />

dem Räuchern noch gut eineinhalb Stunden in gesalzenem Wasser<br />

gekocht werden. Oder aber gleich mit Gemüse wie Kohl und Zwiebel<br />

zu einem Eintopf verkocht werden. Dies ist dann übrigens ein<br />

Gericht, das sich in vielen Gegenden Deutschlands seit dem Mittelalter<br />

ungebrochener Beliebtheit erfreut.<br />

Roter Linsensalat<br />

Die zarten roten Linsen haben geschmacklich nur wenig mit den<br />

Tellerlinsen zu tun, die man so kennt. Sie sind nämlich bereits geschält<br />

und werden lediglich in Salzwasser bissfest blanchiert und<br />

dann weiterverarbeitet. In diesem Zustand schmecken sie fein und<br />

nussig – ideal für einen pikanten Salat. Wir haben auch noch die<br />

grünen Teile einer Selleriestaude grob gehackt und gemeinsam mit<br />

den Linsen mariniert. Mit Salz, frisch geriebenem weißen Pfeffer,<br />

weißem Balsamicoessig und Olivenöl.<br />

GrillZeit 3/14<br />

21


essen & trinken<br />

Heiße Silvesterdrinks<br />

Die Peripherie der Punschhütte ist<br />

ja der natürliche Lebensraum des<br />

gemeinen Schluckspechts, der<br />

dort den ganzen Advent über bei<br />

der Äsung und oft sogar bei der<br />

Balz beobachtet werden kann. Anspruchsvolle<br />

Paradiesvögel hingegen haben ihr<br />

Beuteschema heuer gründlich geändert<br />

– denn besonders angesagt sind in diesem<br />

Winter heiße Longdrinks auf Basis von<br />

Markenspirituosen.<br />

So verlängert zum Beispiel Aperol, den<br />

man in der „Spritz“- und „Veneziano“-<br />

Variante schätzt, heuer die Saison und<br />

verschafft sich als „Hot Aperol“ Zutritt zu<br />

den Punschständen und Adventfeiern des<br />

Landes. Whiskey wärmt zwar immer und<br />

ist daher bereits pur wie geschaffen für<br />

die <strong>Outdoor</strong>-Silvesterfeier, verfeinert mit<br />

ein paar aromatischen Zutaten und erhitzt<br />

funktioniert das aber nochmal besser und<br />

vor allem schneller. Und schließlich werden<br />

auch trinkfertige Winter-Editionen bekannter<br />

Spirits immer angesagter. So gibt<br />

es etwa den geselligen Jägermeister für<br />

die kalte Jahreszeit als „Winterkräuter“ mit<br />

entsprechend winterlichem Geschmack,<br />

der sich vor allem im Tumbler-Glas und<br />

bei Zimmertemperatur perfekt entfaltet.<br />

Und unser alter Freund Jack Daniel’s begleitet<br />

uns gar als bereits fertig gemixter<br />

„Winter Jack“ mit Apfelsaft, Zimt, Nelken<br />

und natürlich Tennessee Whiskey durch<br />

Eis und Schnee. Für alle Selbermacher,<br />

hier zwei Kochanleitungen:<br />

Hot Aperol<br />

Zutaten:<br />

4 cl Aperol<br />

6–8 cl Weißwein (am besten Sauvignon blanc<br />

oder Grüner Veltliner)<br />

4 cl Apfelsaft<br />

2 cl Mangosaft<br />

Hot Honey<br />

Zutaten<br />

5 cl Jim Beam Honey<br />

4 Pimentkörner<br />

frischer Ingwer (1cm x 1cm)<br />

2 TL Orangenmarmelade<br />

1 cl Vanillesirup<br />

1 cl Kastaniensirup<br />

Zum<br />

Dekorieren:<br />

Zitronen- oder<br />

Orangenscheibe<br />

Alle Zutaten in<br />

einen Topf geben<br />

und kurz erhitzen.<br />

Hot Aperol<br />

ins Glas geben<br />

und mit einer<br />

Zitronen- oder<br />

Orangenscheibe<br />

dekorieren.<br />

2 cl frisch gepresster Orangensaft<br />

2 cl frisch gepresster Zitronensaft<br />

Zum Dekorieren: Orangenscheibe, Orangenzeste<br />

und Vanillestangen<br />

Den frischen Ingwer und die Pimentkörner<br />

in einem Mörser mit einem Stößel zerdrücken.<br />

Zusammen mit Jim Beam Honey,<br />

zwei kleinen Teelöffeln Orangenmarmelade<br />

und den weiteren Zutaten in einen Topf<br />

geben und vermischen. Anschließend sanft<br />

erhitzen. Über ein feines Sieb in ein hitzebeständiges<br />

Glas oder eine Tasse abseihen<br />

und mit einer Orangenscheibe und einem<br />

durch eine Orangenzeste zusammengebundenes<br />

Bündel Vanillestangen garnieren.<br />

DAS BLEI-ORAKEL<br />

Seine Wurzeln hat dieser Brauch in heidnischen Riten, die älter sind als der julianische<br />

Kalender selbst, dem wir erst den Jahreswechsel – so wie wir ihn kennen –<br />

zu verdanken haben. Heute hat diese Deutung der Zukunft für die wenigsten von<br />

uns kultischen Wert, sondern ist längst zum unterhaltsamen Gesellschaftsspiel<br />

geworden.<br />

GrillZeit 3/14<br />

Nach wie vor ist das Bleigießen für viele aber ein fi xer Bestandteil der Silvesternacht.<br />

Dafür wird in einem (ausgedienten) Schöpfl öffel Blei geschmolzen, um dann<br />

in kaltes Wasser gegossen zu werden. Aus den erstarrten Strukturen kann man<br />

dann zum allgemeinen Gaudium allerhand ablesen.<br />

Als Hitzequelle empfi ehlt sich für unsereiner natürlich der Grill, statt Blei empfehlen<br />

wir aber eher Wachs von jenen Kerzen zu nehmen, die vom Weihnachtsbaum<br />

übergeblieben sind. Denn das ist bei weitem umweltschonender als Blei, dieses<br />

stellt aufgrund seiner toxischen Eigenschaften auch bei der Handhabung ein<br />

gewisses Risiko dar. Die Formel lautet für uns daher: Spaß statt Aberglauben,<br />

Wachs statt Blei.<br />

22


da & dort<br />

Steak-Kultur an der<br />

Hamburg verbindet man kulinarisch<br />

nicht zu Unrecht mit den berühmten<br />

„Hamburgern“. Tatsächlich<br />

stammt die Zubereitung der<br />

Burger aus der Hafenstadt an der<br />

Waterkant, wo die gebratenen Fleisch-Pattys<br />

als sogenanntes „Hamburger-Fleisch“<br />

zwischen zwei Semmelhälften gebettet als<br />

gängige Hafenarbeiter-Nahrung dienten. Mit<br />

den Seeleuten gelangten sie dann über den<br />

Atlantik und wurden in den USA zu dem,<br />

was sie heute sind.<br />

Doch heute steht Hamburg wie kaum eine<br />

zweite deutsche Stadt für hochwertige<br />

Steak-Kultur, welche hier in den unterschiedlichsten<br />

Facetten, von traditionellrustikal<br />

bis modern-hipp, genossen werden<br />

kann. Wir unternahmen einen Kurztrip in die<br />

Hansestadt und stellen drei der interessantesten<br />

Adressen für den großen Fleischgenuss<br />

vor:<br />

Rustikaler Steakgenuss<br />

Die Firma Delta ist ein Hamburger Gastronomie-Zulieferer,<br />

der sich vor allem auf<br />

hochwertigstes Fleisch spezialisiert hat.<br />

Aus diesem Grund ist der Standort am<br />

Hamburger Schlachthof nicht zufällig gewählt.<br />

Eigentlich war das im ersten Stock<br />

befi ndliche Delta-Bistro als Treffpunkt für<br />

Fachleute und Kunden gedacht, welche<br />

in rustikal lockerer französischer Bistro-<br />

Atmosphäre bei einem saftigen Steak ihre<br />

Geschäftsbesprechungen abhalten wollen.<br />

Heute ist das Lokal ein absoluter Insider-<br />

Treffpunkt für Fleischliebhaber, die hier<br />

aufgrund des umfangreichen Sortiments<br />

die Qual der Wahl haben. Gegrillt wird<br />

ganz traditionell über Holzkohlenglut, die<br />

Beilagen sind frei kombinierbar. Unser Tipp:<br />

„Dry Aged Entrecôte 400 g“ (ca. 33 Euro)<br />

oder „Rib Eye Steak 600 g“ (ca. 37 Euro)<br />

vom Feersisch-Rind, aber auch das „Pariser<br />

Pfeffersteak 300 g“ (ca. 27 Euro) ist ausgezeichnet.<br />

www.delta-hamburg.de<br />

GrillZeit 3/14<br />

Amerikanisch-hanseatisch<br />

„Wir wollten ein typisches amerikanisches<br />

Steakhaus mit gediegener hanseatischer<br />

Atmosphäre am offenen Kamin“, erklärt<br />

uns Inhaber Sascha Wieschendahl sein<br />

gelungenes Konzept. Im Butcher’s werden<br />

die zahlreichen unterschiedlichen Cuts vom<br />

U.S. Prime Beef auf einem Servierbrett vor<br />

dem Gast am Tisch präsentiert und bei<br />

24


da & dort<br />

Waterkant<br />

Bedarf auch erklärt. Gegart wird auf einem<br />

elektrischen Grill mit absolut überzeugendem<br />

Ergebnis, denn unser bevorzugter<br />

Garpunkt (rare – what else?!) wurde perfekt<br />

getroffen. Besonders empfehlenswert ist<br />

die Hausspezialität „Butcher’s Bone-in Rib<br />

Eye for two“ (135 Euro), ein grandios aromatisch-saftiges<br />

Fleischstück vom Feinsten<br />

mit rund 1,5 kg Gewicht – es ist für zwei<br />

gedacht, doch welcher Fleisch-Afi cionado<br />

teilt schon gerne?<br />

www.butchers-steakhouse.de<br />

[M]eatery<br />

Wer das elegante Design-Hotel SIDE betritt,<br />

wird bereits in der Halle mit dem konfrontiert,<br />

worauf die Küche stolz ist, denn<br />

hinter einer Glaswand reifen die mächtigen<br />

Rinderrücken im Dry-Aging-Verfahren zur<br />

Perfektion. Küchenchef Hendrik Maas<br />

erklärt, dass man hier nach New Yorker<br />

Vorbild nicht nur auf bestes Dry Aged Beef<br />

(Argentinien, U.S. Prime Beef, aber auch<br />

Weiderind wie Simmentaler Rind, Fleckvieh<br />

oder versuchsweise von anderen Rassen<br />

wie Pinzgauer) setzt, sondern auch auf<br />

die dort üblichen Garmethoden. Deshalb<br />

wurde ein echter Southbend Griller angeschafft,<br />

der mit rund 850 Grad Oberhitze<br />

das Fleisch in Sekunden gart: außen kross,<br />

innen roh – so wie es die Amerikaner lieben.<br />

Auch hier ist das beste Stück das<br />

perfekt gereifte und wunderbar mit Fett<br />

durchzogene „Bone-in Rib Eye 600 g“<br />

(49 Euro), zu dem die gefühlt besten<br />

Pommes frites (selbstverständlich hausgemacht!)<br />

im Umkreis von 100 km serviert<br />

werden. Ach ja... bekannt ist die [M]eatery<br />

außerdem für köstliche „(Ham-)Burger mit<br />

Serrano“, womit sich der Kreis schließt.<br />

www.hamburg.meatery.de<br />

Autor: Gerd W. Sievers


essen & trinken<br />

Gans<br />

GrillZeit 3/14<br />

26


schön knusprig<br />

essen & trinken<br />

Wem die Ganz-Gans mangels Familienanhang oder<br />

Freundeskreis nicht in den feiertäglichen Speiseplan<br />

passt, tut gut daran, wenigstens einige der schmackhaften<br />

Teile des großen Federviehs auf dem Grill zu<br />

rösten.<br />

Text: Brigitte Drabek<br />

Besonders gut eignen sich unserer<br />

Meinung nach für diesen Zweck<br />

jene frischen Gänsekeulen, die<br />

wir neuerdings in der Selbstbedienungstheke<br />

eines populären<br />

Verbrauchermarktes gefunden haben. Denn<br />

deren aromatisches, herzhaftes Fleisch<br />

mit der schützenden Fettschicht unter der<br />

Haut ist wie geschaffen für den Grill, der<br />

das Beste daraus zu holen vermag. Egal ob<br />

am Spieß oder auf dem Rost, so knusprig<br />

und aromatisch wie hier wird die Hausgans<br />

sonst bei keiner anderen Zubereitungsmethode.<br />

Pro Portion langt in den meisten Fällen ein<br />

einziger Gänseschenkel, trotzdem rentiert<br />

es sich, gleich mehrere zuzubereiten. Nicht<br />

nur der Energieeffi zienz zuliebe, sondern<br />

vor allem der geschmacklichen Qualitäten<br />

wegen, die ein gegrillter Gänsehaxen auch<br />

erkaltet hat. So ein Mini-Braten ist die Krönung<br />

für jedes kalte Buffet und manchem<br />

ist er so tatsächlich noch viel lieber als<br />

frisch vom Rost.<br />

Zubereitung. Da die Gans auch zerteilt<br />

recht viel Fett verliert, sollte man unbedingt<br />

eine Fettauffangschale mit Wasser unter die<br />

Keule schieben. Denn gegrillt wird ohnehin<br />

indirekt und das auch eher langsam bei<br />

etwa 140–160 Grad auf dem Deckelthermometer.<br />

Damit dieser Fettabbau auch<br />

gleichmäßig funktioniert, empfi ehlt es sich,<br />

die Haut mit einer spitzen Bratengabel<br />

mehrfach bis zur Fettschicht zu perforieren.<br />

Auf diese Weise schmilzt das Fett<br />

während des Garprozesses gut ab, hinterlässt<br />

aber sein feines Aroma im Fleisch,<br />

das so auch sehr saftig bleibt.<br />

Gewürzt haben wir ganz bewusst nur mit<br />

reichlich Salz, denn eine frische, qualitativ<br />

hochwertige Gans vom Grill hat ein so<br />

schönes und intensives Aroma, dass man<br />

getrost auf weitere Würzungen verzichten<br />

kann. Aber wer will, kann natürlich würzen.<br />

Entweder klassisch – etwa mit Majoran<br />

oder Beifuß – oder vielleicht auch mit<br />

Orange und Ingwer.<br />

Und Saft gibt es natürlich auch, denn ein<br />

paar Löffel des abgetropften Fetts in der<br />

Aluschale sind dafür eine ausgezeichnete<br />

Basis. Darin wird ein gehäufter Esslöffel<br />

Mehl braun geröstet, mit einem kräftigen<br />

Schuss Weißwein gelöscht und mit dem<br />

entfetteten Bratensaft und etwas Apfelsaft<br />

aufgefüllt. Abgeschmeckt wird mit Salz,<br />

Pfeffer und etwas Sojasauce.<br />

Die Beilagen. Natürlich passt die übliche<br />

Begleitmusik wie Rotkraut, Maroni und<br />

Erdäpfelknödel auch bestens zur Gans vom<br />

Grill. Aber noch besser die Interpretationen<br />

dieses Themas, die den rauchigen Grillaromen<br />

der Knuspergans Rechnung tragen.<br />

So beispielsweise gegrillte Scheiben vom<br />

Brezelknödel (oder auch Serviettenknödel)<br />

und ein knackiges Weißkraut mit Äpfeln und<br />

Nüssen. Getrunken wird dazu am besten<br />

jener Weißwein, der auch im Kraut steckt.<br />

Denn dieser passt ohnehin einfach besser<br />

zur Gans als der übliche Rote.<br />

Knackiges Weißkraut mit Äpfeln<br />

und Walnüssen<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

½ Kopf Braunschweiger Weißkraut<br />

1 Zwiebel<br />

1 EL Butterschmalz<br />

2 EL Kristallzucker<br />

¼ l Grüner Veltliner<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 TL gestoßener Kümmel<br />

¼ l Apfelsaft<br />

2 würzige Äpfel (z.B. Elstar oder Arlet)<br />

1 EL Butter<br />

Salz, Zucker<br />

50 g Walnusskerne<br />

Das fl achköpfi ge „Braunschweiger“ ist<br />

zarter als das normale Weißkraut, das der<br />

Germane gemeinhin als „Weißkohl“ bezeichnet.<br />

Wir bevorzugen es daher nicht<br />

nur für Krautsalat, sondern auch für diese<br />

Zubereitungsvariante des Gemüses, bei<br />

der es ebenfalls eher knackig bleiben sollte.<br />

Die Strünke und harten Blattrispen werden<br />

allerdings entfernt, dann wird das Kraut in<br />

grobe Streifen geschnitten.<br />

Die Zwiebel ebenfalls grob schneiden und in<br />

Butterschmalz anrösten. Dann zwei Esslöffel<br />

Zucker dazugeben und etwas karamellisieren<br />

lassen. Mit dem Weißwein löschen<br />

und das geschnittene Kraut dazugeben. Mit<br />

Salz, Pfeffer und dem gestoßenen Kümmel<br />

würzen und mit Apfelsaft aufgießen. Kurz<br />

dünsten und dann warm stellen.<br />

Die Äpfel in Spalten schneiden, entkernen<br />

und in etwas Butter mit einer Prise Salz<br />

und Zucker auf den Schnittfl ächen anschwitzen.<br />

Die Walnusskerne dazugeben<br />

und in der Butter abschwenken. Äpfel und<br />

Nüsse beim Servieren auf das Weißkraut<br />

setzen.<br />

GrillZeit 3/14<br />

27


essen & trinken<br />

Wasabi-<br />

Drumsticks<br />

Das ist perfektes Fingerfood. Die kleinen Keulen der Chicken<br />

Wings sind wie geschaffen für die Serienproduktion appetitlicher<br />

Knabber-Minis, die als Starter ebenso taugen wie im<br />

Dutzend als Hauptgericht.<br />

Text: Kiki Sabitzer<br />

GrillZeit 3/14<br />

28


essen & trinken<br />

Mit „Drumstick“ bezeichnet der anglophile<br />

Grillfan sonst ja den Unterschenkel<br />

des Hendls, der als<br />

knuspriges, besteckfeindliches<br />

Fingerfood international Karriere<br />

gemacht hat. Noch deutlich kleiner und<br />

handlicher im Format sind die Oberschenkel<br />

vom Flügel, die wir sonst als den dicken,<br />

fl eischigen Teil der überaus beliebten Chicken<br />

Wings kennen. Bislang musste sich<br />

der Kenner diese Minikeulen selbst aus den<br />

Flügeln schneiden, aber jetzt gibt es sie<br />

auch kiloweise in der SB-Tasse zu kaufen.<br />

Zum relativ kleinen Preis noch dazu.<br />

Nur Geduld. Obwohl sie so niedlich klein<br />

sind, sind diese Drumsticks nichts für die<br />

schnelle Grillküche. Zwar muss man sie<br />

nicht wirklich 12 Stunden im Barbecue-<br />

Smoker ausbrüten wie die Pitmaster bei<br />

den <strong>BBQ</strong>-Bewerben in den USA, aber<br />

relativ niedrige Temperaturen und lange<br />

Garzeiten tun ihnen einfach gut. Dann<br />

werden auch die Sehnen butterweich und<br />

das Aroma noch intensiver. Also planen Sie<br />

etwa eineinhalb bis zwei Stunden ein, dann<br />

liegen Sie richtig.<br />

Vorbereitungen. Ein ausgiebiges Bad<br />

in der Lake hilft auch dabei, die kleinen<br />

Keulen vor der Dehydrierung am Rost zu<br />

bewahren. Wir haben sie in Buttermilch<br />

eingelegt, die wir mit reichlich Salz und fünf<br />

angequetschten Knoblauchzehen gewürzt<br />

hatten, und über Nacht im Kühlschrank abgedeckt<br />

ziehen lassen.<br />

Auf der Basis von Marillenmarmelade haben<br />

wir eine zähfl üssige <strong>BBQ</strong>-Sauce produziert,<br />

die sowohl während des <strong>Grillen</strong>s zum Einsatz<br />

kommt als auch danach als Klebstoff<br />

für die Wasabi-Nüsse herhalten muss.<br />

Eine Handvoll Wasabi-Nüsse – also Erdnüsse<br />

mit einem salzig-scharfen Wasabi-<br />

Coating – haben wir im Mörser grob<br />

zerstoßen.<br />

Durch die Marinade in der salzigen Buttermilch<br />

bleibt das Hühnerfl eisch am Grill<br />

saftiger und wird besonders zart.<br />

Zubereitung. Zum Start werden die<br />

kleinen Keulen lediglich gut abgetupft und<br />

bei mäßiger Hitze auf den Rost gelegt.<br />

Gegrillt wird natürlich nur indirekt – also<br />

nicht über der Glut bzw. dem Brenner –<br />

bei einer Temperatur von maximal 140<br />

Grad, noch besser sind etwa 110 bis 120.<br />

Haben die Drumsticks schon etwas Farbe<br />

genommen, glasieren wir sie rundum mit<br />

der <strong>BBQ</strong>-Sauce und grillen sie ganz sachte<br />

weiter, bis sich das Fleisch offensichtlich<br />

vom Knochen löst. Zum Schluss werden<br />

die Keulen an der dicken Stelle in die <strong>BBQ</strong>-<br />

Sauce getaucht und anschließend in den<br />

Wasabi-Nuss-Krümeln gewälzt. Wem der<br />

Wasabi zu heftig ist, kann natürlich einfach<br />

gesalzene Erdnüsse oder gestoßene Kartoffelchips<br />

verwenden, die ebenfalls für den<br />

nötigen „Crunch“ sorgen.<br />

Marillen-<br />

<strong>BBQ</strong>-Sauce<br />

½ Glas Marillenmarmelade<br />

½ Schote Jalapeño-Chili<br />

1 EL geschälter Ingwer<br />

1 Knoblauchzehe<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 EL Balsamicoessig<br />

Salz, schwarzer Pfeffer<br />

Sojasauce<br />

Die Marmelade, die Chili, den Ingwer<br />

und die Knoblauchzehe gut<br />

mit dem Pürierstab zerkleinern,<br />

mit dem Öl und dem Balsamico<br />

vermischen und mit Salz, frisch<br />

gemahlenem Pfeffer und etwas<br />

Sojasauce abschmecken.<br />

Der Rotisseur<br />

Alois Ferschitz aus Bruck an der Leitha,<br />

einer unserer treuesten GrillZeit-Leser,<br />

ist nicht nur begeisterter Grillmeister,<br />

sondern vor allem auch talentierter<br />

Grillgeräte-Konstrukteur. Neben einem<br />

eigens entwickelten <strong>BBQ</strong> Smoker (dessen<br />

Weiterentwicklung „Aloisius“ bei<br />

www.barbecue-point.at erhältlich ist)<br />

sowie einem selbst gebauten Holzbackofen<br />

sorgt auch sein Bratenwender mit<br />

Gewichtsantrieb und „Spindelhemmung<br />

mit Waag“ für Staunen – und hat außer-<br />

dem genug Platz für ein ganzes Lamm.<br />

Für ein solches hat sich Herr Ferschitz<br />

zuletzt einer ganz einfachen, aber<br />

ausgesprochen empfehlenswerten Zubereitungsmethode<br />

bedient: Und zwar<br />

wurde dem 17-kg-Tier vorerst lediglich<br />

Salz einmassiert; nach einer gewissen<br />

Grilldauer wird ein aus Olivenöl, reichlich<br />

gepresstem Knoblauch, klein gehacktem<br />

Rosmarin und Salz hergestelltes Gewürzöl<br />

immer wieder mit einem Buschen<br />

aus Rosmarinzweigen aufgetragen. Nach<br />

fast vier Stunden erreichte das Fleisch die<br />

Kerntemperatur von knapp unter 70 Grad<br />

und war somit perfekt gegart.<br />

GrillZeit 3/14<br />

29


Die Peka<br />

Schmoren auf Kroatisch<br />

Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass die antiken<br />

Römer das Garen im Schmortopf in offener Flamme<br />

kannten und reichlich praktizierten; vor allem weil<br />

das Verfahren einfach war und offenes Feuer (abgesehen<br />

von den Mietskasernen) fast überall zur<br />

Verfügung stand. Bis heute ist der als „Römertopf“<br />

bekannte Tontopf beliebt, weil er praktisch zu handhaben<br />

ist und zudem aufgrund der Möglichkeit eines<br />

nahezu fettfreien Garens auch für die moderne<br />

Ernährung geeignet ist.<br />

Text: Gerd W. Sievers<br />

GrillZeit 3/14<br />

Fast jeder Kroatien-Urlauber hat<br />

es schon einmal genossen – das<br />

saftige Schmorfl eisch, welches<br />

„Peka“ genannt wird. Doch was<br />

verbirgt sich hinter diesem Relikt<br />

aus archaischen Zeiten, das sich bis in die<br />

heutige Zeit hat behaupten können? Vereinfacht<br />

gesagt ist die Peka eine gemischte<br />

Fleisch-Gemüse-Platte, wobei alle Zutaten<br />

zusammen unter einer schweren Stahlhaube<br />

aus Gusseisen in (Holz-)Kohlenglut<br />

gegart werden. Doch nicht nur Fleisch wird<br />

auf diese Art zubereitet, denn in Dalmatien<br />

fi nden sich auch schon mal Oktopus und<br />

Tintenfi sch unter der Haube wieder. Was<br />

schließlich nach gut 2-3 Stunden Garzeit<br />

zum Vorschein kommt, ist in der Regel<br />

nicht nur ungemein schmackhaft und saftig,<br />

sondern auch ein Genuss für Auge, Nase<br />

und Gaumen zugleich! Und weil die Peka<br />

ein Festessen ist, erinnern meist auch die<br />

Portionsgrößen an archaische Zeiten.<br />

Ähnliche Verfahren gibt<br />

es übrigens nicht nur in<br />

Kroatien, auch andere Balkanstaaten<br />

lieben die Peka.<br />

In Griechenland kennt man<br />

ebenfalls ähnliche Garmethoden,<br />

doch hier wird<br />

beim sogenannten „Gasta“<br />

nur das Fleisch für sich<br />

allein zubereitet, während<br />

am Balkan immer Fleisch<br />

mit Gemüse kombiniert<br />

wird – und das aus gutem<br />

Grund: Für viele Freunde<br />

der Peka sind nämlich die<br />

vom Fleischsaft vollgesogenen Kartoffeln<br />

das Beste am Schmaus.<br />

Einer der Verfechter dessen, dass Fleisch<br />

immer mit Kartoffeln und Gemüse zu garen<br />

sei, ist Guido Schwengersbauer, seines<br />

Zeichen Patron der istrianischen Konoba<br />

in der Casa romantica La Parenzana<br />

(www.parenzana.com.hr). Diese urige<br />

Konoba ist in der Nähe von Buje, direkt an<br />

der ehemaligen Bahnstrecke „Parenzana“,<br />

die gerade mit Mitteln der EU zu einem<br />

Drei-Länder-Radweg umfunktioniert wird,<br />

gelegen und bekannt dafür, dass man die<br />

traditionellen Rezepte der Region feiert und<br />

so auch den Brauch einer Peka pfl egt. Hier<br />

schwört man auf die Zubereitung von drei<br />

Sorten Fleisch, welche zusammen mit Gemüse,<br />

Kräutern und Wein gegart werden.<br />

Für eine Peka kommen alle Zutaten in eine<br />

gusseiserne Pfanne mit hohem Rand. Diese<br />

wird dann mit der sogenannten „cripnja“,<br />

einer schweren Stahlhaube, abgedeckt,<br />

30


essen & trinken<br />

bevor sie direkt in die heiße Glut geschoben<br />

wird. Fleisch und Gemüse, rundherum von<br />

Glut und Asche umgeben, schmoren dann<br />

2-3 Stunden langsam vor sich hin und können<br />

so das einzigartige Aroma entwickeln.<br />

Die technische Zubereitung einer Peka ist<br />

an sich keine große Hexerei, wenn man mit<br />

dem Umgang von Feuer und Glut halbwegs<br />

geübt ist. Das Geheimnis einer guten Peka<br />

ist daher nicht die Herstellung, sondern<br />

fi ndet sich bei der glücklichen Zusammenstellung<br />

der verschiedenen Zutaten, deren<br />

Geschmäcker und Aromen dann genau<br />

jene Symbiose eingehen sollten, die dieses<br />

Essen so unwiderstehlich macht. Der<br />

Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt,<br />

weshalb eine Peka überall etwas anders<br />

zusammengestellt sein wird und daher auch<br />

bei jedem Koch anders schmecken wird.<br />

Bevor wir zum Rezept kommen, noch ein<br />

kleiner Tipp: Wer selbst in das gastronomische<br />

Vergnügen einer Peka kommen will,<br />

sollte wissen, dass dieser Schmaus fast<br />

ausschließlich auf Vorbestellung zubereitet<br />

wird! Verfügt man nicht über eine geeignete<br />

offene Feuerstelle oder leidet unter Ermangelung<br />

besagter gusseiserner Pfanne mit<br />

cripnja, so kann man immer noch auf einen<br />

Römertopf zurückgreifen.<br />

PEKA À LA „KONOBA LA PARENZANA“<br />

Zutaten für 8–12 Personen: 1 Kalbstelze, 1 Lammkeule, 2–4 Lammstelzen,<br />

2–2,5 kg Kartoffeln, festkochend, 4–5 Karotten, 2 rote Paprikaschoten, 2 Stangen<br />

Lauch oder 2 Zwiebeln, einige geschälte und angedrückte Knoblauchzehen<br />

(Menge nach persönlichem Geschmack), 1 Krug trockener Weißwein, vorzugsweise<br />

Malvasia (ca. 1 Flasche), 200 ml Olivenöl extra, 2–3 Zweige Rosmarin, frisch<br />

gemahlener schwarzer Pfeffer, feines Meersalz<br />

Kalbstelze und Lammkeule entweder im Ganzen verwenden oder auch mit einer Knochensäge<br />

in 5–10 cm dicke Segmente schneiden; das Durchtrennen der Knochen hat<br />

den Vorteil, dass das Knochenmark ausbraten kann und der Bratensaft um so aromatischer<br />

wird. Salz und frisch gemahlenen Pfeffer miteinander vermischen. (Hinweis: Das<br />

Mischverhältnis 3:1 oder 2:1 / Salz:Pfeffer ist üblich, kann aber auch variiert werden)<br />

Sämtliches Fleisch rundherum kräftig würzen.<br />

Kartoffeln schälen und in große Würfel schneiden. Karotten putzen und in dicke Räder<br />

schneiden. Paprikaschoten entkernen, von weißen Rippen befreien und in kleine Stücke<br />

schneiden. Lauch bzw. Zwiebeln putzen oder schälen, danach in feine Ringe<br />

schneiden. Das Gemüse in eine Schüssel füllen, geschälte und angedrückte Knoblauchzehen<br />

dazu geben, leicht salzen und alles gut vermischen.<br />

Den Boden einer großen, fl achen und pfannenähnlichen Gusseisenform mit Olivenöl<br />

begießen (darf ruhig reichlich sein), danach das Gemüse darauf verteilen. Das gewürzte<br />

Fleisch auf das Gemüse betten und den Rosmarin hinzufügen. Etwa 500 ml<br />

Wein angießen. Schließlich alles mit der cripnja (Stahlhaube) abdecken und in die Glut<br />

schieben – die Pfanne sollte so in der Glut stehen, dass sie von unten Hitze bekommt.<br />

Die Haube mit Glut bedecken und alles eine gute Stunde garen.<br />

Nach einer Stunde die Stahlhaube abbürsten und abheben. Erneut Wein (und ggfs. auch<br />

etwas Wasser) nachgießen, dann die cripnja wieder auf die Pfanne setzen, alles erneut<br />

rundherum mit Glut umgeben und mindestens eine weitere Stunde garen lassen.<br />

Schließlich die Peka aus der Glut ziehen, mit einem Besen von Asche und Glutresten<br />

befreien und zugedeckt beiseitestellen – das Gericht kann so durch die „Eigenhitze“<br />

nachgaren und wird dabei immer besser, weil das Fleisch zarter und zarter wird, sich<br />

die Kartoffeln vollends mit Saft anreichern und sich zudem die Aromen mehr und mehr<br />

verbinden können.<br />

Zu diesem archaischen Schmaus reicht man (vorzugsweise selbst gebackenes) Maisbrot<br />

und trockenen Wein.<br />

Hinweis: Man kann die Peka natürlich auch nur mit Kalbfl eisch oder nur mit Lammfl<br />

eisch zubereiten, doch bei dem oben beschriebenen Rezept liegt der Reiz gerade in<br />

der Mischung verschiedener Fleischsorten.<br />

Variante: Probieren Sie einmal eine Peka mit Oktopus aus. Hierfür 2 kg Oktopus (1–2<br />

größere Tiere im Ganzen – sie sollten tiefgefroren worden sein, dann werden sie besonders<br />

zart) zusammen mit 1,5 kg Kartoffeln, 8-12 Knoblauchzehen, 250 ml Olivenöl,<br />

125 ml Weißwein und etwas Rosmarin in die Form geben, salzen und pfeffern und wie<br />

oben beschrieben garen.<br />

GrillZeit 3/14<br />

31


essen & trinken<br />

GrillZeit 3/14<br />

32


essen & trinken<br />

Starke Platten<br />

Ein ordentlicher Teppan ist nicht nur in der Küche<br />

sinnvoll, sondern schlägt auch beliebte kulinarische<br />

Gesellschaftsspiele wie Fondue und Raclette um<br />

Längen. Mitten auf dem Esstisch sorgt eine Grillplatte<br />

gemeinsam mit den rundum platzierten<br />

Lebensmitteln für die Beschäftigung der Gäste und<br />

die Entlastung der Gastgeber.<br />

Text: Michael Schubert<br />

Dabei ist es sekundär, ob das Gerät<br />

sich nun Teppan, Plattengrill,<br />

Plancha oder Heißer Stein nennt.<br />

Hauptsache, es ist wirklich richtig<br />

heiß. Dafür kann ein Propangasbrenner<br />

sorgen, oder auch Kokosbriketts in<br />

einem Tischgrill (denn diese rauchen nicht).<br />

In der Regel wird das Teil aber elektrisch<br />

befeuert sein – und das mit möglichst viel<br />

Power. Denn unter 2.000 Watt ist meist<br />

nicht viel los, wobei natürlich auch die Effi zienz<br />

der jeweiligen Heizsysteme eine große<br />

Rolle spielt. Nicht umsonst reicht das Preisspektrum<br />

der Grillplatten von 30 bis 3.000<br />

Euro. Und dass hier von den zweistellig bepreisten<br />

Geräten keine Wunder zu erwarten<br />

sind, wird jedem einleuchten.<br />

Eine Grillplatte mit wenig Leistung wird jedenfalls<br />

von den kalten Fleischstücken, die<br />

darauf gelegt werden, so stark abgekühlt,<br />

dass die Steaks anschließend darauf dünsten,<br />

statt zu grillen. Und je mehr auf die<br />

Platte gelegt wird, desto stärker macht sich<br />

dieser negative Effekt bemerkbar. Also sind<br />

schwachbrüstige Geräte eher etwas für den<br />

situativen Einzelesser als für größere Gesellschaften.<br />

Und im Idealfall kann die Platte<br />

gut abgestuft geregelt werden, womit sie<br />

für unterschiedliche Gerichte geeignet ist.<br />

Wahlhilfe. Ein wichtiges Kriterium für die<br />

Wahl des Gerätes ist auch die Beschaffenheit<br />

der Oberfl äche. Antihaft-Beschichtungen<br />

sind praktisch, halten aber nicht<br />

ewig und sind sehr kratzempfi ndlich. Hier<br />

mit Spachteln im Teppanyaki-Stil zu werken<br />

ist ausgeschlossen und außerdem wollen<br />

sich die schmackhaften Röststoffe nicht so<br />

rasch einstellen wie auf einer Metallplatte.<br />

Hochpolierte Oberfl ächen und Glas sind<br />

auch gut zu reinigen, aber bringen ebenfalls<br />

nicht ganz den gleichen Knuspereffekt wie<br />

Stahl und Gusseisen.<br />

Eine umlaufende Saftrinne verhindert nicht<br />

nur die Verschmutzung der Tischwäsche,<br />

sondern ermöglicht auch, den Ölfi lm auf<br />

der Platte so dünn wie möglich zu halten.<br />

Das spart nicht nur Punkte auf dem Kalorienkonto,<br />

sondern macht auch den Unterschied<br />

zur Pfanne im Ergebnis.<br />

Die Gerichte. Auf einer Grillplatte mitten<br />

im Wohnzimmer ein mehrgängiges Menü<br />

zuzubereiten, ist schon lüftungstechnisch<br />

gesehen wenig sinnvoll. Denn die Abwesenheit<br />

einer Dunstabzugshaube über dem<br />

Grill sorgt für Rauch- und Dunstschwaden,<br />

die in Grenzen gehalten werden müssen.<br />

Also wird auf dem Teppan bevorzugt Kleinteiliges<br />

geröstet, Gemüse der Garzeiten<br />

wegen meist sogar vorblanchiert. Fisch<br />

sowie Meeresfrüchte sind aufgrund der<br />

schnellen Zubereitung ebenfalls sehr geeignete<br />

Kandidaten für das Gruppen-<strong>Grillen</strong><br />

auf der Platte.<br />

Für die Zubereitung spektakulärer Vorspeisen<br />

vor Publikum ist dieses Gerät schon<br />

aufgrund seiner Indoor-Tauglichkeit im Winter<br />

unschlagbar, und während im Smoker<br />

oder Kugelgrill der große Braten vor sich hin<br />

brutzelt, unterhalten Sie Ihre Gäste mit kollektiven<br />

Erfolgserlebnissen an der Grillplatte.<br />

Auf den folgenden Seiten fi nden Sie einige<br />

Inspirationen zu diesem Thema.<br />

Die Gerätschaft. Neben Spießchen und<br />

kleinen, langstieligen Fondue-Gabeln sind<br />

auch Essstäbchen ideale Instrumente für<br />

den Teppan – vorausgesetzt, die Gäste<br />

können einigermaßen damit umgehen. Alternativ<br />

dazu sind Mini-Zangen und kleine<br />

Spatel hilfreich. Einen Bratenwender und<br />

eine Spachtel zum Reinigen der Platte<br />

zwischendurch sollten Sie ebenfalls bereitlegen.<br />

Einige interessante Rezepte für den Plattengrill<br />

fi nden Sie auf den nächsten Seiten.<br />

Fondue Nippon<br />

Nicht allzu heiß einstellen sollte man die Grillplatte für diese Eigenkreation aus<br />

der eurasischen Fusionsküche. Ein dünner Ölfilm sorgt für die Röststoffe, die<br />

Teriyakisauce (oder Sojasauce) für den Saft. Mit dieser Sauce werden auch die<br />

Bratrückstände gelöst und somit Bestandteil der Sauce.<br />

Als Fleischkomponente haben wir Schweinsfilet und eine Barbarie-Entenbrust<br />

in dünne Scheiben geschnitten, nachdem wir die Hautseite der Entenbrust<br />

vorher kurz angebraten haben. Die Jungzwiebeln haben wir blanchiert, den<br />

Hokkaido-Kürbis hingegen lediglich in schmale Spalten geschnitten. Ebenso<br />

eine feste Birne und ein paar Kumquats. Meersalz und Pfeffer kommen aus<br />

der Mühle, und am Schluss wird noch Koriandergrün darüber gezupft. Gegart<br />

wird jeweils so lange, wie man möchte.<br />

33


anders verläuft als der eigentliche Brustmuskel<br />

und deswegen oft weggeschnitten<br />

wird. Ewig schade.<br />

Aber während das Innenfi let alias „Prinzessfi<br />

let“ bei der Putenbrust ein recht ansehnliches<br />

Stück Fleisch ergibt, ist jenes der<br />

Ente nicht viel mehr als fi ngerdick. Damit<br />

allerdings wie geschaffen dafür, auf einen<br />

Holzspieß gefädelt zu werden und kurz über<br />

heißer Kohle oder auf einer Grillplatte geröstet<br />

zu werden. Und jetzt zur Saison haben<br />

wir solche Spieße auch erstmals im Handel<br />

gesichtet – und natürlich gleich getestet.<br />

Zutaten für 2 Vorspeisenportionen:<br />

6 Innenfi lets von der Barbarie-Ente auf<br />

kleinen Spießen<br />

1 Bio-Orange<br />

2 TL Koriandersamen<br />

1 EL Olivenöl<br />

grobes Meersalz<br />

schwarzer Pfeffer<br />

Entenfilets à l‘Orange<br />

Das Entenfi let ist eine feine Sache. Das<br />

Enteninnenfi let eine noch feinere. Denn<br />

auch die Brust der Barbarie-Ente hat wie<br />

nahezu jedes Gefl ügel einen besonders<br />

zarten Teil, der auch in der Faserrichtung<br />

Zubereitung: Mit einem Zestenreißer feine<br />

Fäden von der Orangenschale ziehen und<br />

beiseitestellen. Die Orange mit einem scharfen<br />

Messer bis aufs Fruchtfl eisch schälen<br />

und Filets daraus schneiden. Den Rest der<br />

Orange ausdrücken, den Saft aufheben. Die<br />

Koriandersamen im Mörser zerstoßen.<br />

Das Öl auf der Platte heiß werden lassen<br />

und die Spieße sowie die Orangenfi lets<br />

rasch braun anbraten. Mit dem Orangensaft<br />

ablöschen und mit Salz, frisch gemahlenem<br />

Pfeffer und dem zerstoßenen Koriander<br />

würzen. Die Zesten darüberstreuen und<br />

sofort servieren.<br />

Apfel-Bergkäse-Röstis<br />

Auch Käse ist auf der Grillplatte gut aufgehoben.<br />

Bergkäse etwa, der dort einiges<br />

an Volumen verliert, eine schöne Kruste<br />

bekommt und an Geschmacksintensität<br />

zulegt. Andere Käsesorten – wie beispielsweise<br />

Raclette – zerfl ießen dort spektakulär<br />

und lassen sich so mit allerhand Zutaten<br />

mischen. Wir haben den Käse diesmal<br />

mit Äpfeln, Sternanis und etwas Rosmarin<br />

kombiniert, was ganz wunderbar zueinander<br />

und auch in den Advent passt.<br />

GrillZeit 3/14<br />

Zutaten für 2 Vorspeisenportionen:<br />

1 Apfel der Sorte Rubinette<br />

150 g Bergkäse im Ganzen<br />

4–5 Stück Sternanis<br />

1 EL Butterschmalz<br />

1 Rosmarinzweig<br />

Meersalz<br />

Zucker<br />

Zubereitung: Den Apfel samt Kerngehäuse<br />

in Scheiben von etwa ein Zentimeter Dicke<br />

schneiden, ebenso passende Scheiben<br />

eines gereiften Bergkäses. Die Samen aus<br />

dem Sternanis-Gehäuse lösen und fein im<br />

Mörser zerstoßen, die Apfelscheiben leicht<br />

salzen sowie zuckern.<br />

Das Butterschmalz auf der Grillplatte zerlassen<br />

und erst den Käse auf einer Seite darin<br />

braten, dann die Apfelscheiben ebenfalls<br />

darauf Farbe nehmen lassen. Die Äpfel umdrehen<br />

und den Käse mit der gebratenen<br />

Seite nach oben daraufl egen und so fertig<br />

braten lassen. Zum Servieren die zerstoßenen<br />

Sternanissamen sowie einige frische<br />

Rosmarinnadeln darüberstreuen und mit<br />

den Anisgehäusen dekorieren.<br />

34


essen & trinken<br />

An sich hat ja bereits die individuelle Zubereitung von Beef Tatar<br />

viel Unterhaltungswert. Serviert man dem Gast Schälchen mit gehackten<br />

Schalotten, Gurkerln und Paprika sowie Senf, Salz, Pfeffer<br />

und Worcestershiresauce, kann er diese Ingredienzen ganz nach<br />

Gusto und Belieben mit dem gehackten Fleisch zu seinem persönlichen<br />

Laberl formen und verzehren. Das Fleisch selbst jedoch<br />

sollte einige Grundvoraussetzungen erfüllen:<br />

Kein Bindegewebe – es muss allerdings nicht immer Filet sein,<br />

auch das „Magere Meisel“ liefert ein schönes und vielleicht sogar<br />

geschmacksintensiveres Tatar. Aber Sehnen und Bindehäute<br />

gehen gar nicht.<br />

Hacken statt faschieren – wenn Sie das Fleisch mit einem guten<br />

Messer fein hacken oder gar schaben, werden Sie den Unterschied<br />

deutlich schmecken.<br />

Kein gereiftes Rindfl eisch – da dieses Fleisch nicht wie ein Steak<br />

gebraten wird, sondern feinst zerkleinert, ist frisches Fleisch die<br />

bessere Wahl.<br />

Und eine besonders interessante Variante ist es, das fertig geformte<br />

„Patty“ nur an der Unterseite auf der Grillplatte anbrutzeln<br />

zu lassen. Die Kombination aus Röststoffen und dem rohen Fleisch<br />

ergibt spannende Geschmackserlebnisse.<br />

Karpfenfilet auf serbische Art<br />

GrillZeit 3/14<br />

Auch wenn Sie Karpfen sonst nicht so sehr mögen, sollten Sie diesen<br />

Fisch einmal auf diese Weise zubereitet probieren. Oder aber ein Welsfi<br />

let, dem das Rezept fast ebenso gut steht.<br />

Voraussetzung ist ein frisches, perfekt geschröpftes Karpfenfi let, wie<br />

man es im guten Lebensmittehandel fi ndet. Die Schnitte, die beim<br />

Schröpfen nämlich alle fünf Millimeter tief durch das Fischfl eisch führen,<br />

teilen die feinen Ypsilon-Gräten dieses Fisches – dadurch werden diese<br />

beim <strong>Grillen</strong> vollständig verschmort. Und das erhöht den Genuss ganz<br />

ungemein.<br />

Paprikabutter<br />

1<br />

/8 kg Butter, 2 TL Paprika edelsüß, 1 gehackte, rote Jalapeño-Chili,<br />

1 zerdrückte Knoblauchzehe, Salz<br />

Die Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen und<br />

dann mit den Gewürzen, der fein gehackten Chili und dem<br />

Knoblauch vermischen. In Lebensmittelfolie zu einer Wurst<br />

formen und im Kühlschrank fest werden lassen.<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

2 Karpfenfi lets, 3 Knoblauchzehen, 1 /2 rote Paprikaschote,<br />

Salz, Pfeffer, 1 TL Paprika edelsüß, 1 EL glattes Mehl,<br />

1 EL Butterschmalz, frische Petersilie<br />

Zubereitung: Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben<br />

schneiden, die halbe Paprikaschote in feine Würfel.<br />

Die Karpfenfi lets auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, auf der Hautseite erst etwas Paprikapulver streuen,<br />

dann leicht mehlieren.<br />

Das Butterschmalz auf der Grillplatte erhitzen, die Fischfi<br />

lets mit der Hautseite nach unten aufl egen. Den Knoblauch<br />

und die Paprikawürfel mitschwitzen lassen. Die Karpfenfi lets<br />

erst umdrehen, wenn das Fleisch an der Oberseite an den<br />

Rändern schon hell wird. Dann nur mehr kurz auch auf<br />

der Fleischseite etwas Farbe nehmen lassen und sofort<br />

mit der knusprigen Haut nach oben anrichten. Eine<br />

dicke Scheibe der Paprikabutter darauf zerfl ießen<br />

lassen.<br />

36


37


essen & trinken<br />

Weihnachtskekse<br />

- frisch gegrillt<br />

GrillZeit 3/14<br />

Wenn Ihnen jetzt im<br />

späten Jahr nach der<br />

eigentlichen Grillage noch<br />

jede Menge intakter Restglut<br />

zur Verfügung steht,<br />

können Sie diese im Hinblick<br />

auf die nahenden<br />

Feiertage optimal verwerten<br />

– backen Sie doch Ihre<br />

Weihnachtskekse unter<br />

dem Deckel Ihres Grills.<br />

Text: Willy Zwerger/Veronika Nömair<br />

Die DIdee klingt absurder, als sie ist.<br />

Denn als erfahrener GrillZeit-Leser<br />

wissen Sie ja: Was im Backofen<br />

möglich ist, gelingt auch am Griller.<br />

Oft sogar besser. Wir erinnern<br />

da nur an unseren dekorativen Panettone<br />

im Blumentopf oder unsere sagenhaften<br />

Salzburger Grillnockerl. Voraussetzung<br />

ist lediglich ein beliebiges Grillgerät mit<br />

Deckel und Platz für das Blech. Und<br />

eine Temperatur im Garraum zwischen<br />

140 und 160°C. Sowie etwas Know-how.<br />

Denn nach den leidvollen Erfahrungen<br />

eines misslungenen ersten Versuchs<br />

wissen wir jetzt: Kekse brauchen Höhe –<br />

zumindest auf einem Gusseisenrost. Weil<br />

mit der Grillplatte oder dem Backblech<br />

direkt auf diesem platziert, bekommen<br />

die Kekse aufgrund des hervorragenden<br />

Wärmeleitvermögens des Materials<br />

unweigerlich zu viel Hitze von unten,<br />

andererseits zu wenig von oben und letztlich<br />

schwarze Füße. Also ist Entkoppeln<br />

angesagt und zudem für mehr Oberhitze<br />

zu sorgen.<br />

Baumeister. Sollten Sie einen Griller mit<br />

einem Rost in zweiter Etage haben, nutzen<br />

Sie diesen – Ihre Weihnachtskekse werden<br />

es Ihnen danken. Auf Nummer sicher gehen<br />

Sie allerdings, wenn Sie von Ihrem letzten<br />

Bauprojekt noch ein paar Ziegelsteine in<br />

Griffweite haben. Denn diese sind nicht nur<br />

ideale, feuerfeste Puffer zwischen Rost und<br />

Backblech, sondern liften die Kekse auch<br />

dorthin, wo im Garraum die meiste Hitze<br />

von oben refl ektiert – also relativ knapp<br />

unter den Deckel. Damit ist dann auch die<br />

Temperaturangabe des Deckelthermometers<br />

von ultimativer Relevanz. Und das<br />

Backergebnis ist wirklich überzeugend –<br />

40


essen & trinken<br />

sanfte, gleichmäßige Bräunung bis in die<br />

Ecken.<br />

Ansonsten unterscheiden sich die Vorbereitungsarbeiten<br />

für unsere Grillkekse in<br />

keiner Weise von denen für normale Weihnachtskekse.<br />

Was ausgewalzt gehört, wird<br />

ausgewalzt, was mit weiteren Zutaten vermengt<br />

und verrührt gehört, wird vermengt<br />

und verrührt, was ausgestochen gehört,<br />

wird ausgestochen, und alles wird auf einer<br />

Grillplatte (wir haben unsere Plancha verwendet)<br />

oder einem Backblech auf Backpapier<br />

gelegt. Sobald die Garraumtemperatur<br />

im Griller passt, wird gebacken. Und zwar<br />

meist nur ein paar Minuten lang.<br />

Wir haben das ausprobiert – sowohl mit<br />

Fertigteigen als auch mit selbstgemachten,<br />

was auch nicht wirklich<br />

viel Mühe erfordert. Die<br />

Rezepte von unserem<br />

erfolgreichen Selbstversuch<br />

fi nden Sie untenstehend.<br />

Alles in allem also eine<br />

sehr empfehlenswerte<br />

Methode, einerseits den<br />

lästigen Grillkohlenrest<br />

sinnvoll zu verwerten<br />

und andererseits quasi<br />

eine Außenstelle für die<br />

Weihnachtsbackstube<br />

zu eröffnen. Von der Befriedigung<br />

unserer Experimentierfreudigkeit<br />

einmal ganz abgesehen. Und eine gute Idee<br />

ist es sicher auch, die Weihnachtskeks-<br />

Grillerei ganz bewusst als eigenen Event<br />

anzusetzen – mit Punsch oder Glühwein<br />

und allem weiteren Drumherum.<br />

GrillZeit 3/14<br />

Vanillekipferln<br />

Zutaten:<br />

280 g Mehl, 80 g Staubzucker,<br />

100 g geriebene Mandeln, Walnüsse<br />

oder Haselnüsse, 1 Pkg. Vanillezucker,<br />

200 g Butter, zimmerwarm<br />

Zum Wälzen:<br />

80 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker<br />

Alle Zutaten für den Teig gut verkneten.<br />

Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln<br />

und ca. eine Stunde kalt stellen. Den<br />

gekühlten Teig zu fi ngerdicken Rollen<br />

formen, je 5 cm lange Stücke abschneiden<br />

und zu Kipferln formen. Auf ein mit<br />

Backpapier belegtes Blech setzen und<br />

bei 160°C ca. 15 Minuten backen. Die<br />

Vanillekipferln leicht auskühlen lassen,<br />

aber noch warm in der Staub-/Vanillezuckermischung<br />

wälzen oder einfach damit<br />

bestreuen.<br />

Kokosbusserln<br />

Zutaten:<br />

3 Eiklar, 200 g Staubzucker, 200 g<br />

Kokosraspel, 1 /2 Zitrone, unbehandelt<br />

ca. 30 kleine, runde Oblaten<br />

Die Eiklar mit dem Zucker zu festem<br />

Schnee schlagen und mit den Kokosraspeln,<br />

1 EL Saft und etwas Abrieb<br />

von der Zitrone vermischen. Auf einem<br />

mit Backpapier belegtem Blech die<br />

Oblaten verteilen. Mit 2 Teelöffeln kleine<br />

Häufchen von der Kokosbusserl-Masse<br />

auf die Oblaten setzen und bei 160°C<br />

ca. 15 Minuten backen.<br />

Linzer Augen<br />

Zutaten:<br />

300 g Mehl, 200 g Butter, zimmerwarm,<br />

100 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker,<br />

1 Eidotter<br />

Füllung:<br />

Ribiselmarmelade<br />

Zum Wälzen:<br />

80 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker<br />

Alle Zutaten für den Teig gut verkneten.<br />

Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln<br />

und ca. eine Stunde kalt stellen. Den<br />

gekühlten Teig etwa 2 mm dünn ausrollen<br />

und Kreise ausstechen, aus der<br />

Hälfte der Scheiben jeweils drei Augen<br />

ausstechen – hierfür gibt es einen<br />

speziellen Ausstecher für Linzer Augen,<br />

es kann aber natürlich jede beliebige<br />

andere Form verwendet werden. Auf ein<br />

mit Backpapier belegtes Blech setzen<br />

und bei 160°C ca. 10–12 Minuten hellbraun<br />

backen. Die etwas abgekühlten<br />

ungelochten Kekse mit Ribiselmarmelade<br />

bestreichen, jene mit Löchern<br />

daraufsetzen und mit Staubzucker bestreuen.<br />

Zimtsterne<br />

Zutaten:<br />

3 Eiklar, 250 g Staubzucker, 1 TL Zitronensaft,<br />

400 g geriebene Mandeln,<br />

1 TL Zimt<br />

Die Eiklar mit dem Staubzucker und dem<br />

Zitronensaft sehr steif schlagen, davon<br />

3 EL für den Guss abnehmen und beiseitestellen.<br />

Mandeln und Zimt unter<br />

den übrigen Eischnee rühren bzw.<br />

kneten und abgedeckt ca. eine Stunde<br />

kalt stellen. Den gekühlten Teig etwa<br />

1 cm dick ausrollen, Sterne ausstechen,<br />

mit dem beiseitegestellten Eischnee<br />

bestreichen und bei 150°C etwa<br />

15 Minuten backen.<br />

Lebkuchen<br />

Zutaten:<br />

300 g Roggenmehl, 100 g Staubzucker,<br />

1 TL Natron, 2 TL Lebkuchengewürz,<br />

1 Msp. Zimt, 50 g Butter, zimmerwarm,<br />

2 Eier, 100 g Honig<br />

Zum Verzieren:<br />

Manner Punsch-Glasur, weiße Schokolinsen<br />

Die trockenen Zutaten vermischen<br />

und anschließend mit Butter, Eiern<br />

und Honig verkneten. Wenn der Teig<br />

zu fest ist, eventuell etwas Wasser<br />

untermengen. Den Teig am besten<br />

über Nacht kühl stellen, mindestens<br />

jedoch eine Stunde im Kühlschrank<br />

rasten lassen. Den Teig nicht zu dünn<br />

ausrollen und unterschiedliche Formen<br />

ausstechen. Auf ein mit Backpapier<br />

belegtes Blech geben und bei 160°C<br />

etwa 15 Minuten backen. Nach dem<br />

Abkühlen können die Lebkuchen nach<br />

Lust und Laune verziert werden – in<br />

unserem Fall wurden sie mit Manner<br />

Punsch-Glasur überzogen und mit<br />

Schokolinsen dekoriert.<br />

42


essen & trinken<br />

Ein Bett im Heufeld<br />

Wer sein Steak mit dem vollen Aroma von frischen<br />

Kräutern, Blüten und Heu pimpen mag, der wird mit<br />

den Aromatic Barbecue Herbs von Axtschlag seine<br />

wahre Freude haben.<br />

Text: Willy Zwerger<br />

Die Idee dahinter ist eigentlich alles<br />

andere als neu. Denn bereits vor<br />

abertausenden Jahren legten unsere<br />

Vorfahren getrocknetes Gras<br />

und einige Kräuter in die zumeist<br />

zum Räuchern verwendeten Garkammern,<br />

um so dem Fleisch, den Fischen oder diversen<br />

Gemüsesorten ein ganz besonderes<br />

Aroma angedeihen zu lassen. Was vor<br />

einigen Jahren von den Hauben- und Sterneköchen<br />

für die gehobene Gastronomie<br />

wiederentdeckt wurde, fi ndet nun vor allem<br />

bei experimentierfreudigen Grillfreunden<br />

Anklang.<br />

Die Basis dafür liefert der deutsche Grillzubehör-Spezialist<br />

Axtschlag (www.axtschlag.<br />

de), der drei unterschiedlich bestückte<br />

Kräutermischungen im Zedernholzbett<br />

anbietet – eine für Fleisch, eine für Fisch<br />

und eine für Gemüse. Wir entschieden uns<br />

im GrillZeit-Test für die Fleischvariante und<br />

legten der Mischung aus Boldoblättern,<br />

Rosmarin, Salbei, Lavendel, rotem Chili und<br />

Curryblättern ein in etwa drei Zentimeter<br />

dickes Steak von der Beiried ins Kisterl und<br />

stellten dieses am Gasgriller in die indirekte<br />

Zone (mittlere Flamme aus, linke und rechte<br />

ein).<br />

Finish am Rost<br />

Ganz wichtig dabei: Bitte stets den Thermometer<br />

im Auge behalten – die Temperatur<br />

sollte keineswegs 180 Grad Celsius<br />

überschreiten, sich im Optimalfall bei rund<br />

160 Grad einpendeln, ansonsten besteht<br />

die Gefahr, dass das Kistchen ankohlt.<br />

Immerhin kann es bei richtigem Handling<br />

locker vier bis sechs Mal wiederverwendet<br />

werden. Und nein, laut Axtschlag-Hotline<br />

braucht man es nicht einwässern. Temperaturen<br />

darunter machen ebenfalls keinen<br />

Sinn, weil sich sonst die Aromastoffe in den<br />

Kräutern nicht entfalten können.<br />

Weiters sollten Sie unbedingt mit einem<br />

Kerntemperaturfühler arbeiten, denn bei<br />

etwa 48–50°C sollten Sie das Steak herausnehmen,<br />

komplett vom Heu und von<br />

den Kräutern befreien und etwas rasten<br />

lassen. Dann erst wird es noch kurz auf<br />

beiden Seiten am wirklich heißen Rost mit<br />

den schmackhaften Brandings versehen.<br />

Danach dürfte die Kerntemperatur etwa bei<br />

55–58°C liegen, also bei der Garstufe rare<br />

bis medium rare.<br />

Das Kräuteraroma bleibt dabei voll erhalten.<br />

Praktischer Nachfüllpack<br />

Selbstverständlich sind die Aromatic Barbecue<br />

Herbs-Kistchen auch im klassischen<br />

Holzkohlengriller oder auch im Backrohr<br />

verwendbar. Sie müssen nur darauf achten,<br />

dass indirekt gegrillt wird, also keine direkte<br />

Hitze auf das Kisterl einwirkt. Da dieses, wie<br />

bereits erwähnt, mehrfach wiederverwendet<br />

werden kann, bietet Axtschlag auch die<br />

dementsprechenden Nachfüllpackungen<br />

an. Und zwar ebenfalls in allen drei Sorten.<br />

Übrigens, die Mischung für Fisch besteht<br />

aus Birkenblättern, Melisse, Zitrone, Dill,<br />

Karotten und Kornblume, jene für Gemüse<br />

aus Brennnessel, Bohnenkraut, Lauch, Bärlauch,<br />

Pastinaken und Ringelblume.<br />

Die Aromatic Barbecue<br />

Herbs sind entweder<br />

bei Amazon erhältlich<br />

oder können z.B. über<br />

www.grillfuerst.de<br />

bestellt werden. Dort<br />

kostet das Produkt<br />

ca. 15 Euro, die Nachfüllpackung<br />

6,– und<br />

die Versandkosten<br />

belaufen sich auf rund<br />

5 Euro.<br />

GrillZeit 3/14<br />

43


esser grillen<br />

Das Flaggschiff<br />

Mit seinem ersten eigenen Flagshipstore hat Grill-<br />

Marktführer Weber heuer im Herzen von Berlin neue<br />

Benchmarks für die Einrichtung von Fachgeschäften<br />

gesetzt. Vieles davon natürlich sehr markenspezifisch,<br />

vieles aber auch universell inspirativ für jene<br />

österreichischen Outlets, die um die Auszeichnung<br />

als „Top Grillstore“ rittern, die wir 2015 zum ersten<br />

Mal vergeben.<br />

Text: Michael Schubert<br />

Schon die Adresse ist plakativ:<br />

Berlin, Litfaß-Platz. Und das Geschäftsportal<br />

selbst verläuft dann<br />

sogar raumgreifend ums Eck bis<br />

weit in die Spandauer Straße hinein.<br />

Denn auf über 580 m 2 ist hier nicht<br />

nur das gesamte Produktportfolio in einem<br />

Mustershop inszeniert, sondern auch eine<br />

Muster-Grillakademie samt Nebenräumen<br />

untergebracht, die technisch ebenfalls keine<br />

Wünsche offen lässt. Ein mächtiges Lüftungssystem<br />

ermöglicht den Indoor-Betrieb<br />

von einem guten Dutzend Grillgeräten<br />

gleichzeitig, ohne dass ein Rauchschwädchen<br />

den Blick auf die ausgefeilte Dekoration<br />

trübt.<br />

Mit Aufwand künstlich gealtertes Holz als<br />

stimmungsvoller Hintergrund.<br />

GrillZeit 3/14<br />

Stilelemente wie das<br />

kunstvoll gealterte Holz<br />

der Präsentationstische,<br />

Kugelgrill-Deckel als Lampenschirme<br />

und sogar<br />

eine kleine Grill-Museumsecke<br />

mit Sitzgelegenheit<br />

im Stil der 50er Jahre gibt<br />

es hier. Von Kunden-WCs<br />

einmal ganz abgesehen,<br />

die schon im Sinne der<br />

angeschlossenen Kursräumlichkeiten<br />

in gastronomischer<br />

Großzügigkeit<br />

mit eingeplant wurden.<br />

Gerne öfter sehen würden wir andernorts<br />

auch die Gestaltung der Exponate als<br />

Szenen, die typisch für dieses Outlet ist.<br />

Ob als Gartentisch in der Auslage oder als<br />

Picknick-Situation mitten im Laden. Aus<br />

dem Grill-Leben sozusagen.<br />

Komplett. Und wirklich jedes Gerät und<br />

Accessoire des inzwischen schon sehr<br />

umfangreichen Weber-Portfolios ist hier<br />

ausgestellt. In jeder verfügbaren Größe und<br />

Farbstellung – oft mehrgeschoßig übereinander<br />

in Kisten und Regale gestellt. Dieser<br />

attraktive Warendruck wird durch großfl<br />

ächige Fotografi en illustriert, dazwischen<br />

gibt’s handschriftliche Kommentare und<br />

Erklärungen, wie mit der Kreide auf einer<br />

Schiefertafel skizziert. Die schwarz-roten<br />

Mächtige Dunstabzüge ermöglichen<br />

uneingeschränktes <strong>Grillen</strong> beim Kurs.<br />

44


esser grillen<br />

Die Produkte werden praxisgerecht<br />

inszeniert.<br />

Am Großbildschirm läuft permanent Infotainment<br />

zum Thema <strong>Grillen</strong>.<br />

Wandplatzierungen der Accessoires kennt<br />

man ja schon aus etlichen „Weber World“-<br />

Geschäften, hier sind sie aber noch einmal<br />

dichter und üppiger drapiert sowie durch<br />

ein paar Weber-Artikel ergänzt, die man anderswo<br />

vermutlich vergeblich sucht.<br />

Ein großer Mehrfeld-Monitor liefert unverdrossen<br />

bewegte und unbewegte Bilder<br />

zum Thema <strong>Grillen</strong>, wobei die Schulungs-<br />

Videos und Geräte-Infos hier natürlich auch<br />

ganz gezielt angesteuert werden können.<br />

Eine eigene Museumsecke mit adäquater<br />

Sitzgelegenheit im Stil der 50er.<br />

Neben dem neuen Tiefkühl-Sortiment an<br />

Burgern, Steaks und Baguettes hat Weber<br />

ja schon lange eigene Barbecuesaucen im<br />

Programm, die hier ebenfalls erhältlich sind.<br />

Man schmückt sich in Berlin aber auch mit<br />

Weinen, Zusatzartikeln und Saucen anderer<br />

Hersteller – ganz so, wie man das auch<br />

in anderen gut sortierten Fachgeschäften<br />

erwarten kann.<br />

Flagship-Flotte. Dieser „Weber Original<br />

Store“ in Berlin soll natürlich kein Einzelfall<br />

bleiben, sondern die Vorlage für einige<br />

weitere Standorte liefern, die als Franchise-<br />

Shops gemeinsam mit geeigneten Partnern<br />

betrieben werden. In Österreich hält Geschäftsführer<br />

Christian Hubinger innerhalb<br />

der nächsten drei Jahre 5 bis 7 Standorte<br />

in der Größenordnung von mindestens<br />

600 Quadratmetern für realistisch, will aber<br />

auch die sogenannten „Weber Worlds“ im<br />

Stil des Berliner Flagshipstores weiterentwickeln.<br />

Wozu – wie in Berlin – auch der<br />

vollständige Abschied von der Saisonalität<br />

zählt, „denn“, so Hubinger „bei manchen<br />

Händlern ist der Dezember inzwischen<br />

schon der stärkste Umsatzmonat!“.<br />

GrillZeit 3/14<br />

45


serie<br />

Folge<br />

7<br />

California<br />

GrillZeit 3/14<br />

Die Heimat des Barbecue<br />

sind ganz ohne<br />

Zweifel die USA. Und so<br />

weitläufig und kontrastreich<br />

wie diese Nation<br />

ist auch die kulinarische<br />

Landkarte des <strong>BBQ</strong>. Gerd<br />

Wolfgang Sievers, Kochbuchautor<br />

und Foodjournalist,<br />

ist in dieser<br />

Serie der Reiseführer<br />

durch die wichtigsten<br />

Destinationen zum<br />

Thema.<br />

Weihnachten steht vor der<br />

Tür – und aus diesem Anlass<br />

verlassen wir die <strong>BBQ</strong>-Gefi lde<br />

von Texas, um uns in dieser<br />

Ausgabe einem speziellen, in<br />

Kalifornien entwickelten <strong>BBQ</strong>-Rezept zu<br />

widmen, das besonders gut für die festliche<br />

Tafel geeignet ist, weil es mit Ente zubereitet<br />

wird und weihnachtlich nach Orangen,<br />

Sternanis und Zimt duftet.<br />

Lassen Sie mich meine Begeisterung für<br />

das folgende Rezept salopp mit den Worten<br />

„Peking-Ente war gestern, heute genießen<br />

wir Peking Duck <strong>BBQ</strong>-Style“ vorab<br />

zum Ausdruck bringen, denn der Gaumenschmaus<br />

ist in der Tat einzigartig und<br />

unbestritten eines der besten Rezepte, die<br />

ich im <strong>BBQ</strong>-Paradies Amerika überhaupt<br />

verkostet habe.<br />

Ich habe dieses Rezept von meinem Freund<br />

und Pitmaster Michael Thomas, der es<br />

zusammen mit einem gewissen Mr. Sa<br />

entwickelt hat. Der Chinese Mr. Sa ist ein<br />

begnadeter Enten-Koch und in der Chinatown<br />

von San Francisco berühmt für seine<br />

kunstvoll zubereiteten Peking-Enten. Von<br />

ihm hatte Michael das originale chinesische<br />

Verfahren für das vielleicht berühmteste<br />

Gericht Chinas. Und als Michael von Mr. Sa<br />

so ganz nebenbei erfuhr, dass die Peking-<br />

Ente früher nicht in einem Ofen gebacken,<br />

sondern über brennendem Holz gegrillt<br />

46


serie<br />

wurde, kam ihm die Idee, ein eigenes<br />

Peking-Enten-Rezept zu entwickeln, das<br />

ganz nebenbei gesagt auch wesentlich<br />

praktikabler zuzubereiten ist als das chinesische<br />

Original.<br />

Bei Michaels Verfahren wird zwar die Ente<br />

genauso glasiert, wie es das chinesische<br />

Originalrezept vorschreibt, aber anschließend<br />

nicht in einen Ofen gehängt, sondern<br />

über Holzkohlenglut gegrillt (wir werden<br />

später im Rezept einen Gasgrill verwenden,<br />

weil mit diesem ein optisch gleichmäßigeres<br />

und damit schöneres Ergebnis zu erzielen<br />

ist). Der ganz entscheidende Vorteil dabei<br />

ist, dass man diese Rezeptur auch mit den<br />

bei uns handelsüblichen „geköpften“ Enten<br />

zubereiten kann. Und weil Michael seine<br />

<strong>BBQ</strong>-Peking-Duck mit Orangenschalen,<br />

Ingwer, Zimt und Sternanis füllt, wird sie zur<br />

idealen Zier einer jeden Weihnachtstafel.<br />

Ich habe diese Rezeptur dann weiterentwickelt<br />

und serviere dazu einen Brokkoli nach<br />

chinesischer Art sowie eine Orangensauce,<br />

welche durch die Aromen von Sojasauce,<br />

Ingwer und Nelke sehr gut mit dem köstlichen<br />

Vogel harmoniert – wer dann doch<br />

lieber „klassisch“ sein möchte, der serviert<br />

einfach als Beilage in feine Streifen<br />

geschnittene Frühlingszwiebeln, süßliche<br />

Bohnensauce und kleine chinesische<br />

Pfannkuchen dazu.<br />

Schritt 1: Glasur vorbereiten<br />

Hierfür alle für die Glasur angegebenen<br />

Zutaten in einen Topf geben, unter Rühren<br />

langsam erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst<br />

hat, leicht einkochen und danach<br />

auskühlen lassen.<br />

Schritt 2: Ente überbrühen<br />

Einen Wok oder weiten Topf mit Wasser<br />

befüllen, dieses zum Kochen bringen und<br />

die Ente am Hals haltend mit einer Schöpfkelle<br />

von allen Seiten mit dem kochenden<br />

Wasser beschöpfen und somit rundherum<br />

überbrühen. Dadurch wird die Haut samt<br />

der darunter befi ndlichen Fettschicht blanchiert,<br />

die Haut löst sich vom Fleisch und<br />

kann später die Glasur besser aufnehmen.<br />

Nach dem Glasieren die Ente zum Trocknen<br />

aufhängen (am besten mit einem Fleischerhaken).<br />

Schritt 3: Ente würzen<br />

Während die Ente trocknet, wird der<br />

Innenraum mit einer Mischung aus Fünf-<br />

Gewürze-Pulver und Salz kräftig eingerieben.<br />

ACHTUNG: Nur die Bauchhöhle wird<br />

gewürzt, die Haut aber NICHT!<br />

Schritt 4: Ente füllen<br />

Ingwer, Knoblauch, Frühlingszwiebeln,<br />

Orangenschalen, zerbrochene Zimtstangen<br />

und Sternanis in einer Schüssel vermengen,<br />

Peking Duck<br />

<strong>BBQ</strong>-Style<br />

Zutaten:<br />

1 Ente (idealerweise 2,5–2,8 kg schwer)<br />

Für die Glasur:<br />

750 ml Reisessig<br />

625 g Malzzucker<br />

100 ml dunkler Weinessig<br />

600 ml Wasser<br />

Für die Füllung:<br />

1 gehäufter TL Fünf-Gewürze-Pulver mit<br />

1 TL Salz vermischt<br />

2 Knollen Ingwer (geschält und in dicke<br />

Würfel geschnitten)<br />

4–6 Stück chinesischer Knollenknoblauch<br />

(geschält und halbiert)<br />

2–3 Frühlingszwiebeln (geschält, halbiert<br />

und nur die weißen Teile)<br />

Schale von 3 Bio-Orangen (in dicke<br />

Schnipse geschnitten mit möglichst<br />

wenig weißen Teilen)<br />

4 Stangen Zimt<br />

3 Segmente Sternanis<br />

Orangensauce:<br />

250 ml Orangensaft, frisch gepresst<br />

125 ml helle Sojasauce<br />

125 ml sehr kräftige Hühnerbrühe<br />

2–3 EL Orangengelee oder Orangenmarmelade<br />

1 EL Karamell oder Ahornsirup<br />

1 EL Ingwer, frisch gerieben<br />

1 knapper EL Knoblauch, geschält und<br />

mit Salz zu einer Paste zerdrückt<br />

2 Segmente Sternanis<br />

2 Stück Nelken<br />

1–2 EL Sherry oder Cointreau<br />

Salz, Zitronensaft und Honig zur geschmacklichen<br />

Abrundung<br />

evt. Arrowroot<br />

Für den Brokkoli mit Orangensauce:<br />

500 g Brokkoli<br />

200–250 g Sojasprossen<br />

2–3 Knoblauchzehen<br />

1–2 Orangen<br />

3–4 EL Sesamöl<br />

1 guter TL Maisstärke<br />

dunkle Sojasauce (nach Geschmack)<br />

evt. eine Prise geschroteter schwarzer<br />

Pfeffer<br />

Weitere Beilagen:<br />

chinesische Weizenpfannkuchen<br />

chinesische Peking-Duck-Sauce (süße<br />

Bohnensauce)<br />

gegrillter Kürbis mit Zimt<br />

GrillZeit 3/14<br />

47


serie<br />

Minuten antrocknen lassen,<br />

dann den Vorgang wiederholen.<br />

Die Prozedur insgesamt<br />

mindestens 5, besser 7 Mal<br />

wiederholen.<br />

Danach den Vogel an einem<br />

luftigen Ort mindestens<br />

6 Stunden trocknen lassen,<br />

bis sich die Haut wie Pergament<br />

anfühlt. In Ermangelung<br />

von Zeit kann man zwischendurch<br />

immer wieder mit einem<br />

Föhn nachhelfen, doch keinesfalls<br />

darf die Ente NUR mit<br />

dem Föhn getrocknet werden,<br />

denn sie braucht auch Ruhezeit,<br />

um die Aromen aufnehmen zu können.<br />

telten Brokkoli in mundgerechte Stücke<br />

schneiden. Sojasprossen abspülen und<br />

sorgfältig abtropfen lassen. Knoblauchzehen<br />

in Scheibchen schneiden. Die<br />

Orange(n) bis aufs Fruchtfl eisch schälen<br />

und Filets daraus schneiden. Den Rest der<br />

Orange ausdrücken, den Saft aufheben.<br />

Sesamöl in einem Wok oder einer Pfanne<br />

erhitzen, Knoblauch darin hellgelb werden<br />

lassen, Sojasprossen hinzufügen und ebenfalls<br />

anschwitzen. Brokkoli dazugeben, kurz<br />

schwenken, mit Stärke stauben und mit<br />

Sojasauce und Orangensaft ablöschen. Die<br />

Orangenfi lets unterheben, alles gut vermischen,<br />

abschmecken, auf eine Platte geben<br />

und nach Belieben mit geschrotetem Pfeffer<br />

bestreuen.<br />

GrillZeit 3/14<br />

in den Bauch der Ente stopfen und den<br />

Vogel beidseitig mit Küchengarn zunähen<br />

oder mit Nadeln zustecken.<br />

Schritt 5: Ente glasieren<br />

Dies ist der wichtigste Teil und muss mit<br />

äußerster Sorgfalt vollzogen werden. Die<br />

Glasur in eine weite Schüssel füllen, die<br />

Ente an einem Haken darüber halten und<br />

mit einem Schöpfer die Glasur rundherum<br />

darüber gießen, bis der Vogel damit vollständig<br />

überzogen ist. Die Glasur einige<br />

Schritt 6: Sauce zubereiten<br />

Während der Vogel trocknet, kann die<br />

Sauce hergestellt werden. Orangensaft,<br />

Sojasauce und Hühnerbrühe in einen Topf<br />

geben und bei milder Hitze etwa um 1 /3<br />

reduzieren. Dann die Marmelade einrühren<br />

und Karamell bzw. Ahornsirup, Ingwer,<br />

Knoblauch, Sternanis und Nelken zugeben<br />

– auf kleiner Flamme köcheln lassen.<br />

Die Sauce durch ein Sieb seihen, mit Sherry<br />

oder Cointreau verfeinern und schließlich<br />

mit Salz, Zitronensaft und Honig abschmecken,<br />

wobei die süßliche Note dominant<br />

sein sollte. Wer eine besonders dicke<br />

Sauce wünscht, der rührt noch etwas eingeweichte<br />

Gelatine in die Sauce.<br />

Sauce vom Herd nehmen und erkalten<br />

lassen.<br />

Schritt 7: Ente braten<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Vogel<br />

zuzubereiten – beide können sowohl im<br />

Holzkohlengrill als auch mit dem Gasgrill<br />

erfolgen, vonnöten ist dabei lediglich ein<br />

Kugelgrill, der vorzugsweise mit einem<br />

elektrischen Drehspieß ausgestattet ist.<br />

Variante 1: Die Ente auf den Drehspieß stecken<br />

und bei 180-200 Grad rund 60 Minuten<br />

backen, bis sie rundherum knusprig ist.<br />

Variante 2 (diese ziehe ich vor): Grill auf<br />

270 Grad aufheizen und den Vogel – je<br />

nach Größe – nur 30 bis maximal 45 Minuten<br />

grillen, bis er rundherum rostrot ist.<br />

Schritt 8: Brokkoli zubereiten<br />

Den gewaschenen und trocken geschüt-<br />

Schritt 9: Servieren<br />

Das Fleisch tranchieren und in längliche<br />

Stücke schneiden. Auf einer Platte anrichten<br />

und mit der Orangen-Sauce auftischen<br />

– ich ziehe es vor, diese köstliche Ente ganz<br />

puristisch zu genießen. Dazu das Brokkoli-<br />

Gemüse und den gegrillten Kürbis reichen.<br />

Wer es aber wie die Chinesen machen<br />

will, der serviert wie folgt: Haut abziehen<br />

und in Streifen schneiden. Das Fleisch<br />

von der Karkasse lösen und in längliche<br />

Streifen schneiden. Beides auf einer Platte<br />

zusammen mit Frühlingszwiebeln und<br />

chinesischen Weizenpfannkuchen anrichten<br />

und statt der Orangensauce mit einer<br />

süßen Bohnensauce (Peking-Duck-Sauce,<br />

gibt es im Handel als Konserve zu kaufen)<br />

auftischen. Jeden Weizenpfannkuchen zuerst<br />

mit etwas Sauce bestreichen, dann mit<br />

Fleisch und Streifen von Frühlingszwiebeln<br />

belegen, etwas von der knusprigen Haut<br />

dazugeben und zusammengerollt genießen.<br />

Die Karkasse von der Ente wird während<br />

des Fleisch-Essens mit Wasser zu einer<br />

Brühe gekocht, die abgeseiht nach dem<br />

Entenschmaus geschlürft wird.<br />

48


praxistest<br />

Probieren geht über Studieren.<br />

Unter diesem Motto haben wir auch<br />

diesmal wieder einige interessante<br />

Produkte für Sie getestet.<br />

TFA Küchenchef Thermometer<br />

Kernforscher<br />

Dieses Gerät von TFA Dostmann ist ursprünglich als Indoor-<br />

Gerät entwickelt worden, entspricht aber auch beim <strong>Grillen</strong><br />

sämtlichen Ansprüchen, zumal es sich von vielen anderen<br />

ähnlichen Produkten durch relativ einfache Bedienung, Präzision<br />

und vor allem seine Temperaturbeständigkeit abhebt.<br />

Bis jenseits der 300 Grad Celsius vertragen Kabel und Messsonde<br />

– das ist leider keine Selbstverständlichkeit.<br />

Der TFA Dostmann Küchenchef Thermometer misst mit<br />

seinem Fühler im dicken Teil die Umgebungstemperatur und<br />

mit der Spitze die Kerntemperatur, die beide gleichzeitig im<br />

Display angezeigt werden. Dieses lässt auch bei direkter<br />

Sonnenbestrahlung die Ziffern gut erkennen. Beide Werte<br />

Weber Style Feuerzeug<br />

Karamellator<br />

GrillZeit 3/14<br />

sind als Zieltemperatur anpeilbar,<br />

und zwar sowohl im<br />

Schnelldurchlauf als auch in<br />

einzelnen Temperaturschritten.<br />

Allerdings empfi ehlt es sich,<br />

die Anleitung exakt zu lesen<br />

und zu befolgen. Denn leider<br />

ist auch dieses Gerät nicht<br />

wirklich selbsterklärend. Und<br />

um bei den wenigen Nachteilen<br />

zu bleiben: Das Gerät reagiert<br />

relativ langsam, ist also<br />

für Spontanmessungen nicht<br />

wirklich geeignet, sondern nur<br />

für permanente. Sehr praktisch<br />

ist dagegen der Magnet an der<br />

Rückseite, sodass das Gerät<br />

nicht irgendwo im Weg herumliegt,<br />

sondern am Grillergestell<br />

angebracht werden kann.<br />

Das neue Feuerzeug der Style-Serie<br />

von Weber wird neben Grillern und<br />

Pfeifenrauchern auch alle anderen<br />

begeistern, die eine starke, windfeste<br />

Flamme schätzen. Es ist zwar nicht<br />

wirklich für die Hosentasche gebaut,<br />

sondern eher für den noblen Couchtisch,<br />

aber sehr funktionell. Und<br />

da das Feuerzeug ähnlich wie bei<br />

einem Bunsenbrenner die Flamme<br />

zu einer Lanze bündelt, ist es naheliegenderweise auch für<br />

das Karamellisieren einer Crema catalana respektive einer<br />

Crème brûlée geeignet, dachten wir uns – also haben wir<br />

es auch dahingehend getestet. Und zwar sowohl mit einer<br />

selbstgemachten Crema catalana als auch einer fertigen<br />

Mischung, der wir anleitungsgemäß noch 200 ml Milch und<br />

200 ml Schlagobers zugefügt haben – womit der Conveniencegrad<br />

dieses Fertigproduktes eigentlich recht bescheiden<br />

ausfi el. Wichtig für den Feuerzeug-Test war jedoch jeweils die<br />

Zuckerkruste. Fazit: Obwohl wir grundverschiedene Zuckermischungen<br />

zum Karamellisieren verwendet haben, war das<br />

Ergebnis jeweils perfekt.<br />

Ja, und auch für das Entzünden der diversen Brennstoffe im<br />

Rahmen unserer Testreihe für diese GrillZeit-Ausgabe haben<br />

wir das Weber Feuerzeug ebenfalls ausgiebig eingesetzt. Es<br />

hat seine Aufgaben perfekt erfüllt, wobei man dazu sagen<br />

muss, dass die Lebensdauer der Füllung vor allem bei sehr<br />

lang eingestellter Flamme begrenzt ist. Aber dafür ist es ja<br />

nachfüllbar und hat – nicht unerheblich – auch eine Kindersicherung<br />

eingebaut.<br />

50


praxistest<br />

Rösle Anzündsystem<br />

Nichtraucher<br />

Rösle hat für Freunde des Holzkohlegrills ein Anzündsystem<br />

entwickelt, das unter der Bezeichnung „Zero Smoke“ einen<br />

völlig rauchfreien Start ins Grillvergnügen verheißt. Kernstück<br />

des Systems ist die neue Brennpaste, die in einen Edelstahlhalter<br />

platziert wird. Besagte Brennpaste, die im Sechserpack<br />

um rund € 6,- zu erstehen ist, wurde auf Bio-Ethanol-Basis<br />

produziert und entzündet die Kohle tatsächlich schnell, verlässlich<br />

und ohne Qualm – ein dickes Plus bei empfi ndlicher<br />

Nachbarschaft. Zum System gehört aber<br />

auch ein neuer Anzündkamin in hochwertigem<br />

Edelstahl und mit einigen Sicherheitsmerkmalen,<br />

die sich auch andernorts<br />

bewährt haben. Da wäre zum Beispiel<br />

der große Griff (ideal für Grillhandschuhträger)<br />

samt Hitzeschutzblech für ein sicheres Handling. Dann<br />

gibt es einen zusätzlichen Haltebügel für ein kontrolliertes<br />

Ausschütten der heißen Grillkohle. Ebenfalls praktisch und ein<br />

neues Feature ist der Funkenschutz an der Ausschüttöffnung.<br />

Teil 4 des Systems – die „Zero Smoke Grillbriketts“ – fallen<br />

auch durch ihre extrem lange Brenndauer von ca. 4 ½ Stunden<br />

auf. Sie sind sowohl im 3-Kilo-Beutel als auch im 8-Kilo-<br />

Beutel erhältlich. Einziger Wermutstropfen: Mit rund einem<br />

Euro Kosten pro Anzündvorgang liegt die rauchfreie Rösle-<br />

Paste doch deutlich über anderen Premiumprodukten.


praxistest<br />

GrillZeit 3/14<br />

Greek Fire Holzkohle<br />

Griechische Glut<br />

Greek Fire Holzkohlebriketts bestehen aus Eiche/Buche/<br />

Hartholz, das vermahlen und ohne chemische oder natürliche<br />

Bindemittel in ca. 1 m lange Stangen gepresst wird. In der<br />

weiteren Verarbeitung werden diese Stangen zweimal gebrannt<br />

und nach dem Auskühlen auf ca. 10 bis 20 cm lange<br />

Stücke gebrochen und platzsparend in Kartons verpackt.<br />

Diese auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich anmutenden<br />

Holzkohlebriketts<br />

brennen nahezu<br />

rauchfrei, bestechen<br />

mit praktisch Null Funkenfl<br />

ug und sind auch<br />

sonst im wahrsten<br />

Sinne wärmstens zu<br />

empfehlen. Denn sie<br />

kommen sehr schnell<br />

in den Glühbereich,<br />

halten mindestens<br />

vier Stunden die Hitze<br />

und diese ist noch<br />

dazu sehr beachtlich:<br />

bis zu 400 Grad, und<br />

die Kohle bleibt dabei<br />

auch im voll durchgeglühten<br />

Zustand noch<br />

formstabil. Außerdem sind die Briketts bei Bedarf einfach mit<br />

Wasser ablöschbar und danach wieder zu verwenden.<br />

Weber Fireplace<br />

Smart Lagerfeuer<br />

Generell ist der in<br />

Einzelteilen gelieferte<br />

neue Fireplace – sofern<br />

man sich an die<br />

Bauanleitung hält<br />

und einen großen<br />

Kreuzschraubenzieher<br />

zur Hand<br />

hat – in rund fünf<br />

Minuten zusammengebastelt.<br />

Wir<br />

machten unseren<br />

Test mit den<br />

Resten der Greek<br />

Fire Holzkohle und<br />

schönen, trockenen<br />

Buchenscheiten<br />

und erfreuten uns<br />

schon bald an der lagerfeuerähnlichen Wärme mit Blick ins<br />

offene Feuer, an Stockbrot, gegrillten Würsteln und leicht angeschmolzenen<br />

Marshmallows.<br />

Der völlig neu konzipierte Fireplace von Weber besticht durch<br />

eine Fülle von Verbesserungen. Ein ganz großer Vorteil ist<br />

zweifelsohne, dass man ihn theoretisch sogar auf Gras oder<br />

Holzboden stellen kann, da ein ausgeklügelter Hitzeschild<br />

an der Unterseite eine Überhitzung des jeweiligen Bodens<br />

verhindert. So haben wir mit einem geeichten Messgerät<br />

im Inneren der Schale exakt 664 Grad Celsius gemessen,<br />

während der Boden außen gerade einmal eine etwas erhöhte<br />

Temperatur von 37 Grad erreichte. Das reicht nicht einmal für<br />

Fieber.<br />

Und wenn man einmal genug gefeuert hat, wird einfach der<br />

Deckel daraufgesetzt – schon ersticken Flammen und Glut.<br />

Weber Spirit S-210<br />

Balkon-Beau<br />

Schlank, rank und edelstählern ist der neue Spirit S-210 – ein<br />

interessantes Gerät für all jene, die zwar wenig Platz, aber<br />

dafür hohe Ansprüche haben. Mit gerade einmal 74 Zentimetern<br />

Schulterbreite bei angeklappten Seitentischen fi ndet der<br />

neue Gasgrill aus dem Hause Weber auch auf einem engen<br />

Balkon noch leicht seinen Parkplatz, hat aber dennoch richtig<br />

viel Raum unter der Haube und zwei Brenner, die indirektes<br />

<strong>Grillen</strong> ermöglichen. Die Gasfl asche (5 kg) fi ndet hinter der<br />

Türe Platz, aufrüstbar<br />

ist er ganz<br />

wie seine großen<br />

Geschwister<br />

auch mit einem<br />

Drehspieß. Während<br />

des <strong>Grillen</strong>s<br />

braucht man dann<br />

allerdings knapp<br />

30 Zentimeter<br />

Abstand an der Rückseite, um die Haube aufzukriegen, und<br />

klappt man beide Seitentische hoch, erhöht sich die Spannweite<br />

auf 129 Zentimeter.<br />

Wir haben Grill und Spieß mit einem ordentlichen Grillhuhn der<br />

1,7-kg-Klasse getestet, hätten aber sogar noch ein zweites<br />

mit diesem Kaliber auf den Spieß gebracht. Aufgrund der<br />

Haubenhöhe wären offensichtlich aber sogar Ente und Gans<br />

kein Problem. Wie in jedem Grill ist beim Spießbraten der<br />

Rost ohnehin zu entfernen, in diesem Fall ein wirklich sehr<br />

ordentlicher mit 6 mm starken Stäben und einer Fläche von<br />

52 x 45 cm, der schöne Grillmarkierungen verspricht. Über<br />

den Brennern verbleiben dann lediglich die „Flavorizer Bars“<br />

– ebenfalls aus poliertem Edelstahlblech. Und die Power der<br />

zwei Brenner<br />

darunter ist mehr<br />

als reichlich – wir<br />

haben den Grill<br />

bei halber Kraft<br />

auf etwa 200°C<br />

aufgeheizt und<br />

mussten dann<br />

sogar fast auf<br />

die kleinste Stufe<br />

reduzieren, um<br />

nicht zu fl ott unterwegs<br />

zu sein.<br />

Das Hendl war<br />

jedenfalls schon<br />

nach 70 Minuten<br />

sowohl gar wie<br />

auch knusprig –<br />

und wir von dem<br />

Schmalspur-<br />

Spirit restlos<br />

überzeugt.<br />

52


Snow & Beef 2015<br />

Von Jänner bis März 2015 dreht sich in<br />

den Skigebieten Saalbach/Hinterglemm/<br />

Leogang, Schladming/Dachstein und Semmering<br />

kulinarisch alles um das Beste vom<br />

Rind. Unter dem Titel „Snow & Beef“ veranstalten<br />

die jeweiligen Tourismusregionen<br />

in Kooperation mit der ARGE Rind (einem<br />

Zusammenschluss aus 30.000 österreichischen<br />

Rinderbauern) diese genussreichen<br />

Rindfl eischwochen.<br />

Gastronomische Betriebe der Region bieten<br />

Spezialitäten vom heimischen Qualitätsrindfl<br />

eisch an, und vor allem fi nden mehrere<br />

winterliche Grillfeste statt, wo echte Profi s<br />

wie Grillweltmeister Adi Matzek, Haubenkoch<br />

und -griller Adi Bittermann und Grillmeister<br />

Gerald Hochgatterer Tipps rund<br />

um die Garzeit und die richtige Befeuerung<br />

geben und die Resultate ihrer Grillkunst zu<br />

verkosten sind.<br />

Für die Initiatoren des schmackhaften<br />

Festivals stehen vor allem der Heimatgedanke<br />

sowie das Thema Nachhaltigkeit<br />

im Vordergrund. Schließlich sind es überwiegend<br />

Landwirte, die jene Wiesen und<br />

Almen, auf denen im Sommer heimische<br />

Rinder grasen, für den Skitourismus zur<br />

Verfügung stellen. Ziel der Rindfl eischwochen<br />

ist es aber auch, möglichst vielen<br />

Gästen den Geschmack der Berge näherzubringen.<br />

Die Termine:<br />

Semmering<br />

24.1.2015 – 22.2.2015<br />

Saalbach – Hinterglemm – Leogang<br />

31.1.2015 – 22.2.2015<br />

Schladming – Dachstein<br />

7.3.2015 – 14.3.2015<br />

Backe Backe Ofner<br />

Der steirische Bäckermeister Christian<br />

Ofner hat sich mit seinen Backkursen<br />

bereits in ganz Österreich einen<br />

Namen gemacht und startet nun auf<br />

YouTube mit einer eigenen Backsendung,<br />

in der er die Kunst des Backens<br />

vermitteln möchte – ganz ohne<br />

Geschmacksverstärker und unnötige<br />

Zusatzstoffe.<br />

Jeden Monat gibt es eine neue Folge<br />

zu sehen, wobei sich das Backthema<br />

der jeweiligen Sendung immer<br />

nach der Jahreszeit richtet. In dem<br />

knapp zehnminütigen Video erfahren<br />

passionierte Hobbybäcker, wie man<br />

den Teig richtig knetet, formt und<br />

fl echtet – da wird sogar ein Striezel<br />

mit sechs Strängen zum Kinderspiel.<br />

Mit einer gelingsicheren Anleitung und<br />

hilfreichen Tipps werden die einzelnen<br />

Schritte besonders anschaulich<br />

erklärt, sodass in der eigenen Backstube<br />

eigentlich nichts mehr schiefgehen<br />

kann. Zusätzlich wird das Rezept<br />

zu jeder Sendung auch als Druckversion<br />

zur Verfügung gestellt. Link:<br />

www.youtube.com/derbackprofi<br />

Neuer Grillakademiker<br />

Die nagelneue Kochschule „Aufgetischt“<br />

von Jürgen Paulitsch in Deutschlandsberg<br />

ist nun auch Standort der Weber<br />

Grillakademie. Das Angebot reicht von<br />

Basic-Kursen für Anfänger, in denen alle<br />

wissenswerten Grundlagen rund ums<br />

Thema Grill & <strong>BBQ</strong> vermittelt werden, bis<br />

hin zu den anspruchsvolleren Exclusive-<br />

Kursen, die für erfahrenere Teilnehmer<br />

geeignet sind.<br />

Jürgen Paulitsch erlernte sein Handwerk<br />

unter den Fittichen des Haubenkochs<br />

Johann Reisinger. Danach kochte er sehr<br />

lange als Souschef in dem bekannten<br />

2-Hauben-Restaurant „Alt Montafon“ von<br />

Konrad Bereuter. In den letzten Jahren<br />

kamen einige Erfahrungen bei Europas<br />

Spitzenköchen hinzu und nun kehrte er<br />

zu seinen Wurzeln in die Steiermark<br />

zurück. Weitere Infos unter<br />

www.kochschuleaufgetischt.at<br />

Auch Johann Lafer kam zur Eröffnung der<br />

Koch- und Grillschule seines Freundes und<br />

Mitsteirers Jürgen Paulitsch.<br />

GrillZeit 3/14<br />

53


xxxx<br />

Schwein gehabt<br />

Bei den unter der Marke „Steirerglück“ aufgezüchteten Schweinen ist Nomen auch Omen.<br />

Die Tiere sind echte Steirer – geboren in der grünen Mark, aufgezogen auf lokalen Bauernhöfen<br />

und gemästet mit zum größten Teil vom Hof des Schweinebauern stammendem steirischen<br />

Mais und Getreide. Folglich punktet das von der Steirerfl eisch auf den Markt gebrachte<br />

Schweinefl eisch mit überdurchschnittlicher Qualität und Herkunftsgarantie. Text: Monika Pichlbauer<br />

Die Kriterien für die Steirerglück-<br />

Schweine sind für die 295<br />

Bauern ebenso streng, wie sie<br />

für die Tiere und in der Folge für<br />

die Fleischqualität gut sind.<br />

So sind die Betriebe im internationalen Vergleich<br />

von der Anzahl der Mastplätze her<br />

eher klein (ein Betrieb hat durchschnittlich<br />

434 Mastplätze), was unter anderem daran<br />

liegt, dass für die Steirerglück-Bauern die<br />

sogenannte Flächenbindung vorgeschrieben<br />

ist. Das bedeutet, dass der Bauer<br />

den Großteil des Schweinefutters selbst<br />

anbauen muss. Eine Vorgabe, bei der<br />

ein riesiger Mastbetrieb kaum machbar<br />

und auch gar nicht erwünscht ist. Ebenfalls<br />

eine positive Begleiterscheinung der<br />

Flächenbindung ist, dass die Gülle (die<br />

Schweine-Jauche) in entsprechenden<br />

Betrieben nicht zum Entsorgungsproblem<br />

wird, da die Bauern sie als wertvollen<br />

Dünger für ihre Felder gut gebrauchen<br />

können.<br />

Grüner Kreislauf. Die traditionelle<br />

Kreislaufwirtschaft der Steirerglück-<br />

Schweinebauern und die strikte Regionalität<br />

ermöglichen als äußerst positive Begleiterscheinung<br />

auch einen CO2-Fußabdruck,<br />

der in der Fleischproduktion seinesgleichen<br />

GrillZeit 3/13<br />

Werner Pail,<br />

Betriebsleiter<br />

der Steirerfleisch:<br />

„In den letzten<br />

12 Monaten haben<br />

wir bereits etwa<br />

200.000 Steirerglück-Schweine<br />

auf den Markt<br />

gebracht!“<br />

54


Die Pechtigams<br />

Im südsteirischen Zehensdorf liegt der Schweinemastbetrieb der Familie Pechtigam, der<br />

über die Hälfte seiner Produktion für das Steirerglück-Programm liefert – pro Jahr sind<br />

das bereits 2.500 Schweine, die großteils in modernen Außenklimaställen aufwachsen.<br />

Karl und Margit Pechtigam sind seit Steirerglück-Anbeginn treue Partner des engagierten<br />

Markenprogrammes, dazu ist Margit Pechtigam auch noch eine erstklassige Fleischermeisterin<br />

und in der Direktvermarktung sehr erfolgreich. Die Familie nimmt alljährlich bei<br />

den Landesprämierungen teil und erreichte mit Hamburgerspeck und Karreespeck gleich<br />

zwei Auszeichnungen als Landessieger. Neben dem Ab-Hof-Verkauf in Zehensdorf werden<br />

auch noch ein Bauernladen in Mureck betrieben und mit einem Verkaufsbus Bauernmärkte<br />

in Graz und Gleisdorf angefahren.<br />

Neben der Schweinemast betreibt die Familie natürlich auch Ackerbau, allein für Futterzwecke<br />

werden auf ca. 70 Hektar Mais, Weizen und Triticale angebaut. Mineralstoffergänzer,<br />

Sojaschrot und Sonnenblumenschrot werden zugekauft, wobei heimisches<br />

Sonnenblumenschrot als Eiweißfuttermittel den Anteil von Soja in der Ration minimiert.<br />

Auch die Hofnachfolge ist bei den Pechtigams bereits geregelt, Sohn Martin (25) arbeitet<br />

schon fl eißig am Betrieb mit.<br />

Und die Ferkel, die mit etwa 30 Kilogramm in die Mast genommen werden, stammen<br />

vom Hof der Familie Koitz, der in der unmittelbaren Umgebung beheimatet ist.<br />

sucht. Diese Nachhaltigkeits-Kennzahl wird<br />

von einem international anerkannten Institut<br />

laufend überprüft.<br />

Zustatten kommt dem steirischen Programm<br />

natürlich die geographische Lage<br />

der Betriebe inmitten der fruchtbaren<br />

Südsteiermark, wo Mais und Getreide besonders<br />

gut gedeihen, aber auch das traditionelle<br />

Wissen der Bauern, denn in dieser<br />

Gegend hat die Schweinemast eine große<br />

Tradition.<br />

Kontrollierte Sau-erei. Mit dem Markenprogramm<br />

„Steirerglück“ beweist die<br />

Steiermark somit einmal mehr, dass sie<br />

als Bundesland außerordentlichen Wert<br />

auf beste Qualität sowie auf Regionalität<br />

bei ihren Produkten legt. Denn hier wird<br />

neben Gewicht und Fleischqualität auch<br />

die Herkunft besonders genau kontrolliert.<br />

Prüfende Instanzen sind in diesem Fall<br />

sowohl die AMA als auch die agroVet, Österreichs<br />

führender Anbieter für Kontrollen<br />

DIE REGION<br />

und Zertifi zierungen im Lebensmittel- und<br />

Futtermittelbereich sowie bei nachhaltigen<br />

Rohstoffen. Die AMA kontrolliert hierbei die<br />

Einhaltung der Kriterien des AMA-Gütesiegels.<br />

Denn dieses bildet die Basis des Markenprogramms<br />

der Steirer. Dazu kommt bei<br />

den Steirerglück-Schweinen noch strikte<br />

Regionalität, welche auch den Transport<br />

ausschließlich innerhalb der steirischen Landesgrenzen<br />

vorschreibt. Diejenigen Bauern,<br />

deren Schweinefl eisch sämtlichen dieser<br />

strengen Überprüfungen standhält, können<br />

sich schließlich über eine zusätzliche Prämie<br />

freuen.<br />

Somit profi tieren alle Teile der Kette: die<br />

Tiere aufgrund der artgerechten Haltung,<br />

die Bauern, deren Mehraufwand entlohnt<br />

wird, und last, but not least die Fleischliebhaber<br />

und Grillfans, welche die Möglichkeit<br />

haben, Schweinefi let, Karree, Würstel & Co<br />

in feinster Qualität auf den Rost legen zu<br />

können.<br />

Zehensdorf in der Gemeinde Mettersdorf am Saßbach liegt nahe an der Grenze zu Slowenien<br />

am Rand des Vulkanlandes, in der Nähe von bekannten Kurorten wie Bad Gleichenberg<br />

und Bad Radkersburg. Hier gedeiht nicht nur Wein der Spitzenklasse, sondern<br />

auch Mais und Getreide besonders gut, unter anderem auch „Triticale“, eine Kreuzung<br />

aus Weizen und Roggen, die ein besonders wertvolles Schweinefutter abgibt.<br />

Geologisch ist die Umgebung geprägt durch den Wechsel von jungtertiärem Hügelland<br />

und der oststeirischen Vulkankette des Miozän. Zu Letzterer gehören die Doppelgipfel<br />

der Gleichenberge (598 m) und der Stradner Kogel (609 m). Sie sind Teil der langgestreckten<br />

transdanubischen Vulkanregion, die von Slowenien über das Hügel- und Burgenland<br />

(Pauliberg) in die pannonische Tiefebene reicht.<br />

Fakten &<br />

Bezugsquellen.<br />

In der Gastronomie<br />

hat Steirerglück national<br />

einen klingenden<br />

Namen, in diesem<br />

Segment werden<br />

Kunden wie der Tiroler<br />

Speckprimus Handl<br />

Tyrol, Karnerta-Niederlassungen<br />

in mehreren Bundesländern sowie<br />

Metro Graz und mehrere Eurogast<br />

Landmärkte beliefert. Die handverlesenen<br />

Teilstücke sind speziell<br />

bei den AMA-Gastrosiegel-Wirten<br />

sehr beliebt. Das Sortiment umfasst<br />

die Edelteile Schinken, Karree,<br />

Bauch und Schulter sowie Spezialzuschnitte<br />

für die Gastronomie<br />

(wie geschnittene Steaks von der<br />

Karreerose oder vom Schopf)<br />

und Schnitzel vom Schlögel oder<br />

Bauchstreifen.<br />

Größter Einzel-Abnehmer von<br />

Steirerglück-Schweinefl eisch ist<br />

Krainer aus Wagna. Das steirische<br />

Traditionsunternehmen verarbeitet<br />

das Fleisch zu regionaltypischen<br />

Schmankerln wie Hauswürsteln<br />

oder Steirerspeck. Angeboten<br />

werden aber auch Fleischzubereitungen<br />

wie marinierte Steaks und<br />

Filet im Speckmantel.<br />

Erhältlich ist das Steirerglück-<br />

Frischfl eisch der Familie Pechtigam<br />

auch direkt ab Hof sowie im eigenen<br />

kleinen Bauernladen in Mureck,<br />

wo auch Veredelungsprodukte wie<br />

Wurst, Speck und Schinken angeboten<br />

werden.<br />

GrillZeit 3/14<br />

55


uchtipps<br />

GRILLEN LESEN<br />

Die Qual der Wahl der Buchempfehlungen für den Gabentisch ist nach einem Jahr<br />

der Neuerscheinungen am Grillsektor besonders groß. Wir beschreiben diesmal<br />

also (fast) nur die ganz Guten.<br />

On Fire<br />

Otto – das Buch. Mit rund<br />

€<br />

50,- ist „On Fire“ vom Autorentrio<br />

Otto, Otto und Jorra (Rezepte) kein<br />

Schnäppchen, aber mit über 1,7<br />

Kilogramm auch physikalisch kein<br />

Leichtgewicht. Inhaltlich holen die<br />

erfolgreichen deutschen Edelfl eischvermarkter<br />

weit aus und erklären<br />

dem Leser auf einigen Seiten das <strong>Grillen</strong> von der Steinzeit bis<br />

zum T-Bone-Steak. Von Letzterem verstehen sie einiges, verkaufen<br />

sie doch sonst sündteure, aber erstklassige Ware von Angus<br />

bis Kobe und von Duroc bis Ibérico. Und ab Seite 38 (von rund<br />

250) gibt es dann präzise Rezepte. Für Würste, für Steaks, für<br />

Burger, Jakobsmuscheln und Gefl ügel. Immer garniert mit der<br />

kompetenten Warenkunde des Hauses Otto und mit den schönen<br />

Fotos von Thomas Ruhl. Zielgruppe der Ottos ist – wie beim<br />

Fleischsortiment – natürlich eine besonders ambitionierte und<br />

kaufkräftige Schicht, die das nötige Kleingeld für den besonderen<br />

Rohstoff hat. Sowie für ein Küchenequipment auf Haubenniveau.<br />

★★★★✩<br />

Texas <strong>BBQ</strong><br />

Führungsqualität. Schon<br />

vor zwei Jahren haben wir ein<br />

Büchlein mit exakt diesem<br />

Titel an dieser Stelle besprochen,<br />

„Texas <strong>BBQ</strong>“ von Jonas<br />

Cramby, das heuer im Hädecke<br />

Verlag erschien, stammt<br />

jedoch aus einer gänzlich<br />

anderen Liga. Auf knapp 150<br />

großformatigen Seiten um knapp € 28,- informiert der<br />

Autor sehr kompetent und nachvollziehbar sowie sympathisch<br />

persönlich über jene Dinge, die ein echtes <strong>BBQ</strong><br />

ausmachen. Das beginnt schon bei der Intro über Geräte<br />

und Techniken, hinter denen sehr viel Ahnung steht. Aber<br />

auch die fotografi sch hervorragend illustrierten Rezepte<br />

führen appetitanregend, präzise und detailliert – inkl. Vorbereitung,<br />

Temperaturführung und angepeilter Kerntemperatur<br />

– durch den gesamten Garvorgang. So wird der<br />

Einstieg ins High-Level-<strong>BBQ</strong> auch für wenig Vorbelastete<br />

zur Nummer sicher.<br />

★★★★★<br />

GrillZeit 3/14<br />

Wild grillen<br />

Halali. Der Vorarlberger Grillcoach<br />

und Autor Tom Heinzle<br />

ist ein glühender Anhänger der<br />

Wildbret-Grillerei und sein Hardcover<br />

„Wild grillen“, das man um<br />

knapp € 25,- u.a. bei Amazon<br />

bestellen kann, demgemäß wirklich aus der Praxis gegriffen.<br />

Auf 200 Seiten widmet sich Tom dem Thema sehr variantenreich,<br />

mitunter recht experimentell, dann wieder klassisch und<br />

in jedem Fall ambitioniert. Die von Michael Gunz zeitgemäß<br />

und realistisch fotografi erten Rezepte bieten dem Leser eine<br />

Menge Inspiration und gute – wenn auch knappe – Informationen<br />

zu Grillmethoden, Temperaturen und Garzeiten. Da<br />

die Anleitungen aber selten über sechs Zeilen hinausgehen<br />

und entsprechende Interpretationsspielräume bieten, ist dieser<br />

schöne Band letztlich eher etwas für Fortgeschrittene.<br />

★★★★✩<br />

Weber’s Wintergrillen<br />

Wetterfest. Sehr gut in die Vorweihnachtszeit<br />

passt der neueste Band der<br />

inzwischen schon recht umfangreichen<br />

Grillbibliothek von Weber, dessen<br />

deutsche Ausgaben ja im GU Verlag<br />

erscheinen. Und auch der Autor von „Weber’s Wintergrillen“<br />

ist mit Jamie Purviance kein Unbekannter. Der Erfolgsautor<br />

hat sich für dieses winterliche Hardcover tatsächlich nur wenig<br />

bei seinen anderen zahlreichen Büchern bedient, sondern<br />

großteils neue Rezepte entwickelt. Wie immer präzise und detailreich<br />

sowie mit appetitlichen Fotos garniert.<br />

Schwerpunkt des rund 190 Seiten starken Bandes um<br />

€ 20,60 sind natürlich Gerichte, die besonders gut in die<br />

Jahreszeit passen. Deswegen fi ndet man in diesem Grillbuch<br />

neben allerlei Braten auch einige Eintöpfe und Suppen, die<br />

man sonst kaum in einem Grillbuch vermuten würde.<br />

★★★★✩<br />

56


Into the Wild<br />

Abenteuerspielplatz. Wenn<br />

Sie einen großen Garten haben,<br />

in dem Sie ohne Konfl ikt mit der<br />

Familie und dem Nachbarn Erdgruben<br />

ausheben, Lichtungen<br />

roden und Bier brauen können,<br />

ist diese Sammlung wilder Rezepte<br />

und Methoden der <strong>Outdoor</strong>-Küche<br />

genau das Richtige. Wenn nicht, bleiben<br />

immerhin die kleinen Abenteuer, wie die Herstellung<br />

von Sauerkraut, luftgetrockneten Fleischwaren und<br />

frischen Würsten. In jedem Fall aber bietet dieses<br />

170-seitige Softcover um € 22,- viel Lesevergnügen<br />

für Menschen, die beim Kochen wie beim Wohnen<br />

stets den Drang ins Freie verspüren. Und die Rezepte<br />

sind ebenso originell wie verlockend. Ein echter Geschenktipp<br />

für <strong>Outdoor</strong>-Lovers. ★★★★✩<br />

<strong>Grillen</strong><br />

Kleinformat. Der Untertitel dieses<br />

im Juli dieses Jahres erschienen<br />

Taschenbuches im A5-Format<br />

lautet „Rezepte für Meister am<br />

Rost“, und tatsächlich sind viele<br />

der Rezepte des deutschen Haubenkochs<br />

Thomas Merkle auf den<br />

rund 150 Seiten ausgesprochen brauchbar, einige<br />

sogar richtig gut. Die Tipps hingegen sind großteils<br />

eher etwas aus der Nona-Lade. Und leider sind Typografi<br />

e, Layout, Fotografi e und Druckqualität sogar<br />

eher unterirdisch, und auch der Preis des Büchleins<br />

ist mit knapp 16 Euro für das Gebotene überzogen.<br />

Eine Empfehlung also nur für jene, die über solche<br />

Dinge großzügig hinwegsehen und ihre Rezeptsammlung<br />

komplettieren wollen.<br />

★★✩✩✩<br />

Der Kugelgrill<br />

Rund-Schau. Ganz<br />

auf die grillende Mehrheit<br />

der Kugelinhaber zielt dieses<br />

Buch des deutschen<br />

Grillteams „GutGlut“, das<br />

thematisch wenig auslässt<br />

und von Sicherheitstipps<br />

bis zur Reinigung der Ge<br />

räte reicht. Der Rezeptteil<br />

des üppigen 240 Seiten starken Hardcovers um €<br />

25,- ist ebenfalls sehr umfassend, aber inhaltlich eher<br />

von der braven Sorte. Deutsche Grillklassiker überwiegen,<br />

die Angaben zu Garzeiten und -temperaturen<br />

sind genau und übersichtlich. Auch die Aufmachung<br />

ist gut strukturiert, aber nicht sonderlich attraktiv gestaltet.<br />

Etwas schade ist es um die Fotos, die ein attraktiveres<br />

Layout verdient hätten. Alles in allem guter<br />

Durchschnitt.<br />

★★★✩✩<br />

hotspot<br />

Von Alfred Koholek<br />

Der Herr der Klinge<br />

Über die Tatsache, dass das beste Werkzeug stets die idealere Lösung<br />

für Arbeiten aller Art ist, brauchen wir hier nicht wirklich diskutieren,<br />

weil das selbstverständlich auch fürs Kochen und fürs <strong>Grillen</strong><br />

gilt. Was sich zu unserem lieben Freund, dem Adlboller-Jack, jedoch<br />

noch nicht wirklich durchgesprochen zu haben scheint. Freunde dieser<br />

Koholumne wissen es – unser Adlboller-Jack heißt zwar in Wirklichkeit<br />

Rudolf, wir sagen aber Jack zu ihm, weil er alles so gerne<br />

checkt. Unlängst hat er also wieder eine saftige Grillerei gecheckt in<br />

seinem Schrebergartenhaus unweit der Alten Donau – Sie kennen ja<br />

die sagenumwobene Location bereits.<br />

Wie immer bekamen wir eine SMS als Einladung mit dem lapidaren<br />

Hinweis, wir Gauchos sollten unsere Sombreros nicht vergessen,<br />

könnten die Pferde jedoch getrost daheim lassen. Also ahnten wir<br />

bereits – es gibt typisches argentinisches oder brasilianisches <strong>Grillen</strong>,<br />

möglicherweise mit ganzen Ochsen oder zumindest herzhaften<br />

Fleischstücken am Schwert.<br />

Als wir ankamen, erblickten wir zwar jede Menge eigenartiger Gemüsehäufchen<br />

und brasilianisch gekleidete Senhoritas, doch weit<br />

und breit kein Fleisch und schon gar nicht irgendetwas Spieß- oder<br />

Schwertähnliches. Wir Eingeladenen blickten uns an, schluckten<br />

kurz, stülpten uns die Sombreros drüber und stellten uns in einer<br />

Reihe vor dem Adlboller-Jack auf. Mit klaren Ansagen wie „Hombre,<br />

wo ist das Fleisch? Deinen Gauchos ist nach T-Bone, Rib-Eye und<br />

Keulen vom Lamm!“ versuchten wir ihm den Menüfahrplan zu entlocken.<br />

Doch der Adlboller-Jack zog einmal mehr kräftig an seiner<br />

Zigarre, blickte uns mit vom roten Weine bereits ziemlich geröteten<br />

Augen an und lallte mit leichtem Zungenschlag: „Keine Sorge,<br />

Jungs, meine neue Verlobte Conchita und die anderen Senhoritas<br />

sorgen für Salate und Beilagen, ihr für das Fleisch.“ Dann führte er<br />

uns in seinen völlig ausgeräumten Geräteschuppen und zeigte uns<br />

Bottiche voll herrlich marinierter Fleischstücke, schnell erkennbar<br />

vom Rind, vom Lamm und auch vom Schweine. Jetzt waren wir<br />

beruhigt.<br />

Auch hatte der Adlboller-Jack eine etwa drei Meter lange, einen<br />

Meter breite und zwanzig Zentimeter tiefe Grube ausgegraben,<br />

den Rand derselben mit Ziegelsteinen ausgelegt und einen perfekt<br />

glühenden Holzkohlenteppich gelegt. Ready to be a Churrasqueiro!<br />

Also ran ans Werk, fl ugs die Fleischstücke aufgespießt und auf den<br />

Griller damit. Dachten wir, aber worauf unser lieber Adlboller-Jack<br />

völlig vergessen hatte, waren die Spieße, die Schwerter, die eigentliche<br />

Grundlage für unser brasilianisches Festmahl.<br />

Zum Glück gab es in unmittelbarer Nähe eine Fechtschule, über die<br />

wir kurzerhand herfi elen und uns – gepaart mit einer Einladung zum<br />

ultimativen brasilianischen Grillevent – jede Menge Säbel ausborgten.<br />

Und so ganz nebenbei bekehrten wir einige eingefl eischte (was für<br />

ein Wortspiel!) Vegetarier zu begeisterten Fleischliebhabern. Picanha<br />

und Co sei Dank.<br />

GrillZeit 3/14<br />

57


xmas-special<br />

al<br />

GrillZeit 3/14<br />

DIE WENDE<br />

Eine schöne Bescherung ermöglicht<br />

man leidenschaftlichen Grillfans zum<br />

Beispiel mit dem Pizzastein samt<br />

Spießehalter von Napoleon. Dieses<br />

multifunktionale Tool ist vielfältig einsetzbar,<br />

z.B. für original italienische Pizza<br />

oder aber für griechische Soufl aki. Dafür<br />

muss lediglich die Halterung gewendet<br />

und die 35 cm langen Grillspieße eingesetzt<br />

werden. Entdeckt haben wir<br />

dieses Präsent für € 79,–.<br />

EDLER GENUSS<br />

Kaffeegenuss auf hohem Niveau und edles<br />

Design vereint die neue Limited Edition der<br />

„De’Longhi Lattissima+“. Die Nespresso-<br />

System-Maschine ist für kurze Zeit in<br />

edlem „Pearl White“ erhältlich und macht<br />

damit den Traum von weißen Weihnachten<br />

zumindest ein bisschen wahr. Jenen,<br />

die lieber die dunklen Seiten der kalten<br />

Jahreszeit lieben, sei dagegen die Farb-<br />

Variante „Chocolate Mocha“ wärmstens<br />

ans Herz gelegt. Egal ob dunkel oder hell<br />

– die bewährte „Lattissima+“-Technologie<br />

sorgt mit dem patentierten Cappuccino-<br />

System in jedem Fall für Espresso mit<br />

perfektem Milchschaum.<br />

SCHLANKER PROFI<br />

Mit zwei getrennt regelbaren und stufenlos<br />

einstellbaren Brennern mit 7,7 kW Nennleistung<br />

kann der sehr kompakte Edelstahl-Gasgrill<br />

Spirit S-210 von Weber sowohl sachte<br />

indirekt grillen als auch kräftig zupacken. Eine<br />

5-kg-Gasfl asche fi ndet verdeckt im Unterschrank<br />

Platz, die Seitentische aus Edelstahl<br />

können platzsparend heruntergeklappt werden<br />

– optimal für Balkon oder Terrasse.<br />

DREHARBEITEN<br />

Mit dem Weber Drehspieß für den<br />

Kugelgrill lassen sich alle kompatiblen<br />

57er Grills zur Rotisserie aufrüsten.<br />

Die Höhe des Aufsatzringes<br />

gewährleistet auch, dass größere<br />

Braten wie Pute oder Gans unter der<br />

Haube Platz fi nden. Mit einem robusten<br />

elektrischen Motor (220-Volt-<br />

Anschluss) für ein gleichmäßiges<br />

Drehen des Grillguts. Ideal für Hähnchen<br />

oder Braten.<br />

TÄUSCHEND ECHT<br />

Für alle Naschkatzen unter den Liebhabern<br />

der asiatischen Küche haben wir ein originelles<br />

Geschenk im Sortiment von Bottelini<br />

Kuriositäten entdeckt: Die Häppchen in der<br />

Packung der „Sushi Dessert Garden Party“<br />

sehen zwar aus wie frisch gerollte Fisch-<br />

Spezialitäten vom Japaner, bestehen aber<br />

aus feinster belgischer Schokolade. Sogar<br />

die obligatorischen Stäbchen sind beigepackt<br />

und – weil aus weißer Schokolade<br />

gemacht – ebenfalls essbar. Erhältlich ist<br />

diese witzige Nascherei in den zwei Shops<br />

der Bottelini Kuriositäten in der Josefstäder<br />

Straße 42 bzw. Pilgramgasse 16 in Wien,<br />

und zwar um € 19,90.<br />

WÜRSTELMEISTER<br />

Hot Dogs, Chorizos und Käsekrainer, aber<br />

auch Gurkerln, Karotten und Spargel – mit<br />

der Würstchen-Zange von Weber hat man<br />

all die runden Dinge fest im Griff, die sich<br />

sonst nur ungern drehen und wenden<br />

lassen. Ein Geschenk für Grillmeister, die<br />

sonst glauben, schon alles zu haben.<br />

NIX KLEBT<br />

Wenn unter<br />

ihren heuer zu<br />

Beschenkenden<br />

Liebhaber von Fisch<br />

und Meeresfrüchten sind, die zudem gerne<br />

grillen, dann empfehlen wir als Präsent<br />

Napoleons „Plancha“ aus porzellanemailliertem<br />

Gusseisen. Damit werden empfi ndliche<br />

Speisen sanft gegrillt, und zwar ohne, dass<br />

etwas kleben bleibt.<br />

58


xmas-special<br />

al<br />

ALLES IM GRIFF<br />

Das 2-teilige Spezial <strong>BBQ</strong>-Set aus dem<br />

Weber Style-Programm – hier in der<br />

Wunschfarbe Lime – liegt ausgesprochen<br />

griffsicher und leicht in der Hand. Dafür<br />

sorgen stabile Materialien und die sympathischen<br />

Silikongriffe. Auch im hohen Gras<br />

nicht zu übersehen.<br />

FREIE SICHT<br />

Für all jene, die sich den Grillspaß<br />

auch im Winter, wenn es gar so<br />

früh dunkel wird, nicht nehmen<br />

lassen (und derer werden ja bekanntlich<br />

immer mehr), ist eine<br />

gute Beleuchtung unabdinglich.<br />

Für gute Sicht am Rost sorgen<br />

beispielsweise die magnetischen<br />

LED-<strong>BBQ</strong>-Lights von Napoleon.<br />

Sie sind einfach anzubringen und<br />

wahlweise einzeln oder in der<br />

2er-Packung erhältlich. Gesehen<br />

um € 9,– bzw. € 16,–.<br />

GOLDSTÜCK<br />

Die 1890 von der Familie<br />

Haig gegründete Destillerie<br />

Dimple setzt mit<br />

der neuen Version des<br />

„Dimple“ in der Variante<br />

„Golden Selection“ auf<br />

milde und feine Aromen,<br />

die auch Whisky-Einsteiger begeistern<br />

werden. Die Neuheit aus schottischen<br />

Malt- und Grain-Whiskys tauscht den<br />

„Dimple 15 year old“ ab. Der Blended-<br />

Scotch-Whisky punktet mit einem intensiven<br />

Geschmack, einem Hauch von<br />

Frucht, Nüssen und Mokka sowie einem<br />

weichen Abgang.<br />

LEHRREICH<br />

So ein Kurs der Weber Grillakademie<br />

Original als Geschenk hat einen Doppelnutzen.<br />

Denn zum einen freut sich der<br />

Beschenkte ungemein, zum anderen<br />

profi tiert man ja auch selbst davon als<br />

Gast, wenn die Kompetenz am Rost<br />

deutlich verbessert wird. Besondere<br />

Menüwünsche sollte man daher schon<br />

bei der Wahl des Kursthemas berücksichtigen.<br />

ORDENTLICH GENIESSEN<br />

Weinliebhaber werden angesichts der vielen Extras, die der „Miele Weintemperierschrank<br />

KWT 683 SGS“ bietet, in Freudentränen ausbrechen. Denn neben der sachgerechten<br />

und individuell einstellbaren Kühltemperatur punktet das Gerät zum Beispiel<br />

mit fl exibel einstellbaren Stegen für Magnum-Flaschen oder mit kreidelack-beschichteten<br />

Magnetstreifen auf den Holzrosten für individuelle Notizen zur Weinsammlung.<br />

Feine Tropfen lassen sich außerdem besonders dramatisch auf dem Flaschenpräsenter<br />

in der Mitte des Kühlers anrichten und in Szene setzen.<br />

GESCHENK MIT LOCH<br />

Gemüsefreunden kann das Christkind heuer wirklich das Leben<br />

erleichtern, aber nur, wenn es den praktischen Gemüse-Grilleinsatz<br />

von Napoleon unter den Weihnachtsbaum legt. Diese Vorrichtung<br />

aus Edelstahl verfügt<br />

über zahlreiche Öffnungen,<br />

in denen etwa gefüllte<br />

Paprika, Paradeiser,<br />

Pfefferoni u.v.m. platziert<br />

und somit auf besonders<br />

saubere und einfache<br />

Weise gegrillt werden<br />

können.<br />

EINMAHLEINS<br />

Es darf am Gabentisch auch würzig<br />

zugehen: Cole & Mason blickt<br />

auf fast ein Jahrhundert Erfahrung<br />

in der Herstellung von Salz- und<br />

Pfeffermühlen zurück. Dementsprechend<br />

hochwertig fallen<br />

die Premium-Mühlen der Reihe<br />

„Gourmet Precision“ aus. Sie bieten<br />

eine Präzisionseinstellung mit<br />

sechs Mahlstufen für Pfeffer und<br />

drei für Salz (von fein bis grob).<br />

Die Salzmühle ist mit einem dia-<br />

mantgeschliffenen Keramikmahlwerk ausgestattet,<br />

bei der Pfeffer-Variante kommt ein Mahlwerk aus<br />

gehärtetem Karbon-Stahl zum Einsatz.<br />

GrillZeit 3/14<br />

59


xmas-special<br />

al<br />

STEAK-STADEL<br />

Eine besonders aromatische Geschenkidee<br />

für den weihnachtlichen Gabentisch<br />

sind die „Aromatic Barbecue Herbs“ von<br />

Axtschlag. In einem wiederverwendbaren<br />

Holzkisterl aus Rotzeder befi ndet sich eine<br />

spezielle Kräuter-Heu-Mischung – es gibt<br />

drei Sorten, je eine für Fleisch, Fisch und<br />

Gemüse –, auf der das Grillgut gebettet und<br />

dann schonend über indirekter Hitze (oder<br />

auch im Backofen) gegart wird. Die Heu-<br />

Kräuter-Aromen ziehen in das Grillgut ein<br />

und verleihen ihm eine intensive zusätzliche<br />

Geschmacksnote.<br />

STICHHALTIG<br />

Das Wissen um die Kerntemperatur<br />

macht den Grill-Könner. Dieser präzise<br />

Stichthermometer von Weber im<br />

kompakten Design hat eine gut ablesbare<br />

Temperaturanzeige und schaltet<br />

sich praktischerweise ab, wenn man<br />

ihn zusammenklappt.<br />

HACKORDNUNG<br />

Beim Vorbereiten von Menüs, insbesondere<br />

für eine größere Gästeschar, muss es oft<br />

zack-zack gehen. Eine große Hilfe im kleinen<br />

Format ist dabei der „Zyliss Zick-Zick“-<br />

Minihacker, mit dem Sie allen Koch- und<br />

Grillbegeisterten heuer eine Freude machen<br />

können. Zwiebel, Knoblauch, Kräuter oder<br />

auch Nüsse werden mit den rotierenden<br />

Edelstahlklingen schnell und gleichmäßig<br />

gehackt. Praktisch ist aber auch, dass sich<br />

das Gerät fl ügelartig öffnen lässt, was die<br />

Reinigung enorm erleichtert: einfach unter<br />

fl ießendes Wasser halten – fertig.<br />

ZÜNDSTOFF<br />

Das Startset für alle Holzkohlegrillbesitzer,<br />

die sich noch<br />

mit untauglichen Anzündhilfen<br />

abmühen. Enthält einen<br />

Weber Rapidfi re Anzündkamin,<br />

12 Anzündwürfel und<br />

2 kg Weber Long Lasting<br />

Premium Briquettes. Das<br />

reicht locker für vier bis fünf<br />

Grillsessions, also eine gute<br />

Woche.<br />

FLASCHEN-<br />

POST<br />

Ein aufsehenerregen-<br />

des Packungsdesign hat sich das Cham-<br />

pagnerhaus Veuve Clicquot wieder für seine neueste Edition<br />

einfallen lassen. Die „Clicquot Mailbox“ kommt in der Form<br />

eines amerikanischen Briefkastens, inklusive Details wie einer<br />

aufklappbaren roten Fahne und eines Sichtfensters zur Personalisierung.<br />

Bestückt ist die Metallbox mit einer 0,75-l-Flasche<br />

des klassischen „Veuve Clicquot Brut“.<br />

GrillZeit 3/14<br />

SAISON-INSPIRATION<br />

Ein heißer Geschenktipp<br />

für die kalte<br />

Jahreszeit ist die<br />

passende Lektüre.<br />

Der neue Band „Wintergrillen“<br />

aus der<br />

umfangreichen Weber-Fachbibliothek<br />

ist ganz speziell auf<br />

die Eigenheiten des<br />

Wintergrillens abgestimmt<br />

und auch<br />

die Rezepte wurden<br />

extra dafür entwickelt, funktio-<br />

nieren aber natürlich auch im Sommer.<br />

SAUBER<br />

SCHNIPPELN<br />

Ob Fleisch oder Gemüse – für ein ordentliches<br />

Grillmenü gibt es natürlich<br />

allerhand zu schneiden. Besonders<br />

sauber und easy geht dies mithilfe des<br />

Profi -Schneidbrett-Sets von Napoleon<br />

vonstatten. Dank des speziellen<br />

Designs des robusten Bambusbretts<br />

werden Bratensäfte zielsicher in die<br />

integrierten und unter dem Brett zu platzierenden Edelstahlschalen<br />

geleitet. Dieses System eignet sich aber auch super für Kleingeschnittenes<br />

wie Zwiebel oder Grillgemüse. Gesehen um € 47,–.<br />

60


neu am markt<br />

Neues<br />

Auch in dieser Saison gibt es wieder<br />

jede Menge Neuheiten für Grillfans.<br />

Die wichtigsten stellen wir Ihnen auf<br />

diesen Seiten vor.<br />

GrillZeit 3/14<br />

FÜR GROSSE RUNDEN<br />

Wer öfters mal eine große Freundes- oder Verwandtenrunde zu<br />

bewirten hat, der wird mit dem neuesten Gasgrill-Modell aus dem<br />

Hause Napoleon seine Freude haben. Der „Napoleon Prestige Pro<br />

825“-Infrarotgasgrill ermöglicht es mit insgesamt zehn Brennern<br />

und einer Leistung von knapp 40kW, Menüs für bis zu 25 Personen<br />

zu zaubern. Hier die Details: Unter der großen „Lift Ease“-Rollhaube<br />

befi ndet sich die Hauptgrillfl äche, die nötige Hitze erzeugen hier<br />

mehrere Edelstahl-Rohrbrenner bzw. ein Smoker-Brenner für<br />

den integrierten Räuchereinsatz. Wer Gefl ügel saftig garen will<br />

oder Gusto auf ein Spanferkel vom Drehspieß hat, kann dafür<br />

den Infrarot-Heckbrenner verwenden. Weiters steht eine eigene<br />

„Sizzle Zone“-Area mit zwei Keramik-Infrarotbrennern und einem<br />

Edelstahl-Rohrbrenner zum Warmhalten von Speisen oder Tellern<br />

zur Verfügung, gut geschützt durch eine etwas kleinere Grillhaube.<br />

Praktischerweise verfügen beide Grillfl ächen zusätzlich über einen<br />

Warmhalterost sowie eine Innenbeleuchtung. Weitere praktische<br />

Features: die blau leuchtenden „Night Light“-Drehregler für präzise<br />

Temperaturregelung auch bei Dunkelheit, von vorne zugängliche<br />

Fettauffangschalen für eine einfache Reinigung und ein großzügiger<br />

Unterschrank mit integrierter Beleuchtung.<br />

Ein interessantes neues Modell ist aber auch der „Napoleon Prestige<br />

Pro665““, der die besten Eigenschaften seines Vorgängers<br />

(„Pro 605“) sowie des großen Bruders „Pro 825“ vereint, also eine<br />

große Hauptgrillfl äche und viele technische Raffi nessen.<br />

GREEK FIRE<br />

Völlig ohne Bindemittel<br />

wird für die<br />

zylinderförmigen<br />

Greek Fire-Briketts<br />

zermahlene Holzkohle<br />

aus Hartholz<br />

unter hohem<br />

Druck gepresst. Resultat ist ein Grill-Brennstoff mit<br />

einigen sehr positiven Eigenschaften: Greek Fire<br />

brennt heiß, vier Stunden und länger sowie ausgesprochen<br />

formstabil. Vor allem aber entwickeln<br />

diese Briketts kaum Qualm, was auch der Nachbar<br />

zu schätzen weiß. Erhältlich ist die 10-kg-Packung<br />

um € 19,90 in den Konrath Gartenfachmärkten in<br />

Neunkirchen und Leobersdorf.<br />

AUF DIE TUBE<br />

Senf-Liebhaber, aufgepasst: Haas präsentiert eine<br />

neue Geschmacksrichtung im Rahmen seines Tuben-Sortiments.<br />

„Haas American Senf“ ist ein milder,<br />

gelber Gewürzsenf nach amerikanischer Rezeptur.<br />

Der Spezialsenf passt insbesondere ideal zu amerikanischen<br />

Klassikern wie Hot Dogs und Burgern und<br />

eignet sich darüber hinaus bestens zum Verfeinern<br />

von Saucen und Marinaden.<br />

NEUES LAGERFEUER<br />

Weber hat seinen „Fireplace“ komplett<br />

neu erfunden. Ein emaillierter<br />

Deckel samt praktischem Deckelhalter<br />

schließt bei Bedarf luftdicht<br />

ab, so kann das Feuer ganz einfach<br />

erstickt werden. Ein Hitzeschild<br />

mindert die Wärmeabstrahlung<br />

nach unten und auch der Deckelgriff<br />

hat nun einen Hitzeschutz. Stabile, verzinkte Streben<br />

sorgen auch auf unebenem Boden für Standfestigkeit, die<br />

Mehrfach-Emaillierung hält auch den hohen Temperaturen<br />

eines Holzfeuers dauerhaft stand. Der Fireplace sorgt<br />

damit nicht nur für Lagerfeueratmosphäre und wohlige<br />

Wärme an kühlen Abenden, sondern ist auch für Grillrezepte<br />

wie Stockbrot und Steckerlfi sch das richtige Gerät.<br />

62


neu am markt<br />

HOLZNOTE<br />

Für die sogenannten „Wood Wraps“<br />

eignen sich die „Wooden Barbecue<br />

Papers“ von Axtschlag.<br />

Die ätherischen Öle der dünnen<br />

Holzblätter – wahlweise in den<br />

Sorten Rotzeder, Erle oder Kirsche<br />

erhältlich – verleihen dem Gargut eine<br />

individuelle Geschmacksnote. Vor dem <strong>Grillen</strong><br />

müssen sie etwa 20 Minuten in Wasser eingelegt werden,<br />

wobei man dieses auch durch die Zugabe von etwas Saft,<br />

Wein oder Hochprozentigem veredeln kann. Die Axtschlag<br />

Wooden Barbecue Papers, die man u. a. auf www.grillfuerst.<br />

de ab € 8,– bestellen kann, sind für alle Arten von Grillern<br />

und auch für den Backofen geeignet.<br />

KINDER, KINDER<br />

Auch die Kids dürfen zu Weihnachten und<br />

Silvester die Korken knallen lassen. Perfekt<br />

dafür geeignet sind zum Beispiel die „Hello<br />

Kitty“-Kindersekte, die in den Geschmacksrichtungen<br />

„Apple Peach“ und „Berry Mix“<br />

erhältlich sind. Natürlich ähneln sie nur<br />

äußerlich dem beliebten Festtags-Sprudel,<br />

Alkohol ist hier mit Gewissheit nicht drin.<br />

PIZZA AUSTRALICA<br />

Die „Amalfi “-Serie des australischen<br />

Herstellers „Mediterranean Woodfi red<br />

Ovens“, der uns auf der diesjährigen<br />

Spoga in Köln begegnet ist, macht<br />

Holzöfen mobil. Denn die hochwertig<br />

schamottierten Öfen stehen auf einem<br />

soliden Metallgestell und sind so – 5<br />

bis 6 starke Männer vorausgesetzt –<br />

einfach zu übersiedeln, haben aber<br />

trotzdem alle Qualitäten eines gemauerten<br />

Exemplars: Durch eine spezielle<br />

Keramikfaser isoliert, verbraucht ein<br />

„Amalfi “ relativ wenig Holz, denn die<br />

Glut im Inneren des Ofens bleibt lange erhalten – das Äußere der<br />

Steinkuppel kann dabei jederzeit sorglos berührt werden.<br />

Mit solch einem Steinbackofen wird die Pizza in Minutenschnelle<br />

knusprig, und auch für das Backen von Brot und anderem<br />

Gebäck ist er einfach ideal. Aber auch Schmorgerichte sowie<br />

ein echtes „Bistecca fi orentina“ gelingen damit besonders<br />

authentisch. Der wetterfeste Steinofen kann als fertig zusammengebaute<br />

Variante geliefert werden, für handwerklich<br />

Begabte gibt es aber auch ein Do-It-Yourself-Kit, das alle<br />

Bauteile sowie eine genaue Anleitung auf DVD enthält.<br />

Bezugsquelle: www.pizzaoven-amalfi .de, Preis: ab € 1.200,–


neu am markt<br />

QUALMFREI<br />

Unter dem Namen „Zero Smoke“ hat<br />

Rösle ein Anzündsystem auf dem<br />

Markt, das Holzkohle und Kohlebriketts<br />

vollkommen qualmfrei zur Weißglut<br />

bringt. Kernstück des Systems ist<br />

eine Anzündpaste im Tiegel, die auf<br />

einer Edelstahlhalterung unter den befüllten<br />

Anzündkamin gestellt wird. Dieser<br />

Anzündkamin verfügt über einen<br />

großen Kunststoffgriff mit Hitzeschild,<br />

einen Funkenschutz am Rand sowie<br />

einen Haltebügel. Alle Metallkomponenten sind aus Edelstahl<br />

und damit weitgehend vor Korrosion geschützt. Eine weitere<br />

Komponente des Systems sind die Zero Smoke-Briketts aus<br />

mineralischer Herkunft.<br />

VERSCHÖNT<br />

Nachdem das Auge ja bekanntlich mitgrillt, hat Napoleon seinem<br />

„Prestige P500“ eine noch ansprechendere Optik verpasst. Das<br />

Gerät ist ab 2015 auch mit sattblauem Grilldeckel erhältlich –<br />

ideal für alle trendbewussten Grillmeister. Beim schicken Design<br />

kommt aber auch die Technik nicht zu kurz: Mit vier Edelstahlbrennern,<br />

einem Infrarot-Heckbrenner, einer „Sizzle Zone“ und<br />

einem optional erhältlichen Holzkohle-/Räuchereinsatz spielt der<br />

„Prestige P500“ alle Stückerln.<br />

Gut geschützt<br />

Beim <strong>Grillen</strong> geht es heiß her. Damit die Party<br />

nicht verletzungsbedingt vorzeitig beendet<br />

werden muss, empfi ehlt sich insbesondere für<br />

heikle Situationen die Verwendung entsprechender<br />

Schutzkleidung. Brandneu ist dabei der „Napoleon<br />

<strong>BBQ</strong>-Handschuh“ aus innovativen Aramidfasern, die<br />

üblicherweise in der Raumfahrttechnik eingesetzt<br />

werden. Für den optimalen Grip sorgen Silikon-<br />

Akzente auf der Oberfl äche.<br />

MOTORGRILLSPORT<br />

Für die Autofreaks unter den Grillfans präsentieren<br />

wir an dieser Stelle einen besonders<br />

originellen Hingucker: den Hot Rod Grill, dessen<br />

Grillhaube im authentischen Motor-Look Gäste<br />

und Nachbarn nicht schlecht staunen lässt. Abgesehen<br />

von<br />

dem außergewöhnlichen<br />

Design kommt<br />

das Gerät aus<br />

Aluminium-<br />

Druckguss<br />

technisch<br />

einem Standard-Gasgriller<br />

gleich, wobei<br />

der Hot Rod<br />

immerhin mit<br />

zwei individuell<br />

verstellbaren<br />

Brennerventilen<br />

ausgestattet<br />

ist, die für unterschiedliche Hitzezonen am<br />

Grill sorgen. Bezugsquelle: www.hotrodgrills.eu,<br />

Preis: € 899,–<br />

GrillZeit 3/14<br />

BOCK AUF BIER<br />

Für bierige Abwechslung unterm Weihnachtsbaum sorgen<br />

die „CulturBrauer“ aktuell mit einer „Best of Bock“-Box.<br />

Neun ausgewählte Bockbiere von neun verschiedenen<br />

Brauereien geben einen Querschnitt der ganzen Bandbreite<br />

dieser kräftigen Biersorte. In der „9x Bock“-Box<br />

enthalten sind unter anderem das „Schloss Eggenberg<br />

Urbock 23°“, „Zwettler Momentum“, „Murauer bock beat“<br />

und das „Schremser Weihnachtsbräu“.<br />

GRILLKUNST<br />

Wer seinem Steak ein<br />

besonders originelles<br />

Branding geben möchte,<br />

kann dies auf den kreativ<br />

gestalteten Rosten aus<br />

rostfreiem V4A-Edelstahl<br />

tun, die es bei www.<br />

mcmdesign.at von der<br />

Stange, aber auch als maßgeschneiderte Einzellösung gibt.<br />

Und zwar passend für die unterschiedlichen Weber-Geräte<br />

– vom Kugelgrill bis zum Gasboliden und entweder 3 oder 5<br />

mm stark. Die Motive der lasergeschnittenen Roste reichen<br />

von polynesischen Masken über Maya-Kalender bis hin zu<br />

Totenköpfen, die Tarife beginnen bei € 150,–.<br />

64


Feuerkraft<br />

Das neue Weber Feuerzeug im kompakten<br />

Edelstahlgehäuse ist nicht nur ausgesprochen<br />

tischfein, sondern auch sehr funktionell. Seine<br />

blaue, lanzenförmige Stichfl amme lässt sich sehr<br />

gut dosieren und erreicht auch bei Wind und Wetter<br />

genau ihr Ziel. Sogar zum Karamellisieren des Zuckers<br />

einer Crema catalana kann man dieses handliche<br />

Gerät einsetzen, wie wir in unserem Praxistest<br />

(ab Seite 50) herausgefunden haben.<br />

GUTBURGERLICH<br />

Burger werden auch hierzulande<br />

immer beliebter und<br />

dürfen demzufolge eigentlich<br />

auf keiner Grillage mehr fehlen.<br />

Besonders einfach und<br />

sauber geht das Formen der Laberln mit einer entsprechenden<br />

Presse vonstatten, wie etwa dem neuen „3-in-1 Burger-Press-Kit“<br />

von Napoleon. Besonders praktisch: Mit dem nützlichen Accessoire<br />

können klassische Burger ebenso wie Mini-Burger und sogar<br />

gefüllte Burger im Handumdrehen geformt werden.<br />

SITUATIONSELASTISCH<br />

Der Edelstahlgrill „Ibiza“ des<br />

deutschen Herstellers Haape<br />

versucht möglichst viele Grillgeräte-Tugenden<br />

unter eine<br />

Abdeckhaube zu bekommen.<br />

So ist er höhenverstellbar,<br />

sodass man sogar im Sitzen<br />

grillen kann, wenn das Stehvermögen<br />

schwindet. Aber<br />

auch der Grillrost ist zu verstellen,<br />

sodass der Abstand<br />

zur Kohlewanne der jeweiligen<br />

Grillsituation angepasst<br />

werden kann. Durch eine<br />

verstellbare Schublade kann<br />

die Luftzufuhr und damit<br />

die Temperatur eingestellt<br />

werden, zudem gibt es eine<br />

seitliche verstellbare Kohleunterteilung,<br />

um direkte sowie indirekte Zonen schaffen zu<br />

können. Mit weiteren Anbauteilen lässt sich der Basis-Grill<br />

(€ 299,–) nach Belieben pimpen. Sehr sinnvoll ist beispielsweise<br />

der „Profi -Grillrost“ in Edelstahl um € 49,–, denn<br />

das Original ist nicht wirklich solide. Und auch ohne die<br />

Abdeckhaube (um € 69,–) wird man kaum auskommen.<br />

Bezugsquelle: www.haape-grills.de<br />

HITZEWÄCHTER<br />

Auf der Spoga in Köln haben wir ein wirklich praktisches<br />

Teil entdeckt! Der „<strong>BBQ</strong> Guru PartyQ“ ist ein batteriebetriebener<br />

Temperaturregler, der mittels Adapter an<br />

jedem beliebigen Griller oder Smoker befestigt werden<br />

kann. Nach Eingabe der gewünschten Zieltemperatur<br />

misst das Gerät in regelmäßigen Abständen jene im<br />

Garraum und steuert sie mithilfe des eingebauten Lüfters,<br />

der für die nötige Luftzirkulation im geschlossenen<br />

Grillgerät sorgt. Vor allem für <strong>BBQ</strong> ist dieser Helfer ideal,<br />

bei dem das Grillgut stundenlang kontrolliert gegart<br />

wird. Zu beziehen ist der „<strong>BBQ</strong> Guru PartyQ“ um<br />

€ 150,– unter www.bbqguru.eu.<br />

Kraut & Rüben<br />

Der Eferdinger Gemüse-Spezialist<br />

Efko lanciert aktuell frische Salat-<br />

Klassiker. Die „efko Frischeküche“<br />

punktet dabei gleich mit mehreren<br />

Argumenten: So stammt das<br />

Gemüse für die drei Salatsorten<br />

„Kraut“, „Kartoffel“ und „Rote<br />

Rüben“ von Bauern aus der Eferdinger<br />

Region und zeichnet sich<br />

durch eine Extraportion Frische im<br />

Auftritt und im Geschmack aus.<br />

Und im kleinen 250g-Beutel sind<br />

die „Frischeküche-Salate“ auch<br />

perfekt für kleinere Haushalte und<br />

Singles geeignet.<br />

SENKRECHTSTART<br />

Eine weitere Neuheit im Sortiment<br />

von B&T ist der Anzündkamin „Safe<br />

Starter“. Er ist grundsätzlich so aufgebaut<br />

wie ein üblicher Anzündkamin,<br />

hat jedoch als Besonderheit einen<br />

klappbaren Kaminboden. Dieser kann<br />

mit einem Hebel am Haltegriff nach<br />

unten geöffnet werden und die glühenden<br />

Kohlen oder Briketts fallen so<br />

ohne lästigen Funkenfl ug direkt an die<br />

gewünschte Stelle im Grillgerät.<br />

GrillZeit 3/14<br />

65


neu am markt<br />

GrillZeit 3/14<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Felix ergänzt sein Ketchup-Sortiment um die<br />

Variante „Tomaten Ketchup bio“, die mit weniger<br />

Zucker und weniger Salz sowie in Bio-<br />

Qualität überzeugt. Hochwertige Bio-Zutaten<br />

sorgen dabei für viel Geschmack trotz reduzierten<br />

Zucker- und Salzanteilen.<br />

HEAVY DUTY<br />

Die professionellen und<br />

unglaublich massiven <strong>BBQ</strong>-<br />

Geräte des amerikanischen<br />

Herstellers Meadow Creek<br />

sind einerseits für den Einsatz<br />

in der Gastronomie gedacht,<br />

genauso aber für begeisterte<br />

Hobby-Pitmaster, für die es<br />

auch Geräte im Privatformat<br />

gibt. So ist etwa der „PR36<br />

<strong>BBQ</strong>“ ein wandlungsfähiger<br />

Alleskönner um rund<br />

€ 1.000,-, der eine breite<br />

Einsatzpalette abdeckt.<br />

Angefangen vom direkten <strong>Grillen</strong> von Steaks über die indirekte<br />

Variante für größere Fleischteile – Stichwort Spanferkel – bis<br />

hin zum Smoken. Wer sich jedoch auf Letzteres spezialisieren<br />

will – und das ist ja auch das Spezialgebiet von Meadow<br />

Creek –, für den ist vielleicht doch der kompakte TS60 um<br />

€ 3.400,– das Richtige, oder gar der BX50 – ein 300 kg<br />

schwerer, aber mobiler Boxsmoker auf Gummirädern um<br />

€ 2.900,–, der auf vier großen Einschubrosten bis zu<br />

8 Schweinsschultern auf einmal schluckt und für 8 Stunden<br />

<strong>BBQ</strong> nur ganze 10 Kilogramm Holzkohle braucht. Bezugsquelle:<br />

www.palm-bbq.de<br />

KÜCHENHILFE<br />

Anspruchsvollen Hobbyköchen<br />

steht mit der neuen „Turmix<br />

CX 950“ ab sofort eine Küchenmaschine<br />

mit höchster<br />

Verarbeitungsqualität und<br />

zahlreichen praktischen<br />

Funktionen zur Verfügung.<br />

So ist das Gerät mit einem<br />

präzisen und leisen Planetargetriebe<br />

ausgestattet.<br />

Um ein optimales Ergebnis beim Schlagen, Rühren und<br />

Kneten zu erzielen, operieren die Rührbesen bzw. Knethaken<br />

dicht am Schüsselrand, wobei 12 verschiedene<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten eingestellt werden können.<br />

Insbesondere wenn es in der Küche hektisch zugeht,<br />

ist der LCD-Timer von Vorteil: Er zeigt nicht nur Laufzeit<br />

bzw. Restlaufzeit an, sondern stoppt das Gerät auch<br />

automatisch, sobald die eingestellte Zeit abgelaufen ist.<br />

Erhältlich ist die „Turmix CX 950“ im Elektro- und Möbelfachhandel<br />

– gesehen um € 499,99.<br />

RÄUCHERKAMMER<br />

Diese Räuchereinheit mit verkürztem<br />

Edelstahlrost ist für Genesis der<br />

300er Serie ab 2011 gedacht,<br />

analog gibt es das praktische<br />

Zubehör aber auch für ältere Modelle.<br />

Damit wird auch der Gasgrill<br />

zur Räucherkammer, denn die Box<br />

ist damit nahe genug am Brenner<br />

platziert, um ordentlich Rauch zu entwickeln. Der Edelstahl des<br />

verkürzten Rostes wiederum ist ideal als indirekte Zone, auf der<br />

das Grillgut geräuchert wird, ohne zu stark von unten zu garen.<br />

GASTRONAUT<br />

Für besonders ambitionierte Grillmeister und vor allem für<br />

Gastronomen hat B&T auf der Spoga den Profi -Edelstahl-<br />

Grill „IndoorChef“ vorgestellt. Das Außergewöhnliche an<br />

diesem Gerät ist seine patentierte doppelwandige Grillhaube,<br />

die den beim <strong>Grillen</strong> entstehenden Rauch einsaugt<br />

und direkt in die Filterkammer leitet, wo die Luft durch<br />

mehrere aufeinander abgestimmte Filterstufen gereinigt<br />

und schließlich durch einen Aktivkohlefi lter sauber nach<br />

unten abgegeben wird. Die Umgebungsluft soll dadurch<br />

absolut rauch- und geruchsfrei bleiben.<br />

Der Grill kann wahlweise mit Holzkohle, Gas oder elektrisch<br />

betrieben werden. Beim größeren Modell mit einer<br />

Grillfl äche von 120 x 53 cm um schlappe € 16.660,- für<br />

die Basisversion ist durch das innovative Wechselsystem<br />

der Grill-Schubladen sogar eine Kombination der verschiedenen<br />

Befeuerungen möglich. Es gibt Holzkohleschubladen<br />

für das urige <strong>Grillen</strong>, aber auch Gasschubladen mit<br />

Edelstahlrohrbrennern und<br />

Hochleistungsbrennern<br />

sowie ein System mit<br />

Infrarotbrennern. Auf<br />

Wunsch sorgt<br />

eine Elektrohochleistungsschublade<br />

für doppelte Power.<br />

Bezugsquelle: www.<br />

indoor-grillen.de<br />

SCHOTENVERGABE<br />

Für die neue, feurig rote Chilipaste aus dem<br />

Hause Fink werden ausschließlich Schoten der<br />

Sorte „aji cristal“ mit leicht süßer, frischer Note<br />

verarbeitet, deren Schärfe nicht unbedingt<br />

Schweißausbrüche hervorruft, sondern bei Kennern<br />

als angenehm und besonders aromatisch<br />

gilt. Bettina und Hans Peter Fink verarbeiten in<br />

Walkersdorf seit über zehn Jahren frisches Obst<br />

und Gemüse nach traditionellen, oft in Vergessenheit<br />

geratenen Rezepten zu besonderen steirischen Delikatessen.<br />

Eingelegt wird ausschließlich in Handarbeit und frei von<br />

jeglichen künstlichen Konservierungs-, Aroma- und Farbstoffen.<br />

Zu beziehen sind die Spezialitäten unter www.fi nks-haberl.at.<br />

66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!