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GRILLZEIT 2010 3 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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| besser grillen |<br />

Kohle. Im Unterschied zum Standardrost<br />

hat dieser jedoch noch ein runde<br />

Ausnehmung in der Mitte, für die es<br />

vier Möglichkeiten der Nutzung gibt:<br />

mit einem porzellanemaillierten, massiven<br />

Gussrost namens „Sear Grate“,<br />

einer Gusseisen-Pfanne, einem Gusseisen-Wok<br />

oder einem einfachen Rosteinsatz.<br />

Die Einsätze sind auch im Set mit<br />

dem Rost erhältlich, lediglich den Wokeinsatz<br />

gibt´s nur solo. Wir haben natürlich<br />

alle ausprobiert.<br />

Sear Grate. Dieser Gussrost muss so<br />

eingelegt werden, dass seine Haltezinken<br />

genau parallel mit den Stäben des<br />

Chromrostes verlaufen, sonst passt er<br />

nicht richtig. Also schon vor dem Anheizen<br />

ausprobieren, später ist es dafür definitiv<br />

zu heiß. Bei Pfanne und Wok ist<br />

dies hingegen egal, denn diese sitzen<br />

immer. Als Kohle empfehlen sich wegen<br />

ihrer guten Hitzeentwicklung Grillbri-<br />

SEAR GRILLING<br />

Das englische Wort „to sear“ bedeutet „sengen“ bzw. „scharf anbraten“.<br />

Nämlich das Fleisch, dessen Oberfläche mittels „Maillard-Reaktion“ in<br />

kürzester Zeit versiegelt wird. Bei diesem Karamellisationsprozess<br />

werden die Aminosäuren und Kohlenhydratmoleküle des Grillguts<br />

durch hohe Hitze in sehr kurzer Zeit umgewandelt und sorgen so für<br />

das hübsche Grillmuster auf dem Fleisch. Und vor allem für wunderbare<br />

Röstaromen, die in der Pfanne so nicht gelingen. Der Saft des Fleisches<br />

bleibt eingeschlossen und nach dem „Searing“ wird das Grillgut bei<br />

geringerer Temperatur – also auf dem Rost am Rand – schonend<br />

fertig gegart.<br />

Es sind vor allem die gute Wärmespeicherfähigkeit<br />

von Gusseisen<br />

und die massive, breite Auflagefläche<br />

eines schweren Rostes, die<br />

diesen Effekt ermöglichen. Aus diesem<br />

Grund muss der Grill für´s Sear<br />

Grilling auch entsprechend vorgeheizt<br />

werden.<br />

Im Pfanneneinsatz gelingen unvergleichlich knusprige<br />

Spiegeleier.<br />

Um den Wok so heiß zu bekommen, sollte man ihn<br />

direkt auf die Glut setzen.<br />

ketts, die außerdem<br />

auch eine lange<br />

Brenndauer haben.<br />

Denn der Clou am<br />

Sear <strong>Grillen</strong> ist nun<br />

einmal die hohe Temperatur,<br />

die das Gusseisen<br />

erreichen sollte.<br />

Wir haben die vorgeglühten<br />

Briketts (ein<br />

Anzündkamin empfiehlt<br />

sich auch hier<br />

unbedingt) auf dem<br />

Kohlerost so platziert,<br />

dass der Guss gleichmäßig<br />

erhitzt wurde,<br />

der Außenrost jedoch<br />

nur indirekte Hitze abbekam.<br />

Die diagonal verlaufenden<br />

Stäbe des Sear<br />

Grates sorgen von<br />

Haus aus für ein hübsches<br />

Grillmuster, wer<br />

dies etwas dichter<br />

haben will, sollte das<br />

Grillgut nach zwei<br />

Minuten um einen<br />

Zentimeter „parallel<br />

verschieben“. Am<br />

schöns ten wurde<br />

dabei (wie immer) die erste Seite.<br />

Unser Testkandidat, ein T-Bone mit etwa<br />

3,5cm Stärke, hatte nach 6 Minuten (3<br />

auf jeder Seite) außen genug<br />

karamellisiert und war ein Fall für den<br />

indirekten Grill, um dort die ideale Garstufe<br />

zu erreichen. Ein normales Steak<br />

oder Kotelett verträgt natürlich nur<br />

etwa 2 Minuten „searing“ pro Seite.<br />

Pfanne und Wok. Während die<br />

Pfanne mit der oben beschriebenen<br />

Kohleplatzierung ebenfalls perfekt bedient<br />

war und wirklich knusprige Spiegeleier<br />

im Western-Style produzierte,<br />

wollte der Wok mehr Hitze an seinem<br />

Scheitelpunkt. Hier empfiehlt es sich,<br />

die Kohle pyramidal aufzuschichten und<br />

den Wok mit dem Boden regelrecht auf<br />

die Glut draufzusetzen. Haben Sie vor,<br />

mehrere Einsätze hintereinander zu verwenden,<br />

sollten Sie mit dem Wok zuerst<br />

beginnen, weil da die Glut noch die<br />

meiste Hitze abgibt.<br />

Unser Fazit: Eine ausgesprochen sinnvolle<br />

Investition, um die Möglichkeiten<br />

seines Kugelgrillers zu „pimpen“. Wer<br />

diesen ohnehin neu anschaffen will,<br />

sollte über das <strong>BBQ</strong>-System als Grundausstattung<br />

nachdenken.<br />

GrillZeit 3/10<br />

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