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Ehe & Familie<br />

Christliche Familien im Aufbruch<br />

Noch nie hat die Kirche so Tiefes über die Familie verkündet wie durch Papst Johannes Paul II.<br />

Sein Einsatz trägt heute Früchte und ermutigt viele christliche Familien aufzubrechen, nicht<br />

nur in Österreich.<br />

Christof Gaspari, vision2000<br />

Ihr setzt Euch seit vielen vielen Jahren für<br />

einen Aufbruch der Familien in Österreich<br />

ein. Wie seid Ihr zu diesem Engagement<br />

gekommen?<br />

Robert Schmalzbauer: Wir leben<br />

in einer tollen Phase der Ge schichte,<br />

denn wir haben einen Papst Johannes<br />

Paul II. erlebt. Er hat etwas eingeleitet,<br />

wovon wir jetzt profitieren: Wenn man<br />

sich ansieht, was er geschrieben und<br />

gesagt hat, erkennt man, es gibt eine<br />

neue Gnade für Ehe und Fami lie in<br />

unserer Kirche. Man denke an seine<br />

Katechesen zur Theolo gie des Leibes,<br />

an seinen Brief an die Familien. Als wir<br />

1995 gehei ratet haben, verstanden wir<br />

- wie viele andere auch - nicht so recht,<br />

was Ehe und Familie sind. Die Größe<br />

und Schönheit dieser Berufung ist uns<br />

erst nach drei Jahren Ehe aufgestrahlt.<br />

Wir waren da mals sehr aktiv in der<br />

Charismati schen Erneuerung und haben<br />

ei niges an Aufbrüchen durch die<br />

neuen Gemeinschaften in Öster reich<br />

miterlebt und waren da durch sehr beschenkt<br />

worden, vor allem durch die<br />

persönliche Be ziehung zu Jesus. Aber<br />

was Ehe und Familie betrifft, das wurde<br />

nicht als besondere Berufung ge sehen.<br />

Im dritten Ehejahr sind wir dann nach<br />

Frankreich gegangen und haben dort<br />

bei der Gemein schaft „Le Verbe de<br />

Vie“ eine für uns überwältigende neue<br />

Erfah rung gemacht. Dort haben wir am<br />

Gemeinschaftsleben teilgenom men,<br />

aber in einem eigenen Wohnbereich<br />

gelebt. Wir hatten damals schon zwei<br />

Kinder.<br />

Michaela Schmalzbauer: An einem<br />

Einkehrwochenende bin ich zu spät zum<br />

Essen gekommen und der Platz neben<br />

Robert war schon besetzt. Dort saß eine<br />

Or densfrau. Als ich mich anderswo hin<br />

setzen wollte, ist diese aufge standen,<br />

um den Platz neben Robert freizumachen.<br />

Mir war das unangenehm und ich<br />

habe ab gewinkt. Sie aber hat darauf bestanden<br />

und die Hausverantwortliche<br />

stellte klar: „Der Platz neben Robert<br />

gehört dir.“ Eigentlich ei ne Kleinigkeit.<br />

Aber sie hat uns et was bewusst gemacht,<br />

was wir dann auch bei einem<br />

Familienwochenende erlebt haben,<br />

nämlich als die gottgeweihten<br />

Mitglieder der Gemeinschaft uns als<br />

Familie mit Hingabe gedient haben:<br />

dass wir allein durch unser „Sein als<br />

Familie“ wertvoll sind - und nicht nur<br />

durch das, was wir tun. Da mals haben<br />

wir erkannt, wie wert voll unsere<br />

Berufung zur Familie ist.<br />

Habt Ihr diese Einsicht dann nach Österreich<br />

„importiert“?<br />

Robert: Uns war wichtig, diese<br />

Erfahrung weiterzugeben, eine<br />

Wahrheit, die von Gott kommt: dass die<br />

Familie für unsere Zeit ei ne ganz große<br />

Bedeutung hat. So hat auch Johannes<br />

Paul II. gesagt, dass der Weg der Kirche<br />

über die Familie führe. Die Familie ist<br />

das Herz der Neuevangelisation. Als<br />

wir wieder in Österreich waren, haben<br />

wir 2001 unsere ersten Schritte mit<br />

Veranstaltungen für Familien gemacht<br />

und versucht, hier umzusetzen, was<br />

wir in Frankreich erlebt hatten: den Familien<br />

geistliche Nahrung zu ver mitteln<br />

- und zu dienen. Wir ha ben also nicht<br />

Einkehrtage für Männer oder Frauen<br />

veranstaltet. Das geht noch relativ einfach.<br />

Uns ist es um die ganze Familie<br />

gegangen. Familien, insbesonde re<br />

mit kleinen Kindern, als Fami lien zu<br />

<strong>LEBE</strong> <strong>126</strong>/2016<br />

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