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LEBE_126

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Bischofswort<br />

„Ein aufrichtiger Dank gilt<br />

den vielen Menschen die<br />

sich für das Leben einsetzen”<br />

Bischof Dr. Ivo Muser<br />

„Die Barmherzigkeit<br />

lässt das Leben aufblühen”<br />

Gedanken zum Tag des Lebens, von Bischof Dr. Ivo Muser<br />

Der „Tag des Lebens“, den die<br />

italienische Kirche jedes Jahr<br />

am ersten Sonntag im Februar<br />

begeht, steht 2016 unter dem Leitwort:<br />

„Die Barmherzigkeit lässt das Leben<br />

aufblühen“. An diesem Tag sind wir in<br />

besonderer Weise eingeladen, für das<br />

Wunder des Lebens zu danken, indem<br />

wir unsere Freude über das Leben ausdrücken<br />

und unsere Verantwortung für<br />

das Leben erneuern. Dieser Tag will uns<br />

daran erinnern, dass das Leben in all<br />

seinen Formen unsere Aufmerksamkeit<br />

und unsere Ehrfurcht verdient. Und<br />

vor allem will uns dieser Tag für den<br />

Glauben gewinnen, dass das Leben des<br />

Menschen heilig ist und immer mit Gott<br />

selber zu tun hat.<br />

Glaube ist Bekenntnis zum Leben.<br />

Christinnen und Christen glauben an<br />

Gott, den Schöpfer. Deswegen hat<br />

das Leben, vor allem das menschliche<br />

Leben, immer mit Gott selber zu tun. An<br />

Weihnachten feiern wir den „Geburtstag<br />

des Lebens“, an Ostern verkünden<br />

wir den Sieg des Lebens über den<br />

Tod; in jeder Eucharistiefeier verkünden<br />

und feiern wir die Lebenshingabe<br />

Jesu. Sein Tod schenkt uns Leben und<br />

Auferstehung.<br />

Dass das menschliche Leben heilig<br />

und damit unantastbar ist, von der<br />

Empfängnis bis zum Tod, ist eine innere<br />

Konsequenz des biblischen Gottes- und<br />

Menschenverständnisses. Das Leben in<br />

all seinen Formen verdient Ehrfurcht,<br />

Dankbarkeit, Staunen, Aufmerksamkeit,<br />

die Haltung, dass wir nicht alles tun dürfen,<br />

was wir tun können.<br />

In der Einstellung zur Schöpfung, zu<br />

allen Formen des Lebens, und vor allem<br />

im Umgang mit dem menschlichen<br />

Leben, entscheidet sich der Glaube an<br />

Gott selber. Leben darf nicht gegeneinander<br />

ausgespielt werden. Es ist<br />

gefährlich, Einteilungen zuzulassen und<br />

anzuwenden: ungeboren / geboren;<br />

gesund / krank; behindert / normal;<br />

jung / alt; lebenswert / lebensunwert.<br />

Die Geschichte ist voll von mahnenden<br />

Beispielen.<br />

„Gott allein ist der Herr über Leben und<br />

Tod“ - das gilt auch heute. Hier gilt es -<br />

um des Menschen und seiner von Gott<br />

geschenkten Würde willen - klar und<br />

unzweideutig zu sein.<br />

Das „Jahr der Barmherzigkeit“ - das wir<br />

vom Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen<br />

Jungfrau und Gottesmutter<br />

Maria am 8. Dezember 2015 bis zum<br />

Christkönigsfest am 20. November<br />

2016 - feiern, ist ein ganz besonderer<br />

Anlass, um die „Heilige Pforte der<br />

Barmherzigkeit“ zu durchschreiten: Das<br />

tun wir, wenn wir mit den Menschen so<br />

umgehen, wie Gott selber es in seiner<br />

Barmherzigkeit tut.<br />

Ein aufrichtiger Dank gilt den vielen<br />

Menschen, die sich für das Leben einsetzen.<br />

Sie geben damit ein wichtiges<br />

Zeugnis christlicher Barmherzigkeit.<br />

Wer sich in den Dienst des Lebens<br />

und des Menschen stellt, entscheidet<br />

sich immer für Gott selber und für die<br />

Barmherzigkeit, die er uns schenken<br />

will.<br />

Herzliche Segenswünsche!<br />

Ivo Muser, Bischof<br />

<strong>LEBE</strong> <strong>126</strong>/2016<br />

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