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Griaß di'-Magazin Sommer 2019

Das Magazin für Kempten und den Altlandkreis

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Alpaka-Wanderung 11<br />

Eltern sind. Seit neun Jahren betreibt Franz gemeinsam mit<br />

seiner Frau Karin nun schon den Alpaka-Hof am südöstlichen<br />

Ortsrand von Pfronten. Auf seinen Südamerika-Reisen<br />

lernte er Lamas und Alpakas kennen. Schon damals<br />

bewunderte er ihren Anmut, die Neugierde und Wachsamkeit<br />

ebenso wie die Ruhe, die sie ausstrahlen. Einige Jahre<br />

später fiel dann der Entschluss, selbst Alpakas züchten<br />

zu wollen. 15 Stuten, 14 Hengste und vier Fohlen leben<br />

heute auf dem Hof der Trenkles. Die 33 Tiere leben in Ställen<br />

und haben das ganze Jahr über die Möglichkeit, in<br />

Gehegen oder Wildzäunen nach draußen zu gehen. „Stabile<br />

Freigehege sind in der Alpaka-Haltung das A und O“,<br />

erklärt Franz. „Da könnte man theoretisch auch mal ein paar<br />

Tage in Urlaub fahren.“ Franz erklärt uns auch, dass Alpakas<br />

sehr farbenprächtige Tiere sind. Die Palette reicht von weiß<br />

über schwarz bis hin zu beige, grau und hellbraun. „Insgesamt<br />

gibt es 24 Fellfarben“, so Franz. Nachdem uns der 71-Jährige<br />

wissenswertes über die Tiere erklärt hat, brechen wir zu unserer<br />

Wanderung auf – wir haben uns einem Kindergeburtstag angeschlossen.<br />

Während der Tour sind wir quasi allein unter Männern,<br />

denn die Wanderungen werden ausschließlich mit Hengsten<br />

gemacht. So gehe ich mit Enrico, dem Anführer, voraus und<br />

Maricci bildet mit dem etwas gemütlicheren Rami das Schlusslicht.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein wandern wir über ein Wiesengelände<br />

im südlichen Pfrontener-Tal, mit dem perfekten Blick auf Breitenberg<br />

und Falkenstein. Während der Wanderung erzählt uns Franz jede Menge witzige<br />

Anekdoten: „Einmal hat ein Spaziergänger sein Alpaka losgelassen, weil es ihm<br />

großflächig auf seine Brille gespuckt hat.“ Denn wie alle Kamelarten, spucken<br />

auch Alpakas, wenn sie sich bedroht oder<br />

unwohl fühlen. „Schau Enrico besser nicht<br />

direkt von vorne an“, warnt Franz „Denn<br />

wenn er denkt, du schaust blöd, kann<br />

es schon mal passieren, dass er spuckt.“<br />

Wirklich sehr beruhigend … Doch Enrico<br />

und ich verstehen uns prächtig. Gemütlich<br />

schlendern wir an Bächen und Wiesen<br />

vorbei und ich merke, wie beruhigend die<br />

Wanderung mit dem Tier ist. Neben Touristen<br />

und Einheimischen wandern auch<br />

Kliniken mit ihren Patienten regelmäßig<br />

mit den Alpakas, weil<br />

sie so ein beruhigendes<br />

Wesen an sich haben.<br />

Text und Bilder: Julia Dopfer<br />

Nachdem wir über den Rundweg wieder zurück am Trenkle-Hof<br />

sind, schenkt uns Franz zum Abschied noch eine Kiste getrockneten<br />

Alpaka-Kot. „Das ist der perfekte Dünger für eure Pflanzen“,<br />

sagt er. Auch ein kleines Alpaka in Form eines Schlüsselanhängers<br />

dürfen wir als Andenken mit nachhause nehmen.<br />

Wehmütig fahren wir vom Hof und lassen die kuscheligen<br />

Begleiter zurück … Enrico und Rami hätten sich in unserem<br />

Büro ganz bestimmt auch wohlgefühlt …

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