Ggbg Heft 1_2019_Ostern
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auch den Aufriss jener Mauern, in die<br />
Leichen‐Nischen [loculi, Schubgräber]<br />
eingelassen sind. Wir wissen daher, dass<br />
die östliche Mauer in drei Etagen insgesamt<br />
zwölf Nischen aufweist; neun davon<br />
sind die Grabstätten von Äbten und<br />
Konventualen des Benediktinerklosters<br />
St. Georgenberg. Die westliche Mauer<br />
zählt ebenfalls drei Etagen, birgt aber<br />
nur neun Nischen, von denen sieben<br />
als Grabstätten zu werten sind.<br />
Bei den mit Buchstaben gekennzeichneten<br />
Nischen handelt es sich um solche<br />
ohne Leichname oder um Nischen<br />
mit Leichnamen unbenannter Personen.<br />
Die mit Ziffern bezeichneten Nischen<br />
bergen die Leichenreste folgender<br />
Personen:<br />
1: P. Ägidius Clas († 2. Feber 1691),<br />
2: P. Anselm Schluderpacher († 24.<br />
September 1685),<br />
3: Br. Mathias Selos († 13. April<br />
1691),<br />
4: P. Augustin Aspacher († 6. März<br />
1778),<br />
5: Abt Gothard Ziegler († 24. März<br />
1686),<br />
6: P. Maurus Schabl († 19. April<br />
1695),<br />
7: P. Joannes Rotmair († 1771),<br />
8: P. Georg Eyperger († 1. Mai 1704),<br />
9: Abt Alphons Schabl († 20. Mai<br />
1704),<br />
10: P. Georg Kolb († 3. Oktober 1692),<br />
11: Br. Edmund Kastner († 8. September<br />
1689),<br />
12: P. Benedikt Eberl († 1788),<br />
13: P. Roman Molitor († 30. November<br />
1655),<br />
14: P. Placidus Hönigler († 20. Feber<br />
1685),<br />
15: Br. Vital Wagner († 25. Mai 1739),<br />
16: P. Placidus Eiperger († 1. Juli 1743).<br />
In einem Nachsatz merkt P. Augustin<br />
Scherer an, dass sich in der Gruft<br />
noch weitere Leichname fanden: ,An<br />
der südlichen Mauer lag noch ein Sarg<br />
auf dem Boden; es mögen wohl 2 Särge<br />
gewesen sein, weil noch zerstreute Bretter<br />
herumlagen und zu viele Gebeine,<br />
namentlich 2 Schädel sich vorfanden.<br />
Name war keiner dabei.’<br />
Die im Jahr 1866 eröffnete Gruft war<br />
bereits 23 Jahre zuvor anlässlich der<br />
Vorbereitungen auf die Säkularfeier<br />
im Jahr 1845 geöffnet worden. Im Stiftsarchiv<br />
Fiecht findet sich dazu ein von<br />
Abt Pirmin Pockstaller angefertigtes<br />
Schreiben, in dem er von der ,kleinen<br />
Gruft in der Kirche auf St.Georgenberg<br />
gleich beim Eingange in die Kirche’ und<br />
von den 16 dort bestatteten Äbten und<br />
Konventualen spricht. Die von Abt Pirmin<br />
angeführten Namen decken sich<br />
mit den Mitteilungen Scherers.<br />
Aus dem Verlauf einzelner Nischen –<br />
insbesondere solcher in den obersten<br />
Etagen – zieht Scherer den Schluss,<br />
,daß man es hier nur mit einem Stücklein<br />
Gruft zu thun hatte’. Mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit habe sie sich früher<br />
sowohl gegen die Kirchentüre als auch<br />
gegen die Kanzel fortgesetzt und vermutlich<br />
höhere Gänge gehabt. […]<br />
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