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RE KW 18

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Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein<br />

Ein österreichischer Film über eine schwierige Familiengeschichte<br />

(RS) Paul Silberstein, abenteuerhungriger Spross einer ebenso<br />

mondänen wie geheimnisvollen Wiener Zuckerbäckerdynastie,<br />

entdeckt im Österreich der späten 1950er Jahre nicht nur die Liebe,<br />

sondern auch die Macht der Vorstellungskraft und des Humors<br />

– sowie seine außergewöhnliche Begabung zum Gestalten<br />

eigener Wirklichkeiten...<br />

Paul Silberstein, der jüngste Sohn<br />

eines zum Katholizismus konvertierten<br />

jüdischen Wiener Süßwarenfabrikanten,<br />

wächst in wohlhabenden,<br />

aber an gegenseitiger Zuneigung bitterarmen<br />

Familienverhältnissen auf. Sein<br />

Vater Roman Silberstein, ein Mann<br />

alten Schlags, gestrenger Kommerzialrat,<br />

Ritter der französischen Ehrenlegion,<br />

römischer Commendatore<br />

und Großritter vom Heiligen Grab in<br />

Jerusalem, ist ein despotischer, oft rätselhaft<br />

handelnder, exzentrischer Patriarch,<br />

der als Monarchist am Zerbrechen<br />

seiner Weltordnung während des<br />

Ersten Weltkriegs innerlich schon vor<br />

langer Zeit zerbrochen ist und nunmehr<br />

immer heftiger von den Folgen<br />

seiner Opiumsucht und den düsteren<br />

Schatten der eigenen Vergangenheit<br />

bedrängt wird.<br />

Als überzeugter Hitler-Gegner wurde<br />

er von den Nationalsozialisten<br />

öffentlich gedemütigt und ins Exil getrieben.<br />

Nach seiner Rückkehr nimmt<br />

RUNDSCHAU Seite 22<br />

er unerbittlich Rache an jenen, die ihn<br />

verraten haben. Doch sein gerechter<br />

Zorn ist angesichts der herrschenden<br />

Nachkriegsverhältnisse längst zum<br />

bitteren Zynismus geworden – und<br />

auch im Privatleben gelingt es ihm<br />

nicht, sein Glück zu finden. Sein<br />

jüngster Sohn Paul wagt es, sich dem<br />

patriarchalischen Diktat des Familienoberhaupts<br />

sukzessive zu widersetzen.<br />

Der Vater verbannt den Zwölfjährigen<br />

daraufhin in das jesuitische Internat<br />

Attweg. Paul entflieht dieser Welt bei<br />

jeder sich bietenden Gelegenheit mittels<br />

seiner Fantasie und träumt von<br />

romantischen Begegnungen mit dem<br />

stoppellockigen Mädchen Leonore,<br />

das er eines Tages auf einem Pony<br />

über die Wiese am Nachbargrundstück<br />

reiten sieht.<br />

Als seine extravagant schöne, aber<br />

weltfremde und oft unnahbare Mutter<br />

unerwartet im Kollegium erscheint<br />

und Paul davon unterrichtet, dass sein<br />

Vater vom Leben zum Tode gekom-<br />

Bald ist es endlich so weit: Die Vorbereitungen zur Uraufführung<br />

des Theaterstücks „Das verschworene Tal“ gehen dem<br />

Ende zu. Am Freitag, dem 24. Mai, findet um 20 Uhr die Premiere<br />

statt.<br />

Von Barbara Heiss<br />

17 Meter ist sie breit – zwei Spielbühnen,<br />

die von einer massiven<br />

Bergkulisse getrennt sind, sind<br />

Schauplatz des Theaterstücks „Das<br />

verschworene Tal“ im Theater-<br />

Stadl Stams. Als Grundlage dazu<br />

dient der historische Heimatroman<br />

„Das verschworene Tal“ von Walter<br />

Lechleitner. Der Autor ist momentan<br />

auf Lesetour durch die Bezirke<br />

Imst, Landeck und Reutte. Gebaut<br />

wurde die eindrucksvolle Bühnenkulisse<br />

von Markus Kniepeiß, der<br />

bereits am Tiroler Landestheater<br />

tätig war. Hochkarätig sind auch<br />

die sonstigen Beteiligten, die mit<br />

viel Eifer und Engagement an der<br />

Verwirklichung des Projekts arbeiten.<br />

So adaptierte beispielsweise<br />

Helmut Walch den Roman als Theaterstück,<br />

Luis Auer fungiert als Re-<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

men ist, bietet sich für den jüngsten<br />

Silberstein die Möglichkeit zur Flucht<br />

ohne Wiederkehr aus der bedrückenden<br />

Enge des Internats. Im Zuge<br />

des Begräbnisses seines Vaters, bei<br />

dem Paul seine drei skurrilen Onkel<br />

antrifft, erfährt er nach und nach von<br />

allerlei dubiosen Geheimnissen, welche<br />

die Familiengeschichte der Silbersteins<br />

umranken – und er lernt seinen<br />

Vater und dessen zum Teil abenteuerliche<br />

Biographie besser kennen und<br />

verstehen...<br />

FILMCIRCLE IM VERAN-<br />

STALTUNGSZENTRUM. Im<br />

Rahmen des Filmcircle wird „Wie ich<br />

lernte, bei mir selbst Kind zu sein“ am<br />

Freitag, dem 3. Mai um 20 Uhr im VZ<br />

Breitenwang gezeigt. Anlässlich des<br />

Jubiläums „15 Jahre Filmcircle“ wird<br />

dieser Film bei freiem Eintritt gezeigt.<br />

Paul Silberstein wiedersetzt sich dem diktatorischen Vater und wird daraufhin in<br />

ein Internat verbannt.<br />

Foto: Dor Film<br />

Die heiße Phase beginnt<br />

Uraufführung „Das verschworene Tal“ im Theater-Stadl Stams<br />

gisseur. Zudem sind 15 Schauspieler<br />

seit Wochen mit Proben und dem<br />

Auswendiglernen der Texte beschäftigt.<br />

Am Freitag, dem 24. Mai, lädt<br />

das „Kleine Bezirkstheater Stams“<br />

nun zur langersehnten Premiere.<br />

Der Kartenvorverkauf findet ab sofort,<br />

von Montag bis Samstag, von<br />

16 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer<br />

0650 5053959.<br />

Weitere Termine<br />

Samstag, 1. Juni, um 20 Uhr<br />

Sonntag, 2. Juni, um <strong>18</strong> Uhr<br />

Freitag, 7. Juni, um 20 Uhr<br />

Montag, 10. Juni, um 20 Uhr<br />

Freitag, 14. Juni, um 20 Uhr<br />

Samstag, 15. Juni, um 20 Uhr<br />

Regisseur Luis Auer, Stückschreiber Helmut Walch und Bühnenbauer Markus Kniepeiß<br />

(v.l.) arbeiten gemeinsam mit 15 Schauspielern mit Hochdruck am Theaterstück.<br />

Fotos: Kurt Zebisch<br />

Am Samstag, dem 11. Mai 2019,<br />

findet ab 14 Uhr die Samstagskultur<br />

statt. Ziel ist diesmal das Bergbauernmuseum<br />

„Huamhaus“ in Gramais.<br />

Samstagskultur im Mai<br />

Dort wird auch eine kleine Ortsführung<br />

stattfinden. Nähere Infos sind<br />

unter www.museum-reutte.at erhältlich.<br />

2./3. Mai 2019

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