RE KW 18
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Girls, girls, girls<br />
Girl´s Day: Fähigkeiten erproben, Stärken ausbauen und Potentiale fördern<br />
Ein Großteil der Mädchen wählt noch immer einen „typischen<br />
Frauenberuf“– dabei haben Mädchen vielseitige Begabungen und<br />
Interessen, auch in technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen<br />
Bereichen.<br />
Von Michaela Weber<br />
Der internationale Girl´s Day wurde<br />
initiiert, um Mädchen den Einblick<br />
in technische und handwerkliche<br />
Berufe zu gewähren und ihre<br />
Neugier für diese Berufsrichtungen<br />
zu wecken. Durch Informationen<br />
und erstes praktisches Erleben werden<br />
Mädchen motiviert, aussichtsreiche<br />
Berufe zu ergreifen, die sich ihnen<br />
bislang kaum erschlossen haben.<br />
Zwanzig Schülerinnen der NMS<br />
Untermarkt nahmen teil und<br />
schnupperten an drei verschiedenen<br />
Ausbildungsplätzen Arbeitsluft. In<br />
Reutte öffneten die Firmen Plansee/<br />
Ceratizit und Maschinenbau Multivac<br />
ihre Ausbildungsstätten für die<br />
interessierten Mädchen der dritten<br />
Klassen der Mittelschule. Auch die<br />
Bezirksforstinspektion nahm am<br />
Aktionstag teil. Fünf junge Frauen<br />
begleiteten einen Förster bei seiner<br />
Arbeit im Wald.<br />
ZERSPANUNGSTECHNIKER<br />
-IN. Mit einer Schutzbrille ausgerüstet<br />
folgten die Mädchen Vanessa<br />
Paradiso durch die Lehrwerkstatt<br />
der Firma Plansee se. Besichtigt wurden<br />
manuell und vollautomatisch<br />
gesteuerte Maschinen. An einer der<br />
Drehmaschinen wurde ein Verbindungsstück<br />
für Dartpfeile gefräst, die<br />
die Mädchen anschließend zusammenschraubten<br />
und mit nach Hause<br />
Gesucht!<br />
nehmen durften. Die Schülerinnen<br />
konnten unterschiedliche Materialien<br />
mit dem Bohrer testen. Um den<br />
Ausschuss der Werkstücke möglichst<br />
gering zu halten, sind Genauigkeit<br />
und Geschick Eigenschaften, die<br />
m(M)an(n)/Frau mitbringen sollte.<br />
Technisches Verständnis und eine Affinität<br />
zur Mathematik schaden auch<br />
nicht. Vanessa Paradiso, selbst Zerspanungstechnikerin<br />
im 3. Lehrjahr,<br />
erwähnte Teamfähigkeit als wichtige<br />
Eigenschaft und Voraussetzung.<br />
GENDERSENSIBEL. Für Mädchen<br />
werden auf diese Weise neue<br />
berufliche Perspektiven sichtbar<br />
und sie bekommen einen Eindruck<br />
davon, wie unterschiedlich Ausbildungswege<br />
und Berufskarrieren sein<br />
können. An diese Erfahrungen können<br />
die Mädchen im Berufsorientierungsprozess<br />
anknüpfen und somit<br />
ihr Berufswahlspektrum erweitern.<br />
Auf dieser Basis können Eltern und<br />
auch Lehrpersonen die Mädchen bei<br />
Entscheidungen zur Berufswahl und<br />
in der Ausbildung unterstützen.<br />
WIN-WIN-SITUATION. Für<br />
die Wirtschaft ist ein höherer Frauenanteil<br />
in technischen Berufen ein<br />
Vorteil. Auch aufgrund des Fachkräftemangels<br />
suchen viele Firmen<br />
gezielt nach Frauen in Naturwissenschaft<br />
und Technik – und zwar vom<br />
Lehrmädchen bis zur Akademikerin.<br />
Die Rückmeldungen jener Unternehmen,<br />
die Mädchen in technische Berufe<br />
integriert haben, sind durchwegs<br />
Im „Spinner“ bekamen die Werkstücke ihren letzten Schliff.<br />
positiv.<br />
Die vorgefertigten Verbindungsstücke<br />
wurden anschließend zu Dartpfeilen zusammengeschraubt.<br />
FACHARBEITERIN FORST-<br />
WIRTSCHAFT/FÖRSTERIN. Im<br />
Gegensatz zu ihren Kolleginnen, die<br />
in den Werkstätten schnupperten,<br />
stieg den Forstinteressierten eine Brise<br />
Waldluft in die Nase. Sie begleiteten<br />
einen Förster bei seiner Arbeit<br />
und durften auch selbst Hand anlegen.<br />
Zum Berufsbild der Facharbeiterin<br />
für Forstarbeit gehören die Aufforstung<br />
des Waldes, Waldpflege und<br />
die Holzernte. Sie halten sich bei<br />
ihrer Arbeit vorwiegend im Freien<br />
auf. Waldarbeit ist trotz des Einsatzes<br />
vielfältiger Hilfsmittel auch<br />
heute oft noch schwere Handarbeit.<br />
Facharbeiterinnen und Facharbeiter<br />
in der Forstwirtschaft arbeiten mit<br />
Holzerntemaschinen (z. B. Harvester),<br />
Motorsägen, Spezialschleppern<br />
und Traktoren, Seilzuganlagen sowie<br />
verschiedenen Äxten. Sie verwenden<br />
RS-Fotos: Weber<br />
unterschiedliche Keile, Schärfwerkzeuge,<br />
Packzangen und Packhaken,<br />
Schäleisen u. v. m. Umsichtiges Arbeiten<br />
bei der Holzernte ist zur Minimierung<br />
des Unfallrisikos unerlässlich.<br />
Für die Planung und Dokumentation<br />
ihrer Arbeit sind Försterinnen<br />
längst mit modernster Technik ausgestattet.<br />
Computer, Notebooks und<br />
Tablets mit entsprechender Bürosoftware<br />
werden eingesetzt. Neben dem<br />
Pflanzen von Jungbäumen und dem<br />
Schneiden von Sträuchern durften<br />
die Mädchen auch selbst einen Baum<br />
umsägen.<br />
MECHATRONIKERIN/MA-<br />
SCHINENBAUTECHNIKERIN.<br />
Der Beruf einer Mechatronikerin<br />
verbindet Elemente der MECHAnik<br />
mit Elementen der ElekTRONIK.<br />
Als Mechatronikerin baut man aus<br />
mechanischen und elektronischen<br />
Bestandteilen ganze Systeme zusam-<br />
Mitarbeiter (M/W)<br />
<strong>RE</strong>ZEPTION<br />
Alpengasthof Grüner | Matthias Grüner<br />
Tel.: 05254 2214 | info@gruener-soelden.com<br />
WWW.GRUENER-SOELDEN.COM<br />
RUNDSCHAU Seite 6<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
Das selbstgefertigte Werkstück wird die Mädchen an den Schnuppertag erinnern.<br />
2./3. Mai 2019