04.06.2019 Aufrufe

Rundbrief 84 - Amt und Ehrenamt

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

demütig leiten ...<br />

Der hier vorliegende Beitrag beschreibt<br />

zunächst aus theologischer Perspektive<br />

die sieben Merkmale einer Quellgemeinde<br />

anhand eines Textabschnitts aus der<br />

Apostelgeschichte. Im zweiten Teil folgt<br />

die Anwendung der Merkmale auf die<br />

aktuelle Situation der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde Böhringen.<br />

1.<br />

Sieben Merkmale<br />

einer Quellgemeinde<br />

Paul Williams nahm uns mit hinein in<br />

einen spannenden Textabschnitt der<br />

Apostelgeschichte (Kapitel 11–13), in<br />

dem vom Besuch des Barnabas in der<br />

jungen Gemeinde in Antiochia berichtet<br />

wird. In diesem Text lassen sich exemplarische<br />

Merkmale einer Gemeinde entdecken,<br />

die das Potenzial haben, andere<br />

Gemeinden zu bereichern <strong>und</strong> zu inspirieren.<br />

Bischof Williams nutzte diese<br />

Elemente, um die Haltung einer „resource<br />

church“, einer „Quellgemeinde“ 4 zu<br />

beschreiben.<br />

● Merkmal 1: Ermutigung überall<br />

Seit dem ersten Pfingstfest erzählten<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer voller Leidenschaft<br />

von ihren Erfahrungen mit dem auferstandenen<br />

Christus. Auch der Tod des<br />

Stephanus konnte die Verbreitung des<br />

christlichen Glaubens nicht aufhalten.<br />

Allerdings richteten sich die jungen<br />

Christen exklusiv an die Juden <strong>und</strong> verkündeten<br />

ihnen das Evangelium.<br />

Das taten alle – nein, nicht alle! Einige<br />

Männer aus Zypern <strong>und</strong> Kyrene kamen<br />

nach Antiochia <strong>und</strong> begannen, unter<br />

Nicht-Juden die Botschaft von Jesus zu<br />

verbreiten, <strong>und</strong> viele, die zuhörten, kamen<br />

zum Glauben. Diese Situation wurde<br />

in der Jerusalemer Muttergemeinde<br />

mit großer Skepsis betrachtet, sodass<br />

sie einen Mitarbeiter dorthin schickte:<br />

„Von dieser Entwicklung erfuhr auch die<br />

Gemeinde in Jerusalem, <strong>und</strong> Barnabas<br />

reiste in ihrem Auftrag nach Antiochia.<br />

Als er sah, was dort durch Gottes Gnade<br />

geschah, war er glücklich. Er machte<br />

allen Mut …“ (Apostelgeschichte 11,<br />

22-23; ngü)<br />

Die Gemeinde entsandte nicht irgendjemanden,<br />

sondern eine Schlüsselperson,<br />

einen Young Leader, um nach dem Rechten<br />

zu sehen. Einige Kapitel zuvor erfahren<br />

wir einiges über diesen jungen<br />

Mann. Barnabas war ein Levit, er stammte<br />

aus einem berühmten Priestergeschlecht.<br />

Zudem kam er von der Insel<br />

Zypern – möglicherweise kannte er die<br />

„illegalen“ Verkündiger in Antiochia sogar.<br />

Außerdem hatte er ein Stück Land<br />

besessen <strong>und</strong> dieses der Gemeinde zur<br />

Verfügung gestellt, er war also nicht<br />

ganz mittellos. 5<br />

Schließlich erfahren wir noch etwas Bemerkenswertes:<br />

Barnabas hieß eigentlich<br />

Josef. „Barnabas“ war so etwas wie<br />

ein Spitzname, den die Apostel ihm verpasst<br />

hatten. Mit diesem Spitznamen<br />

betonten sie einen besonderen Charakterzug<br />

des Boten, denn Barnabas bedeutet<br />

übersetzt der „Mutmacher“, der „Ermutiger“<br />

6 . Dieser Spitzname hatte eine<br />

solche Kraft, dass er den Weg in die Literatur<br />

fand.<br />

Dieser Barnabas wurde nun nach Antiochia<br />

gesandt, um die quirlige, christ-<br />

1 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!