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Rundbrief 84 - Amt und Ehrenamt

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miteinander ...<br />

schneidungen kommt, sonstige Kollisionen<br />

entstehen oder unnötige Doppelarbeit<br />

geleistet wird. Ein sorgfältig geführter<br />

Terminkalender der Gemeinde ist<br />

unabdingbar, er muss für alle verantwortlichen<br />

Mitarbeiter einsehbar sein,<br />

muss aktuell <strong>und</strong> korrekt sein. Da verschiedene<br />

Personen (egal ob Hauptoder<br />

<strong>Ehrenamt</strong>liche) einen unterschiedlichen<br />

Umgang mit ihren eigenen Terminen<br />

haben, kann nur so ein einigermaßen<br />

konfliktfreies Miteinander entstehen.<br />

Die „Spontis“ <strong>und</strong> die langfristig<br />

Planenden müssen irgendwie<br />

zusammenfinden.<br />

Können <strong>Ehrenamt</strong>liche wirklich Verantwortung<br />

übernehmen? Manchen scheint<br />

das eine Frage zu sein. So lautete ein<br />

Satz aus dem Einladungstext zur „Werkstatt<br />

<strong>Ehrenamt</strong>“: »<strong>Ehrenamt</strong>lichen wird<br />

immer mehr Verantwortung zugetraut<br />

<strong>und</strong> Professionalität zugemutet.« Wer<br />

traut zu? So wie: „Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>sätze: 1. <strong>Ehrenamt</strong>liches Engagement<br />

ergänzt Hauptamtliche [sic] Arbeit,<br />

auf keinen Fall kann sie diese ersetzen.“<br />

4 Sind <strong>Ehrenamt</strong>liche die<br />

Lückenbüßer, die nicht wirklich eigenständig<br />

etwas auf die Beine stellen können?<br />

Zitat einer Pfarrerin: „Ich bin die<br />

Letztverantwortliche.“ In der Kirchengemeindeordnung<br />

steht es anders. Nur: Ist<br />

das wirklich gewollt? Der Gedanke, dass<br />

Hauptamtliche für alles verantwortlich<br />

sind, führt entweder zu einer massiven<br />

Überforderung oder dazu, dass nichts<br />

laufen darf, bei dem nicht ein hauptamtlicher<br />

Profi die Kontrolle hat. Nein,<br />

der Hauptamtliche muss nicht immer<br />

leiten <strong>und</strong> ist nicht für alles „letztverantwortlich“.<br />

Allerdings sollten irgendwo<br />

alle Informationen über die Aktivitäten<br />

in der Gemeinde zusammenlaufen.<br />

Das wird üblicherweise im Pfarramt<br />

sein. Hier sollten Inkongruenzen auffallen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls Informationen<br />

zur Entscheidungsfindung im Kirchengemeinderat<br />

gesammelt werden.<br />

Damit kein Missverständnis entsteht:<br />

Niemand in der Gemeinde ist zuständig<br />

für die Dienstaufsicht über den Pfarrer.<br />

Allerdings fühlen sich Pfarrer immer<br />

wieder einmal zu sehr vom Kirchengemeinderat<br />

oder anderen <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

kontrolliert. Häufig haben die verschiedenen<br />

Gemeindeglieder sehr unterschiedliche<br />

Erwartungen an ihren Pfarrer.<br />

In der Summe sind all diese Erwartungen<br />

natürlich nicht zu erfüllen.<br />

Hauptamtliche sollen <strong>und</strong> müssen ihre<br />

Schwerpunkte setzen, an anderer Stelle<br />

werden Lücken bleiben. Da gilt es, um<br />

Verständnis zu werben. Zur Not braucht<br />

es Moderation. Es mag auch vorkommen,<br />

dass die Erwartungen an einen<br />

Hauptamtlichen nicht überzogen sind. 5<br />

Kürzlich fand ich in einer Einladung zu<br />

einem Workshop für <strong>Ehrenamt</strong>liche die<br />

Frage: „Verhindern <strong>Ehrenamt</strong>liche ein<br />

Ges<strong>und</strong>schrumpfen der Kirche?“ 6 Die<br />

3 3

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