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Fachzeitschrift ÖGS 05/06/2019

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<strong>2019</strong><br />

<strong>05</strong><br />

<strong>06</strong><br />

SCHWEISS-<br />

UND PRÜFTECHNIK<br />

D i e F a c h z e i t s c h r i f t d e r Ö G S<br />

NEU:<br />

Metal Additive<br />

Manufacturing<br />

10. – 12.09.<strong>2019</strong><br />

DESIGN CENTER LINZ<br />

Fachmesse für Fügen, Trennen,<br />

Beschichten, Prüfen und Schützen<br />

www.schweissen.at


25. <strong>ÖGS</strong>-Workshop<br />

"Verarbeitung dünner Bleche < 3 mm"<br />

Datum: 23. Mai <strong>2019</strong><br />

Ort: Fronius International GmbH, Froniusplatz 1, 4600 Wels<br />

Workshop<br />

In diesem Workshop widmen wir uns der Verarbeitung<br />

von dünnen Blechen. Die vorgelagerten Prozesse der<br />

Blechbearbeitung bis zum Schweißen werden hierbei<br />

auch mit dargestellt und geben so einen umfassenden<br />

Überblick zur Verarbeitung von dünnen Werkstoffen<br />

aus Stahl (schwarz und weiß) sowie Aluminium.<br />

Zielgruppe<br />

• Betriebsleiter<br />

• Praktiker<br />

• Schweißaufsichtspersonen<br />

• Konstrukteure<br />

• Arbeitsvorbereitung<br />

• Qualitätsicherung<br />

Leitung des Workshops<br />

Dipl.-Ing. Guido Reuter<br />

Teilnehmergebühr inkl. Verpflegung<br />

EUR 140,-- für persönliche Mitglieder und Vertreter<br />

von Mitgliedsfirmen der <strong>ÖGS</strong>, persönliche<br />

Mitglieder der ASMET, Studenten<br />

EUR 190,-- für Nichtmitglieder<br />

Anmeldeschluss: 20. Mai <strong>2019</strong><br />

Anmeldung<br />

Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

Döblinger Hauptstraße 17/4/1, 1190 Wien<br />

Tel. & Fax 01/798 21 68<br />

office@oegs.org, www.oegs.org<br />

Stornogebühren<br />

Es kann ein Ersatzteilnehmer gemeldet werden.<br />

50 % nach dem Anmeldeschluss<br />

100 % am Tag des Workshops<br />

mit folgenden Vorträgen<br />

– Von der Blechtafel zum geschweißten Bauteil<br />

Trumpf Maschinen Austria GmbH + Co. KG<br />

– MIG und MAG Prozesse für Dünnbleche<br />

Fronius International GmbH<br />

– Der Plasmaprozess im Dünnblechbereich<br />

SBI Produktion techn. Anlagen GmbH & Co KG<br />

– Die Elektromagnetische Pulse Technologie.<br />

Innovatives materialhybrides Schweißen in der<br />

Massenfertigung<br />

PSTproducts GmbH.<br />

– Ejoweld-Reibschweißen zur Blechverbindung im<br />

Mischbau<br />

EJOT GmbH & Co. KG<br />

– Laserlohnfertigung von weißem Material<br />

Trennen und Fügen<br />

LASER & more Edelstahl KomponentenfertigungsgesmbH<br />

– Qualitätssicherung beim Laserstrahlfügen von<br />

Dünnblechen<br />

plasmo Industrietechnik GmbH<br />

– Kleinserienfertigung bei Magna Steyr<br />

Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co KG<br />

– Widerstandsschweiß-Technologie im Leichtbau mit<br />

Fokus Aluminium<br />

Fronius International GmbH<br />

Abschließend besteht die Möglichkeit, sich praktische<br />

Vorführungen in der Labormeile bei Fronius anzusehen.<br />

Wir danken den Firmenmitgliedern der <strong>ÖGS</strong> für<br />

ihre Unterstützung<br />

Veranstalter<br />

Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Als Schwerpunkt finden Sie in<br />

diesem Heft drei interessante<br />

technische Artikel, die sich<br />

alle auf unterschiedlichste Art<br />

mit höherfesten Stählen beschäftigen:<br />

Festigkeitsberechnungen,<br />

Druckeigenspannungserhöhung<br />

zur Ermüdungserhöhung<br />

und wegen<br />

seine fortwährenden Aktualität ein Nachdruck zur Verwendung<br />

von S355 anstatt S235 im Stahlbau. Friedrich Felber setzt<br />

nun zum vierten Mal seine Normen-Serie zu den Änderungen<br />

der neuen ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe 2018-09-15 fort.<br />

Für alle, die bei der Hauptversammlung verhindert waren,<br />

findet sich ab Seite 96 der Bericht der Hauptversammlung.<br />

Turnusgemäß wurden die Funktionäre neu gewählt. Dem<br />

Präsidium gehören weiterhin Rauch Rudolf und Reuter Guido<br />

(Sprecher) an, sowie neu hinzugekommen sind die Herren<br />

Michael Pekarek und Guido Tischler. Weitere Punkte sind:<br />

• x wir wollen wieder einen technischen Redakteur für<br />

unsere SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK gewinnen<br />

• x die Aktualisierung unserer Vereinsstatuten unter anderem<br />

kann unsere <strong>Fachzeitschrift</strong> auch als „e-paper“<br />

erscheinen<br />

• x eine faire Abrechnung der Mitgliedsbeiträge bei unterjährigem<br />

Mitgliedsantrag<br />

• x Mitgliedsbeiträge: Beibehaltung bei persönlichen Mitgliedern<br />

und eine Inflationsanpassung bei Firmenmitgliedern<br />

Hr. Leopold Schöggl brachte den Antrag ein, der die Kooperation<br />

aller Stakeholder der Schweißtechnik in Österreich in einer<br />

„Gemeinsamen Fügetechnik Plattform“ zum Ziel hat. Der Vorstand<br />

wurde einstimmig beauftrag, hierzu mit den anderen<br />

Stakeholdern ein Konzept bis zum Herbst 19 zu entwickeln.<br />

Die Titelseite weist auf die SCHWEISSEN hin, dieses Jahr mit<br />

Metal Additive Manufacturing, 10. bis 12. September in Linz.<br />

Die <strong>ÖGS</strong> wird dort wieder einen Stand haben, 6 Workshops<br />

veranstalten, die Ergebnisse unserer Marktstudie über den<br />

österreichischen Schweißtechnik-Markt präsentieren und es<br />

wird der Richard-Marek-Preis der <strong>ÖGS</strong> verliehen. Es gibt<br />

vieles, weshalb einen Besuch lohnt.<br />

Die IIW Conference findet dieses Jahr im Juli in Bratislava<br />

statt (siehe Seite 102).<br />

Abschließend möchte ich alle Mitglieder und Leser aufrufen,<br />

sich an unserem Miteinander in der <strong>ÖGS</strong> zu beteiligen:<br />

Ein guter Start dazu ist die Teilnahme an einem unserer<br />

Stammtische (siehe nächste Seite).<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und Nutzen beim Lesen<br />

unserer <strong>Fachzeitschrift</strong>!<br />

Herzliche Grüße<br />

Thomas Weißenböck<br />

Inhalt<br />

25. <strong>ÖGS</strong>-Workshop<br />

„Verarbeitung dünner Bleche < 3 mm“ .................U2<br />

Editorial, Inhalt.......................................................73<br />

Impressum, Termine ..............................................74<br />

SLV München. Mehr als Schweißen.<br />

Wir lehren, forschen, qualifizieren – und beraten...75<br />

Schweißnahtbewertung bei komplexen<br />

Maschinenstrukturen im Sondermaschinenbau.....76<br />

Neue Mitglieder stellen sich vor<br />

LKR Ranshofen: 25 Jahre Forschung und<br />

Innovation für den Leichtbau der Zukunft..............79<br />

Heutiger Stand des höherfrequenten<br />

Hämmerns (HFMI) mit beispielhaften<br />

Anwendungen aus der Praxis..................................80<br />

Stahlgüten im Hallenbau Walzprofile<br />

in S235 oder S355?.................................................88<br />

Am Freitag, den 12. April <strong>2019</strong> war ein<br />

außergewöhnlicher Prüfungstag am<br />

WIFI OÖ in Linz.......................................................91<br />

Welt der Normen und Regelwerke<br />

Die wesentlichen Änderungen der neu<br />

überarbeiteten ÖNORM EN 1090-2,<br />

Ausgabe 2018-09-15 für die Ausführung<br />

von Stahltragwerken - Bericht 4.............................92<br />

Need More Speed:<br />

Ein Fall für den Schweißtraktor..................................94<br />

Premiere auf der SCHWEISSEN <strong>2019</strong><br />

Metal Additive Manufacturing erstmals<br />

in Linz dabei...........................................................95<br />

Bericht der ordentlichen Hauptversammlung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Schweißtechnik...96<br />

Ausschreibung: Richard Marek-Preis <strong>2019</strong><br />

für innovative Lösungen in der Schweißtechnik.....99<br />

Abstracts aus „Welding in the World“ No. 2/<strong>2019</strong>...100<br />

IIW Annual Assembly and International<br />

Conference in Bratislava.......................................102<br />

Aktuelles aus Unternehmen.......................................103<br />

Unsere gelben Seiten.............................................1<strong>06</strong><br />

Bücher....................................................................U3<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 73


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>ÖGS</strong> Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

1190 Wien, Döblinger Hauptstraße 17/4/1<br />

http://www.oegs.org<br />

Redaktionsleitung:<br />

redaktion@oegs.org<br />

Anzeigen und Verwaltung:<br />

Susanne Mesaric, office@oegs.org<br />

Tel: ++43 (01) 798 21 68, Montag bis Freitag 09:30h - 14:00h<br />

Layout:<br />

FÜRdesign e.U.<br />

Schweißer-Stammtische<br />

Ein monatliches Treffen der Schweißfachleute, wo in<br />

angenehmer Atmoshphäre gefachsimpelt wird.<br />

WIEN – ab 17:30 Uhr<br />

Weißgerber Stube, Landstraßer Hauptstr. 28, 1030 Wien<br />

14. Mai <strong>2019</strong><br />

<strong>05</strong>. Juni <strong>2019</strong> – Ort: bfi (BAZ), Engerthstraße 113-117,<br />

1200 Wien mit Grillfest<br />

09. Juli <strong>2019</strong> 08. Oktober <strong>2019</strong><br />

10. September <strong>2019</strong> 12. November <strong>2019</strong><br />

OBERÖSTERREICH – ab 19:00 Uhr<br />

Gasthof „Rieder Wirt“, Voglweg 3, 4910 Ried im Innkreis<br />

15. Mai <strong>2019</strong> 21. August <strong>2019</strong><br />

19. Juni <strong>2019</strong> 18. September <strong>2019</strong><br />

17. Juli <strong>2019</strong> 16. November <strong>2019</strong><br />

STEIERMARK – ab 18:00 Uhr<br />

„Unterm goldenen Dachl“, Schießstattg. 4, 8010 Graz<br />

13. Juni <strong>2019</strong> 10. Oktober <strong>2019</strong><br />

11. Juli <strong>2019</strong> 14. November <strong>2019</strong><br />

08. August <strong>2019</strong> 12. Dezember <strong>2019</strong><br />

Alle Schweißer-Stammtisch-Termine bzw. kurzfristige<br />

Änderungen finden Sie unter www.oegs.org<br />

Hersteller:<br />

Steiermärkische Landesdruckerei GmbH<br />

8020 Graz, Dreihackengasse 20<br />

Bezug:<br />

Einzelheft: € 20,--, Jahresabonnement (6 Hefte) € 80,--<br />

zuzüglich allfälliger Auslandsversandspesen<br />

Der Bezug ist für Mitglieder kostenlos. Mitgliedschaften und Abonnements<br />

gelten als erneuert, sofern sie nicht mindestens 3 Monate vorher<br />

schriftlich zum 31.12. des jeweiligen Jahres gekündigt wurden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen sich nicht mit der<br />

Meinung des Herausgebers decken. Einreichungen können ohne<br />

Angabe von Gründen abgelehnt werden. Die Bildrechte liegen bei<br />

den jeweiligen Autoren.<br />

Einen Hinweis für Autoren finden Sie auf www.oegs.org<br />

Termine<br />

20. und 21. Mai <strong>2019</strong> Berlin<br />

Direktes und Indirektes Strangpressen<br />

(Info: www.dgm.de/1482)<br />

22. Mai <strong>2019</strong> Linz<br />

10 Jahres-Jubiläum RECENDT<br />

(Info: www.recendt.at)<br />

22. und 23. Mai <strong>2019</strong> Duisburg<br />

24. DVS-Sondertagung "Widerstandsschweißen"<br />

(Info: www.slv-duisburg.de)<br />

23. Mai <strong>2019</strong> Wels<br />

25. <strong>ÖGS</strong>-Workshop "Verarbeitung dünner Bleche<br />

< 3 mm"<br />

(Info: www.oegs.org)<br />

27. bis 29. Mai <strong>2019</strong> Friedrichshafen<br />

DACH-Jahrestagung <strong>2019</strong><br />

Zerstörungsfreie Materialprüfung<br />

(Info: www.dgzfp.de)<br />

<strong>05</strong>. Juni <strong>2019</strong> CH-Unterägeri<br />

Fachtagung "Wissen, das zusammenschweißt"<br />

(Info: www.svs.ch)<br />

17. bis 21. Juni <strong>2019</strong> Salzburg<br />

5 th Internat. Conference on Advances in Solidification<br />

Processes – ICASP-5<br />

5 th Internat. Symposium on Cutting Edge of Computer<br />

Simulaton of Solidification, Casting and Refining –<br />

CSSCR-5<br />

(Info: www.icasp5-csscr5.org)<br />

25. und 26. Juni <strong>2019</strong> Fürstenfeldbruck<br />

13. Europäische Druckterätetagung<br />

(Info: www.tuev-sued.de)<br />

25. bis 29. Juni <strong>2019</strong> Düsseldorf<br />

GIFA – Internat. Gießerei-Fachmesse<br />

METEC – Internat. Metallurgie-Fachmesse<br />

THERMPROCESS – Internat. Fachmesse für Thermoprozesstechnik<br />

NEWCAST – Internat. Fachmesse für Gussprodukte<br />

(Info: www.messen.de)<br />

04. und <strong>05</strong>. Juli <strong>2019</strong> München<br />

Erfahrungsaustausch SAP<br />

Druckgeräte- und Anlagenbau<br />

(Info: www.slv-muenchen.de)<br />

10. bis 12. September <strong>2019</strong> Linz<br />

SCHWEISSEN – Internationale Fachmesse für Fügen,<br />

Trennen, Beschichten, Prüfen und Schützen<br />

(Info: http://www.schweissen.at/)<br />

11. bis 13. September <strong>2019</strong> Freiberg<br />

Bruchmechanik – Grundlagen, Prüfmethoden und<br />

Anwendungsbeispiele<br />

(info: www.dgm.de/1489)<br />

25. und 26. September <strong>2019</strong> Linz<br />

4th Internat. Workshop "Laser-Ultrasonics for metals"<br />

(Info: www.recendt.at)<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.oegs.org<br />

74 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


SLV München. Mehr als Schweißen.<br />

Wir lehren, forschen, qualifizieren – und beraten.<br />

Die SLV München ist mittlerweile über 69 Jahre auf europäischem<br />

und internationalem Parkett unterwegs und hat sich<br />

stetig gewandelt. Seit einem Jahr verantwortet der Niederlassungsleiter,<br />

Michael Dey, das breite Dienstleistungsspektrum<br />

in der Fügetechnik am Standort München. Um einen<br />

kleinen Einblick diesbezüglich zu gewinnen, hebt Michael<br />

Dey einige Kernkompetenzen hervor.<br />

Als Notified Body für Produkte und Systeme im Geltungsbereich<br />

der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU bieten wir –<br />

durch unseren lokalen Ansprechpartner in Österreich auch<br />

über Deutschlands Grenzen hinweg – u. a. die Abnahme von<br />

Schweißern und Schweißverfahren sowie die Durchführung<br />

von Betriebsprüfungen nach AD 2000 HP 0 an.<br />

In der Aus- und Weiterbildung in München oder auch direkt<br />

vor Ort beim Kunden erstreckt sich unser Portfolio von der<br />

Qualifizierung von Schweißern bis zu der von Schweißaufsichtspersonen<br />

(Schweißfachingenieur, Schweißfachmann,<br />

Schweißtechniker). Weitere Informationen über den<br />

„Schweißer – Der coolste Job der Welt!“ unter:<br />

www.werdeschweisser.de.<br />

Die (Weiter-)Qualifikation als Internationaler Schweißfachingenieur<br />

(SFI) stärkt die berufliche Stellung im Unternehmen<br />

und macht den Graduierten unentbehrlich. Während es im<br />

Unternehmen viele Ingenieure gibt, gibt es oft nur<br />

einen Schweißfachingenieur. Dem qualifizierten SFI stehen<br />

Berufsaussichten in verschiedensten Fachbereichen, wie<br />

Stahl- und Schienenfahrzeugbau, der Offshore-, Luft- und<br />

Raumfahrttechnik, dem Rohrleitungsbau sowie dem Anlagenbau<br />

für die chemische Industrie und dem Maschinenund<br />

Kraftfahrzeugbau. Die Ausbildung erfolgt durch die SLV<br />

München nach der Richtlinie DVS-IIW/EWF 1170 und ist in<br />

über 60 Ländern (u. a. in Österreich) harmonisiert und anerkannt.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.werdeschweissfachingenieur.de.<br />

Auch Lehrgänge der zerstörungsfreien Prüfung in verschiedenen<br />

Verfahren (VT, PT, MT, RT, UT) zur Beurteilung von<br />

schweißtechnischen Verbindungen und als Gütesicherung<br />

der Fertigung steigern den persönlichen Marktwert von<br />

prüf- oder schweißtechnischem Personal. Alle Termine sind<br />

unter www.slv-muenchen.de einsehbar.<br />

Zum Erwerb des notwendigen Know-hows zur Durchführung<br />

von Korrosionsschutzmaßnahmen (von der Planung bis hin<br />

zur Abnahme) wird jetzt am Standort München durch die<br />

SLV Duisburg – der einzige von FROSIO zugelassene Bildungsträger<br />

in deutscher Sprache – der Lehrgang zur Vorbereitung<br />

auf die Prüfung zum weltweit anerkannten Beschichtungsinspektor<br />

NS 476 FROSIO CERTIFIED angeboten.<br />

Wer sich auf dem Gebiet der schweißtechnischen Fertigung<br />

von Produkten im amerikanischen und asiatischen Raum<br />

spezialisieren möchte, kommt an dem ASME Code nicht vorbei.<br />

Die Anforderungen zur Qualifikation von Schweißern<br />

und Schweißverfahren sowie Abläufe für ASME-Zertifizierungen<br />

werden in verschiedenen Seminaren mit starkem<br />

Praxisbezug und anwendungsnahen Übungsaufgaben in der<br />

SLV München näher gebracht.<br />

Der Niederlassungsleiter lädt alle Interessierten dazu ein,<br />

sich selbst ein Bild über die vielfältigen Angebote der Ausund<br />

Weiterbildung zu verschaffen. „Eine Weiterbildung auf<br />

fachlich hohem Niveau in der Weltstadt München zu erfahren,<br />

ist schon ein besonderes Erlebnis, das man sich nicht<br />

entgehen lassen sollte“, so Michael Dey.<br />

Bild: GSI mbH<br />

Unser Schweißauftrag: Menschen ausbilden und Unternehmen weiter bringen.<br />

Die GSI mbH, Niederlassung SLV München – das seit über 69 Jahren größte Institut für Schweißtechnik und verwandte<br />

Verfahren im Freistaat Bayern und eine von sieben, weltweit tätigen Niederlassungen des GSI Verbundes – bietet als<br />

akkreditierte und anerkannte Ausbildungs-, Überwachungs- und Prüfstelle Dienstleistungen auf dem Gebiet der<br />

Schweiß-, Füge-, Spritz- und Prüftechnik und des Korrosionsschutzes an. Das Portfolio erstreckt sich von der praktischen<br />

Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften über Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen in der Qualitätssicherung<br />

bis zu innovativen Verfahren in der Werkstofftechnik.<br />

Auf der Fachmesse Schweißen vom 10. bis 12. September <strong>2019</strong> in Linz ist die GSI mbH als Aussteller vertreten. Als<br />

Spezialist mit fundiertem Wissen und über 85 Jahren Erfahrung in der Schweiß- und Prüftechnik informiert das Team der<br />

GSI Interessierte über ihre vielfältigen Dienstleistungen, wie beispielsweise über die Ausbildung von Schweißaufsichtspersonen,<br />

Schweißern und Bedienern, e-Learning und Virtual Reality Welding oder Fertigungsüberwachungen.<br />

SCHWEISS- und UND PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 75


Schweißnahtbewertung bei komplexen<br />

Maschinenstrukturen im Sondermaschinenbau<br />

■■<br />

Thomas Murauer und Harald Sehrschön, Fill GmbH,<br />

Gurten<br />

Ein erheblicher Anteil von Maschinen und Anlagen für<br />

Kunden der Fill Gesellschaft m.b.H. sind Sondermaschinen<br />

für die Serienproduktion, die auftragsspezifisch einmalig<br />

konstruiert und gefertigt werden, insbesondere Pressenrahmen,<br />

Formenträger und andere hochbelastete Maschinenstrukturen.<br />

Durch mehrschichtigen Betrieb der Maschinen<br />

beim Kunden und einer Nutzungsdauer größer 7 Jahre sind<br />

Belastungszyklen zwischen 1-10 Mio. gängig. Die Energieeffizienz<br />

von Maschinen, die Herstellkosten und der Transport<br />

und die Aufstellung zwingen Fill zur leichten, kostengünstigen<br />

Konstruktion und Fertigung. Dazu hat sich für kleine<br />

Stückzahlen insbesondere Losgröße Eins, die Fertigung aus<br />

Grobblechen durch Schweißverbindungen mit anschließender<br />

Bearbeitung zum Anbau der Maschinenelemente<br />

etabliert. Diese Bauweise ist jedoch durch die bekannten<br />

Normen der Schweißtechnik schlecht abgedeckt. Durch die<br />

Bearbeitung für den Anbau von Maschinenelementen, wie<br />

etwa Anschraubflächen, Linearführungen, Motorkonsolen,<br />

Führungsschuhe, Hydraulikzylinder u.ä. ist es vorteilhaft,<br />

wenn die Grobbleche entsprechend stark ausgeführt<br />

werden. Ebenso sind die Strukturspannungen durch die<br />

Prozesskräfte sehr gering zu dimensionieren, da die Einschränkung<br />

für den Betrieb meist die zulässige Verformung<br />

ist. Beispielsweise sind Pressen und Formenträger auf ihre<br />

Biegeschmiegelinie der Werkzeughälften und deren Abweichung<br />

durch Verformung auszulegen. Die Verbindungstechnik<br />

muss jedoch kostengünstig und daher wenig arbeitsintensiv<br />

ausgeführt werden. Für die Schweißtechnik ist hier die<br />

Notwendigkeit dicke Bleche durch beidseitige Kehlnähte<br />

zu fügen, die in ihrem Dickenverhältnis stark abweichen.<br />

So werden beispielsweise Bleche mit t= 50mm mit Kehlnähten<br />

a8 angebunden.<br />

Diese Situation stellt die Ingenieure vor die Herausforderung<br />

nicht durchgeschweißte, dynamisch belastete Kehlnähte in<br />

Strukturen richtig zu dimensionieren. In der Vergangenheit<br />

wurde versucht, die durch Simulation und Berechnung ermittelten<br />

Schweißnahtspannungen mit zulässigen Spannungen<br />

durch Anwendung der Normen wie EC3, DVS, alte<br />

Kranbaunorm 15018 oder Stahlbaunorm 18800 zu definieren,<br />

da der Maschinenbau [1] keine allgemeinverbindliche<br />

Berechnungsvorschrift aufweist. Die genannten Normen<br />

beruhen auf Nennspannungskonzepten, die bei Tragstrukturen<br />

und Stahlbauten wesentlich einfacher zu ermitteln sind<br />

und auf sehr umfangreiche Entwicklungen zurückgreifen.<br />

Die komplexen Strukturen von Schweißkonstruktionen von<br />

Maschinen sind im Nennspannungskonzept kaum abbildbar.<br />

Ebenso geben die Normen keine Auskunft über die Verwendung<br />

von FE-Modellen für die Spannungsermittlung. Beispielsweise<br />

können vorliegende Spannungssingularitäten<br />

zur Falschinterpretation führen. Nennspannungskonzepte<br />

können meistens nicht einfach angewendet werden, da die<br />

Schweißnahtgeometrie oder die Belastungen dies in keinem<br />

vernünftigen Ausmaß an Aufwand zulassen. Generell ist es<br />

mittels FE-Modell zwar möglich Nennspannungen innerhalb<br />

von Flächen zu bilden, bedarf aber sehr umfangreicher Erfahrung<br />

und führt zu einer sehr subjektiven Bewertung.<br />

Die Überführung von Spannungsergebnissen aus FE-Modellen<br />

in Nennspannungen stellte sich daher bei Fill als nicht<br />

praktikabel heraus.<br />

Daher entwickelte Fill eine eigene geeignete Vorgehensweise<br />

zur Beurteilung der Schweißnahtspannungen für nicht<br />

durchgeschweißte Kehlnähte. Als vorhandenes Regelwerk<br />

zur Beurteilung der Spannungen gilt neben anderen die<br />

FKM-Richtlinie, da diese auch für örtliche Spannungskonzepte<br />

anwendbar ist. Diese örtlichen Spannungskonzepte sind das<br />

Strukturspannungskonzept und das Kerbspannungskonzept,<br />

jedes mit seinen Vor- und Nachteilen.<br />

In den meisten Berechnungen müssen bereits FE-Modelle<br />

aufgebaut werden, um Verformungen und andere Größen<br />

zu bestimmen. Daher liegt das Verwenden von örtlichen<br />

Spannungskonzepten nahe. Strukturspannungskonzepte<br />

erlauben zwar eine einfachere Modellierung der Schweißnaht,<br />

jedoch ist der Umweg der Auswertung über die Spannungsextrapolation<br />

aufwändig. In manchen Konstruktionen<br />

sind die oberflächlichen Extrapolationspfade geometrisch<br />

nicht möglich, speziell bei Knoten mit umlaufender Kehlnaht<br />

oder beim Verlauf der Kehlnaht aus der Blechebene. Die<br />

Abbildung 1 rechte Seite zeigt beispielsweise die blau<br />

dargestellten Kehlnähte zur Anbindung einer Schwenkscharnieraufnahme<br />

eines Formenträgers.<br />

Fill hat beschlossen das Kerbspannungskonzept als prinzipielle<br />

Methode zur Schweißnahtauslegung zu verwenden.<br />

Die Bewegründe sind folgende: ein Großteil der Schweißnähte<br />

sind Kehlnähte, die zwar bevorzugt beidseitig ausgeführt<br />

werden, jedoch die Zugänglichkeit auch als nur einseitige<br />

Kehlnaht vorliegen kann. Somit ist oftmals auch ein<br />

Nachweis der Nahtwurzel unbedingt notwendig. Mit dem<br />

Strukturspannungskonzept ist dies nicht möglich. Die Fertigung<br />

und Ausführung der Konstruktionen sind vorwiegend<br />

Baustähle und der statische Nachweis ist mit dem Kerbspannungskonzept<br />

für Baustähle möglich. Durch die Modellierung<br />

der Schweißnähte (s. Abbildung 2) mit Radien in der<br />

76 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Nahtwurzel und an den Übergängen sind konvergente<br />

Spannungsergebnisse möglich. Weiters erreicht Fill mit der<br />

Modellierung die Reduzierung der FAT-Klassen. Damit kann<br />

FAT 225 für Normalspannungen und FAT 160 für Schubspannungen<br />

beim Referenzradius 1mm herangezogen werden,<br />

lediglich für Parallelspannungen müssen Kerbfälle gewählt<br />

werden. Im Kerbspannungskonzept sind die Spannungsergebnisse<br />

im Postprocessing einfach ersichtlich und eine<br />

Extrapolation ist nicht notwendig. Dieser enorme Vorteil ist<br />

speziell bei Schweißnahtgeometrien wesentlich, die bis an<br />

den Rand oder in Randnähe von Bauteilen auftreten. In diesen<br />

Bereichen wäre eine Extrapolation nur mit Einschränkungen<br />

möglich, in manchen Fällen sogar unmöglich. Darüber<br />

hinaus lässt das Strukturspannungskonzept keinerlei<br />

Nahtwurzelbewertung zu, bei dem vorgeschlagenen Kerbspannungskonzept<br />

kann durch geometrisches Verschieben<br />

des Wurzelradius die tatsächliche Kantenvorbereitung mitberücksichtigt<br />

werden.<br />

Natürlich resultieren aus dem vorgeschlagenen Kerbspannungskonzept<br />

auch Nachteile. Diese konnten jedoch mit<br />

einem neuen Ansatz für die Modellierung weitgehend ab-<br />

geschwächt werden, so dass das vorgeschlagene Vorgehen<br />

zur Schweißnahtbewertung einen standardisierten Prozess<br />

im Sondermaschinenbau ermöglicht.<br />

So wurden Standard Schweißnahtelemente erstellt (Abbildung<br />

2), um die CAD Modellierung einfacher zu gestalten.<br />

Diese Elemente müssen nur noch an die Schweißnahtpositionen<br />

platziert werden, durch Standard Features gängiger CAD<br />

Programme ist das automatische Erstellen der Nahtgeometrie<br />

unkompliziert und so können mit wenigen Clicks, die<br />

Bauteilzonen um die Standard Schweißnahtelemente getrimmt<br />

und eingefügt werden. Wobei nur dort Schweißnähte<br />

eingefügt werden, wo ein Nachweis als erforderlich vermutet<br />

wird, beispielsweise unter Ausnutzung der Symmetrien<br />

und mit Beachtung des Kraftflusses. Dadurch kann die<br />

Berechungszeit einer FE Analyse weiter verkürzt werden.<br />

Abbildung 1 zeigt fertige CAD Modelle bereit für die Vernetzung,<br />

daneben ist ein Detail dargestellt. Eingefügte Standard<br />

Schweißnahtelemente sind blau dargestellt. Darunter sind<br />

die Vernetzungen von Bauteilen und Standard Schweißnahtelementen<br />

sichtbar.<br />

Abbildung 1: Komplexe Schweißnahtgeometrie<br />

[1] Im Maschinen- und Fahrzeugbau gibt es keine allgemeinverbindliche Berechnungsvorschrift. In allen Fällen wird auf die Normen und<br />

Richtlinien des Stahlbaus, des Kranbaus und der Deutsche Bahn AG verwiesen. Wittel H. (20<strong>06</strong>) Schweißnahtberechnung.<br />

In: Praxiswissen Schweißtechnik. Vieweg Seite 231 ISBN 978-3-8348-0194-4<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 77


Abbildung 2: Kehlnaht Standardelemente für Einfügemodus im CAD<br />

Der Problematik der hohen Elementanzahl für FE Analysen<br />

kann durch den Netzaufbau bzw. einer neuen Lösungsstrategie<br />

entgegengewirkt werden. So erfolgt der Lösungsprozess<br />

in zwei Schritten. Zuerst wird eine Berechnung an einem<br />

groben Schweißnahtnetz durchgeführt. Abbildung 1 zeigt<br />

ein verhältnismäßig grobes Netz von Bauteilen und<br />

Schweißnahtgeometrien. Mit der niedrigen Elementanzahl<br />

ca. 300.000 -700.000 Knoten sind auch bei komplexen<br />

Strukturen Berechnungsläufe von wenigen Minuten erzielbar.<br />

Danach werden die Stellen mit den höchsten Vergleichsspannungen,<br />

den Hotspots lokalisiert.<br />

Um nun richtige Spannungswerte zu erhalten, kann je nach<br />

Größe und Anzahl von Hotspots entweder ein Schweißnahtelement<br />

als alleinstehendes Submodell mit den Randbedingungen<br />

aus der ersten Berechnung erstellt werden. Durch<br />

die Standardschweißnahtgeometrieelemente sind die Randbedingungen<br />

aus den Flächenverbindungen der Bauteil-<br />

Schweißnahtgeometrie für die in den Flächen befindlichen<br />

Knoten unkompliziert auf das Submodell übertragbar. Falls<br />

es die Komplexität des FE-Modelles zulässt, können auch im<br />

globalen Modell lokal die Netze von den eingefügten Standardschweißnahtgeometrieelementen<br />

verfeinert werden.<br />

(s. Abbildung 3)<br />

Ein Vorteil dieser Methode ist, dass mit Abschluss des ersten<br />

Rechenlaufes der zweite Berechnungsschritt ohne wesentli-<br />

chen Aufwand passiert und nur mit höheren Rechenzeiten<br />

verbunden ist. In dieser Zeit muss aber keine aktive Arbeit in<br />

das Modell bzw. in die Auswertung investiert werden. Als<br />

Subelement mit Randbedingungen können so Nahtelemente<br />

mit > 1Mio. Knoten für detaillierte Schweißnahtbewertung<br />

durchgeführt werden.<br />

Fazit. Die von Fill vorgeschlagene Vorgehensweise ermöglicht<br />

eine Schweißnahtspannungsbewertung durch einfache<br />

standardisierte CAD Modellierungsverfahren, die an die<br />

Konstruktion nahtlos anknüpfen und wenig CAD Modellierungsaufwand<br />

benötigen. In weiteren Schritten werden in<br />

FE-Berechnungen die Hotspots identifiziert und in feinst vernetzte<br />

Submodelle für detaillierte Spannungsbewertung<br />

übertragen. Dadurch ergibt sich eine durchgängige Datennutzung<br />

für Modellbildung und Simulation und ein qualitätsgesicherter<br />

Prozess für die Schweißnahtbewertung.<br />

Die Autoren<br />

Dipl.-Ing. Thomas Murauer, Wirtschaftsingenieurmaschinenbau<br />

an der TU Graz und seit 2 Jahren<br />

Simulationsexperte in F&E der Fill<br />

GmbH.<br />

Dipl.-Ing. Harald Sehrschön, IWE,<br />

Wirtschaftsingenieurmaschinenbau<br />

an der TU Graz und seit 10 Jahren<br />

Teamleiter F&E der Fill GmbH.<br />

Abbildung 3: Subelement im Gesamtmodell und alleinstehend mit feinem FE-Netz<br />

78 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Neue Mitglieder stellen sich vor<br />

25 Jahre Forschung und Innovation<br />

für den Leichtbau der Zukunft<br />

Das LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen ist ein<br />

Tochterunternehmen des AIT und feiert heuer sein 25-jähriges<br />

Jubiläum. In diesem Viertel Jahrhundert hat sich das<br />

LKR umfangreiche Expertise und Know-how in der gesamtheitlichen<br />

Betrachtung des Leichtbaus im Fahrzeugbereich<br />

aufgebaut – vom Material, der Prozesstechnologie, über<br />

das werkstoffbezogene Strukturdesign bis hin zu neuen Technologien<br />

wie dem drahtbasierten Additive Manufacturing<br />

von Aluminium und Magnesium.<br />

Das 50-köpfige LKR-Team erforscht die Leichtmetalle Aluminium<br />

und Magnesium, um effiziente, sichere und umweltverträgliche<br />

Mobilitätslösungen zu entwickeln. Das erfordert<br />

einerseits nachhaltige, effiziente Herstellprozesse für Materialien,<br />

um den Energieverbrauch bereits in der Produktion<br />

drastisch reduzieren zu können. Andererseits müssen die<br />

Materialien den Erfordernissen für den Einsatz in höchst<br />

beanspruchten Bauteilen, z.B. in der neuen Elektromobilität<br />

gerecht werden. Aluminium und Magnesium sind außerdem<br />

wertvolle Recycling-Materialien und bieten einen attraktiven<br />

Anreiz zur wirtschaftlichen Wiederverwertung.<br />

Drahtbasierte Fertigung (WAAM) am LKR<br />

Um der drahtbasierten Additiven Fertigung (wire+arc additive<br />

manufacturing: WAAM) als Schlüsseltechnologie in der<br />

Industrie zum Durchbruch zu verhelfen, erforschen LKR<br />

WissenschaftlerInnen bereits seit mehreren Jahren diese<br />

robuste Fertigungstechnologie sowie die notwendigen<br />

Sonderdrähte. In der LKR hauseigenen smarten Drahtfertigungsroute<br />

werden neue, WAAM-taugliche Aluminiumund<br />

Magnesiummaterialen zu Schweißdrähten gepresst<br />

und aufgespult. Im neu errichteten Additive Manufacturing<br />

Laboratory können diese Sonderdrähte mittels werkstoffspezifischer<br />

Prozessführung, einem mehrachsigen Robotiksystem<br />

und modernsten Brennertechnologien (MIG/<br />

MAG CMT, CMT Advanced, WIG ArcTIG, Plasma) zu einem<br />

komplexen 3D-Bauteil aufgebaut werden. Zusätzlich zu den<br />

experimentellen Schweiß- und WAAM-Entwicklungen<br />

werden im LKR die verwandten Themen FEM-basierte<br />

Werkstoff- und Prozesssimulation, Online-Monitoring,<br />

Data Management, CAD-CAM-Schnittstelle und Inline-<br />

Prozessregelung erforscht.<br />

Video: https://youtu.be/Ay_ojJXYgyo<br />

Bild: AIT LKR<br />

www.ait.ac.at/waam<br />

Ansprechpartner: Dr. Stephan Ucsnik<br />

Thematic Coordinator Material based design /<br />

Light Metals Technologies Ranshofen<br />

+43 664 825 1404<br />

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SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 79


Heutiger Stand des höherfrequenten Hämmerns<br />

(HFMI) mit beispielhaften Anwendungen aus<br />

der Praxis<br />

■■<br />

Peter Gerster, Gerster Engineering Consulting, Ehingen/<br />

Donau, Deutschland; Frank Schäfers, PITEC Deutschland<br />

GmbH, Duisburg, Deutschland<br />

Mit dem Einsatz der ab ca. 2002 in den USA entwickelten<br />

Technologie „Ultrasonic Impact Treatment“ (UIT) der Firma<br />

Applied Ultrasonics fand das höherfrequente Hämmern in<br />

Europa im Jahr 2004 seinen Einzug. Durch die anfängliche<br />

Skepsis der Wissenschaft und der Industrie wurde diese<br />

Technologie nur zögernd in der Praxis eingesetzt. Nachdem<br />

mittlerweile hervorragende Ergebnisse bezüglich der Erhöhung<br />

der Ermüdungsfestigkeit und somit zur Verbesserung<br />

der Lebensdauer, vor allem bei Schweißkonstruktionen,<br />

international vorliegen, setzt sich diese Technologie in der<br />

Praxis immer mehr durch. Der Bericht befasst sich mit dem<br />

heutigen Stand dieser Technologie.<br />

eingesetzten Verfahrens PIT soll der Stand dieser Technologie<br />

erläutert werden.<br />

Der englischsprachige Begriff Pneumatic Impact Treatment<br />

(PIT) bezeichnet ein Nachbehandlungsverfahren, mit dem<br />

durch höherfrequentes Hämmern der Oberfläche von Bauteilen<br />

eine Steigerung der Ermüdungsfestigkeit erzielt wird.<br />

Im Speziellen wird die Methode bei Schweißverbindungen<br />

angewendet. Die Wirkungsweise beruht dabei auf einer<br />

Reduktion der geometrischen Kerbwirkung am Nahtübergang,<br />

einem Aufbau von Druckeigenspannungen und einer<br />

Verfestigung des Materials im nachbehandelten Bereich.<br />

Dieses Verfahren zeichnet sich durch die einfache Bedienbarkeit<br />

und eine hohe Reproduzierbarkeit insbesondere für<br />

industrielle Anwendungen im Anlagen-, Behälter-, Maschinenoder<br />

Stahlbau, Schienenfahrzeugbau, usw. aus. Bild 1 zeigt<br />

die erforderliche Ausrüstung (Handgerät mit Steuergerät).<br />

1 Einleitung<br />

Dass man mittels Hämmern Druckeigenspannungen erzeugt,<br />

die sich positiv auf die Schwingfestigkeit auswirken, ist schon<br />

sehr lange bekannt. Jedoch war die Wirkung der hierzu verwendeten,<br />

herkömmlichen Luftmeißel oder auch Nadelhammer<br />

so ungleichmäßig und oft auch nur oberflächennah,<br />

dass dieses Hämmern wegen der mangelnden<br />

Reproduzierbarkeit nie anerkannt wurde.<br />

Erst durch die Entwicklung des höherfrequenten Hämmerns<br />

(in Deutschland bekannt unter HFH, international unter<br />

HFMI für High Frequency Mechanical Impact) wurde diese<br />

Technologie zur Erhöhung der Druckeigenspannungen von<br />

der Wissenschaft anerkannt und dann auch in der Praxis immer<br />

mehr eingesetzt. Am Beispiel des weltweit am meisten<br />

Bild 1: PIT Ausrüstung<br />

2 Ermüdungsfestigkeit<br />

Unter Materialermüdung wird eine Schädigung oder ein<br />

Versagen von Bauteilen und Werkstoffen unter zyklischer<br />

Beanspruchung verstanden. Es bilden sich dabei Anrisse<br />

bevorzugt an Kerben, Fehlstellen oder hochbeanspruchten<br />

Zonen, welche sich fortlaufend vergrößern und schließlich<br />

zum Versagen oder Ausfall der Komponente führen. [1]<br />

Im Allgemeinen steigt die Ermüdungsfestigkeit mit zunehmender<br />

statischer Festigkeit eines Werkstoffs. Im Fall von<br />

geometrischen Unregelmäßigkeiten wie Kerben, welche<br />

konstruktionsbedingt oder durch Unregelmäßigkeiten in<br />

Schweißverbindungen (Kerben im Wurzel- u/o Decklagenbereich,<br />

Bindefehler usw.) entstehen können, ist dieser Zusammenhang<br />

durch die zunehmende Kerbempfindlichkeit hochfester<br />

Materialien, nur bedingt erfüllt.<br />

Aus diesem Grund ist das Ermüdungsverhalten geschweißter<br />

Stahlverbindungen nach aktuellen Richtlinien [2] und<br />

Empfehlungen [3][4] generell unabhängig von der Streckgrenze<br />

des verwendeten Grundmaterials. Bedingt durch die ständig<br />

wachsenden Forderungen nach einer erhöhten Leichtbauweise<br />

und einer Steigerung der Lebensdauer von Komponenten<br />

und Strukturen, ist jedoch eine Verbesserung des<br />

Ermüdungsfestigkeitsverhaltens unerlässlich. Dies kann<br />

beispielsweise durch den Einsatz einer PIT-Nachbehandlung<br />

sowohl bei höher- und hochfesten, aber auch niederfesten<br />

Grundmaterialien erzielt werden.<br />

3 Verfahrensbeschreibung<br />

Das PIT-Verfahren ist ein pneumatisch betriebenes, höherfrequentes<br />

Hämmerverfahren, welches zur mechanischen<br />

Nachbehandlung von geschweißten Verbindungen und<br />

80 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


hochbeanspruchten ungeschweißten Zonen eines Bauteils<br />

(z.B. Schmiede- oder Gussteile) entwickelt wurde. Sowohl<br />

die Bearbeitungsfrequenz, als auch die Schlagintensität sind<br />

unabhängig voneinander einstellbar, wodurch es möglich<br />

ist, den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener<br />

Werkstoffe und Schweißnahtgeometrien gerecht zu werden.<br />

Ein „pneumatischer Muskel“ im Gerät wandelt die Druckenergie<br />

in mechanische Impulse um, welche durch einen<br />

oder mehrere gehärtete Stahlbolzen auf die zu behandelnde<br />

Oberfläche übertragen werden.<br />

Um die Vibrationen während der Behandlung möglichst<br />

gering zu halten, ist ein weiteres Federsystem inkludiert,<br />

dass das Handgerät von der Schlagkraft vollständig entkoppelt.<br />

Dies bewirkt eine geringe Handarmvibration in der<br />

Höhe von rund 5 m/sek² für den Bediener. Zusätzlich ergibt<br />

sich eine nahezu konstante Schlagkraft, wodurch eine hohe<br />

Reproduzierbarkeit gewährleistet ist.<br />

Die Vorschubgeschwindigkeit bei Stahl beträgt etwa<br />

20 cm/min, bei einer frei wählbaren Bearbeitungsfrequenz<br />

des oder der Stahlbolzen von bis zu 80-120 Hz. Über die<br />

Druckluft lässt sich die Schlagintensität stufenlos einstellen,<br />

wobei im Gegensatz zu anderen Verfahren das Gerät bereits<br />

bei einem Druck von unter 4 bis 5 bar funktionstüchtig ist<br />

und somit einen geringen Luftverbrauch von etwa 175 bis<br />

250 l/min aufweist. Das Abführen der Abluft nach vorne zur<br />

Bearbeitungsstelle hat den Vorteil, dass Lackpartikel, Metallspäne<br />

und sonstige Verunreinigungen weggeblasen und<br />

nicht ungewollt in die Werkstückoberfläche eingedrückt<br />

werden. Darüber hinaus kühlt die strömende Luft den oder<br />

die Bolzen, deren Standzeit dadurch deutlich erhöht wird. [5]<br />

Die kompakte und einfach transportable PIT-Anlage ermöglicht<br />

eine problemlose Durchführung dieses Prozesses auf<br />

Baustellen. Ebenso kann die Anlage bedingt durch den speziellen<br />

mechanischen Aufbau problemlos in einen automatisierten<br />

Herstellprozess integriert werden, sogar der Betrieb<br />

als Anbau an einem Roboter ist möglich und wirtschaftlich<br />

bei großen Stückzahlen und langen Schweißnähten.<br />

4 Wirkungsweise der PIT Technologie<br />

Gegenüber anderen Nachbehandlungsverfahren, wie zum<br />

Beispiel Schleifen, Kugelstrahlen oder Spannungsarmglühen,<br />

die eine Steigerung der Ermüdungsfestigkeit bzw. Lebensdauer<br />

meist nur durch einen Effekt erzielen, kommen beim<br />

PIT-Verfahren folgende Wirkungsweisen kombiniert zur<br />

Geltung:<br />

Reduktion der geometrischen Kerbwirkung<br />

Durch die Nachbehandlung wird der für die Ermüdungsbeanspruchung<br />

kritische Übergang vom Grundmaterial zur<br />

Schweißnaht ausgerundet (siehe Bilder 2 und 3), was zu<br />

einer wesentlichen Reduzierung der geometrischen Kerbwirkung<br />

in diesem Bereich führt. Speziell bei kerbscharfen<br />

Geometrien, wie zum Beispiel Schweißnahtenden, trägt<br />

dieser Effekt wesentlich zur Wirkungsweise bei.<br />

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SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 81


Bild 2: Makroschliff A<br />

Bild 3: Makroschliff B<br />

Verfestigung des Materials<br />

Bedingt durch die Umformung des Materials findet im nachbehandelten<br />

Bereich eine lokale Verfestigung statt. Je nach<br />

Werkstoff und Verfestigungsverhalten kann dies zu einer<br />

wesentlichen Erhöhung der Härte und somit auch zu einer<br />

Festigkeitssteigerung führen.<br />

Aufbau von Druckeigenspannungen<br />

Zusätzlich zur lokalen Verfestigung werden Druckeigenspannungen<br />

eingebracht, welche entgegen den ermüdungsrelevanten<br />

Zugspannungen wirken und dadurch die gesamte<br />

Beanspruchung in der höchstbelasteten Zone senken. Zur<br />

Verifikation des sich durch die Nachbehandlung ausbildenden<br />

Eigenspannungszustandes können Messungen der Eigenspannungen<br />

mittels Röntgendiffraktometrie oder Bohrlochmethode<br />

dienen, aber auch eine Abschätzung des lokalen<br />

Eigenspannungszustandes basierend auf einer numerischen<br />

Simulation ist sehr gut möglich. In Bild 4 sind die vorhandenen<br />

hohen Zugeigenspannungen (blaue Kurve) an einem<br />

Bauteil nach dem Schweißen dargestellt. Die Werte liegen<br />

im Bereich der Zugfestigkeit des Grundwerkstoffes. Die Simulation<br />

des Eigenspannungsverlaufes nach der PIT-Behandlung<br />

(rote Kurve) zeigt, dass durch diese Behandlung<br />

Bild 5: Zugeigenspannungen ohne PIT<br />

Bild 6:Druckeigenspannungen durch PIT [12]<br />

Bild 4: Eigenspannungen längs zur Schweißnaht [12]<br />

Druckeigenspannungen ebenfalls in der Höhe der Festigkeit<br />

des Grundwerkstoffes im oberflächennahen Bereich eingebracht<br />

werden. Deutlich ist auch die Tiefenwirkung der Druckeigenspannungen<br />

(bis ca. 2,3 mm) zu erkennen. Auch die<br />

Messergebnisse der Druckeigenspannungen mit der klassischen<br />

Bohrlochmethode (bis ca. 1 mm Tiefe) stimmen speziell<br />

bei dem Experiment 2 sehr gut mit der Simulation überein.<br />

In Bild 5 ist die Verteilung der Eigenspannungen nach dem<br />

Schweißen und ohne PIT Behandlung dargestellt.<br />

Bild 6 zeigt das Eigenspannungsniveau nach der PIT Behandlung.<br />

Deutlich sind die mit blauer Farbe gekennzeichneten sehr<br />

hohen Druckeigenspannungen bis über 800 MPa zu sehen [12] .<br />

Die Wirkung dieser verschiedenen Faktoren auf die Ermüdung<br />

ist deutlich erkennbar im Wöhler-Diagramm Bild 7<br />

dargestellt.<br />

5 Forschungsergebnisse<br />

Durch das International Institute of Welding (IIW) wurde der<br />

Effekt von Schweißnahtnachbehandlungen auf die Ermüdungsfestigkeit<br />

bereits umfassend untersucht und aus den<br />

Ergebnissen dieser Untersuchungen internationale Empfehlungen<br />

[2] und Anwendungsrichtlinien [3] abgeleitet. Das<br />

höherfrequente Hämmern wurde unter dem englischen Begriff<br />

High Frequency Mechanical Impact (HFMI) Treatment<br />

eingeführt. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen<br />

werden die Vorschläge für eine von der Grundmaterialfestigkeit<br />

abhängige Steigerung der Ermüdungsfestigkeit ständig<br />

aktualisiert, und in die Richtlinien eingefügt. [6][7][8]<br />

Bild 8 zeigt in einem Auszug aus dem IIW Dokument - XIII-<br />

2452r1-13 von Marquis et al. 2 Tabellen über vorgeschlagene<br />

Erhöhungsfaktoren. Hier sieht man deutlich die wesentlich höheren<br />

Faktoren gegenüber dem konventionellen Hämmern.<br />

Zahlreiche Untersuchungsergebnisse [9][10][11] für geschweißte<br />

Stahlverbindungen mit einer Streckgrenze von 235<br />

bis 1300 MPa zeigen beispielhaft, dass durch eine PIT-Nachbehandlung<br />

eine wesentliche Steigerung der Ermüdungsfestigkeit<br />

von bis zu 250 % im Bereich der Langzeitfestigkeit (ab rund<br />

einer Million Lastzyklen) erreicht werden kann. Durch vergleichende<br />

Versuche mit Grundmaterialproben wird außerdem<br />

verdeutlicht, dass bei einer Anwendung des Verfahrens die<br />

82 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Bild 7: Verbesserung der Ermüdungsfestigkeit S355<br />

Ermüdungsfestigkeit des Grundmaterials nahezu zur Gänze<br />

ausgenutzt werden kann. Des Weiteren wird gezeigt, dass<br />

diese Nachbehandlungstechnik eine effektive Möglichkeit<br />

zur Ertüchtigung bereits bestehender Strukturen darstellt.<br />

[12]<br />

6 Qualitätssicherung<br />

Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

industrielle Anwendung sind eine hohe<br />

Reproduzierbarkeit und qualitätssichernde<br />

Maßnahmen. Neben einer<br />

fachlich fundierten Einschulung und<br />

Sensibilisierung des Bedieners kann<br />

vor der Nachbehandlung mit Hilfe des<br />

PIT-ALMEN Intensitätstests die korrekte<br />

Geräteeinstellung dokumentiert<br />

werden. Die Prozessüberwachung erfolgt<br />

durch optische Kontrollen der Behandlungsspur<br />

nach der Anwendung.<br />

Hierbei ist unter anderem die Vollständigkeit<br />

der zu behandelnden Bereiche,<br />

das vollständige Entfernen der Randkerben<br />

und eine gleichmäßige und<br />

komplette Flächenabdeckung zu überwachen.<br />

Durch diese Maßnahmen wird<br />

die Qualität und Wirkung des PIT-Verfahrens<br />

eindeutig dokumentiert. [13]<br />

7 Vorteile durch PIT<br />

Der wesentliche Vorteil einer PIT-Behandlung besteht in der<br />

Steigerung der Ermüdungsfestigkeit und der Lebensdauer<br />

geschweißter Verbindungen hochbeanspruchter Kompo-<br />

Der Fortschritt geht weiter ...<br />

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SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 83


nenten. Durch das Verfahren kann die Festigkeit nieder-,<br />

höher- und hochfester Grundmaterialien nahezu zur Gänze<br />

ausgenutzt und ein erhebliches Leichtbaupotential lukriert<br />

werden. Auch eine Ertüchtigung von Bauteilen im Betrieb ist<br />

wirkungsvoll möglich.<br />

Generell bietet das PIT-Verfahren folgende Vorteile, welche<br />

durch zahlreiche Untersuchungen in Wissenschaft und<br />

Industrie bestätigt wurden: [14][15][16]<br />

• x Erhöhung der Lebensdauer<br />

• x Steigerung des Leichtbaupotentials<br />

• x Verminderung und Kontrolle des Schweißverzugs<br />

• x Ertüchtigung vorgeschädigter Schweißverbindungen<br />

• x Erhöhung der Oberflächenhärte<br />

• x Verbesserung des Spannungsrisskorrosionswiderstands<br />

Bild 9: Reparaturschweißen gem. Schweißanweisung<br />

8 Anwendungen in der Schienenfahrzeugindustrie<br />

Die Firma Bombardier hat bereits relativ früh an einem<br />

Kreuzstoß (mit Kehlnähten) zyklisch schwingende Biegebelastungen<br />

untersucht. Dieser Schweißstoß wird gemäß dem<br />

Eurocode 3 1.9 in eine FAT-Klasse 80 eingestuft. Die Ergebnisse<br />

der nachbehandelten Proben lagen deutlich über der<br />

Linie der FAT-Klasse 160, die eigentlich dem Grundwerkstoff<br />

entspricht. Aufgrund der durchgeführten Versuche kann<br />

man hier mit einem Erhöhungsfaktor von 2 auf die in den<br />

Festigkeitsnachweisen angewendeten Spannungen rechnen.<br />

Aus diesem Grund hat Bombardier bereits die Werke<br />

Netphen, Bautzen und Görlitz mit PIT Geräten ausgerüstet.<br />

Auch die Firma Siemens in Graz hat sich nach umfangreichen<br />

Untersuchungen im Rahmen eines Forschungsvorhabens an<br />

der Montanuniversität Leoben entschlossen, diese Technologie<br />

besonders bei kritischen Drehgestellen einzusetzen.<br />

9 Einsatz von PIT bei der Sanierung<br />

An hochbelasteten Waggons für den Transport von kompletten<br />

Lastkraftwagen („Rola“) sind im Laufe des Fahrbetriebes<br />

bei einem europäischen Betreiber u. a. an mehreren Fahrwerksrahmen<br />

Ermüdungsrisse entstanden. Auf Empfehlung<br />

eines Gutachters des Eisenbahnamtes, dem die PIT-Technologie<br />

bekannt war, wurde beschlossen, diese Technologie<br />

bei der Reparatur einzusetzen. Mit Vorversuchen zur Brauchbarkeit<br />

der Technologie wurde die Universität in Stuttgart<br />

beauftragt. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse<br />

wurden dann weitere Versuche an Original-Fahrwerksrahmen<br />

durchgeführt. Die vorhandenen Risse wurden sachgemäß<br />

ausgefugt und nach Schweißanweisung repariert (Bild 9).<br />

Um die Zugeigenspannungen dabei relativ niedrig zu halten,<br />

wurde jede Lage PIT behandelt. Bild 10 und 11 zeigen jeweils<br />

die einzelne Lage bei und nach der PIT Behandlung.<br />

An den Reparaturnähten wurden nach deren Fertigstellung<br />

zur weiteren Reduzierung der Zugeigenspannungen auch<br />

noch die Nahtoberflächen komplett PIT behandelt. Der so<br />

reparierte Fahrwerksrahmen wurde anschließend zusammengebaut<br />

und auf einem Schwingungsprüfstand bei der<br />

Firma Skoda in Pilsen unter praxisnaher Belastung getestet<br />

(Bild 12).<br />

Bild 10: PIT Behandlung der Zwischenlagen<br />

Bild 11: PIT behandelte Zwischenlage<br />

Bild 12: kompl. Aggregat auf Schwingungsprüfstand<br />

84 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Bild 13: PIT Behandlung eines „Hotspots“<br />

Bei 3,2 Mio. Lastwechseln trat an einer nicht reparierten<br />

Schweißnaht einer Versteifungsrippe ein Riss auf, der dann<br />

auf dem Prüfstand ohne PIT Behandlung repariert wurde.<br />

Bereits nach weiteren 100.000 LW ist diese Stelle wieder<br />

gerissen. Daraufhin wurde bei der Reparaturschweißung<br />

wieder jede Lage PIT behandelt, danach trat an dieser Stelle<br />

kein Riss mehr auf. Bei 8,4 Mio. LW ist dann auf der gegenüberliegenden<br />

Seite ebenfalls ein Riss an einer Versteifungsrippe<br />

aufgetreten. Jetzt wurde bei der Reparatur gleich<br />

PIT behandelt und weitergetestet. Nach 12 Mio. Lastwechseln<br />

wurde der Versuch erfolgreich ohne jeglichen<br />

Schaden beendet.<br />

Damit konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass keine der<br />

reparierten und PIT behandelte Schweißnähte während der<br />

gesamten Versuchsdauer gerissen sind.<br />

Bild 14: Plasmagefäß im Bau<br />

erfolgreich ein. Durch umfangreiche Schwingversuche bei<br />

2 unabhängigen Instituten wurde nachgewiesen, dass die<br />

Lebensdauer der Elemente durch die Nachbehandlung<br />

mindestens um den Faktor 10 gesteigert wird.<br />

13 Zukunftsaussichten<br />

Die Nachhaltigkeit der HFMI-Technologie führte dazu, dass<br />

die Kommission XIII vom IIW (International Institue of Welding)<br />

für Konstrukteure einen Bemessungsvorschlag zur<br />

10 Einsatz von PIT im Maschinenbau<br />

Bereits sehr früh hat die Fa. Trumpf erkannt, dass durch die<br />

Behandlung von kritischen Stellen an der Konstruktion, den<br />

sogenannten „Hotspots“, die ohnehin gute Lebensdauer der<br />

Stanz- und Nibbelmaschinen signifikant erhöht werden<br />

kann und integrierte die PIT Technologie in die Neufertigung<br />

(siehe Bild 13).<br />

11 Einsatz von PIT im Anlagenbau<br />

Beim Bau des Kernfusionsreaktors in Greifswald wurde<br />

ebenfalls die HFH Technologie zur Reduzierung der Eigenspannungen<br />

in Schweißnahtbereichen eingesetzt. Hierzu<br />

wurde beim Einschweißen der Stutzen vom inneren Plasmagefäß<br />

zum äußeren Mantel, jede Schweißraupe flächig<br />

gehämmert (Zwischenlagenhämmern), um das Eigenspannungsniveau<br />

niedrig zu halten. Als Konstruktions-<br />

Grundwerkstoff ist austenitischer Stahl 1.4429 zum Einsatz<br />

gekommen, als Schweißzusatz wurde ein 1.4455 verwendet.<br />

12 Einsatz von PIT im Brückenbau<br />

Die Firma Maurer Söhne, München, setzt diese PIT Technologie<br />

seit Langem in Serie bei den Brückenübergängen<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 85


Bild 15: Blick in das Innengefäß<br />

erhöhten Ermüdungsfestigkeit vorgelegt hat mit dem Titel:<br />

„IIW Recommendations for the HFMI Treatment.<br />

For Improving the Fatigue Strength of Welded Joints.“<br />

(erschienen im Springerverlag Okt. 2016)<br />

Hier findet der Konstrukteur wertvolle Hinweise, die wesentlich<br />

höheren FAT-Klassen auch rechnerisch einzusetzen.<br />

Im gesetzlich geregelten Bereich gilt nach wie vor der Eurocode,<br />

der zur Technologie des höherfrequenten Hämmerns<br />

bisher noch keine Ausführungsregeln enthält (EN 1090-2).<br />

In Deutschland wurde vom Deutschen Ausschuss für Stahlbau<br />

ein nationales Dokument in Form einer „DASt-Richtlinie<br />

für das Höherfrequente Hämmern“ erstellt. Hierzu wurde<br />

von den Universitäten Stuttgart und Karlsruhe vor Jahren ein<br />

Forschungsvorhaben mit dem Ziel der Entwicklung einer<br />

DASt-Richtlinie für HFH-Verfahren beantragt und genehmigt.<br />

Dieses Forschungsvorhaben ist abgeschlossen, der Entwurf<br />

für diese Richtlinie ist in Überarbeitung. Bereits in der <strong>Fachzeitschrift</strong><br />

„Stahlbau 87 (2018), Heft 10“ wurde von Autoren<br />

der Universitäten Stuttgart und Karlsruhe [21] in einem Fachbeitrag<br />

mit dem Titel:<br />

„Entwicklung einer DASt-Richtlinie für höherfrequente<br />

Hämmerverfahren“<br />

veröffentlicht. Darin ist eine Zusammenfassung über die<br />

durchgeführten Untersuchungen und ein Vorschlag eines<br />

DASt-Richtlinien-Entwurfs enthalten.<br />

Bild 16: PIT-Behandlung jeder einzelnen Lage<br />

14 Zusammenfassung<br />

Die Ausführungen haben gezeigt, dass es mit der Technologie<br />

„höherfrequentes Hämmern“ möglich ist, die Lebensdauer<br />

von zyklisch schwingend beanspruchten Schweißkonstruktionen<br />

wesentlich zu erhöhen. Ergebnisse aus verschiedenen<br />

Forschungsberichten zeigen, dass bei einer Lastwechselzahl<br />

von 2x10 6 Millionen die Ermüdungsfestigkeit verdoppelt<br />

werden kann. Da nach der heute gültigen Normung (Eurocode)<br />

die Betriebsfestigkeit unabhängig von der Festigkeit<br />

des Materials ist, war man bisher mit dem Einsatz der höherfesten<br />

Feinkornstähle im gesetzlich geregelten Bereich<br />

noch sehr zurückhaltend. Schon bei dem Forschungsvorhaben<br />

hat die Universität Stuttgart festgestellt, dass je höher<br />

die Streckgrenze des Werkstoffs, desto größer auch der<br />

Effekt der Schweißnahtnachbehandlung ist, da auch höhere<br />

Druckeigenspannungen initiiert werden können. Dies bestätigen<br />

auch die Versuche der Montanuniversität Leoben an<br />

dem Stahl S960. So ist es zukünftig auch möglich, effizientere<br />

Stahlbauten mit Hilfe dieser Technologie herzustellen. Deshalb<br />

wird auch von den verschiedenen Forschungsstellen<br />

angestrebt, diese guten Ergebnisse in die Normung einfließen<br />

zu lassen.<br />

Die PIT-Anwendung zeichnet sich durch eine einfache sowie<br />

hohe Reproduzierbarkeit aus und ist somit für die verschiedensten<br />

Konstruktionen im industriellen Einsatz zu empfehlen.<br />

Bild 17: Brückenübergang (Dehnfuge)<br />

Bild 18: PIT-Behandlung des Nahtübergangs<br />

86 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Dies gilt insbesondere für hochfeste Schweißverbindungen<br />

bei periodisch schwingend belasteten Bauteilen.<br />

Speziell bei der Instandhaltung bestehender Konstruktionen<br />

ist diese Technologie nicht mehr wegzudenken.<br />

Schrifttum<br />

[1] Radaj D., Vormwald M.: Ermüdungsfestigkeit, 3. Auflage,<br />

Springer Verlag, 2007.<br />

[2] Forschungskuratorium Maschinenbau: Rechnerischer<br />

Festigkeitsnachweis für Maschinenbauteile aus Stahl,<br />

Eisenguss- und Aluminiumwerkstoffen, 6. Auflage.<br />

Frankfurt am Main, VDMA-Verlag, 2012.<br />

[3] Hobbacher A.: IIW Recommendations for Fatigue Design<br />

of Welded Joints and Components, WRC Bulletin<br />

520, The Welding Research Council, New York, 2009.<br />

[4] Haagensen P. J., Maddox S. J.: IIW Recommendations<br />

on Methods for Improving the Fatigue Strength of<br />

Welded Joints, Woodhead Publishing, 2013.<br />

[5] Gerster P.: Erhöhung der Lebensdauer bzw. der Ermüdungsfestigkeit<br />

durch Schweißnahtnachbehandlung,<br />

der praktiker, Vol. 9, pp. 302-310, 2009.<br />

[6] Yildirim H., Marquis G.: Overview of fatigue data for<br />

high frequency treated welded joints, Welding in the<br />

World, vol. 56, pp. 82-96, 2012.<br />

[7] Marquis G., Mikkola E., Yildirim H., Barsoum Z.: Fatigue<br />

strength improvement of steel structures by high-frequency<br />

mechanical impact: proposed fatigue assessment<br />

guidelines, Welding in the World, vol. 57, pp. 803-<br />

822, 2013.<br />

[8] Marquis G., Barsoum Z.: Fatigue strength improvement<br />

of steel structures by high-frequency mechanical impact:<br />

proposed procedures and quality assurance<br />

guidelines, Welding in the World, vol. 58, pp.19-28,<br />

2014.<br />

[9] Leitner M., Stoschka M., Eichlseder W.: Fatigue enhancement<br />

of thin-walled high-strength steel joints by<br />

high frequency mechanical impact treatment, Welding<br />

in the World, Vol. 58, No. 1, pp. 29-39, 2014.<br />

[10] Yildirim H., Marquis G.: Overview of Fatigue Data for<br />

High Frequency Treated Welded Joints, IIW-Document<br />

XIII-2362r1-11, 2011.<br />

[11] Berg J., Stranghöner N.: Ermüdungsverhalten HFHnachbehandelter<br />

Kerbdetails des Mobilkranbaus, Stahlbau<br />

83, Heft 8, 2014.<br />

[12] Rahman M., Hütter A., Enzinger N.: Einfluss von Pneumatic<br />

Impact Treatment (PIT) auf die Schweißeigenspannungen<br />

eines hochfesten Feinkornbaustahls. Seggau<br />

Conference Paper 2009 IWS Graz Universität<br />

[13] Gerster P, Schäfers F., Leitner M.: Pneumatic Impact<br />

Treatment (PIT) – Application and Quality Assurance,<br />

IIW-document XIII-WG2-138-13, 2013.<br />

[14] Gerster P., Schäfers F.: Verfahren zur Erhöhung der Lebens-<br />

bzw. Ermüdungslebensdauer von Bauteilen,<br />

Stahlbau 83, Heft 8, 2014.<br />

[15] Leitner M., Stoschka M., Fössl T., Eichlseder W.:<br />

Schwingfestigkeit hochfester Stähle an geschweißten<br />

Strukturen, Schweiss- und Prüftechnik, No. 1/2012, pp.<br />

12-17, 2012.<br />

[16] Schäfers F.: Hohe Druckeigenspannungen reduzieren<br />

Anlagenausfälle, Maschinenmarkt 22, pp. 56-59, 2011.<br />

[17] Gerster P., Leitner M., Stoschka M.: Praktische Anwendungen<br />

eines höherfrequenten Hämmerverfahrens<br />

(PIT) in der Industrie, Proceedings of the Join-Ex Congress,<br />

Vienna/Austria, pp. 101-112, 2012.<br />

[18] Stranghöner N., Berg J., Butz C.: Erhöhung der Lebensdauer<br />

von Fahrbahnübergängen mit Hilfe des höherfrequenten<br />

Hämmerns, 17. DASt-Kolloquium, Deutscher<br />

Ausschuss für Stahlbau, Weimar/Germany, pp. 109-<br />

113, 2010.<br />

[19] Gabrys U.: Empfehlungen für den Neubau und die Instandsetzung<br />

von Stahlwasserbauten, Tagungsband zur<br />

Großen Schweißtechnischen Tagung 2011, DVS-Berichte,<br />

pp. 61-66, 2011.<br />

[20] Gary B. Marquis, Zuheir Barsoum: IIW Recommendations<br />

for the HFMI Treatment<br />

[21] Kuhlmann U., Breunig S., Ummenhofer T., Weidner P.:<br />

Entwicklung einer DASt-Richtlinie für höherfrequente<br />

Hämmerverfahren, Stahlbau 87 (2018), Heft 10 •<br />

Die Autoren<br />

Dipl.-Ing.(FH) IWE Peter Gerster<br />

ist Inhaber der Unternehmensberatungsfirma<br />

GEC - GERSTER EN-<br />

GINEERING CONSULTING in Ehingen<br />

und von der IHK Ulm öffentlich<br />

bestellter und vereidigter<br />

Sachverständiger für Schweißtechnik<br />

und -schäden.<br />

Peter Gerster (siehe 01-02/<strong>2019</strong>)<br />

Frank Schäfers ist Technischer<br />

Leiter und Vertriebsleiter bei der<br />

PITEC Deutschland GmbH,<br />

Duisburg<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 87


Stahlgüten im Hallenbau Walzprofile<br />

in S235 oder S355?<br />

■■<br />

Leonhard Fromm, Stefanie Manger (Chefredakteurin<br />

metallbau)<br />

„Es wäre alles viel einfacher, wenn Walzprofile in S235 gänzlich<br />

vom Markt genommen und stattdessen in S355 und in<br />

S460M angeboten würden“, meint der Schweizer Bernhard<br />

von Mühlenen, Bereichsleiter Stahlbau bei der Senn AG. In<br />

Deutschland wird für den Hallenbau vielfach noch die Güte<br />

S235 verarbeitet, Unternehmer Egon Haist sagt: „S355 nutzen<br />

wir für Hallen häufig, wenn es um den Preis geht.“<br />

Der Beitrag ist im Dezember 2018 im Fachmagazin metallbau<br />

erstmals erschienen, die Redaktion des Bauverlags<br />

hat uns den Fachbeitrag mit freundlicher Genehmigung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Stahlbau Haist in Baiersbronn-Mitteltal verfügt über ein eigenes<br />

Statik- und Konstruktionsbüro. Erstellt das Unternehmen<br />

eine Ausschreibung mit Statik, beispielsweise für eine<br />

schlüsselfertige Halle, dann greift es meist zu Walzprofilen in<br />

S355. Im Vergleich zu S235 reduziert sich der Materialverbrauch<br />

deutlich. „In der Werkstatt bereitet S355 zwar mehr<br />

Aufwand, weil wir die Profile beim Schweißen vorwärmen,<br />

die Kalkulation jedoch fällt günstiger aus“, erklärt Egon Haist.<br />

Für die Fassadenbauer als nachfolgendes Gewerk ist die<br />

höherfeste Güte etwas misslich: Bei S235 können sie selbstfurchende<br />

Schrauben einsetzen, bei S355 nicht. „Vorbohrungen<br />

gestalten die Befestigung zeitaufwändiger.“<br />

Gleichwohl, die Kalkulation mit S355 spricht für sich und<br />

Metallbaumeister Haist wundert sich, weshalb viele Architekten<br />

und Statiker den Bau von Hallen nicht in S355 ausschreiben.<br />

„Gibt die Ausschreibung S235 vor, führen wir die Halle<br />

in dieser Sorte aus.“ Würde Haist auf eigene Initiative S355<br />

verwenden, müsste sein Statikbüro einen neuen Nachweis<br />

erstellen. „Wegen der zusätzlichen Kosten machen wir das<br />

nicht.“ Das Unternehmen erwirtschaftet ca. 60 Prozent des<br />

Jahresumsatzes im Hallen- und allgemeinen Stahlbau.<br />

Statik & Stahlgüte<br />

„Für die Wahl der Stahlgüte sind die statischen Gegebenheiten<br />

des Bauwerks ausschlaggebend“, stellt der Österreicher<br />

Rudolf Rauch fest. Er war Jahrzehnte lang als Fachbereichsleiter<br />

Schweißtechnik-Warmband im Bereich der Forschung<br />

& Entwicklung für voestalpine tätig. „Passt die Statik, ist der<br />

Einsatz von S355 sinnvoll und vielfach eine wirtschaftliche<br />

Lösung, da sich die Wanddicken sowie das Gewicht der<br />

Konstruktion reduzieren und die oftmals wenig beachteten<br />

Fertigungskosten für die Schweißarbeiten durch geringere<br />

Nahtquerschnitte deutlich sinken.“ Im Nachsatz präzisiert er:<br />

„Als Substitutionswerkstoff für den S235Jx würde ich allerdings<br />

nicht den allgemeinen Baustahl S355Jx nach EN 10025-<br />

2 empfehlen, sondern die thermomechanisch gewalzten<br />

Stahlgüten S355M/ML oder S460M/ML nach EN 10025-4.“<br />

Vorwärmen nicht in jedem Fall<br />

Erfahrungsgemäß weisen real angebotene M-Stähle bis<br />

zur Stahlsorte S460M/ML C-Gehalte von C ≤ 0,1% auf. Bei<br />

Rudolf Rauch war Jahrzehnte lang<br />

als Fachbereichsleiter Schweißtechnik-Warmband<br />

im Bereich<br />

der Forschung & Entwicklung für<br />

voestalpine tätig. (Foto: Rauch)<br />

Prinzipiell erweist sich im Hallenbau der Einsatz von S355 Walzprofilen<br />

wirtschaftlicher als die Stahlsorte S235.<br />

Stahlbau Süßen hat das Logistikzentrum Log-Plaza Brandenburg<br />

in Großbeeren für den britischen Online-Versandhändler ASOS mit<br />

S355J2 + M gebaut. (Fotos: Stahlbau Süßen)<br />

88 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Rudolf Rauch empfiehlt thermomechanisch gewalzte Stahlgüten<br />

S355M/ML oder S460M/ML nach EN 10025-4, wie sie auch im<br />

Stahlwerk Differdingen produziert werden. (Foto: sm)<br />

C-Gehalten ≤ 0,1% liegt die Aufhärtung in Schweißnähten<br />

selbst unter ungünstigen Bedingungen bei ≤ 380 HV10. Probleme<br />

mit der in der EN 1090-2 (Technische Regeln für die<br />

Ausführung von Stahltragwerken) für Schneid- und Schweißprozesse<br />

eingezogenen Aufhärtungsobergrenze (Härte ≤ 380<br />

HV10) sind daher nicht zu erwarten, wie Rauch hervorhebt.<br />

Eine Vorwärmung zum Schweißen ist für die Schweißprozesse<br />

E-Hand bzw. MAG bei Verwendung von Standard-Schweißzusätzen,<br />

der Einhaltung der vom Lieferanten vorgegebenen<br />

Handhabungsvorschriften und Bauteiltemperaturen ≥ RT bis<br />

zu 60 (90) mm Blechdicke nicht erforderlich. Was den Gehalt<br />

von Kohlenstoff betrifft, liegen M-Stähle auf dem Niveau des<br />

S235Jx.<br />

M-Sorten S355 sehr gut schweißbar<br />

Die M-Stahlsorten werden von allen namhaften Walzprofilherstellern<br />

angeboten, „Vorteil ist die exzellente Schweißeignung“.<br />

Rauch erläutert: „Da diese M-Stähle ihre Festigkeit<br />

überwiegend über den Verfestigungsmechanismus Kornfeinung<br />

durch thermomechanisches Walzen erhalten, ist ihr<br />

Legierungsgehalt sehr niedrig.“<br />

Das Kohlenstoffäquivalent (CEV nach EN 1011-2) der M-<br />

Stähle liegt aufgrund der diesen Stählen eigenen sehr feinen<br />

Gefüge-Mikrostruktur normativ bezüglich der CEV-Obergrenze<br />

bei der Stahlsorte S355M (CEV ≤ 0,39 für Nenndicken<br />

≤ 40 mm) unterhalb des CEV von S355Jx (CEV ≤ 0,47 für<br />

Nenndicken >30 mm bis ≤ 40 mm) und nicht wesentlich<br />

höher als die Vorgabe für S235Jx (CEV ≤ 0,35 für Nenndicken<br />

> 30 mm bis ≤ 40 mm). Erfahrungsgemäß werden von Stahlproduzenten,<br />

die M-Stähle anbieten und auf dem Stand der<br />

Technik produzieren, jedoch CEV-Werte ≤ 0,26 − 0,27 für<br />

Stähle bis S460 angeboten.<br />

Zu beachten ist vor allem die normative Einschränkung des<br />

Kohlenstoff (C)-Gehaltes (C max<br />

= 0,24 bei S355J0-K2 bzw. C max<br />

= 0,16 bei S355M/ML). Diese Werte bestimmen die Aufhärtung<br />

und darüber hinaus die Vorwärmtemperatur, die nach<br />

den in der EN 1011-2 festgelegten Methoden bestimmt wird.<br />

Foto: ma<br />

Metallbaumeister Egon Haist (l.) wundert sich, weshalb viele Architekten<br />

und Statiker den Bau von Hallen nicht in S355 ausschreiben.<br />

S355Jx nach EN 10025-2<br />

Betriebe, die die Stahlsorten vom Typ S355Jx nach EN 10025-2<br />

bevorzugen, rät Rauch, stattdessen mikrolegierte Feinkornbaustähle<br />

mit möglichst niedrigem CEV zu verwenden.<br />

„Das CEV solcher mikrolegierten Stahlsorten ist im Vergleich<br />

zu Standard-S355Jx-Stahlsorten immer niedriger, da diese<br />

mit dem Ziel einer optimierten Schweißeignung entwickelt<br />

wurden.“<br />

Der Stahlexperte betont, dass Walzprofile S355 nicht per se<br />

vorgewärmt werden müssen und diese Güte für einen erfahrenen<br />

Stahlbauer nicht „wirklich schwierig“ in der Verarbeitung<br />

ist. „Feinkornbaustähle und S460 im Übrigen auch<br />

nicht“, ergänzt er.<br />

Informationslücken im Markt<br />

Die Fachkenntnisse von Rauch seien im deutschsprachigen<br />

Markt wohl noch nicht auf breiter Linie angekommen, bedauert<br />

Dr.-Ing. Dennis Rademacher SFI/IWE von Arcelor<br />

Mittal Europe – Long Products. Sein Hauptargument für den<br />

Einsatz von S355: Die Mehrkosten für Walzprofile in S355<br />

im Vergleich zu S235 werden mit einer durchschnittlichen<br />

Materialeinsparung von bis zu 20 Prozent mehr als ausgeglichen.<br />

Das heißt, bereits bei einer Reduktion des benötigten<br />

Walzprofils um nur eine Profilstufe ist der Einsatz von S355<br />

Dr.-Ing. Dennis Rademacher von<br />

ArcelorMittal informiert über die<br />

Stahlsorten S355 und S460.<br />

(Foto: sm)<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 89


gegenüber S235 wirtschaftlich. Zusätzliche Kostenersparnisse<br />

in der Fertigung, etwa durch geringere Schweißnahtdicken,<br />

kämen hinzu. Darüber hinaus lassen sich mit den höherfesten<br />

Trägern größere Spannweiten erzielen.<br />

Erfahrungen von Krings & Sieger<br />

Das Unternehmen Krings & Sieger in Düren ist mit 30 Mitarbeitern<br />

im Hallen-, Stahl- und Industriebau tätig. Auf der<br />

Baustelle sind die Mitarbeiter zur Hälfte ihrer Arbeitszeit mit<br />

Schweißen beschäftigt. So ist gewährleistet, dass jeder<br />

Schweißer genügend Routine hat. „Bei uns können alle<br />

Schweißfachkräfte S355 verarbeiten, auch wenn der Anteil<br />

dieser Walzprofile nur bei rund zehn Prozent liegt,“ berichtet<br />

Heinz Jörres. Der Grund: Im Schweißkurs lernen die Teilnehmer<br />

beide Verfahren. Aufträge mit S460, „wie sie nur alle<br />

fünf, sechs Jahre angefragt werden“, lehnen die Dürener<br />

dagegen ab.<br />

Teilweise sind ausführende Unternehmen noch nicht darüber<br />

informiert, dass die DIN EN ISO 96<strong>06</strong>-1 die Gültigkeit<br />

der Schweißerprüfung nach dem verwendeten Schweißzusatzwerkstoff<br />

und nicht mehr nach dem verwendeten<br />

Grundmaterial regelt. In Konsequenz gilt die Prüfung inzwischen<br />

für S235, S355 sowie S460.<br />

Der Fachmann für Schweißaufsicht und Materialprüfung<br />

vermutet, dass die heutigen Vorbehalte gegenüber S355 aus<br />

den 1980-er-Jahren herrühren. Jörres erinnert sich, dass es<br />

vor etwa 40 Jahren beim Einsatz dieser Walzprofile im<br />

Schiffs- und Brückenbau zu Rissen und Brüchen kam. „Das<br />

Problem lag seinerzeit in der falschen Verarbeitung und<br />

nicht am Stahl“, stellt Jörres klar. Heute jedoch ist die Verarbeitung<br />

von S355 im Brückenbau Standard. Nichtsdestotrotz<br />

meint er, dass dem Qualitätsstahl S355, der früher St52 hieß,<br />

ein schlechtes Image anhaftet.<br />

Der Schweißfachmann weiß, bei bestimmten Typen von<br />

S355 müssen die Profile wegen des Kohlenstoffäquivalents<br />

der Legierungselemente im Stahl vor dem Schweißen temperiert<br />

werden, damit das Material seine duktilen Eigenschaften<br />

voll behält. Wird der zu schweißende Stahl im Bereich<br />

der Verbindungsstelle erwärmt, reduziert sich das Risiko<br />

einer Aufhärtung des Gefüges. Diese kann entstehen, wenn<br />

die Schweißstelle allzu schnell abkühlt. Die Vorwärmtemperatur,<br />

die spätere Kaltrisse vermeiden soll, hängt im Wesentlichen<br />

von der Dicke der Bleche, der Wärmeableitung, der Legierung<br />

und von der Wärmeeinbringung beim Schweißen ab.<br />

Zum Kaltriss bei S355<br />

Eines der größten Probleme bei der schweißtechnischen<br />

Verarbeitung von hochfesten Feinkornstählen wie S355 stellt<br />

der Kaltriss dar, so Dipl.-Ing./SFI Martin Erl, Geschäftsführer<br />

von Erl Schweißen + Schneiden in Landau/Isar. „Im Allgemeinen<br />

ist die Kaltrissneigung von mikrolegierten Feinkornstählen<br />

gering. Sind jedoch höhere Kohlenstoffäquivalente vorhanden,<br />

kann es zu wasserstoffbegünstigten Kaltrissen in der<br />

Wärmeeinflusszone (WEZ) kommen.“ Dabei sei das Kaltriss-<br />

Bild oben: Gegenüber<br />

der Verarbeitung von<br />

S355 im Hallenbau gibt<br />

es noch Vorbehalte,<br />

nur Informationen aus<br />

erster Hand schaffen<br />

Abhilfe.<br />

Bild links: Thermomechanisch<br />

gewalzte<br />

Stahlgüten werden mit M<br />

gekennzeichnet: Auf dem<br />

Foto handelt es sich um<br />

S355J2 + M Profile.<br />

verhalten von Schweißverbindungen hauptsächlich von der<br />

chemischen Zusammensetzung, der Werkstückdicke im<br />

Nahtbereich, dem Wasserstoffgehalt des Schweißgutes, der<br />

Wärmeeinbringung beim Schweißen, dem Eigenspannungsniveau<br />

der Konstruktion und der Vorwärm- oder Zwischenlagentemperatur<br />

abhängig.<br />

„Der Wasserstoff im Schweißgut und in der Wärmeeinflusszone<br />

stammt im Wesentlichen aus wasserstoffhaltigen<br />

Bestandteilen der Schweißzusätze und Schweißhilfsstoffe“,<br />

sagt Erl. Außerdem könne Wasserstoff durch an den Werkstücken<br />

vorhandene Feuchtigkeit, z.B. Schwitzwasser, in das<br />

Schweißgut gelangen. Das Abkühlen nach dem Vorwärmen<br />

und Schweißen des Nahtbereichs gibt dem Wasserstoff die<br />

Gelegenheit zur Rekombination, so die verfahrenstechnische<br />

Begründung. Effusion kann beschleunigt stattfinden, wenn<br />

die Schweißstelle nicht direkt abgekühlt wird, sondern die<br />

Temperatur bei 150 - 200° für 1 bis 2 Stunden gehalten wird.<br />

Vor allem bei dickwandigen Werkstücken empfehlen die<br />

Fachleute, die Verbindung in einer Hitze zu schweißen. Bei<br />

unvermeidbaren Unterbrechungen sei verzögert abzukühlen<br />

und erneut vorzuwärmen. Bei mehrlagigem Schweißen<br />

gewinne dagegen die Zwischenlagentemperatur anstelle der<br />

Vorwärmtemperatur an Bedeutung. „Auf das Vorwärmen<br />

vor dem Schweißen der ersten Raupe könne verzichtet werden“,<br />

so Erl, „wenn die Folgeraupe in die Wärme der ersten<br />

Raupe geschweißt wird, sodass die Zwischenlagentemperatur<br />

nicht unter die für kaltrisssicheres Schweißen erforderliche<br />

Vorwärmtemperatur abfällt“.<br />

•<br />

90 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Am Freitag, den 12. April <strong>2019</strong> war ein außergewöhnlicher<br />

Prüfungstag am WIFI OÖ in Linz<br />

Alle Teilnehmer des für die SZA-Kunden eingeschobenen<br />

IWS-Tageslehrganges stellten vor der Prüfungskommission<br />

unter dem Vorsitz der von Frau AV Dipl.-Ing. Schachinger<br />

geleiteten Prüfungskommission mit Erfolg ihre Kompetenz<br />

unter Beweis. Von den zehn erfolgreichen Absolventen<br />

dürfen sich zwei über einen “sehr guten Erfolg” und einer<br />

über einen “guten Erfolg” freuen, was für die ausgezeichnete<br />

Wissensvermittlung durch das Trainerteam um Lehrgangsleiter<br />

Helmut Kettner spricht.<br />

Zusätzlich führten auch neun Teilnehmende aus den Blended-Learning-Lehrgängen<br />

erfolgreich ihre Fachgespräche,<br />

darunter zwei IWS und sieben IWE.<br />

Das WIFI OÖ und die <strong>ÖGS</strong> gratulieren den neuen Schweißaufsichtspersonen:<br />

IWS Tageslehrgang:<br />

Christian Burger (guter Erfolg), Joachim Graf, Mario Gschiel,<br />

Sebastian Heilig, Marijo Ljubicic, Dominik Retter (sehr guter<br />

Erfolg), Martin Seidl (sehr guter Erfolg), Michael Troindl,<br />

Jürgen Vallant, Günter Vegh<br />

IWS Blended Learning:<br />

Christoph Lederer, Thomas Löcker<br />

IWE Blended Learning:<br />

Ing. Manuel Bäumel; DI Stefan Bischof; Ing. Tristan Kollmann;<br />

DI Florian Mayer; Ing. Andreas Schieder MSc; Ing. Florian<br />

Timler; Ing. Sarah Usel<br />

Bild: Helmut Kettner<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 91


Welt der Normen und Regelwerke<br />

Die wesentlichen Änderungen der neu überarbeiteten ÖNORM EN 1090-2<br />

Ausgabe 2018-09-15 für die Ausführung von Stahltragwerken - Bericht 4<br />

Wie schon in drei letzten Ausgaben der Schweiß- und<br />

Prüftechnik begonnen, möchte ich in dieser Ausgabe<br />

fortführend, über einige weitere wesentlichen Änderungen<br />

der neu überarbeiteten ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe<br />

2018-09-15 berichten.<br />

Qualifizierung der Schweißer und Bediener:<br />

Schweißer müssen nach EN ISO 96<strong>06</strong>-1 (früher EN 287-1)<br />

und Bediener von Schweißeinrichtungen nach EN ISO 14732<br />

(früher EN 1418) qualifiziert sein. Werden Bauteile der Ausführungsklasse<br />

EXC1 geschweißt, wo die schweißtechnischen<br />

„elementaren“ Qualitätsanforderungen nach EN ISO<br />

3834-4 zu erfüllen sind,dürfen für die Verlängerungsmethode<br />

nach EN ISO 96<strong>06</strong>-1 nur 9.3 a) und 9.3.b) und bei den Bedienerprüfungen<br />

nach EN ISO 14732 nur die Methoden 5.3a) und<br />

5.3b) angewandt werden.<br />

Schweißer, welche Betonstahl schweißen, müssen eine<br />

Schweißerqualifizierung nach EN ISO 17660-1 oder EN ISO<br />

17660-2 vorweisen können. Eine Qualifikation nach EN ISO<br />

96<strong>06</strong>-1 wäre dafür nicht ausreichend, ist aber die Grundvoraussetzung,<br />

um eine Betonstahlprüfung zu absolvieren!<br />

Dass die Aufzeichnungen von allen Qualifizierungsprüfungen<br />

von Schweißern und Bedienern von Schweißeinrichtungen<br />

dokumentiert und verfügbar sein müssen, ist auch<br />

in der neuen EN 1090-2 Ausgabe 2018-09-15 geregelt.<br />

Diese Regelung ist nun umso wichtiger, da nun explizit in<br />

der Norm angeführt wird, dass auch Schweißaufsichtspersonen<br />

als Prüfer von Schweißer- bzw. Bedienerqualifizierungen<br />

tätig sein können. In der Praxis bedeutet dies, dass<br />

es schriftliche Aufzeichnungen und eine Dokumentation<br />

von der Überwachung während der Schweißung, inkl. Ansatzstelle,<br />

Sichtprüfung der ersten Lage bei Mehrlagenschweißungen,<br />

den jeweiligen zerstörungsfreien- und<br />

zerstörenden Prüfungen und von der Theorieprüfung für<br />

jede einzelne Schweißerprüfung , geben muss. Die Kontrolle<br />

dieser Dokumentation sollte von der notifizierten Zertifizierungsstelle<br />

beim Audit überprüft werden. Wie das für<br />

Deutschland gültige DVS Merkblatt 0700 „Voraussetzungen<br />

zum Erwerb der Berechtigung, betriebseigene Schweißerund/oder<br />

Bedienerprüfungsbescheinigungen als Hersteller<br />

auszustellen“, wird auch in Österreich angedacht, ein ähnliches<br />

Dokument zu erstellen. Werden die Schweißerprüfungen<br />

durch eine akkreditierte Personenzertifizierungsstelle<br />

nach EN ISO 17024 durchgeführt und Schweißerzertifikate<br />

ausgestellt, entfallen diese Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten<br />

für den Hersteller, denn dies muss in<br />

diesem Falle die Personenzertifizierungsstelle durchführen,<br />

welche dazu meist automatisierte Datenbanken nutzt.<br />

Hohlprofilanschlüsse<br />

Die speziellen Qualifikationsanforderungen für Schweißer,<br />

welche Hohlprofilanschlüsse mit Abzweigwinkeln < 60°, wie<br />

in EN 1993-1-8 definiert, schweißen, wird in der ÖNORM EN<br />

1090-2 Ausgabe 2018-09-15 genauer beschrieben und festgelegt<br />

als in der Vorgängernorm. Die Maße der Prüfstücke,<br />

die Einzelheiten und Position der Schweißnähte müssen mit<br />

den tatsächlich zu schweißenden Bauteilen übereinstimmen.<br />

Beim Anschluss von einem Rundrohr auf anderes<br />

Rundrohr sind an vier vorgegebenen Positionen Proben zu<br />

entnehmen. Beim Anschluss von einem Rundrohr auf ein<br />

quadratisches bzw. rechteckiges Hohlprofil sind an zwei vorgegebenen<br />

Positionen Proben zu entnehmen. Prüfstücke<br />

sind durch Sichtprüfung gemäß ÖNORM EN ISO 17637 und<br />

makroskopische Prüfung nach ÖNORM EN ISO 17639 zu<br />

untersuchen und als Nachweis schriftlich zu dokumentieren.<br />

In der Praxis wurden diese Qualifikationsanforderungen für<br />

Schweißer leider von sehr vielen Herstellern bisher nicht<br />

durchgeführt, obwohl dies z.B. bei fast allen Fachwerken aus<br />

Hohlprofilen zutrifft. Der informative Anhang E – Geschweißte<br />

Hohlprofilverbindungen wurde nur geringfügig verändert.<br />

Schweißaufsicht:<br />

Bezüglich der Schweißaufsicht kam eine Regelung für die<br />

EXC1 dazu, dass für eine ausreichende Aufsicht während der<br />

Ausführung der Schweißarbeiten gesorgt werden muss, so<br />

wie dies in der ÖNORM EN ISO 3834-4 festgelegt ist. Diese<br />

Regelung wurde notwendig, da es immer wieder die Meinung<br />

gab, in der EXC1 bräuchte man keine Schweißaufsicht.<br />

Richtigerweise benötigt die Schweißaufsicht keine „spezielle<br />

Qualifikation“ für die EXC1, wobei diese aber im Qualitätssystem<br />

sehr wohl beschrieben, benannt und autorisiert<br />

sein muss.<br />

Neu aufgenommen in die ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe 2018-<br />

09-15 wurden auch die zusätzlichen technischen Kenntnisse<br />

des Schweißaufsichtspersonals mit Verantwortung für die<br />

Koordinierung des Schweißens von Betonstahl gemäß<br />

ÖNORM EN ISO 17660-1 Anhang B. Diese Zusatzausbildung<br />

für Schweißaufsichtspersonen gemäß EWF 544-01 dauert<br />

3 Tage und wird in Österreich derzeit nur von der SteelCERT<br />

GmbH in Autal bei Graz angeboten!<br />

Die in den Tabellen 14 und 15 geforderten technische<br />

Kenntnisse B (techn. Basiskenntnisse), S (techn. spezielle<br />

92 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Kenntnisse) und C (umfassende techn. Kenntnisse) des<br />

Schweißaufsichtspersonals für Baustähle bzw. nichtrostende<br />

Stähle, abhängig von der Ausführungsklasse, dem Werkstoff<br />

und der Blechdicke, blieben unverändert.<br />

Die sich in Überarbeitung befindliche Norm ÖNORM EN ISO<br />

14731, welche die Aufgaben und Verantwortung der<br />

Schweißaufsicht regelt, wird unter anderem einen geänderten<br />

informativen Anhang A aufweisen, wo die in der Praxis<br />

bewährten Empfehlungen und Zuordnung zu den internationalen<br />

Ausbildungen IWS, IWT und IWE leider zukünftig fehlen<br />

werden. Aus diesem Grund wurde im März <strong>2019</strong> beim<br />

Komitee 037 des Austrian Standard International ASI eine<br />

eigene Arbeitsgruppe AG 037.08 eingerichtet, welche die<br />

bereits bestehende ÖNORM M 78<strong>05</strong> Ausgabe 2008 -<br />

Schweißtechnisches Personal — Einteilung und Anforderungen“<br />

um den Bereich „Nationale Umsetzung der ÖNORM EN<br />

ISO 14731“ erweitern wird. Hier sollten nationale Anforderungen,<br />

Erklärungen und Hilfestellungen in die ÖNORM<br />

M 78<strong>05</strong> einfließen. Experten wären hierfür zur aktiven<br />

Mitarbeit recht herzlich eingeladen!<br />

In der nächsten Ausgabe der Schweiß- und Prüftechnik berichte<br />

ich dann von weiteren Änderungen und Neuerungen<br />

rund um die ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe 2018-09-15.<br />

Normative Verweise und bildliche Darstellungen auszugsweise<br />

aus der aktuellen ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe<br />

2018-09-15, erhältlich bei Austrian Standards International<br />

(ASI).<br />

•<br />

Der Autor<br />

Dipl.-HTL-Ing. Friedrich Felber<br />

ist Gründer und Eigentümer<br />

des technischen Büros für<br />

Maschinenbau „Steel for you<br />

GmbH“, der akkreditierten<br />

Prüf- Inspektions- und Zertifizierungsstelle<br />

„SteelCERT GmbH“<br />

und des Softwareunternehmens<br />

SteelSOFT, mit Sitz in Graz<br />

bzw. Graz Umgebung. Felber ist<br />

Experte und Autor für das österreichische<br />

Normungsinstitut Austrian Standards International<br />

(ASI) und vertritt Österreich als einer der Delegierten bei<br />

europäischen (CEN) und internationalen (ISO) Normungen.<br />

Als allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger<br />

ist Felber im In- und Ausland im Einsatz.<br />

Das Informationsnetzwerk der<br />

Schweißtechnik<br />

unabhängig, neutral, unparteilich seit 1947<br />

a ZENTRALE DREHSCHEIBE FÜR ÖSTERREICH<br />

HERAUSGEBER<br />

– <strong>Fachzeitschrift</strong> "Schweiß- und Prüftechnik"<br />

VERANSTALTER<br />

– Workshops zu aktuellen Themen<br />

– Schweißer-Stammtische in Wien,<br />

Oberösterreich und der Steiermark<br />

VERTRIEB<br />

– Fachliteratur der DVS Media GmbH<br />

BIBLIOTHEK<br />

– umfangreiche schweißtechnische Fachliteratur<br />

a ZUSAMMENARBEIT<br />

PARTNER<br />

– für internationale Gesellschaften<br />

– für Organisationen in angrenzenden Bereichen<br />

– für alle Interessenspartner in der schweißtechnischen<br />

Community<br />

a INTERESSEN der Mitglieder stehen im Vordergrund<br />

a UNABHÄNGIG von anderen Organisationen<br />

a NEUTRAL gegenüber allen Interessenspartnern der<br />

Schweißtechnik<br />

a UNPARTEILICH gegenüber allen Mitgliedern<br />

a FREI von Eigeninteressen<br />

Besuchen Sie unsere Webpage<br />

www.oegs.org<br />

Döblinger Hauptstraße 17/4/1<br />

1190 Wien, Österreich<br />

Tel. & Fax +43 (0)1 798 21 68<br />

office@oegs.org<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 93


Need More Speed: Ein Fall für den Schweißtraktor<br />

Aumayr ist einer der renommiertesten österreichischen<br />

Hersteller von Luftleitungssystemen und beschäftigt<br />

rund 300 Mitarbeiter an drei Standorten in Österreich<br />

und Tschechien. Das 1965 in Linz gegründete Familienunternehmen<br />

verfügt mit seinen computergesteuerten<br />

Laserschneid- und Stanzmaschinen, servo‐elektrischen<br />

Biegemaschinen und anderen High-Tech-Anlagen über<br />

einen top ausgestatteten Maschinenpark für die Metalltechnik.<br />

Gemeinsam mit der hauseigenen Konstruktionsund<br />

Entwicklungsabteilung ist man in der Lage, kundenspezifische<br />

Produkte von Grund auf zu entwickeln und zu<br />

produzieren.<br />

Diese innovative Metalltechnik erlaubt es Aumayr auch solche<br />

Luftleitungen herzustellen, bei denen ein konventioneller<br />

Lüftungsbauer an seine Grenzen stoßen würde: Anfang 2018<br />

erhielt das Unternehmen einen Großauftrag zur Lieferung<br />

von geschweißten Edelstahl-Luftleitungen. Schon bei der<br />

Kalkulation des Angebots wurde klar, dass infolge hunderter<br />

Laufmeter Schweißnaht und höchsten Qualitätsansprüchen<br />

neue Alternativen zum bisher praktizierten manuellen<br />

Schweißen notwendig waren. Vor allem mussten Blechstärken<br />

bis zu vier Millimeter verzugsfrei und in gleichbleibend<br />

hoher Qualität zu teilweise sechs Meter langen, 2,5 Meter<br />

hohen und 1,5 Meter breiten Luftleitungskomponenten<br />

verschweißt werden.<br />

Mechanisierung, Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

Wesentliche Ziele bei der Produktion der Lüftungskomponenten<br />

waren ein mechanisierter Schweißprozess, eine perfekte<br />

Schweißnahtqualität bei allen Komponenten sowie<br />

eine Kostenoptimierung durch den Wegfall von Nacharbeit<br />

und eine höhere Schweißgeschwindigkeit.<br />

Um diese Kriterien zu erfüllen, entschied sich Aumayr zum<br />

Kauf eines Schweißtraktors der Firma Fronius. Die Wahl fiel<br />

auf den robusten und flexiblen ArcRover 22. „Die kompakte<br />

Bauweise des Schweißfahrwerks und seine Kompatibilität zu<br />

den sich schon im Haus befindlichen Fronius Schweißgeräten<br />

TPS 5000 CMT und TPS/i 500 waren die primären<br />

Gründe für die Anschaffung. Seit März 2018 haben wir den<br />

ArcRover 22 im Einsatz. Unsere Schweißer schätzen vor<br />

allem die Robustheit und leichte Bedienbarkeit des Schweißtraktors“,<br />

erläutert Erwin Kunst, Leiter des Geschäftsfelds<br />

Metalltechnik bei Aumayr und fährt fort: „Schon bei den<br />

ersten Tests konnten wir eine bessere und vor allem gleichbleibende<br />

Qualität der Schweißnähte bei höherer Schweißgeschwindigkeit<br />

feststellen. Außerdem ist das Fahrwerk<br />

leicht zu montieren und bleibt dank seiner Führungsschienen<br />

immer in der Spur.“<br />

Perfektion durch Prozess-Mix<br />

Für die bestmögliche Wurzelerfassung beim Schweißen der<br />

rund vier Millimeter dicken Seitenwände der Lüftungskomponenten<br />

entschieden sich die Schweißexperten für einen<br />

Puls-Prozess mit durchschnittlich 300 Ampere Stromstärke.<br />

Dieser gewährleistet die notwendige Wärmeeinbringung.<br />

Für das Segmentschweißen der Flanschplatten und Versteifungsrippen<br />

in Quer- und Längsrichtung kam der etwas<br />

„kältere“, in Bezug auf die Schweißqualität konkurrenzlose<br />

Fronius CMT (Cold Metal Transfer)-Mix-Prozess zum Einsatz.<br />

Dieser stimmt das Verhältnis zwischen heißen Puls-Prozesszyklen<br />

und kalten CMT-Prozessphasen anwendungsspezifisch<br />

ab. Das Ergebnis sind perfekt geschweißte, nahezu<br />

spritzerfreie Metallverbindungen ohne jeden Verzug.<br />

„Die konstante Fahrgeschwindigkeit des Schweißtraktors in<br />

Kombination mit den richtigen Schweißprozessen waren die<br />

Bild 1: Rund tausend Laufmeter Luftleitungskomponenten wurden<br />

von Aumayr geschweißt. Im Bild zu sehen, die noch ungeheizten,<br />

sich in Bearbeitung befindenden Bauteile.<br />

Bild 2: Der Schweißtraktor ArcRover 22 mit Führungsschienen<br />

beim Längsnaht-Schweißen.<br />

94 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Bild 3: „In den ArcRover 22 zu investieren war die absolut richtige<br />

Entscheidung“, bestätigt Erwin Kunst, Leiter des Geschäftsfelds<br />

Metalltechnik bei der Aumayr GmbH.<br />

wesentlichen Faktoren für die hohe und konstant reproduzierbare<br />

Qualität der Schweißnähte“, erklärt Erwin Kunst. „Letztendlich<br />

wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Ein<br />

besonderes Dankeschön gebührt den Fronius Schweißexperten,<br />

die uns von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite standen.<br />

Gemeinsam konnten wir sowohl die Schweißqualität als auch<br />

die Produktionszeiten maßgeblich optimieren. In den ArcRover<br />

22 zu investieren war die absolut richtige Entscheidung. •<br />

(Dieser Beitrag entstand aus Unterlagen der Fronius International<br />

GmbH)<br />

Bild 4: Der ArcRover 22 von Fronius überzeugt die Schweißer vor<br />

allem durch seine Robustheit und leichte Bedienbarkeit.<br />

Fotos: Fronius International GmbH<br />

Premiere auf der SCHWEISSEN <strong>2019</strong><br />

Metal Additive Manufacturing erstmals in Linz dabei<br />

Heuer steht wieder die SCHWEISSEN, die führende heimische<br />

Fachmesse für Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik<br />

sowie Prüftechnik und Arbeitsschutz, gemäß ihren vierjährigen<br />

Turnus‘ am Programm.<br />

Von 10. bis 12. September trifft einander die Branche zum<br />

Networking und Wissenstransfer im Design Center Linz –<br />

mit einer Premiere im Gepäck. Begleitet von einem <strong>ÖGS</strong>-<br />

Workshop wird Metal Additive Manufacturing erstmals in<br />

Linz dem Fachpublikum präsentiert und nähergebracht.<br />

Die <strong>ÖGS</strong> präsentiert<br />

„Der 3D Druck ist ein Anwendungsgebiet, das derzeit gigantisch<br />

wächst. Der metallische 3D-Druck, genannt Metal<br />

Additive Manufacturing, ist insbesondere in Österreich in<br />

den letzten Jahren in der Industrie immer präsenter und<br />

wird jetzt als Teil der SCHWEISSEN auch diesem wachsenden<br />

Markt erstmals gezeigt. Die Basis für das MAM ist dem<br />

Schweißen sehr ähnlich, weshalb sich auch die Österreichische<br />

Gesellschaft für Schweißtechnik sowie die internationalen<br />

Schweißinstitute der Aus- und Weiterbildung sowie<br />

der Verfahrensentwicklung und Normung in diesem Bereich<br />

widmen. Daher gibt es parallel zur Ausstellung für alle<br />

Besucher auch einen <strong>ÖGS</strong>-Workshop zum Metal Additive<br />

Manufacturing“, berichtet Guido Reuter, Workshop-Leiter<br />

der <strong>ÖGS</strong>.<br />

(c) IFT TU Graz<br />

(Dieser Beitrag entstand nach Unterlagen der Reed Exhibition<br />

Messe Wien)<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 95


Bericht der ordentlichen Hauptversammlung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

am Donnerstag, den 04. April <strong>2019</strong> im Panoramacafé voestalpine Stahlwelt,<br />

voestalpine-Straße 4, 4020 Linz<br />

Rudolf Rauch, der Sprecher des Präsidiums, begrüßt um<br />

14.<strong>05</strong> Uhr die Mitglieder und die Gäste und stellt den<br />

Vortragenden, Hrn. Dipl.-Ing. Hans-Peter Narzt vom Geschichteclub<br />

voestalpine vor. Er bedankt sich für dessen<br />

Bereitschaft, den Festvortrag „Die Geschichte der<br />

voestalpine“ zu halten. Hr. Narzt dankt für die Einladung<br />

und beginnt meinen seinen Ausführungen. Nach seinem<br />

Vortrag beantwortet er Fragen.<br />

Dipl.-Ing. Hans-Peter Narzt vom Geschichteclub voestalpine<br />

1. Eröffnung durch das Präsidium<br />

Um 14.50 Uhr eröffnet der Sprecher des Präsidiums, Rudolf<br />

Rauch, die Hauptversammlung und verliest die Tagesordnung<br />

mit dem Hinweis, dass der TOP 10 vorgezogen wird.<br />

2. Kenntnisnahme und Genehmigung der Niederschrift der<br />

ordentlichen Hauptversammlung vom 20. Juni 2018<br />

Rauch stellt die Frage der Genehmigung der Niederschrift<br />

der vorjährigen Hauptversammlung, die in der Ausgabe<br />

09-10/2018 der <strong>Fachzeitschrift</strong> „Schweiß- und Prüftechnik“<br />

veröffentlicht worden ist und auch auf der <strong>ÖGS</strong>-Homepage<br />

einsehbar ist.<br />

Die Niederschrift wird einstimmig genehmigt.<br />

3. Vorlage des Tätigkeitsberichtes 2018<br />

Präsidium<br />

Rudolf Rauch: Mitgliedermanagement, Marketing, ANB<br />

Er berichtet, dass G. Posch als Sprecher des Präsidiums seine<br />

Funktion zurückgelegt hat und daraufhin Guido Reuter in<br />

das Präsidium und Andreas Barth in den Beirat kooptiert<br />

wurden. Sonja Felber wurde gleichzeitig die neue Sprecherin<br />

des Präsidiums.<br />

Weiters erklärt er, dass sich die <strong>ÖGS</strong> von dem Redakteur und<br />

einer Sekretärin getrennt hat, weist aber darauf hin, dass ein<br />

neuer Redakteur für die Zeitschrift gesucht wird.<br />

Die ÖGfZP hat mit Ende 2018 ihre fixen Seiten in der Zeitschrift<br />

gekündigt. Die Prüftechnik soll aber weiterhin Teil der<br />

Zeitschrift bleiben. Den Mitgliedern der ÖGfZP ist eine Info<br />

betreffend Zeitschrift geschickt worden.<br />

Im November 2018 haben dann aus persönlichen Gründen<br />

die Präsidiumsmitglieder Sonja Felber und Johannes Salcher<br />

Ihre Funktionen niedergelegt. Elias Glantschnig und Friedrich<br />

Felber wurden daraufhin ins Präsidium sowie Harald<br />

Sehrschön und Ludwig Steidl in den Beirat kooptiert.<br />

Er berichtet, dass die SZA GmbH insolvent ist und die <strong>ÖGS</strong> –<br />

falls dies gewünscht ist – bereit wäre, den ANB zu<br />

übernehmen.<br />

Es wird die Frage gestellt ob der ANB aktiv mit dem IIW<br />

kommuniziert. Rauch verneint und erklärt, dass alle Zugänge<br />

und Passwörter, die den ANB betreffen, bei einem Notar<br />

hinterlegt sind. Darauf kommt es zur Frage, wie lange IIW<br />

den ANB noch in Österreich lassen wird. Die <strong>ÖGS</strong> sollte<br />

jetzt aktiv werden, da die SZA scheinbar keine Kommunikation<br />

mit dem IIW hat.<br />

Anschließend präsentiert Rauch die Grafik des Mitgliederstands,<br />

die auch auf der Homepage dargestellt ist, und erklärt,<br />

dass die kostenlosen Mitgliedschaften der Schüler und<br />

der Vortragenden (Workshops) mit Ende 2018 beendet<br />

waren und der Mitgliederstand daher etwas gesunken ist.<br />

Er ruft alle Anwesenden auf, neue Mitglieder zu werben.<br />

Guido Reuter: Zeitung, Kooperation mit Verbänden, Workshops,<br />

Messe <strong>2019</strong> und Workshops auf der Messe<br />

Er bedankt sich bei Johannes Salcher für dessen zeitintensive<br />

Arbeit für die Zeitschrift, die er 2018 nach dem Ausscheiden<br />

des Redakteurs übernommen hat.<br />

Reuter stellt fest, dass die Workshops gut besucht waren.<br />

Auf der Messe <strong>2019</strong> wird die <strong>ÖGS</strong> mit einem Stand vertreten<br />

sein und wird auch wieder sechs Workshops auf der Messe<br />

durchführen. Es wird aber keinen gedruckten WS-Band geben.<br />

Es wird noch eine Frage zur Zeitschrift gestellt: Da die ÖGfZP<br />

und die SZA nicht mehr dabei sind, liegt alles bei der <strong>ÖGS</strong><br />

und es ergibt sich daher die Frage, ob die Zeitschrift noch<br />

tragbar ist. Reuter erklärt, dass es wichtig ist, die Zeitschrift<br />

am Leben zu halten und ein neuer Redakteur, allerdings zu<br />

anderen Bedingungen, gesucht wird. Außerdem ist angedacht,<br />

dass die Zeitschrift auch digital erscheinen soll. Auf<br />

96 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


die Frage an Hrn. Dr. Heck der ÖGfZP, ob die ÖGfZP sich wieder<br />

an der Zeitschrift beteiligen könnte, stellt dieser fest,<br />

dass es leider zurzeit nicht genug Beiträge gibt.<br />

Friedrich Felber: Normung<br />

Er berichtet, dass es bereits entsprechende Beiträge in der<br />

Zeitschrift gegeben hat und dass es angedacht ist, Normen<br />

zu kommentieren und er würde sich über Fragestellungen<br />

freuen. Weiters soll es auch <strong>ÖGS</strong>-Merkblätter geben, wie<br />

beim DVS, da der Trend in diese Richtung geht.<br />

Elias Glantschnig: ERFA EN 1090<br />

Er erklärt, dass Basisthemen für den Endverbraucher aufgearbeitet<br />

und in der Zeitschrift veröffentlicht wurden. Gemeinsam<br />

mit Harald Sehrschön ist geplant, Normen zu kommentieren,<br />

eventuell auf App-Basis, ähnlich wie bei Beuth<br />

mit Fachkommentaren. Es gibt schon einen Prototyp stellt<br />

Sehrschön fest, wo Kommentare weitergegeben werden.<br />

Wie das umzusetzen wäre, steht noch nicht fest.<br />

Beiräte<br />

Gabriele Schachinger: Ausbildung in der Schweißtechnik,<br />

Imagefilm – fehlt entschuldigt.<br />

Norbert Friedrich: Jugendförderung und Mitgliederwerbung<br />

Er berichtet, dass im Jahr 2017 zwei Veranstaltungen in Grazer<br />

Schulen stattgefunden haben und er weitere Schulen<br />

kontaktiert hat, aber leider von Seiten der Direktion bzw. der<br />

Schüler kein Interesse gezeigt wurde.<br />

Norbert Enzinger: Forschung und Innovation<br />

Er weist auf den Richard Marek-Preis <strong>2019</strong> hin, der mit EUR<br />

1.000,-- dotiert ist und für die innovativste Lösung in der<br />

Schweißtechnik vergeben wird.<br />

Einreichfrist ist am 31. Juli <strong>2019</strong>.<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Weißenböck: Strategiearbeit – <strong>ÖGS</strong> in 3 Jahren?<br />

Ziele der <strong>ÖGS</strong>? Künftiges Angebot der <strong>ÖGS</strong>, Auftreten nach<br />

Innen und nach Außen – Netzwerkgedanken<br />

Er stellt fest, dass es wichtig ist, den Netzwerkgedanken zu<br />

stärken. Bei der letzten Vorstandssitzung (Strategie) im<br />

Jänner <strong>2019</strong> war ein wichtiges Thema wohin die <strong>ÖGS</strong> gehen<br />

soll. Er schlägt vor, die <strong>ÖGS</strong> mit Marketingmaßnahmen<br />

interessanter zu machen.<br />

Daraufhin wird die Frage nach der Strategiesitzung gestellt<br />

und Weißenböck erklärt die Schwerpunkte:<br />

• x Erhöhung der Mitglieder<br />

• x mehr Angebote für die Mitglieder<br />

• x mehr gemeinsames Netzwerken<br />

4. Vorlage des Rechnungsabschlusses 2018<br />

Thomas Weißenböck präsentiert die Bilanz 2018 und verliest<br />

die einzelnen Posten.<br />

5. Bericht der Rechnungsprüfer<br />

Ing. Walther verliest in Abwesenheit des 2. Rechnungsprüfer<br />

KR Ressner, der aufgrund einer terminlichen Kollision verhindert<br />

ist, den Bericht der Rechnungsprüfer und stellt fest, dass<br />

die vorgelegten Aufzeichnungen und Unterlagen sowie die<br />

Bilanz 2018 den tatsächlichen Vorgängen und Gegebenheiten<br />

entsprechen und stellt daraufhin den Antrag auf<br />

Genehmigung.<br />

6. Genehmigung des Rechnungsabschlusses 2018<br />

Diese erfolgt einstimmig.<br />

7. Entlastung des Vorstandes<br />

Ing. Walther stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstandes,<br />

der einstimmig erfolgt.<br />

10. Änderung der Statuten wird vorgezogen.<br />

2.3.9 Herausgabe einer einschlägigen <strong>Fachzeitschrift</strong>,<br />

wobei diese als Printversion und/oder als elektronische<br />

Version (e-paper) herausgegeben<br />

werden kann.<br />

5.1 Ordentliche Mitgliedschaft wird nach schriftlichem<br />

Antrag durch Beschluss des Vorstandes<br />

des Präsidiums erworben. ……<br />

5.4 Die Mitgliedschaft kann zu Beginn eines jeden<br />

Quartals erworben werden und wird aliquot<br />

verrechnet. Die Mitgliedschaft muss mindestens<br />

1 ganzes Kalenderjahr bestehen.<br />

8.6 der Kassenwart, kann optional besetzt werden<br />

und muss ggf. nicht durch Kooptierung nachbesetzt<br />

werden.<br />

10.1 Der Vorstand besteht aus: dem Sprecher des Präsidiums<br />

und einem, höchsten aber drei sonstigen<br />

Mitgliedern des Präsidiums sowie bis zu sechs<br />

zehn Beiräten mit definierten Aufgabengebieten.<br />

12.1 Der Geschäftsführer wird vom Vorstand Präsidium<br />

bestellt und abberufen. Er führt die Geschäfte<br />

nach den Weisungen des Vorstandes bzw.<br />

Präsidiums.<br />

12.2 Die Rechte und Pflichten des Geschäftsführers<br />

sind insbesondere durch die Statuten, durch die<br />

Geschäftsordnung sowie durch besondere Anweisungen<br />

des Vorstandes bzw. des Präsidiums<br />

geregelt.<br />

12.4 Der Geschäftsführer ist dem Verein insbesondere<br />

für die ihm vom Vorstand Präsidium übertragene<br />

Verwaltung des Vermögens und die ordnungsgemäße<br />

Rechnungslegung verantwortlich.<br />

Es kommt zu einer regen Diskussion und nachdem Reuter<br />

die gewünschten Änderungen präsentiert, stellt er die Frage,<br />

ob die Statutenänderungen in dieser Form angenommen<br />

werden, was einstimmig erfolgt.<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 97


8. Neuwahl der Funktionäre<br />

8.1. des Präsidiums<br />

Es wird in geheimer Wahl abgestimmt und Weißenböck<br />

präsentiert das Wahlergebnis:<br />

Rudolf RAUCH – 24 ja zu 6 nein<br />

Guido REUTER – 29 ja zu 1 nein<br />

Michael PEKAREK – stellt sich vor, würde Thema<br />

Additive Manufacturing abdecken<br />

– 26 ja zu 4 nein<br />

Guido TISCHLER – stellt sich vor, würde Thema<br />

Vernetzung aktivieren<br />

– 23 ja zu 6 nein<br />

Die gewählten Herren nehmen die Wahl an. Anschließend<br />

wählt das Präsidium aus seinen Reihen Guido REUTER als<br />

Sprecher des Präsidiums laut 11.2 der Statuten.<br />

Vorschlag von Gerhard Posch: Ein Präsident sollte sich nur<br />

um den ANB kümmern und selbst nicht involviert sein.<br />

8.2. der Beiräte<br />

Es wird in offener Wahl als Block abgestimmt:<br />

Gabriele SCHACHINGER<br />

Elias GLANTSCHNIG<br />

Andreas BARTH<br />

Norbert ENZINGER<br />

Harald SEHRSCHÖN<br />

Ludwig STEIDL<br />

Friedrich FELBER<br />

Norbert FRIEDRICH<br />

Der Beirat wird einstimmig gewählt. Alle Gewählten nehmen<br />

die Wahl an.<br />

Frau Schachinger, die nicht anwesend ist, hat im Vorfeld<br />

erklärt, dass sie im Fall ihrer Wiederwahl, diese annimmt.<br />

8.3. des Kassenwarts<br />

Helmut KETTNER<br />

Wird einstimmig gewählt und nimmt die Wahl an.<br />

8.4. der Rechnungsprüfer<br />

Helge WALTHER<br />

Otto RESSNER in Abwesenheit<br />

Die Wahl erfolgt einstimmig und Walther nimmt diese an.<br />

Ressner hat vorab mitgeteilt, im Falle seiner Neuwahl diese<br />

anzunehmen.<br />

9. Vorlage und Genehmigung des neuen<br />

Jahresvoranschlages<br />

Weißenböck präsentiert den Budgetvorschlag 2020, der<br />

nach reger Diskussion einstimmig angenommen wird.<br />

11. Festlegung der Mitgliedsbeiträge 2020<br />

Reuter stellt den Antrag, die Firmen-Mitgliedsbeiträge zu erhöhen<br />

(Inflationsanpassung), die persönlichen Mitgliedsbeiträge<br />

unverändert zu belassen.<br />

Dies wird mit 1 Gegenstimme angenommen.<br />

• x Persönliche Mitgliedschaft € 90,-<br />

• x Persönliche Mitgliedschaft / Pensionist € 50,-<br />

• x Persönliche Mitgliedschaft / Student<br />

(mit Zeitung) € 25,-<br />

• x Firmen-Mitgliedschaft (Standard) € 425,-<br />

• x Firmen-Mitgliedschaft (Pro) mit<br />

„Unsere gelben Seiten“ € 1.025,-<br />

• x Firmen-Mitgliedschaft (Premium) mit<br />

„Unsere gelben Seiten“ + Medienpaket € 1.550,-<br />

• x Mitgliedschaft Institute, Schulen € 225,-<br />

• x Mitgliedschaft Institute, Schulen mit<br />

„Unsere gelben Seiten“ + Medienpaket € 1.025,-<br />

Kleinstunternehmer (< 5 MA): € 215,- wird als Diskussionsgrundlage<br />

einstimmig angenommen.<br />

12. Behandlung von vorliegenden Anträgen<br />

Schöggl verliest seinen Antrag „Gemeinsame Fügetechnik-<br />

Plattform“ um die Zusammenarbeit aller österreichischen<br />

v.l.: Guido Reuter (Sprecher des Präsidiums), Ludwig Steidl (Beirat), Elias Glantschnig (Beirat), Norbert Friedrich (Beirat), Rudolf Rauch<br />

(Präsidium), Michael Pekarek (Präsdium), Guido Tischler (Präsidium), Norbert Enzinger (Beirat), Harald Sehrschön (Beirat)<br />

98 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


(ASMET), Reuter (<strong>ÖGS</strong>) und der Wirtschaftskammer Gespräche<br />

führen.<br />

Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.<br />

Posch: ASMET und <strong>ÖGS</strong> sollten gemeinsam eine IIW-Jahrestagung<br />

übernehmen.<br />

Anfang Juli <strong>2019</strong> findet in Bratislava die nächste IIW-<br />

Jahrestagung statt und davor sollte die Member-Society den<br />

Antrag stellen, der in Bratislava behandelt wird.<br />

Blick in die Hauptversammlung im Panoramacafé der voestalpine<br />

Stahlwelt<br />

Stakeholder der Schweißtechnik mit der ASMET zu verstärken.<br />

Die Vorlage eines entsprechenden Umsetzungsplanes soll<br />

bis Herbst <strong>2019</strong> erfolgen.<br />

Betreffend ANB soll ein kleines Kernteam mit Hribernik<br />

Dr. Heck lädt zur ÖGfZP-40 Jahrestagung am 19. und<br />

20.09.<strong>2019</strong> ein.<br />

Nachdem es keine Wortmeldung gibt, schließt Reuter die<br />

Hauptversammlung um 17.30 Uhr, bedankt sich bei den Anwesenden<br />

für Ihr Interesse und übergibt das Wort an Rauch,<br />

der zum Buffet einlädt.<br />

•<br />

Richard Marek-Preis <strong>2019</strong><br />

für innovative Lösungen in der Schweißtechnik<br />

Themenstellung: Der Preis wird an die innovativste eingereichte<br />

schweißtechnische Lösung vergeben. Die Beurteilungskriterien<br />

liegen auf der klaren Darstellung der Aufgabenstellung<br />

und des Innovationsgehaltes, des gewählten<br />

metallurgischen und technologischen Ansatzes und der<br />

industriellen Umsetzung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher<br />

Aspekte.<br />

Darstellung der innovativen Lösung: In Manuskriptform für<br />

eine ca. 4 – 6-seitige Veröffentlichung in der „Schweiß- und<br />

Prüftechnik“<br />

Zielgruppe: Persönliche Mitglieder<br />

der <strong>ÖGS</strong>, ausgenommen Mitglieder<br />

des Präsidiums und Beiräte<br />

Evaluatoren: Präsidium<br />

Dotierung: € 1.000.–<br />

Einreichfrist: 31. Juli <strong>2019</strong><br />

Weitere Details: www.oegs.org<br />

Richard Marek<br />

1.1.1916 – 23.8.1994<br />

Herr Marek trat schon in jungen Jahren in die schweißtechnische<br />

Abteilung der Firma ELIN ein, die er erst am Ende seiner<br />

Laufbahn als Leiter und Prokurist nach Erreichen des<br />

Ruhestandes verließ.<br />

Richard Marek gründete gemeinsam mit führenden Fachkollegen<br />

im April 1947 die Österreichische Gesellschaft für<br />

Schweißtechnik, der er als ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />

42 Jahre lang zur Verfügung stand. Im gleichen Jahr wurde<br />

gemeinsam mit der Schweißtechnischen Zentralanstalt die<br />

<strong>Fachzeitschrift</strong> „Schweißtechnik“ ins Leben gerufen, bei der<br />

er bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1989 im Redaktionskomitee<br />

tätig war. 1948 war Hr. Marek Mitbegründer des<br />

Internationalen Institutes für Schweißtechnik (IIW/IIS) in<br />

Brüssel. Er übte als Mitglied des Fachnormenausschusses<br />

„Schweißtechnik“ viele Jahre hindurch die Funktion des<br />

Schriftführers aus. Weiters war er Mitarbeiter in der ISO,<br />

DIN, CEN sowie in den DVS-Arbeitsgruppen „Schweißen in<br />

der Handwerkswirtschaft“ und „Schulung und Prüfung“.<br />

Richard Marek gab seine großen Erfahrungen auch als Vortragender<br />

und Prüfer in Schweißtechnologen- und Schweißwerkmeisterlehrgängen<br />

weiter. Außerdem initiierte er mehrere<br />

zweitägige Seminare in Graz, Innsbruck, Linz und Wien,<br />

die Abhaltung des Hochschullehrganges „Beanspruchungsgerechte<br />

Schweißkonstruktionen“ im Jahr 1990 und auch<br />

Veranstaltungen „Erfahrungsaustausch“ für den zwanglosen<br />

Informationsaustausch unter Fachkollegen.<br />

Durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste<br />

um die Republik Österreich, der Ehrenmitgliedschaft<br />

der <strong>ÖGS</strong>, der Goldenen Ehrennadel der SZA und des<br />

Österreichischen Normungsinstitutes und weiterer Auszeichnungen<br />

wurden seine großen Leistungen mehrfach<br />

gewürdigt. Außerdem wurde ihm im Jahr 1991 der DVS-<br />

Ehrenring für seine Verdienste auf technisch-wissenschaftlichem<br />

Gebiet in jahrelanger Gemeinschaftsarbeit mit dem<br />

Deutschen Verband für Schweißtechnik verliehen. •<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 99


Abstracts aus „Welding in the World“ No. 2/<strong>2019</strong><br />

mit freundlicher Genehmigung des IIW<br />

Slag characterisation of 308L-type stainless steel rutile<br />

flux-cored wires<br />

• S. Holly, P. Mayer, C. Bernhard, G. Posch<br />

The behaviour of the weld characteristic of flux-cored wires<br />

is strongly influenced by the flux. The weld metal and<br />

weldability are determined by the flux composition and to<br />

a much smaller level by shielding gas used as well. The wide<br />

variety of components combined with the complexity of<br />

the welding process result in intricate mechanisms occurring<br />

in the slag. The slags of the different rutile flux-cored<br />

wires, designed for either position or standard downhand<br />

welding, were analysed in order to gain knowledge about<br />

the complex slag mechanisms and to carry out a metallurgical<br />

characterisation. Chemical analysis, differential thermal<br />

analysis and microstructural investigations of the slags<br />

were conducted to identify and characterise the formed<br />

phases. In addition, the viscosities of the slags were measured<br />

and correlated with the DTA results.<br />

Fatigue assessment of the welded joints containing<br />

process relevant imperfections<br />

• E. Javaheri, K. Hemmesi, P. Tempel, M. Farajian<br />

Internal weld imperfections and defects affect the fatigue<br />

behavior of the welded joints significantly. Their effects<br />

become more important when the weld seam does not<br />

have a sharp weld toe transition. These imperfections and<br />

defects in the welded area are classified by different instructions<br />

such as the DVS-guideline or the IIW recommendation.<br />

These instructions and guidelines introduce different<br />

FAT classes for the same weld imperfection type. FAT is<br />

the magnitude of the stress to failure in two million cycles.<br />

Furthermore, they do not take into account the importance<br />

of the position and the size of weld imperfections. This introduces<br />

uncertainty for the user due to differences between<br />

guidelines and the lack of information. As a result, in<br />

order to eliminate the inconsistency in the available weld<br />

recommendations and guidelines, it is necessary to perform<br />

a new investigation on different weld imperfections.<br />

This study considers the effects of imperfections on the<br />

weld quality both experimentally and numerically. The experimental<br />

study considered the effect of weld imperfections<br />

on weld quality with respect to the post weld treatment<br />

procedure on the weld seam. Then, a numerical method<br />

was introduced and validated by experimental results<br />

to predict the fatigue life in crack initiation and propagation<br />

steps. Fatemi-Socie approach as a fatigue damage model<br />

and fracture mechanics estimated the fatigue life in the<br />

crack initiation and propagation steps, respectively. The<br />

experimental and numerical results were plotted in S-N diagrams,<br />

and based on this work, new FAT classes were<br />

recommended. It was seen that if the type of weld defect is<br />

a single pore, the suggested value by IIW recommendation<br />

is more realistic than the other guidelines.<br />

An analytical solution for temperature distribution in<br />

fillet arc welding based on an adaptive function<br />

• M.Nasiri, N. Enzinger<br />

This paper presents an analytical solution that can be<br />

applied to predict temperature distribution in fillet welds<br />

using adaptive function approach developed by authors.<br />

The adaptive function method is a general approach to<br />

solve the partial differential equation of engineering problem<br />

based on developing a flexible function of dimensionless<br />

parameters, which circumvent the simplification assumptions<br />

required in numerical and analytical solutions<br />

proposed so far. This paper intends to develop the adaptive<br />

function by manipulating Rosenthal’s equation so that it<br />

can be adjusted according to the experimental data, which<br />

are the weld pool dimensions and temperature measured<br />

at some arbitrary points. To apply the adaptive function in a<br />

fillet weld, a new coordinate system is defined in which the<br />

x-axis is parallel to the legs of the fillet weld (width direction<br />

of the weld plate), the y-axis is parallel to the welding<br />

trajectory, and the z-axis is parallel to the penetration of<br />

the weld (depth direction of the weld plate). A polar coordinate<br />

system is defined for the corner part of the fillet weld.<br />

The adaptive function in this part is defined to preserve the<br />

consistency of the isotherms. The experimental data were<br />

provided by performing GTAW on a stainless steel 316L<br />

with various welding current. The results indicate that the<br />

novel approach is fast and simple and agrees well with<br />

results from experiments.<br />

Probing joint strength and distortion in gas metal arc<br />

lap joining of aluminum and steel sheets<br />

• S.-F. Goecke, P. Makwana, M. Shome, A. De<br />

Joining of multi-metallic assemblies such as aluminum and<br />

steel sheets using fusion joining technologies is prudent<br />

although the formation of intermetallic compounds along<br />

joint interface has remained a critical challenge. An advanced,<br />

low-power input, gas metal arc process was employed<br />

here for joining of aluminum and zinc-coated steel sheets<br />

of dissimilar thicknesses in lap-joint configuration. The heat<br />

100 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


input during the process was restricted by fast responsive<br />

current and voltage pulses that allowed a synchronized<br />

arcing and short circuiting at a low arc power. The effect of<br />

heat input and thermophysical properties of base materials<br />

on the bead profile, joint strength, and distortion was studied<br />

extensively. The results indicated a rational improvement<br />

of joint quality with lowering of the heat input within<br />

a restrictive range of processing conditions such as wire<br />

feed rate and travel speed. Most importantly, the mixedmetal<br />

assembly exhibited different thermal distortions with<br />

the aluminum top sheet undergoing greater distortion than<br />

the bottom steel sheet due to a higher coefficient of thermal<br />

expansion.<br />

Improving the integrity and the microstructural<br />

features of electron beam welds of a creep-resistant<br />

martensitic steel by local (de-)alloying<br />

• A. Rabl, F. Pixner, B. Duarte, D. Blatesic, C. Béal,<br />

N. Enzinger<br />

Martensitic 9–12% chromium steels present the most preferred<br />

material group for high-temperature components in<br />

thermal power plants. Previous investigations revealed that<br />

due to the use of a creep-resistant martensitic steel<br />

strengthened with boron and nitrogen (MarBN), the minimum<br />

creep rate can significantly be decreased. Furthermore,<br />

the formation of the fine-grained heat-affected zone<br />

(FGHAZ) due to welding can be suppressed. This FGHAZ is<br />

subject to the most dominant failure mode (type IV craccing)<br />

of welded joints during creep exposure. By using electron<br />

beam welding, the total width of the heat-affected<br />

zone (HAZ) can be reduced compared to conventional arc<br />

welding processes. Preceding investigation on electron<br />

beam welding of MarBN steel showed recurring difficulties<br />

with hot craccing within the fusion zone. Various approaches<br />

were tried to produce defect-free welds without the<br />

use of any filler metal, but no satisfactory results were<br />

achieved. In this investigation, the chemical composition of<br />

the fusion zone was modified by the addition of conventional<br />

9% chromium creep-resistant steel as a filler material.<br />

By using the filler material, the fusion zone was locally<br />

(de-)alloyed and defect-free joints of MarBN steel were<br />

produced.<br />

A new constitution diagram for dissimilar metal welds<br />

of high-manganese steels<br />

• B. Wittig, M. Zince, S. Jüttner, D. Keil<br />

When dissimilar metal welding of high-manganese (Fe-Mn)<br />

steels with low-alloyed steels, martensite may form in the<br />

weld metal. Current constitution diagrams for weld metal<br />

microstructure prediction cannot be used for Fe-Mn steels<br />

since the influence of the high manganese content in those<br />

steels is not sufficiently considered in the Ni equivalent.<br />

This paper concentrates on the development of a new constitution<br />

diagram for reliable weld metal microstructure<br />

prediction when dissimilar metal welding of Fe-Mn steels<br />

with low-alloyed ferritic and martensitic steel grades. For<br />

developing the constitution diagram a specially designed<br />

arc melting technique was used to experimentally simulate<br />

dissimilar weld metals in different dilutions and compositions.<br />

The resulting samples were evaluated regarding the<br />

type and quantity of the microstructural phases by means<br />

of hardness and ferrite number measurements as well as<br />

light-optical microscopy. Using this dataset it was possible<br />

to determine functional correlations between the chemical<br />

composition and the weld metal microstructures. By means<br />

of statistical analysis, a new constitution diagram was developed.<br />

Actual GMAW welds of different material combinations<br />

were performed to validate the applicability of the<br />

diagram. The new constitution diagram has a very high prediction<br />

accuracy and also distinguishes between the different<br />

types of martensite (ε and α’).<br />

Application of self-piercing nuts during hot forming of<br />

22MNB5<br />

• S. Meyer, G. Meschut, H. Vogt, B.-A. Behrens, S.Hübner,<br />

A. Neumann<br />

The increasing use of hot-formed steels for structural components<br />

in lightweight construction requires solutions to<br />

create mounting points into the thin blanc of high-strength<br />

steel. Compared to welding nuts, self-piercing nuts are often<br />

used due to advantages for the mechanical properties.<br />

The problems of setting these elements in hot-formed<br />

steels lice 22MnB5 are high process forces and often limited<br />

undercuts, which are produced during the joining process.<br />

In this regard, the application of the self-piercing nut<br />

during the hot forming process of 22MnB5 is the focus of<br />

the investigation. The particular challenge is to find out the<br />

desired process parameter in a defined temperature window.<br />

Thus, the ductile austenitized 22MnB5 is exploited,<br />

while the local shape of the deformed blanc in contact with<br />

the self-piercing nut is realized. A newly developed process<br />

enables insertion of the self-piercing nuts by different<br />

joining conditions. In order to evaluate the efficiency of the<br />

new process, various aspects are recorded. To achieve a<br />

successful hot forming process by a complete martensitic<br />

microstructure transformation, a minimum cooling rate of<br />

27 K/s is provided. Furthermore, it has to be assured, that<br />

there is no thermal influence on the nut element, while the<br />

blanc and the self-piercing nut are strongly heated. Otherwise,<br />

this can lead to a change in the strength class of the<br />

nut. For this purpose, hardness measurement is used to<br />

analyze the microstructure development. The mechanical<br />

behavior is described by torsion- and pull-out tests.<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 101


102 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Aktuelles aus Unternehmen<br />

3M<br />

Beschlagene Schutzbrillen können zu gefährlichen Situationen<br />

am Arbeitsplatz führen. Gefragt ist daher eine zuverlässige<br />

und langlebige Antibeschlag-Beschichtung, wie sie<br />

die 3M GoggleGear 500 Vollsichtbrillen Serie bietet, die<br />

nun auch mit einer grauen Scheibentönung und mit einer<br />

IR 5.0-Scheibe (Schweißglas der Schutzstufe 5) sowie in<br />

einer autoklavierbaren Variante erhältlich ist. Darüber<br />

hinaus sind optional Korrektionseinsätze für die Vollsichtschutzbrille<br />

verfügbar.<br />

Die Schutzbrillen eignen sich für verschiedenste Anwendungsbereiche,<br />

von der produzierenden Industrie und<br />

Metallbearbeitung über Bergbau und Baugewerbe bis zur<br />

Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Optisch überzeugt die<br />

Vollsicht-Schutzbrille mit ihrem schlanken Design und dem<br />

individuell anpassbaren Kopfband für einen hohen<br />

Tragekomfort und sicheren Sitz. Optional erhältlich ist ein<br />

Neopren-Kopfband für die autoklavierbare Schutzbrillen-<br />

Variante mit beschlagfreier Beschichtung.<br />

Alle Versionen sind mit der hochbeständigen 3M Scotchgard<br />

Antibeschlag-Beschichtung ausgestattet und ermöglichen<br />

somit das Arbeiten in heißen und feuchten Umgebungen, in<br />

klimatisierten Bereichen oder bei körperlich anspruchsvollen<br />

Aufgaben. Die Anti-Beschlag-Beschichtung erfüllt die<br />

Anforderungen an die Beschlagbeständigkeit gemäß<br />

Kennzeichnung K und N der EN166. Diese Eigenschaft bleibt<br />

auch nach häufiger Reinigung der Brille noch voll erhalten.<br />

Zudem absorbieren die Polycarbonat-Scheiben 99,9 %<br />

der UV-Strahlung und werden mit einer Beschichtung vor<br />

Kratzern geschützt.<br />

DINSE<br />

DINSE bietet Komplettpakete für das automatisierte WIG<br />

Schweißen mit Zusatzdraht. Die Kalt- und Heißdraht Systeme<br />

lassen sich ganz nach Bedarf und Anwendungsfall zusammenstellen.<br />

Hauptkomponenten sind die 20 kHz Stromquelle<br />

DIX TIG 270, 350 oder 500 DC mit integrierter<br />

Drahtsteuerung, das Heißdrahtmodul DIX TIG HW 2800<br />

und das Kühlgerät DIX CM 1000. Diese sind in einem einzigen<br />

Gehäuse untergebracht. Stromquelle und Drahtsteuerung<br />

lassen sich über ein gemeinsames Display bedienen.<br />

So können Programme hinterlegt und über einen<br />

Druckknopf immer wieder abgerufen werden.<br />

Schweißergebnisse lassen sich dadurch beliebig wiederholen.<br />

Außerdem werden Einstellzeiten gespart. Auch bietet<br />

die kombinierte Steuerung eine hohe Flexibilität in Hinblick<br />

auf die Bestimmung der Drahtgeschwindigkeit, z.B. beim<br />

synchronen Puls-Schweißen.<br />

Für praktisches Handling und reibungslose Abläufe steht<br />

darüber hinaus ein externes Bedienpanel zur Verfügung, mit<br />

dessen Hilfe Parameter im Einrichtbetrieb sowie während<br />

des Schweißens verändert werden können. Um reproduzierbare<br />

Ergebnisse zu erzielen, können bis zu 499 Jobs hinterlegt<br />

werde.<br />

Der konzentrierte, stabile Rapid TIG Technology (RTT) Lichtbogen<br />

der Stromquelle ermöglicht durch seinen hohen<br />

Lichtbogendruck schmale Nähte und eine schnelle Schweißgeschwindigkeit.<br />

Die Wärmeeinflusszone ist dabei minimal,<br />

womit sich teure Beiz- und Passivierungsverfahren erübrigen.<br />

Durch die gezielte Wärmeeinbringung wird der Verzug<br />

bzw. Spannungen in den Bauteilen minimiert.<br />

Die verschiedenen standardmäßig integrierten Sonderprozesse<br />

der DIX TIG ermöglichen es, den passenden Lichtbogen<br />

für jede individuelle Schweißaufgabe zu modellieren.<br />

Mit dem Sonderprozess Multipuls lässt sich der Wärmeeintrag<br />

bei gleichbleibend hoher Lichtbogenstabilität noch gezielter<br />

beeinflussen. Mit dem Speedspot Prozess kann ohne<br />

Zündstellen und Bauteilverzug geheftet werden – punktgenau<br />

und extrem schnell. Selbst rostfreie Stähle können<br />

damit nahezu ohne Anlauffarben bearbeitet werden.<br />

Abgerundet wird das DINSE System durch den passenden<br />

Drahtantrieb, flüssiggekühlte WIG Brennergarnituren in verschiedenen<br />

Ausführungen bis 400 Ampere, ein Heißdrahtoder<br />

Kaltdrahtset und eine optionale Sicherheitsabschaltung.<br />

So konfiguriert der Anwender genau das System, das<br />

er für seine maßgeschneiderte, automatisierte WIG-Lösung<br />

benötigt. Die individuellen Systeme sind an allen gängigen<br />

Industrierobotern einsetzbar - sowohl an herkömmlichen als<br />

auch an kollaborativen Modellen.<br />

EWM<br />

In drei Leistungsvarianten wird das neue Plasmaschweißgerät<br />

Microplasma angeboten. Der Strom für den Plasmalichtbogen<br />

ist in feinen 0,1-Ampere-Schritten justierbar von 0,3<br />

bis 20, 50 oder 100 A, je nach Gerät. Vorteile der Plasma-<br />

Technologie gegenüber dem WIG-Schweißen sind der einstellbare<br />

Pilotlichtbogen für 100-prozentige Zündsicherheit<br />

und der besonders stark eingeschnürte Plasmalichtbogen.<br />

Dessen Energie von bis zu 22.000 °C konzentrieren die<br />

wassergekühlten Plasmabrenner exakt auf einen gewünscht<br />

großen Punkt des Werkstücks. Mit den verschiedenen<br />

Plasmadüsengrößen lässt sich der Bereich der<br />

Wärmeeinbringung genau definieren.<br />

Der Pilotlichtbogen ist eine Besonderheit des Plasmaschweißens:<br />

Er ionisiert den Bereich zum Werkstück und gewährleistet<br />

so sicheres Zünden des Hauptlichtbogens. Das ist ein<br />

wichtiger Pluspunkt, insbesondere für teilmechanisierte und<br />

automatisierte Fertigungen mit der Anforderung reproduzierbarer<br />

Ergebnisse. Der Pilotlichtbogenstrom kann an vier<br />

Arbeitspunkten auf den Schweißprozess angepasst werden<br />

(vor, während und nach dem Schweißen, sowie in Schweißpausen).<br />

Dabei lässt sich der Strom des Pilotlichtbogens<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 103


zwischen 2 und 15 A einstellen. Zur Bedienung setzt EWM<br />

auf die neueste digitale Steuerung Comfort 2.0 mit visualisierten<br />

Plasma-Schweißablaufparametern. Sie erlaubt das<br />

freie Einstellen von bis zu 100 JOBS. Voreingestellt sind bereits<br />

alle Standard-Parameter – sowohl für Plasma- als<br />

auch für WIG- und Puls-Schweißen. Mit Automatik-Puls<br />

passt sich die Puls-Frequenz automatisch der Schweißstromstärke<br />

an.<br />

Die neue Gasdosiereinheit ist ebenfalls serienmäßig und<br />

durch die feine Einstellung über das Drehrad lässt sich die<br />

Gasmenge sehr präzise regulieren.<br />

Sowohl die Hand- als auch die Automatenbrenner sind besonders<br />

handlich, weil klein. Ihr Aufbau erlaubt präzises<br />

Arbeiten und gewährleistet eine optimale Wärmeabfuhr;<br />

die durchdachte Kühlung erhöht auch die Standzeiten der<br />

Verschleißteile. Damit lassen sich beispielsweise Folien,<br />

Triebwerkskomponenten, Membrane, Siebe oder Filter aus<br />

niedrig- und hochlegiertem Stahl sowie Elektro- und Thermoelemente<br />

aus Bi-Metall exakt heften und schweißen.<br />

Die kompakte Stromquelle lässt sich werkzeuglos mit der<br />

Kühleinheit verbinden. Optional erhältlich für mechanisierte<br />

Dauereinsätze ist ein Hochleistungs-Kühlaggregat. Mit dem<br />

praktischen Trolly kann die Microplasma samt Zubehör bequem<br />

zum Einsatzort gefahren werden. Für die Plasmagasund<br />

die Schutzgasflasche bietet er eine Abstellfläche, welche<br />

besonders niedrig angeordnet ist und den Flaschenwechsel<br />

erleichtert. Zahlreiche Schnittstellen der Microplasma<br />

erlauben den Anschluss von Zubehör wie etwa<br />

Fernstellern. Über ein externes Gateway lässt sich das Gerät<br />

digital mit dem Schweißmanagement-System ewm Xnet 2.0<br />

vernetzen. Die Energieversorgung der Microplasma erfolgt<br />

über einen einfachen 230 V-Netzanschluss und bringt so<br />

maximale Alltagstauglichkeit.<br />

FLIESS & CO<br />

Im letzten Jahr hat die Firma Hermann Fliess & Co GmbH die<br />

Namensrechte und Patente der PITEC GmbH mit Sitz in<br />

Heudorf per „Asset-Deal“ erworben und zum 01.10.2018<br />

die Firma PITEC Deutschland GmbH mit Sitz in Duisburg neu<br />

gegründet.<br />

Nun sind auch alle organisatorischen Schritte soweit abgeschlossen<br />

sind, dass das operative Geschäft reibungslos vom<br />

neuen Standort Duisburg bzw. dem Vertriebsstandort in<br />

Bedburg aus betrieben werden kann.<br />

Die Firma Fliess ist seit 1915 bereits in 4. Generation Hersteller<br />

von qualitativ hochwertigen Schweißdraht mit besonderer<br />

Kompetenz für höher- und hochfeste Stähle.<br />

MERKLE<br />

Im neuen WeldROB findet sich modernste Roboter-<br />

Technologie verpackt in einem kompakten Komplettsystem<br />

für hocheffizientes, automatisiertes Schweißen<br />

wieder.<br />

Ein wesentlicher Vorteil sind die hochwertigen Kompo-<br />

nenten, die für Präzision, Qualität und Wiederholgenauigkeit<br />

der Schweißnähte sorgen.<br />

Der Einsatz des WeldROB beschränkt sich nicht nur auf<br />

kurze Längsnähte. Einfache Schweißvorgänge wie Rundund<br />

Längsnahtschweißungen, aber auch komplexe Konturen<br />

und Segmente lassen sich mit dem neuen WeldROB in<br />

wenigen Minuten programmieren und automatisiert<br />

schweißen.<br />

Das System kann auf Wunsch mit weiteren Komponenten<br />

ergänzt werden. So lassen sich z.B. die Merkle Drehtische<br />

oder Längsschlitten mit dem WeldROB kombinieren und<br />

ermöglichen somit die Ausführung von noch komplexeren<br />

Schweißaufgaben.<br />

Gerade für mittelständische Betriebe mit kleinen und mittleren<br />

Serien ist der neue WeldRob ideal. Wiederholteile werden<br />

lediglich 1-malig programmiert – den Rest übernimmt<br />

der WeldROB und entlastet die Fachkräfte.<br />

Die leichte und platzsparende Bauweise ermöglicht, den<br />

Roboter für unterschiedlichste Anwendungen einzusetzen,<br />

ohne das Produktionslayout ändern zu müssen. Auch für<br />

wechselnde Arbeitsprozesse ist ein Umrüsten und Umprogrammieren<br />

schnell und einfach möglich. Auf aufwendige<br />

Schutzeinrichtungen kann verzichtet werden, da der Roboter<br />

bei Berührung sofort stoppen kann.<br />

Die simple Programmierung zeichnet das System gegenüber<br />

Standard-Robotern aus. Der Roboterarm wird mit Hand in<br />

die gewünschte Position geführt und lernt so ganz einfach<br />

den Verfahrweg.<br />

Das System besteht aus den folgenden Komponenten:<br />

Merkle HighPULSE 454 DW mit integrierter Wasserkühlung /<br />

Merkle Drahtvorschubgetriebe DV 31 mit Drahtrichtvorrichtung<br />

/ Robotersteuerung mit Touch Bedienfeld / Leichtbauroboter<br />

UR 10 von Universal Robots / Merkle Roboter-<br />

Schweißbrenner ROB 5<strong>05</strong> W mit Brennerhalter / Komplette<br />

Peripherieelemente (Adapterplatte, Seilzugbalancer, etc.).<br />

Der Arbeitsradius des UR10 Roboters beträgt 1300 mm, die<br />

maximale Traglast wird mit 10 kg angegeben. Die Wiederholgenauigkeit<br />

liegt bei +/- 0,1 mm. 6 Achsen und eine Gelenkrotation<br />

von +/- 360° sind weitere technische Merkmale<br />

des UR10.<br />

Die Roboter lassen sich innerhalb von wenigen Stunden<br />

aufstellen und in den Arbeitsprozess integrieren, eine spezielle<br />

Elektroinstallation ist nicht notwendig. Durch das<br />

Plug & Play Zubehör ist auch die Montage und Installation<br />

besonders einfach.<br />

MICROSTEP<br />

Neben Standard-Blechbearbeitungsmaschinen werden eine<br />

außergewöhnliche Vielfalt an Anlagen für die Bearbeitung<br />

von 3D-Objekten in verschiedensten Formen angeboten. Zu<br />

den 3D-Objekten zählen unterschiedlich große kreisförmige,<br />

quadratische und rechteckige Hohlprofile (Durchmesser<br />

von 30 mm bis 2.000 mm), Rundrohre, Behälterböden und<br />

Winkelstücke.<br />

104 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Die Standardkonfiguration einer kombinierten Blech-Rohrschneidanlage<br />

besteht aus einem Schneidtisch für Bleche<br />

und einem separaten Kanal für die Rohrpositionierung, der<br />

entlang der Längsseite des Tisches angeordnet ist. Die zu bearbeitenden<br />

Rohre werden in einer Rohrschneidvorrichtung<br />

eingespannt, die sich an einem Ende des Kanals befindet.<br />

Der Schneidprozess kombiniert mehrere Schritte: Die mit<br />

dem Portal synchronisierte Rohrschneidvorrichtung dreht das<br />

Werkstück präzise in die passende Position, um es mit den<br />

2D- und 3D-Werkzeugen bearbeiten zu können. Zum Einspannen<br />

von Polygonprofilen oder Bögen können spezielle Adapter<br />

an die Rohrschneidevorrichtung angebracht werden. Zum<br />

Schneiden von Behälterböden kann ein separater Schneidtisch<br />

an einem Ende der Schneidanlage integriert werden.<br />

Für Anwendungen in der Stahlbauindustrie wurden auch<br />

Anlagen entwickelt, die beispielsweise speziell zum<br />

Schneiden von Baustahlprofilen oder aber auf das automatisierte<br />

Schneiden und Bohren von Flanschteilen spezialisiert<br />

sind. Diese Maschinen können in verschiedenen<br />

Ausführungen geliefert werden, je nach Art und Größe<br />

des verarbeiteten Materials oder den Anforderungen an<br />

die Automatisierung der Materialzuführung und/oder<br />

Teileausgabe.<br />

Als reine CNC-Maschinen zur Bearbeitung von Rohren und<br />

Profilen entwickelte MicroStep die Schneidanlagen PipeCut<br />

und CPCut. Beide Systeme sind modular aufgebaut, können<br />

somit für spezielle Anforderungen der Kunden konfiguriert<br />

werden. Die PipeCut, die für Bearbeitungslängen von 3 m, 6 m<br />

oder 12 m ausgelegt werden kann, ist in der Lage Rohre mit<br />

Durchmessern von 50 mm bis 800 mm zu verarbeiten. Die<br />

maximale Wandstärke beträgt beim Plasmaschneiden 50 mm<br />

und beim autogenen Brennschneiden bis zu 100 mm. CPCut-<br />

Maschinen können große Rohre sogar mit Durchmessern bis<br />

zu 2.000 mm verarbeiten.<br />

EWM<br />

EWM hat am 4. April <strong>2019</strong> einen Standort in Tours in<br />

Frankreich eröffnet. Geleitet wird der Ort für Service- und<br />

Produktschulungen, Vorführungen und schweißtechnische<br />

Betreuung für Fachleute der französischen Schweißtechnik-Branche<br />

von dem französischen Manager Stéphane<br />

Lemaire. Damit löst das Familienunternehmen sein Versprechen,<br />

mit Beratung und Service nahe an seinen Vertriebspartnern<br />

und Kunden zu sein, nun auch in Frankreich ein.<br />

EWM bietet dem französischen Markt neben effizienter, auf<br />

den Kunden zugeschnittener Lichtbogen-Schweißtechnik<br />

und allem schweißtechnischen Zubehör auch neue Technologien<br />

im Bereich Industrie 4.0. Insbesondere das Welding-4.0-Schweißmanagement-System<br />

ewm Xnet 2.0 schafft<br />

in Verbindung mit dem neuen MIG/MAG-Multiprozess-<br />

Schweißgerät Titan XQ einen Wettbewerbsvorteil.<br />

LORCH<br />

LORCH erweitert am Firmensitz in Auenwald ihre Betriebskapazitäten.<br />

Mit einem offiziellen Spatenstich wurde vor<br />

kurzem der Bau einer neuen Halle begonnen. Ziel ist, sowohl<br />

die Logistikprozesse des Unternehmens zu optimieren als<br />

auch eine direktere Anbindung an das erst kürzlich bezogene<br />

und nebenan gelegene Servicezentrum zu gewährleisten.<br />

Zum 01. August <strong>2019</strong> soll die neue Halle in Betrieb genommen<br />

werden. Mit der zusätzlichen Kapazität erweitert das<br />

stetig wachsende Unternehmen seine Lagerfläche dann auf<br />

insgesamt 3540 Quadratmeter.<br />

YASKAWA<br />

YASKAWA hat am 8. April die erste europäische Roboterfabrik<br />

von Yaskawa in Slowenien offiziell in Betrieb genommen.<br />

Produziert werden in Kočevje zunächst vor allem<br />

Roboter der aktuellen Serie Motoman GP mit einer Traglast<br />

von 7 bis 225 kg. Die GP-Reihe umfasst kompakte und<br />

extrem leistungsfähige Handling-Roboter für besonders<br />

schnelle Füge-, Verpackungs- und allgemeine Handhabungsapplikationen.<br />

„GP“ steht für „General Purpose“, also für<br />

vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Die 6-Achser sind damit<br />

wahre Produktivitätstreiber.<br />

Auf einer Brutto-Gesamtfläche von über 12.000 Quadratmeter,<br />

davon 10.000 für die Produktion, bietet das neue Fabrikgebäude<br />

aktuell Kapazitäten für die Herstellung von bis zu<br />

10.000 Motoman-Robotern pro Jahr. Schrittweise sollen<br />

zudem bis zu 150 neue Arbeitsplätze entstehen, davon rund<br />

10 Prozent in der Entwicklungsabteilung. •<br />

(Dieser Beitrag entstand aus Unterlagen der jeweiligen<br />

Unternehmen)<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong> 1<strong>05</strong>


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Praxis DVS Band 29<br />

"Laserstrahlschweißen – Leitfaden für die Praxis"<br />

Autoren: J. Neubert, G. Weilnhammer<br />

DVS-Media GmbH; Mai 2009; 140 Seiten, 220 Bilder und Abbildungen, 18 Tabellen<br />

ISBN 978-3-87155-536-7; Preis: EUR 31,00<br />

Inhalt: Definition des Laserstrahlschweißens / Laserstrahlschweißanlagen / Parameter beim<br />

Laserstrahlschweißen / Laserstrahl-Lichtbogen-Hybridschweißverfahren / Schweißnahtgestaltung,<br />

Nahtvorbereitung und Toleranzen / Qualitätssichernde Maßnahmen in der Fertigung<br />

/ Verfahrensprüfung und fertigungsbegleitende Prüfverfahren / Vergleich des Laserstrahlschweißens<br />

mit anderen Schmelzschweißverfahren / Schmelzschweißeignung der metallischen Werkstoffe /<br />

Prüfen und Bewerten von Schweißverbindungen / Ausbildung von Personal für die Laserstrahlmaterialbearbeitung<br />

/ Arbeitsschutz und Lasersicherheit / Anwendungsbeispiele / Literatur<br />

Merkblatt DVS <strong>05</strong>02 (04/<strong>2019</strong>)<br />

Mechanisch technologische Eigenschaften von Aluminiumschweißzusätzen<br />

5 Seiten; EUR 24,60<br />

Merkblatt DVS 0941-6 (04/<strong>2019</strong>)<br />

Fülldrahtelektroden ohne Schutzgas für das Metall-Lichtbogenschweißen<br />

zum Auftragschweißen<br />

9 Seiten; EUR 39,00<br />

Merkblatt DVS 0945-2 (04/<strong>2019</strong>)<br />

Unregelmäßigkeiten geschweißter Beschichtungen<br />

11 Seiten; EUR 42,<strong>05</strong><br />

Merkblatt DVS 2953 (04/<strong>2019</strong>)<br />

geprüfte Neuauflage des Merkblattes DVS 2813<br />

Widerstandsschweißen von elektrischen Kontakten<br />

28 Seiten; EUR 70,10<br />

Merkblatt DVS 3201 (04/<strong>2019</strong>)<br />

ersetzt Ausgabe <strong>05</strong>/2001<br />

Grundsätze für das Konstruieren von Bauteilen für das<br />

Strahlschweißen im Grob-, Fein- und Hochvakuum<br />

17 Seiten; EUR 54,50<br />

Bestellungen erbeten an: Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik • Tel. & Fax 01/798 21 8 • Mail: office@oegs.org<br />

108 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>


Berichte DVS Band 342<br />

38. Assistentenseminar Fügetechnik<br />

DVS-Media GmbH; Erscheinungsdatum: Februar <strong>2019</strong>; 180 Seiten<br />

ISBN 978-3-96144-028-3; EUR 35,00<br />

Inhalt: Entwicklung und Erprobung unterschiedlicher Klebsysteme zur Herstellung einer<br />

Luftspaltwicklung für Elektro-Radnabenmotoren / Herausforderungen an die Qualitätssicherung<br />

von diskontinuierlich drehenden Schraubprozessen / Vorrichtung zum Umformen und<br />

Fügen hochfester metallischer Materialien / Anwendung der Laserimplantation zur Strukturierung<br />

verschleißgefährdeter Werkzeuge / Untersuchung auftraggeschweißter, mehrphasiger<br />

Legierungen bei kombinierter erosiver und korrosiver Belastung / Betrachtung der elektrischen<br />

Prozesswirkstrecke beim MSG-Schweißen unter Variation des Lichtbogens / Modifikation der Doppelt-<br />

Ellipsoid-Wärmequelle zur Steigerung der Präzision der Schweißstruktursimulation / Äquivalente Wärmequellenmodellierung<br />

beim Hochleistungslaserstrahlschweißen dicker Bleche / Ein simulationsbasierter Rekonstruktionsansatz<br />

für die zweidimensional aufgelöste Messung der Energiedichteverteilung von WIG- und Plasmaprozessen am<br />

Werkstück / Prädiktion Schweißparameter / Laserstrahlmikrofügen von Kanülenrohren für Medizinprodukte mit<br />

Zusatzwerkstoffunterstützung / Elektromagnetische Porenreduktion beim Laserstrahlschweißen von Aluminium-<br />

Druckgusslegierungen / Investigation on the effect of intensity of restraint on welding residual stresses / Untersuchung<br />

zur Schwingfestigkeit von freien Schnittkanten aus S355M / Wirkung von geometrischen Kerben auf die<br />

dynamischen Werkstoffeigenschaften von Stählen / Entwicklung eines Widerstandspunktschweißverfahrens zum<br />

prozesssicheren Fügen von Überlappverbindungen mit einseitiger Zugänglichkeit / Untersuchungen zum Durchsetzfügen<br />

mit kombinierter Widerstandserwärmung / Lebensdauererhöhung von Widerstandspunktschweißelektroden<br />

durch Einsatz verschleißabhängiger Fräsintervalle und dispersionsgehärteter Kupferwerkstoffe / Widerstandspunktschweißen<br />

von hochfesten Stählen mit Spalt: Simulation und experimentelle Herangehensweise<br />

Berichte DVS Band 354<br />

8. Doktorandenseminar Klebtechnik<br />

DVS-Media GmbH; Erscheinungsdatum: 02/<strong>2019</strong>; 66 Seiten<br />

ISBN 978-3-96144-<strong>06</strong>1-0; EUR 31,60<br />

Inhalt: Holzbasierte Multimaterialsysteme als neue Klasse nachhaltiger Leichtbau-Werkstoffe<br />

/ Numerische Strömungssimulation des Fadenzugverhaltens viskoser Harze / Herstellung<br />

und Charakterisierung von inversen Nanopartikel-Polymer-Komposit-Filmen unter<br />

Verwendung von Flammensprüh-pyrolyse und Sol-Gel-Verfahren zur Untersuchung der<br />

Kräfte bei der Flüssigkeitsaufnahme in mesoporöse Nanopartikelschichten / Methodenentwicklung<br />

zur Ermittlung von Schnellhärtungsparametern für elementar geklebte Strukturen<br />

/ Reparatur von CFK-Karosserien: Untersuchungen zur Strukturbearbeitung / Temperaturabhängige Bestimmung<br />

bruchmechanischer Kennwerte zur Modellierung geklebter Karosseriestrukturen bei der Abkühlung im KTL /<br />

Methodenentwicklung zur Simulation des thermomechanischen Verhaltens von Klebschichten in hybriden Fügeverbindungen<br />

während des Aushärteprozesses / Untersuchung der Klebeignung von additiv gefertigten Bauteilen /<br />

Bewertung und Modellierung der Leistungsfähigkeit von in Laubholz eingeklebten Stäben<br />

Merkblatt DVS 0973-1 (04/<strong>2019</strong>)<br />

ersetzt Ausgabe 12/2015<br />

Übersicht der Prozessregelvarianten des MSG-Schweißens<br />

13 Seiten; EUR 45,90<br />

Merkblatt DVS 0973-1 Bbl. 1 (04/<strong>2019</strong>)<br />

ersetzt Ausgabe 12/2015<br />

Tabellarische Übersicht der Prozessregelvarianten des<br />

MSG-Schweißens<br />

3 Seiten; EUR 17,95<br />

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• Qualifizieren und Zertifizieren von Fach- und Führungskräften für Aufgaben in der Schweißtechnik,<br />

Werkstoffprüfung und im thermischen Spritzen<br />

• Individuelle Schulungen, Lehrgänge nach nationalen, europäischen und internationalen Richtlinien<br />

• Neu- und Weiterentwicklung von Verfahren und Geräten auf vielen schweißtechnischen Gebieten<br />

• Beratung und Technologietransfer<br />

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• EN 1090-1 | EN 1090-2 | EN 15085 | ISO 17660 | ISO 3834 | ISO 9001 | ISO 14922<br />

• Lieferantenmanagement<br />

DRUCKGERÄTE<br />

• Betreuung im Rahmen der Herstellung von Druckgeräten und Baugruppen<br />

• Durchführung von Entwurfsprüfungen<br />

• Prüfung und Zertifizierung von Druckgeräten in den jeweiligen Fertigungsstätten des Herstellers<br />

• Überprüfung und Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen<br />

• Qualifizierung von Fügepersonal/-verfahren<br />

• Werkstoffbegutachtungen (PMA)<br />

FERTIGUNGSÜBERWACHUNG | ABNAHME<br />

• Geschweißte Konstruktionen und Spritzschichten<br />

• Korrosionsschutz<br />

PROJEKTMANAGEMENT<br />

• Schweiß-, Prüf- und Beschichtungstechnik<br />

• Prozessanalyse und -optimierung<br />

AKKREDITIERTES PRÜFLABOR<br />

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mit zertifiziertem Personal in den Verfahren<br />

ET | MT | PT | UT | RT | VT<br />

• Verfahrensprüfungen<br />

• Werkstoffuntersuchungen<br />

• Werkstoffanalysen an Metallen<br />

• Warenein- und -ausgangskontrolle<br />

• Begutachtung von Schadensfällen<br />

• Korrosionsuntersuchungen<br />

• Rasterelektronenmikroskopie<br />

• Wärmebehandlung und Härtereitechnik<br />

• Werkstoff- und schweißtechnische Beratungen<br />

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