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Fachzeitschrift ÖGS 05/06/2019

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Abbildung 2: Kehlnaht Standardelemente für Einfügemodus im CAD<br />

Der Problematik der hohen Elementanzahl für FE Analysen<br />

kann durch den Netzaufbau bzw. einer neuen Lösungsstrategie<br />

entgegengewirkt werden. So erfolgt der Lösungsprozess<br />

in zwei Schritten. Zuerst wird eine Berechnung an einem<br />

groben Schweißnahtnetz durchgeführt. Abbildung 1 zeigt<br />

ein verhältnismäßig grobes Netz von Bauteilen und<br />

Schweißnahtgeometrien. Mit der niedrigen Elementanzahl<br />

ca. 300.000 -700.000 Knoten sind auch bei komplexen<br />

Strukturen Berechnungsläufe von wenigen Minuten erzielbar.<br />

Danach werden die Stellen mit den höchsten Vergleichsspannungen,<br />

den Hotspots lokalisiert.<br />

Um nun richtige Spannungswerte zu erhalten, kann je nach<br />

Größe und Anzahl von Hotspots entweder ein Schweißnahtelement<br />

als alleinstehendes Submodell mit den Randbedingungen<br />

aus der ersten Berechnung erstellt werden. Durch<br />

die Standardschweißnahtgeometrieelemente sind die Randbedingungen<br />

aus den Flächenverbindungen der Bauteil-<br />

Schweißnahtgeometrie für die in den Flächen befindlichen<br />

Knoten unkompliziert auf das Submodell übertragbar. Falls<br />

es die Komplexität des FE-Modelles zulässt, können auch im<br />

globalen Modell lokal die Netze von den eingefügten Standardschweißnahtgeometrieelementen<br />

verfeinert werden.<br />

(s. Abbildung 3)<br />

Ein Vorteil dieser Methode ist, dass mit Abschluss des ersten<br />

Rechenlaufes der zweite Berechnungsschritt ohne wesentli-<br />

chen Aufwand passiert und nur mit höheren Rechenzeiten<br />

verbunden ist. In dieser Zeit muss aber keine aktive Arbeit in<br />

das Modell bzw. in die Auswertung investiert werden. Als<br />

Subelement mit Randbedingungen können so Nahtelemente<br />

mit > 1Mio. Knoten für detaillierte Schweißnahtbewertung<br />

durchgeführt werden.<br />

Fazit. Die von Fill vorgeschlagene Vorgehensweise ermöglicht<br />

eine Schweißnahtspannungsbewertung durch einfache<br />

standardisierte CAD Modellierungsverfahren, die an die<br />

Konstruktion nahtlos anknüpfen und wenig CAD Modellierungsaufwand<br />

benötigen. In weiteren Schritten werden in<br />

FE-Berechnungen die Hotspots identifiziert und in feinst vernetzte<br />

Submodelle für detaillierte Spannungsbewertung<br />

übertragen. Dadurch ergibt sich eine durchgängige Datennutzung<br />

für Modellbildung und Simulation und ein qualitätsgesicherter<br />

Prozess für die Schweißnahtbewertung.<br />

Die Autoren<br />

Dipl.-Ing. Thomas Murauer, Wirtschaftsingenieurmaschinenbau<br />

an der TU Graz und seit 2 Jahren<br />

Simulationsexperte in F&E der Fill<br />

GmbH.<br />

Dipl.-Ing. Harald Sehrschön, IWE,<br />

Wirtschaftsingenieurmaschinenbau<br />

an der TU Graz und seit 10 Jahren<br />

Teamleiter F&E der Fill GmbH.<br />

Abbildung 3: Subelement im Gesamtmodell und alleinstehend mit feinem FE-Netz<br />

78 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>05</strong>-<strong>06</strong>/<strong>2019</strong>

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