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Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2019

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

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25<br />

Der Blindseetrail<br />

wurde als einer<br />

von „5 Great Trails“<br />

in ganz Tirol ausgezeichnet.<br />

Eine Skill Area hilft Einsteigern wie<br />

Erfahrenen, sicherer, technisch ausgefeilter<br />

und mit noch mehr Spaß<br />

zu biken. Zur Vorbereitung auf die<br />

anspruchsvollen Trails eignet sich so ein Gelände<br />

daher ideal – seit der Schneeschmelze<br />

ist Trailbauer Benedikt Purner, genannt<br />

Benni, selbst begeisterter Mountainbiker,<br />

mit dem Anlegen neben der Grubigsteinbahn<br />

beschäftigt. Wer die erste Skill Area<br />

dieser Art in ganz Tirol besonders braucht?<br />

„Mountainbiker, die sonst nicht auf Naturtrails<br />

fahren und die sich nicht so ideal<br />

auskennen“, antwortet er. „Wer nur gebaute<br />

Straßen kennt, ist mit Schwierigkeiten leicht<br />

mal überfordert. Darum gibt es hier in der<br />

Skill Area drei kurze Trails der Schwierigkeitsstufen<br />

S1, S2 und S3, optimiert auf die<br />

Bedürfnisse jedes Bikers. Wer die dann gut<br />

beherrscht, wird im Gelände später keine<br />

böse Überraschung erleben.“<br />

Langweilig werden soll es anspruchsvollen<br />

MTB-Fans dennoch nicht, betont Benni.<br />

„Unsere Naturtails in Tirol sind ja teilweise<br />

sehr alt und voller Unebenheiten. Die Skill<br />

Area Trails sind darum nah dran an den Naturtrails,<br />

haben enge Kurven, Stufen, Wurzeln.<br />

Wer dann merkt, dass er es quasi auswendig<br />

kann, kann gleich auf dem Naturtrail<br />

starten.“ Und wer länger braucht, sollte sich<br />

die Zeit nehmen, empfiehlt der Profi – dann<br />

meistert er rascher anspruchsvolle Strecken.<br />

Neues vom Blindseetrail<br />

Zu den absoluten Highlights für Fortgeschrittene<br />

zählt der Blindseetrail mit den<br />

Schwierigkeitsstufen S2 und S3. Der Einstieg<br />

findet sich oberhalb der Grubigalm und ist<br />

nicht nur mit dem Bike, sondern auch mit<br />

der Grubigsteinbahn gut zu erreichen. Die<br />

14,7 Kilo meter umfassende Abfahrt zurück<br />

nach Lermoos dauert etwa zwei Stunden<br />

und führt 700 Höhenmeter nach unten.<br />

Übung und Konzentration sind erforderlich,<br />

denn in den Rinnen findet sich reichlich<br />

Geröll und auch technisch verlangt der Trail<br />

dem Fahrer einiges ab. Aber die flowigen<br />

Kehren, die Wasserfallpassage sowie die<br />

Blicke in die Tiefe – vor allem auf den an<br />

sonnigen Tagen leuchtend türkisfarbenen<br />

Blindsee – belohnen für die Mühen. Zum<br />

Schluss winkt ein erfrischender Sprung in<br />

den Blindsee. Kein Wunder, dass eine Jury der<br />

Tirol Werbung 2018 bei ihrer Auswahl aus 80<br />

beliebten Single Trails befand: Diese Route ist<br />

etwas Besonderes, eben einer der „5 Great<br />

Trails“ Tirols.<br />

Benni Purner hat den Blindseetrail kürzlich<br />

saniert und berichtet: „Das war eine<br />

Herausforderung, weil er eben im alpinen<br />

Gelände liegt. Da findet sich viel Fels mit<br />

einer begrenzten Schicht Erdboden und<br />

Wie wird man eigentlich Trailbauer?<br />

Drei Fragen an Benedikt „Benni“ Purner aus Innsbruck, staatlich geprüfter Berg- und<br />

Skiführer, Geologiestudent an der Uni Innsbruck und Trailbauer aus Leidenschaft<br />

Wie sind Sie Trailbauer geworden?<br />

Die Wurzeln lagen in der Vereinsarbeit in<br />

Innsbruck. Die Nachfrage nach guten Trails<br />

war da, da entstand ein Verein, der sich<br />

darum kümmerte, und das regional und<br />

überregional. So wurden schließlich auch<br />

zwei Firmen gegründet, für eine davon<br />

arbeite ich. Arbeit gibt es mehr als genug!<br />

Wer sich fürs Trailbauen als Job interessiert<br />

– was sollte der an Talenten<br />

mitbringen?<br />

Erstens ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen!<br />

Zweitens muss man<br />

zupacken können und wissen, wo beim<br />

Hammer vorne und hinten ist. Die Generation,<br />

die noch nie ein Baumhaus gebaut<br />

hat, unterschätzt das leicht. Die stellen<br />

sich alles easy vor, dabei ist es manchmal<br />

In der Tiroler Zugspitz Arena<br />

finden Mountainbiker nicht nur<br />

Natur pur, sondern auch Trails<br />

jeder Schwierigkeitsstufe.<br />

ein knallharter Buckeljob. Drittens braucht<br />

man auch ein gewisses Improvisationstalent,<br />

denn die Natur stellt uns vor immer<br />

neue Herausforderungen.<br />

Aber schön ist es schon auch, oder?<br />

Spannend und schön finde ich, dass<br />

zwar der Rahmen vorgegeben ist, wir<br />

Trailbauer aber immer Spielraum haben.<br />

Das Endergebnis eines Trails ist eine<br />

Schnittmenge von vielen Faktoren:<br />

Boden, Materialaufwand, Wetter, auch<br />

Naturschutz, was darf ich überhaupt<br />

bauen … Während des Bauens verändert<br />

sich nochmal viel. Plötzlich ist der Boden<br />

anders als gedacht, das Gelände steiler<br />

… Jede Wurzel, jeder Baum ist anders,<br />

das muss man dann in den Trail mit<br />

einbauen. Jeder Meter Trail ist anders!

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