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Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2019

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

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60 / GARMISCHER BIER<br />

In aller Bierruhe<br />

Zwei junge Gründer aus Garmisch-Partenkirchen füllen<br />

das nächste Glas heimischer Braugeschichte.<br />

Dass einer mal ein Bier trinken geht,<br />

um seinen Job zu verdauen, soll<br />

gelegentlich vorkommen. Dass er<br />

aber gleich eine eigene Brauerei<br />

gründet, das dürfte einzigartig sein. Außer<br />

in Garmisch-Partenkirchen. Da haben sich<br />

mit Antonius Huber und Alexander Müller<br />

gleich zwei gefunden, denen der Beruf nach<br />

dem Studium alleine zu gewöhnlich war und<br />

die deshalb beschlossen, in Gambrinus‘ Spuren<br />

zu steigen.<br />

Nicht irgendein Bier sollte es dann auch<br />

sein. Die beiden haben sich eines großen<br />

Namens und einer tief in ihrer Heimat verwurzelten<br />

Geschichte angenommen. Sie haben<br />

das Brauhaus Garmisch wiederbelebt,<br />

das nach wechselvoller Geschichte 1972 seinen<br />

Sudkessel für immer kaltgestellt hatte.<br />

Für immer? Eben nicht. Sie haben so oft<br />

den Satz gehört: „Schad‘, dass es die nimmer<br />

gibt“, dass sie sich einig waren: „Wenn<br />

wir daheim eine eigene Brauerei aufbauen,<br />

dann nur als Brauhaus Garmisch“, erzählt Huber.<br />

Er selbst hat Betriebswirtschaft studiert<br />

und kümmert sich ums Organisatorische und<br />

Marketing. Müller bringt aus Weihenstephan<br />

so viel Basiswissen in Biotechnologie mit,<br />

dass ihm die Herstellung untersteht.<br />

Das Helle sorgt für Begeisterung<br />

Dass sie sich als erstes Produkt für ein<br />

Helles entschieden haben, ist intensiven<br />

Marktstudien geschuldet. Die befassten<br />

sich zum einen mit der Frage, was ihnen<br />

selbst liegt – Huber: „Wir haben noch nie<br />

ein Bier ausg’schütt‘!“ – und zum anderen<br />

mit dem, was der Markt am liebsten im<br />

Glas hat. „Wir haben auch ein Märzen und<br />

ein Weißbier schon angebraut, aber mit<br />

dem Hellen haben wir den Gastwirtschaften<br />

und Getränke märkten in der Region etwas<br />

anbieten können, womit die ihre Kunden<br />

begeistern.“<br />

Woran es dem Duo derzeit noch mangelt,<br />

ist eine eigene Brauerei. „Das mit den Genehmigungen<br />

zieht sich, eigentlich wollten<br />

wir schon 2018 loslegen.“ Damit ihnen der<br />

Markt nicht davonschwimmt, immerhin<br />

So wie es sich gehört, hat das Brauhaus<br />

Garmisch auch eigene „Bierfuizl“.<br />

sind „Craft Breweries“ und „Hausbrauereien“<br />

derzeit schwer in Mode, lassen sie derzeit<br />

ihr Bier in Ingolstadt beim Herrnbräu sieden,<br />

„einer alteingesessenen Marke, das<br />

passt zu unserem Selbstverständnis“, merkt<br />

Huber an. Bis dahin, Kuriosum am Rande,<br />

ist der Sitz der Brauerei im zweiten Stock<br />

eines Hauses in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Allem Weiteren sehen die beiden mit einer<br />

Bierruhe entgegen, wie man sie wohl nur<br />

haben kann, wenn man direkt an der Quelle<br />

sitzt.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

Alexander Müller (l.) und Antonius Huber haben die<br />

Werdenfelser Braukultur wieder aufleben lassen.<br />

Two young entrepreneurs from<br />

Garmisch-Partenkirchen are hard at<br />

work on the next chapter of local<br />

brewing history. While it’s quite<br />

common to want a beer after work,<br />

founding your own beer company is<br />

probably unique. Except in Garmisch-<br />

Partenkirchen. Antonius Huber and<br />

Alexander Müller decided to do just<br />

this, and they set themselves a stiff<br />

task: to resurrect a great name, with<br />

strong historical roots in the region.<br />

This is the Brauhaus Garmisch, which<br />

closed its doors in 1972 after a highly<br />

eventful history. The pair have since<br />

produced their first creation – a pale<br />

beer – and are currently looking to find<br />

their own brewery.

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