Calluna Sommer 2019
Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Sommer 2019
Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Sommer 2019
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Nr. 81 / 21. Jahrgang<br />
Schutzgebühr € 3,<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong><br />
<strong>Calluna</strong>seit 1999<br />
DAS VIERJAHRESZEITENMAGAZIN DER SÜDHEIDE<br />
Den <strong>Sommer</strong> genießen<br />
Im Kräutergarten von Verena<br />
und JörgWilhelm Ostermann<br />
Die letzten ihrer Art<br />
Naturfotograf Jan Piecha hat<br />
Haubenlerchen aufgespürt<br />
Hektik hat Hausverbot<br />
Isabella und Wolfgang Collings<br />
Kunst und GartenOase
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
Liebe Lesende,<br />
Wörter kommen und gehen. So ist das in einer lebenden Sprache.<br />
Während es sich heutzutage bei den Neuzugängen überwiegend<br />
um Anglizismen – oder Pseudo-Anglizismen wie<br />
zum Beispiel »Handy« – handelt, wurde unsere Sprache früher<br />
stark von Gallizismen geprägt. Besonders ab der Franzosenzeit<br />
(1792 – 1815) schlichen sich immer mehr Wörter und Redewendungen<br />
aus dem Französischen in die deutsche Sprache<br />
ein. Könige und Kaiser hatten sowieso schon seit dem Mittelalter<br />
lieber auf Französisch als auf Deutsch parliert und korrespondiert.<br />
In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung<br />
ist Englisch die internationale Handels- und Verkehrssprache<br />
schlechthin – mit der Folge, dass auch die deutsche Sprache<br />
zunehmend anglifiziert wird. Beim Brainstorming für unser<br />
aktuelles Jahrzeitenthema, das im Frühling Flower Power<br />
hieß, war es mitnichten unsere Absicht, dagegen ein Zeichen<br />
zu setzen. Vielmehr suchten wir nicht mehr und nicht weniger<br />
als den Inbegriff des <strong>Sommer</strong>s – und diesen fanden wir<br />
nicht bei den Anglizismen, sondern in der Nostalgie-Ecke meines<br />
Hinterkopfes, wo er sich eingenistet hatte. Es ist das altmodische,<br />
aus unserem Sprachgebrauch verschwundene Wort<br />
<strong>Sommer</strong>frische. Im Duden trägt es bereits den Zusatz »veraltend«,<br />
steht somit schon halb auf der Abschussliste. Der<br />
Duden definiert die <strong>Sommer</strong>frische zum einen als »Erholungsaufenthalt<br />
im <strong>Sommer</strong> auf dem Land, an der See, im Gebirge«,<br />
zum anderen als einen Ort, in dem dieser sommerliche Erholungsaufenthalt<br />
praktiziert wird. Derlei Orte gab es einst zahlreich<br />
in der Lüneburger Heide. Hier bei uns in der Südheide<br />
waren es besonders Hermannsburg und Müden an der Örtze,<br />
die sich mit dem Titel <strong>Sommer</strong>frische schmückten. Aber auch<br />
Bevensen war, lange bevor es offiziell zum Kurbad wurde, eine<br />
beliebte <strong>Sommer</strong>frische vor allem der Hamburger.<br />
Ich persönlich verbinde mit dem luftig leichten Wort <strong>Sommer</strong>frische<br />
über die Duden-Definition hinaus zirpende Grillen,<br />
quakende Teichfrösche, den Gesang der Goldammer,<br />
weiß blühenden Wiesenkerbel am Wegesrand, von einem<br />
sanften Wind getriebene Schäfchenwolken am blauen Himmel,<br />
Rad fahren durch Wälder und Wiesen, Lustwandeln<br />
(noch so ein herrlich altmodischer Begriff) im Park, barfuß laufen<br />
im Sand und Füße kühlen im Bach. Ergänzen ließe sich<br />
diese Assoziationskette noch um Begriffe wie Leichtigkeit, Unbeschwertheit<br />
und Freiheit. Und nicht zuletzt bedeutet <strong>Sommer</strong>frische<br />
für mich das genau Gegenteil des Dürresommers<br />
2018. Selten habe ich mich so nach einem schönen, erfrischenden<br />
Landregen gesehnt wie in jenen überhitzten, staubtrockenen<br />
<strong>Sommer</strong>monaten des vergangenen Jahres.<br />
Kommen Sie gut durch den <strong>Sommer</strong>!<br />
Bis bald im Herbst!<br />
Inka Lykka Korth und Freundin Fussel<br />
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JAHRESZEITENTHEMA <strong>Sommer</strong>frische<br />
Sehnsuchtsort (nicht nur) für <strong>Sommer</strong>frischler<br />
Isabella und Wolfgang Collings Kunst und GartenOase<br />
Eis am Stiel aus der Milchkanne<br />
So schmeckte der <strong>Sommer</strong> unserer Kindheit<br />
Von Dorfteich zu Dorfteich<br />
Dem »Sound des <strong>Sommer</strong>s« auf der Spur<br />
Kornblumenblau & Ringelblumengelb<br />
<strong>Sommer</strong> in Eimke, wo die »HeideKräuter« wachsen<br />
»Ein Ort mit einer besonderen Aura«<br />
Müden (Örtze) – eine <strong>Sommer</strong>frische im Wandel der Zeit<br />
Im Urlaub zu Hause<br />
Auf dem Campingplatz am Hardausee<br />
Schiff ahoi!<br />
An Bord der M.S. Wappen von Celle auf der Aller<br />
Lustwandeln in einer Landschaftsoase<br />
Der Kurpark in Bad Bevensen<br />
Kleine Räder taugen auch für große Touren<br />
Mit Bahn und Brompton im Naturpark Südheide<br />
Eschede erfahren<br />
Am »Tor zur Südheide« dreht sich alles rund ums Rad<br />
TIERGESCHICHTEN<br />
Das Schweigen der Lerchen<br />
Eines der letzten Brutpaare der Haubenlerche gesichtet<br />
GARTENGESCHICHTEN<br />
An alle gedacht<br />
Landschaftsgärtner Norbert Echterhoff<br />
LANDLEBEN<br />
Ihr Maisfeld ist keine Monokultur mehr<br />
Besuch bei BlühstromBauern<br />
Bienenliebe<br />
Im Handwerksmuseum Suhlendorf<br />
Mehr Vielfalt für mehr Geschmack<br />
Kartoffelsorten<br />
LEBENSWANDELKOLUMNE<br />
Kleine Schritte, große Wirkung<br />
HAUSGESCHICHTEN<br />
Altes Haus, neue Hülle<br />
Gut gedämmt gegen Hitze und Kälte<br />
ZEITGESCHICHTE<br />
Einschneidend<br />
Das Suderburger Wiesenmesser<br />
PLATDÜTSK<br />
Dat ward sommer, ...<br />
AG5<br />
DAS TITELBILD Neue Kulturpflanzen<br />
bringen mehr<br />
Vielfalt auf die Äcker. In diesem<br />
Fall handelt es sich um<br />
die Durchwachsene Silphie<br />
(Silphium perfoliatum), eine<br />
mehrjährige Staude aus<br />
Nordamerika. Sie ist als gute<br />
Bienenweide und ertragreiche<br />
Futter und Energiepflanze<br />
noch ein Geheimtipp – auch<br />
für trockene Standorte. Wir<br />
haben Sie bei Knesebeck entdeckt.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
Teaserfotos: Inka Lykka Korth (2),<br />
Jan Piecha (1)
IMPRESSUM<br />
erscheint vierteljährlich, jeweils zum Beginn<br />
einer neuen Jahreszeit.<br />
HERAUSGEBERINNEN<br />
Merle Höfermann, Inka Lykka Korth<br />
REDAKTION<br />
Inka Lykka Korth (verantwortlich)<br />
inka.korth@callunamedien.de<br />
AUTOREN<br />
Verena Görke, Johanna Jahns,<br />
Dr. Isabel Kobus, Marion Korth, Jan Piecha,<br />
Niels Tümmler, Sabine Wyrwoll<br />
LAYOUT<br />
Inka Lykka Korth<br />
ANZEIGENVERKAUF<br />
Jennifer Mallas (verantwortlich)<br />
jennifer.mallas@callunamedien.de<br />
DRUCK<br />
NEEF + STUMME GmbH, Wittingen<br />
AUFLAGE<br />
12.000 Exemplare<br />
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Vier Ausgaben des SüdheideMagazins <strong>Calluna</strong><br />
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<strong>Calluna</strong><br />
DAS VIER-JAHRESZEITEN-MAGAZIN DER SÜDHEIDE<br />
Redaktion<br />
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Redaktion: Oerreler Dorfstraße 22, 29386<br />
Dedelstorf<br />
Verlag: Steinweg 3, 38518 Gifhorn<br />
www.callunamagazin.de<br />
Das SüdheideMagazin <strong>Calluna</strong> und alle darin<br />
enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Reproduktionen jeglicher Art, auch<br />
auszugsweise, sind nur mit Genehmigung des<br />
Verlags zulässig.<br />
KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ<br />
<strong>Calluna</strong> ist ein klima, ressourcen und umweltschonend<br />
zu 100 % in der Südheide hergestelltes<br />
Druckprodukt. Der Druck erfolgt auf<br />
hochwertigem Recyclingpapier, das ebenso wie<br />
der Produktionsprozess in der Druckerei mit<br />
dem Umweltzeichen Blauer Engel zertifiziert ist.<br />
Die beim Druck freigesetzten Treibhausgase<br />
werden durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte<br />
kompensiert. Aktuelles Projekt:<br />
Biotopschutz im Harz in Trägerschaft des<br />
Vereins Bergwaldprojekt e.V.<br />
Sehnsuchtsort<br />
(nicht nur) für<br />
<strong>Sommer</strong>frischler<br />
Die wohl schönste Verbindung von Kunst<br />
und Garten: Isabella und Wolfgang Colling<br />
haben mitten in Hermannsburg einen<br />
alten Hof von 1659 in eine märchenhafte<br />
Oase wie aus tausendundeiner Nacht<br />
verwandelt – und dabei selbst den<br />
Hühnerstall nicht ausgespart.<br />
INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos<br />
Hofcafé<br />
Am Heiligen Hain<br />
Betzhorn<br />
Am So. 04.08.<strong>2019</strong> traditionelles<br />
<strong>Sommer</strong>fest mit Feld-Gottesdienst!<br />
Reichhaltiges Frühstücks-Büffet<br />
Kultur: Theater, Cabaret, Konzert<br />
und Ausstellungen<br />
Terrasse, Cafe-Garten mit altem<br />
Baumbestand, Spielplatz und<br />
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Bauerneck 10<br />
29399 Wahrenholz/Betzhorn<br />
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Neugierig auf Heideblüte?<br />
Nur 5 Min. mit dem Auto vom Café!<br />
Der Heilige Hain dient schon seit Jahren<br />
in erster Linie der Erholung, mehrere<br />
Wanderwege erschließen ihn, von denen<br />
aus man die Natur dieses Paradieses aus<br />
Heide, Moor und Wald genießen kann!<br />
Torten und Kuchen aus unserer<br />
Backstube<br />
Kaffee-, Tee- und Kakao-<br />
Spezialitäten<br />
Köstliches Bauerneis<br />
Sämtliche Feiern und Veranstaltungen<br />
nach ihren Wünschen<br />
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Als »Die <strong>Sommer</strong>frische der Lüneburger Heide«<br />
empfahl sich Hermannsburg in den 1950er Jahren<br />
in den Prospekten des Verkehrsvereins, und<br />
auch heute noch ist der Ort ein – nicht nur zur Heideblüte<br />
– beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt für<br />
Rad- und Wandertouren im Naturpark Südheide. Während<br />
sich auf der Landesstraße 240, die von Celle<br />
kommt und über Müden (Örtze) nach Munster führt,<br />
der Autoverkehr lärmend durch den Ort zwängt, lassen<br />
sich links und rechts der Hauptverkehrsader durchaus<br />
zahlreiche stille Fleckchen finden, an denen <strong>Sommer</strong>frische<br />
wie einst erlebbar wird. Das vielleicht schönste<br />
Plätzchen, um nach einer Radtour oder Heidewanderung<br />
in Hermannsburg – Zuflucht vor der <strong>Sommer</strong>hitze suchend<br />
und nach einer Erfrischung lechzend – für ein<br />
Weilchen dem Müßiggang zu frönen, ist der alte Brinkhof<br />
von 1659, den Isabella und Wolfgang Colling im Jahr<br />
2000 in einem bemitleidenswerten Zustand übernommen<br />
und seitdem mit viel Sachverstand, Kreativität und<br />
einer guten Portion Verspieltheit zu einem Gesamtkunstwerk<br />
gemacht haben, das, na klar, auch Küche, Klosett<br />
und Katzenklappe einbezieht. Und sogar die Hühner<br />
sind in ihrem Stall selbstverständlich mit Kunst konfrontiert.<br />
In seiner harmonischen, beinahe organischen Verbindung<br />
aus zwei- und dreidimensionaler Kunst, alten<br />
Balken und Mauern und einer vor allem jetzt im <strong>Sommer</strong><br />
üppigen Vegetation wirkt der von außen eher unscheinbare<br />
Hof auf manchen Gast, der zum ersten Mal durch<br />
das griechischblaue Tor tritt, wie eine märchenhafte<br />
Oase aus tausendundeiner Nacht. •••<br />
4 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Wolfgang und Isabella Colling<br />
genießen den <strong>Sommer</strong> draußen.<br />
Der Innenhof ist jetzt ihr Wohnzimmer,<br />
das sie mit den Katzen<br />
Lola und Emmi und freitags<br />
auch mit Gästen teilen. Im Garten<br />
(Bilder unten) tummeln sich<br />
derweil Feen, Elfen und Wassermänner<br />
aus der eigenen Keramikwerkstatt.<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 5
<strong>Sommer</strong>frische<br />
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••• Wenn sich ein Ort ungeniert und stolz mit dem<br />
Stempel »<strong>Sommer</strong>frische« schmücken kann, dann dieser.<br />
Den »<strong>Sommer</strong>frischlern« stehen zwei Ferienwohnungen<br />
im Dachgeschoss zur Verfügung, und an den<br />
Markttagen wird das kleine Paradies am Marktplatz zu<br />
einem Treffpunkt für »nette Leute mit Muße zum<br />
Nichtstun und Zeit zum Plaudern«. So steht es jedenfalls<br />
auf der von den Collings selbstgestalteten Speisekarte.<br />
In den <strong>Sommer</strong>monaten werden sowohl draußen als<br />
auch drinnen von 10 bis 18 Uhr Kaffee und Kuchen und<br />
von der mediterranen Küche inspirierte Snacks angeboten.<br />
Außerdem finden mehrmals im Jahr im Innenhof<br />
und in der Kunstscheune Musikabende mit sorgfältig<br />
ausgesuchten Künstlerinnen und Künstlern statt. Bei<br />
allem Engagement der Collings spüren die Gäste: Hier<br />
steht nicht das Geldverdienen, sondern die Begeisterung<br />
für Kunst und Kultur, die Freude am Gestalten und an<br />
der Begegnung mit Menschen, die diese Vorlieben teilen,<br />
im Vordergrund. Obwohl besonders der hausgemachte<br />
Apfelstrudel mit Vanillesoße, Eis, Eierlikör oder Sahne<br />
freitags Wochenmarktbesucher und <strong>Sommer</strong>frischler<br />
gleichermaßen anlockt, steht zuweilen auch schon einmal<br />
ein Gast vor dem Tor, der gerade überhaupt keine<br />
Lust auf süße Leckereien hat, sondern ein wenig Trost<br />
für die Seele sucht: »Mir geht es heute nicht so gut, darf<br />
ich mal durch euren Garten gehen?« Isabella Colling war<br />
geradezu gerührt, als sie zum ersten Mal diese bescheidene<br />
Bitte hörte, die durchaus als Kompliment verstanden<br />
werden darf.<br />
In den »verwunschenen« Garten mit Obstbäumen, in<br />
dem Elfen, Feen und andere Fabelwesen ebenso zu<br />
Hause sind wie Kürbis, Kohlrabi und Küchenkräuter, gelangen<br />
die Gäste durch die Scheune, die als Ausstellungs-<br />
und Veranstaltungsraum dient und in einer Ecke<br />
den Hühnerstall beherbergt. Von den Sitzplätzen in der<br />
Scheune geht der Blick durch die alten Stallfenster hinaus<br />
in den Innenhof, den die Collings so gestaltet<br />
haben, dass ihre Liebe zu Pflanzen und ihre Kreativität<br />
in jeder Ecke sicht- und spürbar ist. Der Echte Hopfen,<br />
der eine der Sitzecken im Innenhof beschirmt, ist ein<br />
Mitbringsel aus der »alten Heimat«. Die Collings stammen<br />
aus Kempten im Allgäu. Wolfgang Collings beruflichte<br />
Tätigkeit führte sie einst in die Südheide.<br />
Als sie Haus und Hof im Jahr 2000 übernahmen, bot<br />
der jetzt grüne Innenhof mit seiner üppigen Blütenpracht<br />
ein trostloses Bild, wie das Fotoalbum, das Isabella Colling<br />
als »Beweisstück« vorlegt, zeigt: eine betongrau gepflasterte<br />
Fläche ohne jede Pflanze. Das einzige Grün<br />
waren die Wipfel der Fichten an der Grenze zum Nachbargrundstück.<br />
Die Fichten starben im Dürresommer<br />
2018. Für die Collings war das allenfalls deshalb ein<br />
Grund zum Trauern, da sich ihre Beseitigung nicht ganz<br />
6 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Wer die alten Bilder des tristen Hofes sieht, die Isabella Colling im Fotoalbum zeigt, staunt über die üppige Vielfalt von Formen und Farben. Zier und Nutzpflanzen,<br />
Katzen und Kunstobjekte sowie allerlei zwanglos arrangierte Gerätschaften fügen sich zu einem kunterbunten Kosmos.<br />
ohne Schäden an den anderen Pflanzen im Innenhof<br />
würde bewerkstelligen lassen. Apropos Trauer: Der triste<br />
Anblick des Hofes bei der Übernahme wurde noch durch<br />
die Grabsteine verstärkt, die an der Wand lehnten. Sie<br />
waren der Nachlass des Steinmetzes, der in dem Nebengebäude<br />
seine Werkstatt hatte, bevor Haus und Hof dreieinhalb<br />
Jahre leer standen. Isabella Colling, die<br />
Kunstkeramikerin, nahm die ehemalige Steinmetzwerkstatt<br />
in Besitz und stellte dort ihren Brennofen auf. Aus<br />
diesem Ofen holte sie nach und nach die Objekte, die<br />
jetzt überall im Haus, im Hof und im Garten verteilt<br />
sind. Als Wolfgang Colling, der bei der Bundeswehr in<br />
Faßberg stationiert war, 2006 pensioniert wurde, setzte<br />
er seinen Traum, ein kleines Bistro zu eröffnen, in die<br />
Tat um. Zielgruppe waren zunächst vor allem die Besucherinnen<br />
und Besucher des »offenen Ateliers«, in dem<br />
Isabella Colling auch immer wieder Keramikkurse anbot.<br />
Mit der Neugestaltung des Marktplatzes direkt vor der<br />
Tür etablierte sich der »Freitagstreff« als Ergänzung zum<br />
Hermannsburger Wochenmarkt, und das Bistro wurde<br />
zum Café. Das »Marktfrühstück«, das erst um 10 Uhr<br />
beginnt und sich gerne bis in die Nachmittagsstunden<br />
hinein erstrecken darf, ist gewissermaßen das entschleunigte<br />
Pendant zum Frühaufsteher-Frühstück, bei dem auf<br />
dem Weg zur Arbeit das belegte Brötchen hastig mit<br />
einem Pott Kaffee heruntergespült wird.<br />
Da die Collings ihrem Anspruch, der allgegenwärtigen<br />
Hektik ein wenig mehr Muße entgegenzusetzen, auch<br />
selbst gerecht werden wollen, verzichten sie gerne darauf,<br />
ihr kleines Atelier- und Garten-Café täglich zu öffnen.<br />
Geschuftet haben sie sowieso schon mehr als genug,<br />
denn bis der Hof so aussah, wie er sich heute zeigt,<br />
waren viele Steine zu schleppen, Schubkarren voller •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 7
In Café, Küche, Kunstscheune und sogar im Hühnerstall hat sich Isabella Colling als Künstlerin ausgelebt. In der früheren Steinmetzwerkstatt steht der Brennofen<br />
für ihre Kunstkeramik. Auf dem Regalbrett nebenan hat sie Pinsel, Farben und viel anderes »Handwerkszeug« jederzeit griffbereit. Auch als Schmuckund<br />
Textildesignerin betätigt sie sich zuweilen. Jeden Freitag und am Offenen AtelierWochenende freut sie sich über nette Leute, die sich für die Zeugnisse<br />
ihrer Kreativität interessieren.<br />
••• Erde zu bewegen, morsche Bretter auszutauschen,<br />
Wände zu streichen und Holzdielen zu verlegen. »Wir<br />
haben uns im Haus von einem Zimmer ins andere vorgearbeitet«,<br />
berichtet Isabella Colling. Dabei sei es<br />
darum gegangen, möglichst viel Altes zu erhalten und<br />
Bausünden aus jüngerer Zeit zurückzubauen. So kam<br />
zum Beispiel unter dem Fußbodenbelag in der Diele und<br />
im Flur ein schöner alter Terrazzoboden zum Vorschein.<br />
Die Stellen, an denen er beschädigt war, besserte die<br />
Kunstkeramikerin mit vielfarbigen Keramiksplittern aus<br />
der eigenen Werkstatt aus. Auf diese Weise verbindet<br />
sich an vielen Stellen im Haus Altes mit Neuem und<br />
traditionelles Handwerk mit dekorativer Kunst. Und da<br />
Isabella Colling sich als Künstlerin nicht auf Keramik<br />
beschränkt, sondern ebenso gerne mit Metall, Holz und<br />
Textil experimentiert, scheint es so, als sei auf dem alten<br />
Brinkhof gleich eine ganze Gruppe von Künstlerinen und<br />
Künstlern unterschiedlicher Kunstgattungen tätig geworden,<br />
um den bald 400 Jahre alten Brinkhof, der in historischen<br />
Grundbüchern und Ortsplänen als das Haus<br />
Nr. 27 am Kirchhof ausgewiesen ist, zum Gesamtkunstwerk<br />
zu machen •<br />
INFO Für Gäste ist das Atelier am Markt mit Kunst und Café<br />
außer freitags von 10 bis 18 Uhr (Oktober bis März 10 bis<br />
14 Uhr) auch am Offenen AtelierWochenende (20. und 21. Juli)<br />
von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 11. August, findet von<br />
15 Uhr an im Innenhof ein Harfenkonzert mit Linda Schaible<br />
statt. Die Termine der Abenveranstaltungen sind im Internet<br />
unter kunstcafehermannsburg.de abrufbar.<br />
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8 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Eis am Stiel aus<br />
der Milchkanne<br />
So schmeckte der <strong>Sommer</strong> unserer Kindheit<br />
Kloster Isenhagen<br />
INKA LYKKA KORTH<br />
Einmal in der Woche, meistens mittwochs, kam der<br />
Milchmann in unsere Straße. Seinen Besuch kündigte<br />
er mit einer Handglocke an, die er aus dem geöffneten<br />
Seitenfenster seines weißen Lieferwagens – ein<br />
betagter Ford Transit – schwenkte. Sobald er den Motor<br />
abgestellt hatte, zwängte er sich zwischen den Lehnen der<br />
Sitze hindurch nach hinten, öffnete von innen die Schiebetür,<br />
und der Verkauf begann. Es gab Milch, Butter,<br />
Quark, Joghurt, Sahne und Eier.<br />
Im Winter verspürten wir Kinder wenig Lust, unsere<br />
Mütter an den Wagen zu begleiten. Im <strong>Sommer</strong> aber<br />
waren wir die Ersten draußen, denn im <strong>Sommer</strong> war der<br />
Milchmann zugleich der Eismann. Er hatte zwar nur eine<br />
Sorte im Angebot, aber das war egal. Wir liebten das sahnige,<br />
nach Vanille schmeckende Mini-Eis am Stiel, das er<br />
aus einer großen Milchkanne fischte, die so kalt war, dass<br />
außen Wassertropfen an ihr perlten. Als Kühlmittel dienten<br />
zwei bis drei Schippen Brucheis am Boden der Kanne.<br />
Bevor das am Ende der Tour geschmolzen war, hatte der<br />
Milchmann seinen Vorrat an Milch-Eis längst verkauft.<br />
Das kleine Eis kostete drei Groschen und gehörte für<br />
uns Kinder zum <strong>Sommer</strong> wie Seifenblasen und Sonnencreme.<br />
Wie traurig waren wir, als die schöne <strong>Sommer</strong>zeit<br />
zu Ende ging, und der Eismann wieder nur der Milchmann<br />
war. Aber er verstand es, uns den schmerzlichen Übergang<br />
zwischen <strong>Sommer</strong> und Herbst zu versüßen: mit Sahne-<br />
Muh-Muhs. Die in gelb-weiß-gestreiftes Papier gewickelten<br />
Weichkaramellen mit dem Kuh-Logo waren im Mund<br />
fast so zart schmelzend wie das Mini-Milch-Eis.<br />
Einige <strong>Sommer</strong> später warteten wir wieder auf den<br />
Milch- und Eismann in Personalunion. Doch der kam<br />
nicht mehr – nie wieder. Die Supermärkte verkauften<br />
Milchprodukte viel billiger, als er es konnte, und so lohnte<br />
sich die Fahrerei für ihn nicht mehr. Stattdessen kam im<br />
<strong>Sommer</strong> ab und zu ein bunt bemalter VW-Bulli. An dem<br />
Wagen gab es italienisches Eis in vielen Sorten. Nun hatten<br />
wir die Qual der Wahl, und das frisch zubereitete Eis<br />
in der Waffel war auch viel besser als das Eis am Stiel, und<br />
doch sehnten wir uns danach zurück.<br />
Ich werde nie vergessen, wie die <strong>Sommer</strong> unserer Kindheit<br />
geschmeckt haben. Zu dieser Erinnerung gehören außerdem:<br />
Griespudding mit Roter Grütze (gab es stets am<br />
Strand), gezuckerte Erdbeeren mit Schlagsahne und in den<br />
Wäldern der Südheide selbstgepflückte Blaubeeren •<br />
Erleben Sie im Rahmen einer Führung die<br />
Kreuzgänge, die Klosterkirche mit Nonnenchor,<br />
das Dormitorium, das Museum und<br />
vieles mehr im über 750 Jahre alten Kloster<br />
Isenhagen.<br />
Führungen finden vom 1. April bis zum 15.<br />
Oktober dienstags bis sonntags ab 14.30 Uhr<br />
statt, der letzte Einlass erfolgt um 16.30 Uhr.<br />
Eintritt: Erwachsene 5,- €, Schüler/Stud. 2,- €,<br />
Gruppen ab 20 Pers. je 4,- €, Kurzführung 3,- €<br />
Gruppen werden um Anmeldung gebeten und<br />
können auf Wunsch auch vormittags geführt<br />
werden.<br />
Klosterstraße 2<br />
29386 Hankensbüttel<br />
Veranstaltungstermine &<br />
nähere Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.kloster-isenhagen.de<br />
Fotos: Klosterkammer Hannover<br />
KLOSTER<br />
ISENHAGEN<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 9
1 2<br />
3<br />
4 5<br />
1 Der Dorfteich in Masel hat durchaus beeindruckende Dimensionen. 2 Ein Graureiher hält nach einer Fischmahlzeit Ausschau. 3 Fürs Foto<br />
unterbricht der Frosch kurz sein Quakkonzert. 4 Schöne Adresse. 5 Feldsteinbrücke am Dorfteich in Sprakensehl.<br />
Von Dorfteich zu Dorfteich<br />
Wo die Frösche quaken – dem »Sound des <strong>Sommer</strong>s« auf der Spur<br />
INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos<br />
Zum »Sound des <strong>Sommer</strong>s« gehört neben dem<br />
Zirpen der Grillen das Quaken der Teichfrösche.<br />
Wir haben nur einen winzigen Gartenteich,<br />
in dem sich selten einer der »kleinen, grünen<br />
Kumpel« verirrt. Wenn die Frösche nicht zu uns kommen,<br />
dann fahren wir halt zu ihnen. Unsere sommerliche<br />
Sonntags-Radtour führt uns von Dorfteich zu<br />
Dorfteich.<br />
In früheren Zeiten, als es noch keine zentrale Wasserversorgung<br />
gab, gehörte der Dorfteich zum Ortsbild wie<br />
heute die Bushaltestelle. Nur Dörfer, die an einem Fluss<br />
oder zumindest an einem reichlich Wasser führenden<br />
Bach lagen, konnten es sich leisten, darauf zu verzichten.<br />
Dorfteiche wurden als Viehtränke genutzt, dienten<br />
aber vor allem als Löschwasserspeicher. Als Hydranten<br />
die Teiche entbehrlich machten, wurde vielerorts ihre<br />
Pflege vernachlässigt – mit der Folge, dass sie verschlammten<br />
und dann irgendwann zugeschüttet und<br />
überbaut wurden. Einige der Dorfteiche, denen dieses<br />
Schicksal erspart blieb, haben sich zu wertvollen Biotopen<br />
für Tiere und Pflanzen entwickelt. Außerdem hat<br />
es doch etwas mit dörflicher Lebensqualität zu tun,<br />
wenn die Möglichkeit besteht, einen <strong>Sommer</strong>abend auf<br />
einer Bank am Teich sitzend, aufs Wasser blickend und<br />
den Fröschen lauschend ausklingen zu lassen.<br />
Wir beginnen unsere Tour in Oerrel (bei Hankensbüttel),<br />
unserem Wohn- und Arbeitsort. Hier gibt es keinen<br />
Dorfteich, aber den schon einmal vorgestellten Springgrund,<br />
der so heißt, weil hier der Oerrelbach entspringt,<br />
der das Moor zwischen Oerrel und Wahrenholz über die<br />
Bruno in die Ise entwässert. Der Wasserstand im Springgrund<br />
ist allerdings erschreckend niedrig. Noch so ein<br />
Dürresommer wie der des vergangenen Jahres, und die<br />
Teichfrösche sitzen vollends auf dem Trockenen.<br />
Halbwegs gut gefüllt ist hingegen der Dorfteich in<br />
Repke, der Seerosen auf dem Wasser und ein schattiges<br />
Plätzchen am Ufer in Form einer Sitzbank unter dem<br />
ausladenden Blätterach einer mächtigen Linde bietet.<br />
Hier könnten wir es stundenlang aushalten, wäre da<br />
nicht die Bundesstraße am anderen Ufer.<br />
Über Allersehl – ein hübscher Ort, aber leider ohne<br />
Dorfteich – erreichen wir alsbald Masel und damit auch<br />
10 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
schon einen Höhepunkt der Tour. Der Dorfteich ist hier<br />
etwa so groß wie der halbe Ort, und wir entdecken sogar<br />
noch einen zweiten, etwas kleineren Teich, in dem ein<br />
Reiher steht und auf Beute lauert. Der große Teich wirkt<br />
beinahe wie ein See. Am Ufer liegt ein Ruderkahn, und<br />
sogar einen Grillplatz mit einem Stück Sandstrand gibt<br />
es hier. Wir setzten uns kurz auf eine Bank unter Bäumen,<br />
blicken übers Wasser und hören den Fröschen zu.<br />
Am Reiterhof an der Bünte vorbei, wo gerade ein Turnier<br />
stattfindet, fahren wir nach Sprakensehl. Von der<br />
Kirche aus schieben wir unsere Räder auf dem Pfad am<br />
Ufer des Dorfteichs entlang, der aus zwei ungleich großen<br />
Hälften besteht. An der Verbindungsstelle zwischen<br />
ihnen führt der Pfad über eine Feldsteinbrücke. Der Pfad<br />
mündet in die schmale Straße, die den schönen Namen<br />
»Am Dorfteich« trägt. Eine Sitzbank bietet sich als Pausenplatz<br />
an, und am anderen Ufer lockt ein Hofcafé.<br />
Von den draußen aufgestellten Biergartentischen aus<br />
haben die Gäste Teich und Kirche im Blick. Übrigens:<br />
Der Ortsname lautete Wikipedia zufolge ursprünglich<br />
Sprakensele und dieser setzte sich aus den Bestandteilen<br />
Sprok, was Gebüsch oder Gestrüpp bedeutet, und Sele,<br />
was so viel heißt wie kleiner Teich oder Tümpel zusammen.<br />
Daraus ergibt sich die Bedeutung Gebüsch-/Gestrüppteich.<br />
Um nicht auf der verkehrsreichen Landesstraße 280<br />
nach Hagen, unserer nächsten Station, fahren zu müssen,<br />
wählen wir den unbefestigten Weg nördlich des<br />
Dorfes am Waldrand entlang in den Nachbarort. Der<br />
Dorfteich dort erweist sich als sehr idyllisch gelegen und<br />
kann sogar mit einem Picknickplatz unter Eichen am<br />
Ufer punkten, aber anders als in Sprakensehl ist hier der<br />
Wasserstand dramatisch niedrig. Ob der sich durch die<br />
zu erwartenden Gewittergüsse wieder erhöhen wird? Wir<br />
haben da so unsere Zweifel.<br />
Der nächste Ort, Blickwedel, kommt ohne Dorfteich<br />
aus. Dafür durchqueren wir auf dem Weg nach Räderloh<br />
zwischen zwei Fischteichen das Räderbachtal. Einst be-<br />
fand sich oberhalb der vom Räderbach gespeisten Teiche,<br />
die sich wie die Perlen an einer Kette reihen, eine<br />
kleine Badeanstalt. An sie erinnert heute noch das ehemalige<br />
Umkleidehaus, das nun Wanderern und Radfahrern<br />
als Schutzhütte dient. Enttäuscht sind wir von dem<br />
einst so schönen, kleinen Dorfteich am Ortsrand von<br />
Räderloh, an der Straße nach Lüsche. Der Teich ist nur<br />
noch ein schon etwas modrig riechender Tümpel mit<br />
einer fast geschlossenen Decke aus »Entengrütze«, wie<br />
die Kleine Wasserlinse gemeinhin genannt wird. Dennoch<br />
oder vielleicht gerade deshalb sonnen sich am Ufer<br />
drei Enten.<br />
Der letzte Teich auf unserer Rundtour befindet sich<br />
in Weddersehl und ist noch »grützegrüner« als der in Räderloh,<br />
führt aber immerhin mehr Wasser. Von der Bank<br />
am Ufer aus beobachten wir mit dem Fernglas ein<br />
Teichhuhn, das wegen seines unscheinbares Gefieders<br />
eigentlich leicht zu übersehen wäre, hätte es nicht den<br />
typischen rot-gelben Schnabel und die leuchtend rote<br />
Stirnplatte.<br />
Über Hankensbüttel erreichen wir Oerrel und damit<br />
den Ausgangspunkt dieser 45,5 Kilometer langen Tour •<br />
Räderloh<br />
Hagen<br />
Sprakensehl<br />
Masel<br />
Weddersehl<br />
Repke<br />
Start<br />
Ziel<br />
Hankensbüttel<br />
Oerrel<br />
Die Karte, den GPSTrack und weitere Fotos dieser und vieler weiterer<br />
Touren können AbonnentInnen über ihren Zugangslink zu <strong>Calluna</strong>Plus<br />
auf unserer Internetseite www.callunamedien.de herunterladen.<br />
Dort informieren wir auch über Neuerscheinungen in der Reihe unserer<br />
Tourenführer »Streifzüge in der Südheide«.<br />
Kartenbasis: Open Street Map Mitwirkende<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 11
Verena und JörgWilhelm Ostermann mit<br />
Hund Peppino am Tor ihres Heilpflanzen<br />
Schaugartens. Im großen Stil angebaut<br />
werden die Kräuter auf einem Acker am<br />
Dorfrand nahe der Gerdau. Von den Ringelblumen<br />
(unten) kommen allerdings nur<br />
die wenigsten in die Teemischungen. Die<br />
Samen werden als Saatgut gewonnen.<br />
Kornblumenblau &<br />
Ringelblumengelb<br />
12 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
MARION KORTH / Text // INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />
Bayern ist die größte Kräuteranbauregion Deutschlands,<br />
und der Ort Schwebheim gilt als »Apothekergärtlein<br />
Frankens«. Davon ist Eimke im<br />
Suderburger Land meilenweit entfernt. Oder in Kilometern<br />
ausgedrückt: 331 Richtung Norden. Aber was den<br />
Kräuteranbau betrifft: Eimke holt auf. »Heide-Kräuter«<br />
hat Verena Ostermann ihren 2017 gegründeten Betrieb<br />
genannt, der gerade von Bioland zertifiziert worden ist.<br />
»Das ist hier schon ziemlich nördlich«, sagt Verena Ostermann.<br />
Der vergangene <strong>Sommer</strong> mit Hitze und viel<br />
Sonne hat den Standortnachteil der geografischen Lage allerdings<br />
aufgewogen. Für die gerade gepflanzten Holunderbüsche<br />
am Feldrand war es sogar zu viel des Guten.<br />
Mit Tankfässern voller Wasser hat Verena Ostermann sie<br />
mit knapper Not über den <strong>Sommer</strong> gerettet, wegen der<br />
Trockenheit ist manches erst gar nicht gekommen, aber<br />
die Sonnenkinder unter den Kräutern, die haben sich<br />
wohl gefühlt. Auch die inneren Qualitäten stimmten.<br />
»Wir haben die Inhaltsstoffe untersuchen lassen«, sagt<br />
Verena Ostermann. Die Ergebnisse hätten überzeugt.<br />
<strong>Sommer</strong> in Eimke, wo die<br />
»Heide-Kräuter« wachsen<br />
Die gelernte Floristin, die ihren Beruf noch immer liebt,<br />
ist nicht über Nacht zur Kräuterfachfrau geworden. Ihr<br />
Wissensdurst hat sie in diese Richtung gelenkt. Nach<br />
einer Fortbildung an der Heilpflanzenschule Verden kam<br />
sie ins Grübeln, was sie aus dem erworbenen Wissen<br />
machen kann. Ihre Arbeit in einem Blumenladen in Bad<br />
Bodenteich machte ihr zwar Spaß, war aber mit langen<br />
Autofahrten verbunden, der Verdienst obendrein alles<br />
andere als üppig. Ein schwerer Verkehrsunfall stellte ihr<br />
vor drei Jahren die Frage nach einer neuen Lebensrichtung<br />
in aller Dringlichkeit. Jetzt war die Zeit reif für die<br />
»Heide-Kräuter«. Damals wie heute stand und steht ihr<br />
Mann Jörg-Wilhelm an ihrer Seite. Der Vollerwerbslandwirt,<br />
der vor allem Vermehrungsanbau betreibt und auf<br />
dessen Feldern Rasengräser, fünf Sorten Getreide, aber<br />
auch Wicken und Buchweizen wachsen, stellte ihr zwei<br />
Hektar Land zur Verfügung: »Dann probiere es aus!«<br />
»Heide-Kräuter« im strengen Sinn, das könnten vielleicht<br />
Wacholder und Wermut sein. Verena Ostermann<br />
hat ihnen viele weitere hinzugesellt. Aktuell sind es 18<br />
verschiedene Kräuter und sogar mehr als 100, wenn sie<br />
alles, was in ihrem Heilpflanzenschaugarten wächst,<br />
hinzuzählt. Vieles wie Spitzwegerich, Mariendiesteln,<br />
Melisse, Malve oder Eibisch wächst in langen Reihen<br />
auf dem Feld, manches wie die geliebten Zitronenverbenen<br />
in Kübeln. Allein wegen ihnen wünscht sich •••<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 13
<strong>Sommer</strong>frische<br />
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••• Verena Ostermann ein Gewächshaus. Das würde<br />
die Überwinterung der nicht frostharten Pflanzen enorm<br />
vereinfachen. Zitronenverbene gibt ihrem Hoftee die frische<br />
Geschmacksnote. Ihr Anspruch: Alles, was in ihren<br />
Teemischungen steckt, will sie selbst anbauen.<br />
Lässt der Lavendel die Provence lila leuchten, so sind<br />
es am Ortsrand Eimkes die Ringelblumenfelder in<br />
Orange und Gelb, die nicht zu übersehen sind. Verena<br />
Ostermann erntet Blumen und Blätter für ihre Teekreationen,<br />
aber so viele Ringelblumen braucht selbst sie<br />
nicht. Die Blumen sollen Samen ansetzen, das später als<br />
Saatgut verkauft werden sollen. Ebenso die von Kornblumen<br />
und Kalifornischem Mohn.<br />
In dieser Anfangsphase ist vieles noch immer ein Ausprobieren,<br />
was in Eimke gut wächst und was nicht. In<br />
ihrem Schaugarten am Haus sammeln und sichten sie<br />
die verschiedenen Pflanzen. In diesem Jahr war den Ostermanns<br />
der Anbau mit Anis ein Versuch wert. Beim<br />
Gang übers Feld ist Jörg-Wilhelm Ostermann allerdings<br />
skeptisch, ob der noch was wird. Gut lässt es sich dagegen<br />
mit dem Türkischen Drachenkopf an, der relativ unbekannt<br />
sei. Und dann hat Verena Ostermann noch<br />
einen Plan: Sie will Agastachen aufs Feld bringen –<br />
wegen des Aromas und wegen der Schmetterlinge.<br />
Es geht nicht allein um die Pflanzen, sondern auch um<br />
die Anbaumethoden. Wer nach biologischen Kriterien<br />
arbeitet, kann nicht einfach zum chemischen Spritzmittel<br />
greifen, wenn der Unkrautdruck zu hoch wird. Bleibt<br />
nur eine vorsichtige, mechanische Bearbeitung zwischen<br />
den Reihen oder aber reine Handarbeit. Jetzt im zweiten<br />
Standjahr sind etwa die Minzen so eng zusammengewachsen,<br />
dass die Reihen nicht mehr erkennbar sind.<br />
Um die Pflanzen nicht zu zerstören, muss hier Unerwünschtes<br />
einzeln gezupft werden. Unkrautjäten wie im<br />
Hausgarten, nur dass es hier um viel, viel größere Flächen<br />
geht. Rein rechnerisch würde Ostermann 600 Arbeitsstunden<br />
für einen Hektar Minze veranschlagen.<br />
Zum Vergleich zeigt er auf das Roggenfeld gegenüber, für<br />
das 15 Arbeitsstunden ausreichen, 50 bis 60 Stunden<br />
für einen Hektar Kartoffeln.<br />
Eine weitere Erklärung für den hohen Arbeitsaufwand:<br />
Von Industrialisierung kann hier nicht die Rede sein,<br />
selbst die Mechanisierung stößt an ihre Grenzen. Das für<br />
die Kräuterkultur benötigte Feldgerät gibt es nicht von der<br />
Stange oder generell noch gar nicht. »Das muss man sich<br />
selbst zusammenbasteln«, sagt Jörg-Wilhelm Ostermann.<br />
Den Trockenschrank in der Scheune hat er selbst gebaut,<br />
nachdem die Ostermanns sich Modelle auf anderen<br />
Höfen angeschaut hatten. Manches findet sich auch in<br />
Schuppen und Scheunen – ausgediente Maschinen, die<br />
aus einer Zeit stammen, als die Landwirtschaft noch viel<br />
kleinteiliger war und die nun wieder gute Dienste tun<br />
können. Neukonstruktionen sind ebenfalls zu haben. Das<br />
14 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
1 2<br />
3<br />
4 5<br />
6 7 8 9 10<br />
11 12 13<br />
1 Engelwurz mit Biene. 2 Der parkartige Teil des Gartens mit Blutbuchen. 3 Blick in den HeilpflanzenSchaugarten. 47 Einige der Tiere, die auf dem Hof<br />
leben. 8 Blühender Beinwell. 9 Gelb leuchten die Blüten des Schöllkrauts. 10 Darüber freuen sich Hummeln: Schnittlauch in voller Blüte. 11 In Säcken lagert<br />
die Kräuterente des Vorjahres. 12 Die hofeigenen Teemischungen. 13 Der »Hoftee« mit erfrischender Zitronenverbene schmeckt nicht nur im <strong>Sommer</strong>.<br />
Sägerät kommt aus Rumänien und sieht neben dem<br />
Schlepper in der Scheune winzig aus. Ebenso die Hacke<br />
aus Frankreich. Motorantrieb? Fehlanzeige. Die Minimaschinen<br />
werden mit Menschenkraft übers Feld geschoben.<br />
Noch ist es nur ein Gedankenspiel, aber auf der<br />
Wiese hinterm Haus grast vielleicht die Lösung, um die<br />
viele Arbeit in Zukunft zu schaffen. Der Kaltblutwallach<br />
Magnus, ein schöner Schwarzwälder, hat zwar kein Talent<br />
zum Kutschpferd, ging in seiner Ausbildung aber artig<br />
vor dem Pflug. Magnus als Ackerpferd zwischen Malven<br />
und Melisse – diese Vorstellung ist durchaus reizvoll …<br />
Nach der Bodenbearbeitung kommt hoffentlich irgendwann<br />
die Ernte – auch sie komplette Handarbeit. Da werden<br />
Malvenblüten gezupft und Johanniskraut geschnitten.<br />
Verena Ostermann ist froh, dass sie im vergangenen<br />
Jahr Unterstützung aus der Nachbarschaft bekommen<br />
hat. Spargelhof Niemann schickte Erntehelfer. Blätter<br />
und Blüten werden vom Feld direkt in den Trockenschrank<br />
gepackt, als dessen Kernstück ein kleiner Bautrockner<br />
für Wind sorgt.<br />
Familie und Freunde werden öfter mal auf eine Tasse<br />
Tee eingeladen. Erst die Verkostung zeigt, ob die Teekreationen<br />
allgemein Anklang finden. Ihre Kenntnisse aus<br />
dem Heilpflanzenseminar fließen mit ein: In den Hängemattentee<br />
darf selbstredend nur, was beruhigend wirkt.<br />
Beim Rundgang über Hof und Felder wird deutlich,<br />
dass in Eimke viel mehr gewachsen ist, als eine Geschäftsidee<br />
und lauter Kräuter. Die Ostermanns gehen<br />
ihren Weg konsequent weiter, nach dem Kräuteranbau<br />
wird Jörg-Wilhelm Ostermann noch in diesem Jahr seinen<br />
gesamten landwirtschaftlichen Betrieb auf biologische<br />
Wirtschaftsweise umstellen. »Ja, es ist wirklich<br />
spannend«, sagt er •<br />
TIPP Zum ersten Mal ist der Hof der Ostermanns einer der „Offenen<br />
Gärten“ in der Region Uelzen. HeilpflanzenSchaugarten,<br />
Nutzgarten und die Streuobstwiese mit mehr als 30 alten Sorten<br />
sind unbedingt sehenswert. Besichtigungstermine sind am 22.<br />
und 23. Juni, am 26. und 27. Juli und am 7. und 8. September.<br />
Adresse: Dorfstraße 5, 29578 Eimke. Informationen außerdem<br />
unter www.heidekraeuter.de.<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 15
»Ein Ort mit einer<br />
besonderen Aura«<br />
Am Beginn des 20. Jahrhunderts machten<br />
Künstler und Schriftsteller Müden an der<br />
Örtze bekannt und brachten damit den<br />
Fremdenverkehr in den Ort. Heute hat sich<br />
der Tourismus stark verändert, aber Müden<br />
ist immer noch beliebtes Ausflugsziel.<br />
ISABEL KOBUS / Text und Fotos<br />
Nicht für die, welche tausend Dinge brauchen,<br />
um sich den Tag zu vertreiben, sondern<br />
für jene, die innerlich Reichen, denen<br />
daran liegt, noch einen Schatz hinzu zu gewinnen; für<br />
jene auch, die im lauten Trubel der Städte, in pausenlosem<br />
Hasten des täglichen Berufes ein wenig müde geworden<br />
sind und nun in unberührter Natur unter dem<br />
weiten Himmel der stillen Haide neue Kräfte suchen.<br />
So steht es in einem Prospekt des Verkehrsvereins<br />
Müden an der Örtze, der Mitte der 1920er Jahre für Urlaubsaufenthalte<br />
in dem »gesegneten Fleck an Schönheit<br />
und wechselnder Landschaft« warb. Der Verfasser<br />
des Prospekts war der aus Schlesien stammende Naturforscher<br />
und Schriftsteller Hanns Fischer, der viele<br />
Jahre in Müden verbrachte. Illustriert wurde das Blatt<br />
von dem Kunstmaler Fritz Flebbe – er siedelte im Jahr<br />
1926 aus Hamburg nach Müden über.<br />
»Es waren die Maler und Schriftsteller, die damals in<br />
Müden den Fremdenverkehr aufgebracht haben«, sagt<br />
Hans-Heinrich Euhus. Der alteingesessene Müdener<br />
führt seit Mitte der 1990er Jahre Touristen durch seinen<br />
Heimatort, dessen Geschichte ihm am Herzen<br />
liegt. Einen schlechten Ruf habe die Heide am Ende des<br />
19. Jahrhunderts bei den Städtern gehabt, sagt er – endlose<br />
Kutschfahrten durch die rostbraune, damals noch<br />
unbeforstete Landschaft sorgten für Grusel und Ödnis.<br />
Dann kam Hermann Löns: Zweimal besuchte der gern<br />
als »Heidedichter« bezeichnete Journalist und Schriftsteller<br />
um 1900 das Dorf Müden und rühmte es als<br />
»Perle der Südheide«. Ebenso wie der Maler Flebbe war<br />
er in Hamburg bekannt, sodass die Städter allmählich<br />
auf den Geschmack kamen, die schöneren Seiten der<br />
Heide zu entdecken – darunter den Ort Müden.<br />
Hans-Heinrich Euhus erinnert sich an die Zeit nach<br />
dem 2. Weltkrieg, als er selbst im Molkereibetrieb seines<br />
Vaters arbeitete und jeden Tag die Milch auslieferte. Damals<br />
nahmen die Menschen nicht nur Flüchtlinge auf,<br />
sondern auch der Fremdenverkehr erblühte wieder. Jedes<br />
zweite Haus sei damals zur Privatpension geworden, er-<br />
HansHeinrich Euhus führt seit vielen Jahren Touristen durch seinen Heimatort<br />
und kann vom Fremdenverkehr im Wandel der Zeit berichten.<br />
Bettina Bouma arbeitet in der TouristInformation, die sich in der historischen Wassermühle<br />
befindet, und kennt die schönsten Stellen (nicht nur) an der Örtze.<br />
16 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
In diesem Prospekt aus den 1920er Jahren, herausgegeben vom Verkehrsverein, beschrieb der Autor Hanns Fischer Müden als einen »gesegneten Fleck<br />
an Schönheit und wechselnder Landschaft«. Die Illustrationen fertigte der Kunstmaler Fritz Flebbe.<br />
Foto: Privatarchiv HansHeinrich Euhus<br />
zählt er. So wie seine eigenen Großeltern hätten viele<br />
den Urlaubern ihr Schlafzimmer überlassen und selbst<br />
in der Rumpelkammer genächtigt. Und die Gäste saßen<br />
beim Essen mit am Tisch. Aus der Enge entwickelte sich<br />
so manche Verbindung: »Meine Großeltern hatten einen<br />
Arzt aus Celle zu Gast«, erzählt Hans-Heinrich Euhus,<br />
»den haben wir dann auch bei ihm zu Hause besucht,<br />
da sind wir als Kinder mitgefahren.«<br />
Für die Heidebewohner, die oft kaum von ihren landwirtschaftlichen<br />
Erträgen leben konnten, wurden die<br />
Gäste eine lebenswichtige Einnahmequelle. Was nicht<br />
immer die Stimmung im Dorf förderte. »Manche Nachbarn,<br />
die im Winter beste Freunde waren, wurden sich<br />
im <strong>Sommer</strong> spinnefeind, denn jeder war neidisch auf<br />
den, der einen Gast mehr hatte«, erzählt Hans-Heinrich<br />
Euhus. Und so manchem ging die sommerliche Invasion<br />
der Gäste auch gehörig auf die Nerven. So vergleicht<br />
Dietrich Speckmann in seinem Heidekalender<br />
von 1933 die Folgen des Tourismus für die Menschen<br />
im Ort mit denen der Entdeckung Amerikas für dessen<br />
Ureinwohner.<br />
Heute gibt es nicht mehr viele Privatzimmer in<br />
Müden. Das allerdings, sagt Bettina Bouma, liege weniger<br />
am mangelnden Bedarf der Gäste als daran, dass die<br />
Ortsbewohner neben ihrer Arbeit keine Zeit mehr hätten,<br />
Zimmer zu vermieten. Bettina Bouma ist Touristikfachfrau<br />
und kümmert sich in der historischen<br />
Wassermühle um die Belange der Gäste. Auch sonst<br />
habe sich einiges geändert, sagt sie. Blieben früher die<br />
Stammgäste oft zwei bis drei Wochen, liege heute die<br />
Aufenthaltsdauer der meisten Touristen eher bei drei<br />
bis vier Tagen. Und die meisten kommen mit dem Auto<br />
und nutzen das für Ausflüge in die Umgebung. Zu früheren<br />
Zeiten verbrachten die Touristen, die oft mit der<br />
Eisenbahn reisten, noch die meiste Zeit im Ort. Und so<br />
kümmerten sich die Gastgeber weitgehend um die Unterhaltung<br />
der Gäste, veranstalteten Kutschfahrten oder<br />
Grillfeste. Mit der Kutsche kann man von Müden<br />
immer noch in die Heide fahren, ein privater Anbieter<br />
organisiert diese Ausflüge, an denen meist Betriebsgruppen<br />
oder Familien mit Kindern interessiert sind. Familien,<br />
so Bettina Bouma, kämen heute öfter nach Müden<br />
als einst. Oft hätten die Kinder einen Schulaufenthalt<br />
in der Jugendherberge verbracht und kämen dann später<br />
mit ihren Eltern wieder. Ältere Gäste hingegen seien oft<br />
ihren eigenen Kindheitserinnerungen auf der Spur,<br />
wenn sie heute an den Ort früherer Familienurlaube zurückkehren.<br />
•••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 17
Dr. Karen Mahn liebt nicht nur Pferde, sondern auch den alten Winkelhof mit direktem Zugang zur Örtze, auf dem sie gemeinsam mit ihrem Mann Hansjoerg<br />
Oevermann Gäste beherbergt und bewirtet. Auch Musik und Kleinkunstabende finden hier statt, und im <strong>Sommer</strong> gastiert das Schlosstheater Celle<br />
im Rahmen seiner Landpartie auf dem Hof.<br />
••• Sowohl Familien als auch Senioren beherbergt<br />
Dr. Karen Mahn, die im Jahr 2007 zusammen mit<br />
ihrem Mann Hansjoerg Oevermann den Winkelhof von<br />
dessen Eltern übernommen hat. Der Winkelhof ist<br />
einer der ältesten Vollhöfe Müdens, idyllisch gelegen an<br />
den waldigen Örtzeniederungen. Dort, wo einst – daher<br />
der Name – Örtze und Wietze zusammenflossen. Eine<br />
Holzbrücke führt über das Wasser, daneben liegt ein<br />
Floß. Im vergangenen Jahr, erzählt Karen Mahn, habe<br />
eine Familie sich in einer der Ferienwohnungen auf dem<br />
Hof eingemietet, um den Serengeti-Park zu besuchen –<br />
sei dort aber letztlich nicht hingekommen, weil die Kinder<br />
die ganze Zeit am Floß spielen wollten. Die Natur,<br />
die Ruhe machen den Winkelhof besonders – zugleich<br />
haben Karen Mahn und Hansjoerg Oevermann hier<br />
aber auch einiges Neue auf die Beine gestellt. »Wir<br />
haben gedacht, hier muss ein Café hin«, sagt Karen<br />
Mahn, und so hat jetzt von sonnabends bis montags das<br />
Hofcafé geöffnet. Im Winter gibt es einmal im Monat<br />
Kino auf dem Hof, und seit vergangenem Jahr kommt<br />
das Celler Schlosstheater im Rahmen der sommerlichen<br />
Landpartie für Gastspiele hierher. Und Karen<br />
Mahn will Angebote schaffen für Menschen, die ihr<br />
liebstes Hobby teilen: das Reiten. Schon jetzt stellt sie<br />
Quartier für Wanderreiter zur Verfügung – die dürfen<br />
auch mal auf dem Grundstück zelten, wenn ihnen die<br />
Ferienwohnungen zu teuer sind – und bald soll der ehemalige<br />
Kuhstall als Pferdestation umgebaut werden.<br />
Neues zu schaffen – darin haben Ria und Karsten<br />
Springhorn schon reichlich Erfahrung. Ihnen gehört der<br />
Müllern Hof, der erstmals im Jahr 1022 als Mühlengut<br />
erwähnt und damit der älteste Hof Müdens ist. Auf dem<br />
Anwesen gibt es einige Läden mit Kunsthandwerk, Büchern<br />
und Antiquitäten, und man kann durch den liebevoll<br />
angelegten Bauerngarten schlendern. Das<br />
Herzstück aber bildet das Bauerncafé Ole Müllern<br />
Schün, in dem Rits Springhorn, die bereits zweimal die<br />
Norddeutschen Tortenmeisterschaft gewonnen hat,<br />
ihre Kreationen serviert. Ebenso wie bei der Etablierung<br />
Müdens als <strong>Sommer</strong>frische waren auch hier Künstler<br />
die Vorreiter. Ende der 1970er Jahre richtete Karsten<br />
Springhorn die alte Scheune her, damit eine Gruppe von<br />
Hobbykünstlern dort ihre Werke zeigen konnte. Weitere<br />
Ausstellungen folgten, eine Teeküche wurde eingerichtet,<br />
Feiern und Tanzveranstaltungen fanden statt – und<br />
schließlich entschloss sich Springhorn zu kompletter<br />
Renovierung und Umbau der Scheune zum Café. »Hier<br />
kommen viele Tagestouristen aus den Städten her«,<br />
sagt Karsten Springhorn, aber manche bleiben auch länger,<br />
mieten sich in einer der Ferienwohnungen auf dem<br />
Müllern Hof ein, werden vielleicht zu Stammgästen.<br />
Nur wenige Schritte von Ole Müllern Schün entfernt<br />
Der zentral im alten Ortskern liegende Müllern Hof wurde erstmals im Jahr 1022 erwähnte und ist damit der älteste Hof in Müden. Nachdem Karsten<br />
Springhorn die Scheune zu einem Café umgebaut hatte, entwickelte sich der Hof zu einem beliebten Ausflugsziel.<br />
18 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
fließt die Wietze durch den Wald. Hier zeigt mir Bettina<br />
Bouma die Hochzeitsbaum-Allee, auf der alle<br />
Brautpaare einen Baum pflanzen dürfen, und das<br />
Denkmal für den Müdener Wilhelm Martens, der Maurer<br />
und Dichter zugleich war und auf Plattdeutsch<br />
schrieb. Von hier aus führt ein grün bewachsener Pfad<br />
an der Wietze entlang – Bettina Bouma kommt hier<br />
immer wieder besonders gerne hin, wegen der Ruhe<br />
und der Schönheit der Landschaft. Der Pfad führt an<br />
die idyllische Stelle, an der Örtze und Wietze heute ineinander<br />
fließen. Dass Müden gleich von zwei Flüsschen<br />
durchkreuzt wird, macht sicher einen Teil des<br />
Reizes aus, den dieser Ort auf Fremde ausübt, ebenso<br />
wie der weitgehend erhaltene alte Ortskern. Aber die<br />
Müdener, so Bettina Bouma, haben auch immer einiges<br />
dafür getan, damit sich ihre Gäste willkommen fühlen.<br />
Und zugleich ihr eigenes Dorfleben gepflegt. Beispielsweise<br />
mit dem Müdener Markt, der alljährlich im August<br />
stattfindet und auf eine mehr als 800-jährige<br />
Tradition zurückblickt. Schon zu früheren Zeiten, sagt<br />
Bettina Bouma, sei der Markt ein Fest der Begegnung<br />
gewesen, auch für die Menschen aus den Nachbargemeinden,<br />
und viele junge Paare hätten sich dort beim<br />
Tanzen kennengelernt. Heute ist der Markt auch eine<br />
wichtige Attraktion für Touristen. Müden sei ein weltoffener<br />
Ort, in dem man sich auch als Fremder schnell<br />
zu Hause fühlen kann, meint Bouma, die aus Hermannsburg<br />
stammt, seit dem Jahr 2006 in der Gemeinde<br />
lebt und seit 2011 in der Müdener Tourist-Info<br />
arbeitet. »Ich habe noch keinen Ort erlebt, in dem es<br />
mir so leicht gefallen ist Fuß zu fassen«, sagt sie. So wie<br />
einst Künstler wie Fritz Flebbe aus der Großstadt nach<br />
Müden übergesiedelt sind, entscheiden sich auch heute<br />
noch manche langjährige Stammgäste, sich ganz in<br />
Müden niederzulassen.<br />
Der ehemalige Schulleiter und Künstler Rudolf<br />
Hensch ist einer von denen, die sich für Müden als Altersruhesitz<br />
entschieden haben. Rudolf Hensch ist in<br />
Celle aufgewachsen und hat Müden zum ersten Mal als<br />
Rudolf Hensch ist einer der Künstler, die als Urlaubsgäste nach Müden kamen – und<br />
blieben. Seine Tochter, eine Architektin, entwarf das Haus. Besonders der Zusammenfluss<br />
der Flüsse Örtze und Wietze ist für Hensch ein »faszinierender Ort«.<br />
Fotos: Privatarchiv Rudolf Hensch (2) / Isabel Kobus (1)<br />
Kind besucht: im Jahr 1953, bei einem Schulausflug in<br />
die Jugendherberge. Später kam er als Lehrer mit seinen<br />
Schülern hierher.<br />
Die Jugendherberge zieht schon lange junge Menschen<br />
nach Müden: Errichtet wurde sie ursprünglich<br />
Anfang der 1930er Jahre im Bauhaus-Stil, Anfang der<br />
1970er Jahre wich das alte Gebäude aufgrund seiner Renovierungsbedürftigkeit<br />
einem Neubau. »Mit Müden<br />
sind eine Menge Kindheits- und Jugenderinnerungen<br />
bei mir verbunden«, sagt Rudolf Hensch. Mit seiner Familie<br />
lebte er lange Zeit in Springe. Nach seiner Pensionierung<br />
wollte das Ehepaar Hensch einen Neuanfang<br />
setzen – und entschied sich für Müden. Mithilfe ihrer<br />
Tochter, die Architektin ist, bauten die Henschs dort<br />
ein altersgerechtes Haus. Die Landschaft um Müden<br />
habe er immer als besonders empfunden, sagt Rudolf<br />
Hensch – vor allem der Zusammenfluss von Wietze und<br />
Örtze sei ein faszinierender Ort für ihn. Und Müden<br />
selbst habe – trotz aller Veränderungen in den vergangenen<br />
Jahrzehnten – seinen Charakter bewahrt. Inzwischen<br />
fühlen Rudolf Hensch und seine Frau sich als<br />
Müdener. Er ist in einer Kirchengemeindegruppe und<br />
im Kulturkreis aktiv – und Müden und die umliegende<br />
Landschaft sind immer wieder Gegenstand seiner Bilder.<br />
»Das ist ein Ort mit einer besonderen Aura«, sagt<br />
Rudolf Hensch •<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 19
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Im Urlaub<br />
zu Hause<br />
Auf dem Campingplatz am Hardausee bei<br />
Hösseringen treffen sich Touristen und<br />
Dauercamper – einige von ihnen kommen<br />
schon seit mehr als 40 Jahren hierher.<br />
ISABEL KOBUS / Text und Fotos<br />
Ein Ort zum Verweilen und Genießen:<br />
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Hinter den Höfen 7 • 29556 Suderburg/Hösseringen<br />
Tel. 0 58 26 / 83 43 • www.dorfcafe-hoesseringen.de<br />
Die Nachmittagssonne strahlt vom Himmel, es<br />
duftet nach Wald und Feldern. Ruhig ist es<br />
hier am Zelt der Familie Tenzer am Rande des<br />
Campingplatzes am Hardausee. Erstaunlich ruhig dafür,<br />
dass an diesem sonnigen Wochenende sämtliche 450<br />
Plätze ausgebucht sind.<br />
Angela Tenzer hat Kaffee gekocht, die beiden Labradore<br />
der Familie liegen im Schatten neben dem Tisch. Dreibis<br />
viermal im Jahr, manchmal auch öfter, kommen die<br />
Tenzers aus dem Ruhrgebiet hierher an den Hardausee<br />
im Suderburger Land. »Früher hab ich immer gesagt, ich<br />
will niemals campen«, sagt Angela Tenzer. Die Heide<br />
kennt sie schon lange, bereits als Teenager hat sie Ferien<br />
in Suderburg verbracht. Das Campen hingegen war<br />
immer die Vorliebe ihres Mannes Lars, der damit groß<br />
geworden ist. Im Jahr 2014 entschieden sich die beiden<br />
schließlich, Heide und Camping miteinander zu vereinen:<br />
auf dem Campingplatz am Hardausee. Seitdem<br />
können sie nicht mehr davon lassen. Und Angela Tenzer<br />
hat sich ins Campen verliebt. »Es ist die Natur und das<br />
Gefühl von Freiheit«, sagt sie, »und dass man in der<br />
Fremde ist, aber das Zuhause trotzdem dabei hat.«<br />
Die Tenzers haben hier ihren Stammplatz mit Blick<br />
auf Felder und den Waldrand. Jeden Morgen geht Lars<br />
Tenzer erstmal mit den Hunden eine Runde an den See.<br />
Und am Nachmittag gibt es selbst gemachtes Eis vom<br />
Kiosk am Hardausee, und die Familie kommt mit den<br />
anderen Campern ins Gespräch. Auch das, so Angela<br />
Tenzer, sei besonders am Hardausee: »Man wird hier begrüßt,<br />
als wenn man zur Familie gehört.« Mit ihrer<br />
Tochter Chantal, die dieses Mal auch mit dabei ist, war<br />
Angela Tenzer auch schon allein hier. Und im vergangenen<br />
Jahr haben sich Angela und Lars Tenzer hier<br />
einen Urlaub zu zweit gegönnt – und ihre Silberhochzeit<br />
auf dem Campingplatz gefeiert. »Ganz in Ruhe, nur für<br />
uns«, sagt Angela Tenzer. •••<br />
20 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Familiencamping am Hardausee:<br />
Chantal Tenzer, ihre Eltern<br />
Lars und Angela und die beiden<br />
LabradorHunde genießen bei<br />
einer Tasse Kaffee die Nachmittagssonne.<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 21
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Schwimmbadfete<br />
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Sa. 29. + So. 30. Juni <strong>2019</strong><br />
Samstag ab 14 Uhr: Kaffee & Kuchen, Fußball-Fun-Golf Wettbewerb<br />
Ponyreiten, Bogenschießen, Schminken und Frisieren, Riesenseifenblasen,<br />
Spaß im Wasser, Musik für Teens ab 17 Uhr<br />
ab 21 Uhr: Tanz mit 4joy-music<br />
Sonntag ab 10 Uhr: Taufgottesdienst im Kleinkindbecken,<br />
im Festzelt ab 12 Uhr „Sonntagsbraten“ und Getränke<br />
ab 12 Uhr: Das VW-Orchester<br />
20. Juli <strong>2019</strong><br />
www.allerwelle.de<br />
Das Sport- und Freizeitbad<br />
Die Familien Tatuska (links) und Neukrantz (rechts) verbindet die Leidenschaft<br />
fürs Campen.<br />
••• Nach dem Besuch bei Familie Tenzer holt mich<br />
Janna Köllner mit dem Caddy ab und wir fahren auf kleinen<br />
Wegen über den Campingplatz. Alle paar Meter grüßen<br />
Campinggäste, wechseln ein paar Worte mit der<br />
Fahrerin. Janna Köllner ist die Tochter der Campingplatzbetreiber<br />
Jörg und Ulrike Köllner. Sie hat eine Lehre<br />
zur Tourismus-Kauffrau gemacht und arbeitet jetzt auf<br />
dem Platz mit – schon in der dritten Generation. Denn<br />
der Campingplatz am Hardausee ist so alt wie der See<br />
selbst. Im Jahr 1971 wurde die Hardau aufgestaut und<br />
der Stausee zum Baden, Angeln und im Winter zum Eissport<br />
freigegeben.<br />
Jörg Köllners Vater kannte die Gegend von früher – er<br />
hatte als Jugendlicher Ferien in der Hösseringer Jugendherberge<br />
verbracht – und hatte selbst schon einen Campingplatz<br />
an der Ostsee geleitet. »Als er hörte, dass es<br />
am neuen Hardausee auch einen Campingplatz geben<br />
soll, hat er beschlossen, den aufzubauen«, erzählt Jörg<br />
Köllner, als wir später an der Rezeption zusammensitzen.<br />
So wuchs Jörg Köllner in das Geschäft hinein. »Am<br />
Anfang war das hier ein Dauercampingplatz«, erzählt<br />
er. Die Gäste hatten feste Stellplätze, zu denen sie am<br />
Wochenende und in den Ferien aus den Städten kamen.<br />
»80 Prozent der Camper kamen damals aus Berlin«,<br />
sagt Jörg Köllner. Nach der Wende seien es weniger geworden.<br />
Und über die Jahre kamen auch immer mehr<br />
Touristen, die keine festen Stellplätze haben. Und von<br />
weiter her anreisen: aus Holland, Österreich, der<br />
Schweiz. Von den 400 Plätzen sind allerdings immer<br />
noch 240 Dauerplätze. »Es gibt hier viele Stammgäste,<br />
die schon früher mit ihren Eltern auf dem Platz waren<br />
und jetzt mit ihren eigenen Kindern hierher kommen«,<br />
sagt Köllner.<br />
Einer von ihnen ist der 45-jährige Mark Tatuska aus<br />
Hamburg. Er ist an diesem sonnigen Wochenende auch<br />
22 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Janna Köllner unterwegs im Caddy und mit ihren Eltern Ulrike und Jörg Köllner im Büro an der Rezeption, die sich neben dem Einkaufsladen<br />
auf dem Campingplatz befindet.<br />
hier, zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern.<br />
»Als ich klein war, war der Campingplatz wie meine<br />
zweite Heimat«, sagt er. Damals hatten seine Eltern einen<br />
Dauerstellplatz – wie so viele andere Familien. Und er war<br />
immer mit anderen Kindern unterwegs. Sie spielten an<br />
der Eisenbahnbrücke, streichelten kleine Cockerspaniel<br />
auf der Hunderanch und grillten abends am Lagerfeuer.<br />
Damals, so Mark Tatuska, hätten sich Freundschaften<br />
gebildet, die immer noch halten – erst vergangenes Jahr<br />
war er nach Berlin eingeladen, zur Jugendweihe des Sohnes<br />
eines alten Campingplatz-Freundes.<br />
Seit vier Jahren hat Mark Tatuska einen eigenen<br />
Wohnwagen – und kommt nun regelmäßig mit seiner<br />
Familie an den Hardausee. Heute ist auch seine Mutter<br />
Monika Tatuska mit dabei. Mehr als 40 Jahre lang<br />
hatte sie hier noch einen festen Stellplatz – erst nach<br />
dem Tod ihres Mannes gab sie den auf. Jetzt holt ihr<br />
Sohn sie gelegentlich aus Hamburg hierher. »Hier war<br />
es immer friedlich«, sagt sie, »und die Kinder hatten<br />
ihre Freiheit, ich musste nie Angst um sie haben.«<br />
Mit den Tatuskas am Tisch sitzt das Ehepaar Neukrantz.<br />
82 und 83 Jahre sind die beiden alt. Vor 43 Jahren,<br />
im Jahr 1976, sind sie zum ersten Mal aus Berlin<br />
auf den Campingplatz am Hardausee gefahren und<br />
haben den Dauerstellplatz gemietet, auf dem wir uns<br />
jetzt befinden. »Hier in unserer Reihe waren viele Berliner,<br />
aber auch Hamburger«, erzählt Ingrid Neukrantz.<br />
Viele gemütliche Abende hätten sie miteinander verbracht,<br />
so haben sie auch die Tatuskas kennengelernt.<br />
Aus Westberlin ist die Familie Neukrantz damals alle<br />
14 Tage zu ihrem Campingplatz gefahren. »Durch die<br />
Kontrollen, das war alles sehr schwierig, an der Grenze<br />
gab es oft Schikanen«, sagt Horst Neukrantz. Sieben<br />
Stunden hätte die Fahrt manchmal gedauert.<br />
Heute seien immer mehr Touristen auf dem Platz, die<br />
keine festen Stellplätze haben, sagt Horst Neukrantz. So<br />
sei es schwieriger, Freundschaften zu entwickeln. »Es ist<br />
oberflächlicher geworden«, bedauert er. Und von den<br />
Campingplatz-Freunden von damals seien schon einige<br />
gestorben. »Wir sind in einem Alter, wo es immer •••<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 23
<strong>Sommer</strong>frische<br />
••• weniger wird«, sagt er. Trotzdem kommt das Ehepaar<br />
noch regelmäßig hierher. Die Beiden gehen täglich<br />
spazieren in die Natur und machen Tagestouren – auch<br />
wenn sie die näher gelegenen Städte wie Celle und Lüneburg<br />
schon gut kennen. Und stolz zeigt Horst Neukrantz<br />
die Urkunde, die er im vergangenen Jahr<br />
bekommen hat, als auf dem Platz eine Feier mit Ehrungen<br />
für treue Gäste stattfand.<br />
Auch Roland Klös und seine Frau Pia Currant-Klös<br />
haben einen Dauerstellplatz am Hardausee. Allerdings<br />
sind sie keine Gäste: Sie führen seit vergangenem Jahr<br />
zusammen den Laden auf dem Campingplatz. Hier gibt<br />
es selbst gemachten Kuchen sowie Wurst, Obst und Gemüse<br />
aus der Region, Süßigkeiten für die Kinder und<br />
kleine Andenken. Und ein paar ausgewählte Dinge, die<br />
Campern manchmal fehlen – vom Kaffee bis zur Haarbürste.<br />
»Wir sind selber Camper und wissen, was fehlen<br />
kann«, sagt Pia Currant-Klös. Seit die beiden das Geschäft<br />
übernommen haben, ist das Sortiment größer geworden.<br />
Und der Laden sieht liebevoll gepflegt aus. Kein<br />
Wunder, denn es war die Liebe zum Campen, die die<br />
beiden hierher geführt hat. Roland Klös war zuvor Friseur,<br />
seine Frau ist gelernte Bankkauffrau und hat ihm<br />
im Geschäft geholfen. Als sie im vergangenen Jahr hörten,<br />
dass für den Laden neue Betreiber gesucht werden,<br />
haben sie sich entschlossen neu anzufangen. An sieben<br />
Monaten im Jahr halten sie den Laden jeden Tag geöffnet,<br />
sind für die Gäste auf dem Campingplatz da. »Der<br />
Umgang mit Menschen macht uns Spaß«, sagt Pia Currant-Klös.<br />
Die übrigen fünf Monate sind die beiden unterwegs<br />
– natürlich im Campingwagen. »Uns begeistert<br />
diese Freiheit, diese Lebensform, die mit dem Campen<br />
verbunden ist«, sagt Pia Currant-Klös, »im Wohnmobil<br />
hat man sein eigenes Reich – und sieht viel mehr als bei<br />
anderen Arten des Reisens.« Die Vorfahren von Pia Currant-Klös<br />
stammen aus Schottland – dorthin will sie unbedingt<br />
mal mit dem Campingwagen reisen. Und ihre<br />
Liebe zur Heide, zur schönen Landschaft am Hardausee<br />
Pia CurrantKlös und Roland Klös führen den kleinen Laden auf dem<br />
Campingplatz am Hardausee.<br />
– die hat vielleicht auch etwas damit zu tun, meint sie.<br />
Zwischen Ende Oktober und Ostern hat nicht nur der<br />
Laden von Roland Klös und Pia Currant-Klös zu – auch<br />
der gesamte Campingplatz ist für Touristen geschlossen.<br />
Die Dauercamper haben trotzdem die Möglichkeit hier<br />
zu sein. Und so gibt es für die Campingplatz-Betreiber<br />
keinen langen Urlaub. Inzwischen haben die Köllners<br />
einen Platzwart, sodass sie immerhin ab und zu mal gemeinsam<br />
verreisen können. »Aber auch im Winter<br />
haben wir hier zu tun«, sagt Ulrike Köllner. Da wird gebaut,<br />
gepflegt, renoviert. Für die Fünf-Sterne-Zertifizierung<br />
beim Bundesverband der Campingwirtschaft<br />
(BVCD) müssen die Voraussetzungen erfüllt bleiben.<br />
Und natürlich wollen die Köllners auch ihr Möglichstes<br />
für die Gäste tun. So haben sie in letzter Zeit die sanitären<br />
Anlagen komplett erneuert und den großen Spielplatz<br />
mit originellen Holzfiguren verschönert. Und sie<br />
bereiten jetzt schon das Jubiläum anlässlich des 50-jährigen<br />
Bestehens des Campingplatzes vor. Das wird in<br />
drei Jahren groß gefeiert – mit allen, die sich hier im Urlaub<br />
zu Hause fühlen•<br />
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24 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Schiff ahoi!<br />
Bereit zum Ablegen: die M.S. Wappen<br />
von Celle im Hafen.<br />
Unten: Kapitän Udo Kosch im Steuerstand<br />
des Ausflugsschiffes.<br />
Wenn die Zeit sich dehnt beim Blick auf<br />
das sich kräuselnde Wasser und in die<br />
weite Landschaft: Viermal in der Woche<br />
fährt die M.S. Wappen von Celle über die<br />
Aller vom Celler Hafen nach Winsen oder<br />
Bannetze und wieder zurück.<br />
ISABEL KOBUS / Text und Fotos<br />
Am Anleger im Celler Hafen wartet die M.S.<br />
Wappen von Celle auf ihre Passagiere. Es ist ein<br />
windiger, sonniger Tag – zwei Stunden Fahrt<br />
über die Aller stehen uns bevor, bis nach Winsen. Kapitän<br />
Udo Kosch begrüßt die Passagiere persönlich. Eine<br />
Urlauberin aus den Niederlanden erkundigt sich, ob<br />
auch größere Gruppen mitfahren dürfen, sie plane demnächst<br />
eine Bustour. Touristengruppen, so erklärt mir<br />
Udo Kosch später, sind gerade im <strong>Sommer</strong> häufige Gäste<br />
auf der M.S. Wappen von Celle. Heute allerdings nicht<br />
– es ist noch früh in der Saison, die wenigen Passagiere<br />
verteilen sich an Deck, einige gehen auch gleich in den<br />
unteren Raum, wo es Kaffee und Getränke gibt.<br />
Seit 20 Jahren betreibt Udo Kosch die Passagierfahrten<br />
auf der Aller. Vorher ist er Frachtschiffe gefahren, •••<br />
25
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<strong>Calluna</strong><br />
••• im Ruhrgebiet. Auch der Celler Hafen war früher<br />
ein Frachthafen – zwischen 1902 und 1904 wurde er gebaut.<br />
Die Schiffe transportierten damals vor allem Getreide,<br />
Kohle und das bei Celle abgebaute Kalisalz über<br />
die Unteraller, die bei Verden in die Weser mündet. Dieser<br />
einzige noch schiffbare Teil des Flusses wird auch<br />
heute unser Weg sein. »Dass es hier so weit im Landesinneren<br />
eine Passagierschifffahrt gibt«, sagt Udo Kosch,<br />
»darüber wundern sich viele.« Dann eilt der Kapitän ans<br />
Ruder, und die M.S. Wappen von Celle legt ab – 22<br />
Meter lang und knapp fünf Meter breit, erreicht das<br />
1984 gebaute Schiff eine Geschwindigkeit von 5,16 Knoten<br />
(10 km/h). Zunächst allerdings wenden wir im Hafenbecken,<br />
in dem ein paar Yachten liegen – im Jahr<br />
1965 wurde der Hafen zur Marina umfunktioniert<br />
Udo Kosch gibt während der Fahrt immer wieder Informationen<br />
zu einzelnen Stationen und Orten, die wir<br />
passieren – so auch jetzt, als das Schiff Celle verlässt,<br />
vorbei an der Ratsmühle und einem alten Industriegelände.<br />
Eine sechs Meter hohe Staumauer säumt den<br />
Fluss – weit über dem Wasser, denn wie schon seit Monaten<br />
ist der Wasserstand niedrig. Wir passieren die mit<br />
Stacheldraht bewehrte Mauer der Justizvollzugsanstalt<br />
und das Celler Klärwerk, das als Expo-2000-Projekt mit<br />
einer Biofiltrationsanlage ausgestattet wurde. Dahinter<br />
mündet die Fuhse ein, die im Oderwald entspringt und<br />
über 100 Kilometer durch die Landkreise Wolfenbüttel,<br />
Salzgitter, Peine und Celle fließt. Wenig später passieren<br />
wir ein Landstück, das wie eine Insel aussieht – hier<br />
wurde die Aller um das Jahr 1900 begradigt, damit die<br />
Frachtschiffe keinen Bogen fahren mussten.<br />
Nun wird es ruhiger – Wälder säumen den Fluss,<br />
Vögel zwitschern. Das Wasser kräuselt sich im Wind.<br />
Manchmal könne man Eisvögel an der Aller beobachten,<br />
erzählt Udo Kosch später, auch Nilgänse und Kanadagänse<br />
kommen hierher. Eine Weile später fahren wir an<br />
Boye vorbei. Vor einem alten Hof grasen Pferde. Hier<br />
wurde zu mittelalterlichen Zeiten Schiffszoll erhoben –<br />
weshalb, so erzählt Kosch, einige weniger redliche Schiffer<br />
in der unweit gelegenen »Whiskykurve« ihre alkoholische<br />
Fracht von Bord brachten, um den Zoll zu<br />
umgehen. Hinter Boye weitet sich die Landschaft, hohes<br />
Gras säumt den Fluss, dahinter Wiesen und Waldränder.<br />
Zwei Schwäne kämpfen nahe dem Ufer miteinander,<br />
zwei andere gucken zu. Die Sonne verzieht sich<br />
hinter Wolken, der Wind verstärkt sich. Ich bin jetzt allein<br />
an Deck – alle anderen Passagiere sind nach unten<br />
gegangen, wo Udo Koschs Kollegin Kaffee serviert. Die<br />
Matrosin ist allerdings nicht nur für den Service zuständig,<br />
sondern auch für alle anderen Arbeiten am Schiff,<br />
während der Kapitän steuert. Auch dafür, die Oldauer<br />
Schleuse zu öffnen, an die wir bald kommen werden –<br />
denn an der Selbstbedienungsschleuse muss jemand •••<br />
26 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
1 2<br />
3 4 5<br />
6<br />
1 Rest der unbegradigten Aller. 2 Auf der Aller unterhalb von Celle. 3 Pferde am Ufer. 4 Die Schleuse in Oldau. 5 Streitende Schwäne. 6 Das Wasserkraftwerk in Oldau.<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 27
„Orte und Wege der Besinnung“<br />
in der Urlaubsregion Ebstorf<br />
Termine und Infos:<br />
Urlaubsregion Ebstorf – Tourist-Info<br />
Winkelplatz 4a | 29574 Ebstorf<br />
touristinfo@ebstorf.de | www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />
46.Wietzendorfer Honigfest<br />
Mehr als 100 Aussteller präsentieren sich im Ortskern<br />
Bühnenprogramm mit regionalen Künstlern,<br />
Musikern und Vereinen<br />
großes Show -Kochen mit Honig<br />
und viele weitere Honig-Highlights<br />
Eintritt: 4,- € je Tag,<br />
Kinder unter 14 J. frei<br />
28. & 29. September <strong>2019</strong><br />
Klavierbauer<br />
Dritte Generation<br />
entdecken – beim „Wandern<br />
in der Tradition des<br />
Pilgerns“ auf Auferstehungs-,<br />
Schöpfungs- und<br />
Inspirationsweg, auf den<br />
historischen Pfaden im<br />
Klosterflecken Ebstorf oder<br />
mit Dorfausrufer „Hannes“<br />
rund ums Kloster und über<br />
die Domäne.<br />
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Vom Deck aus schweift der Blick über die Landschaft .<br />
••• aussteigen und den Hebel zum Öffnen und Schließen<br />
der beiden Schleusentore bedienen, und das, so Udo<br />
Kosch, kann der Kapitän nicht leisten, denn der muss<br />
immer am Ruder bleiben. So ist es für die Passagierschifffahrt<br />
auch vorgeschrieben: Außer dem Kapitän hat noch<br />
mindestens ein weiterer Mitarbeiter an Bord zu sein.<br />
Vor der Oldauer Schleuse erblicken wir zur Rechten<br />
das Wehr mit dem Wasserkraftwerk – das ganze Ensemble<br />
wurde im Jahr 1911 gebaut und bietet einen erhabenen<br />
Anblick vom Fluss aus. Das Kraftwerk ist immer<br />
noch in Betrieb. Es ist das einzige seiner Art in Deutschland,<br />
das in seinem ursprünglichen Zustand erhalten ist<br />
und – nach einer Betriebspause zwischen 1972 und 1982<br />
– immer noch Strom liefert. Die Schleuse selbst, in die<br />
wir jetzt einfahren, ist 10 Meter breit und 160 Meter<br />
lang – zu Zeiten der Frachtschifffahrt bot sie Platz für<br />
einen Schleppdampfer mit zwei Schleppkähnen. Die<br />
Schleusentore schließen sich jetzt wieder langsam, und<br />
wir verbringen eine Viertelstunde zwischen den hohen,<br />
baumbewachsenen Randmauern, während der Wasserstand<br />
langsam um 3,50 Meter sinkt, um uns auf die andere<br />
Seite zu entlassen.<br />
Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen<br />
Ziel. Nach einer weiteren Viertelstunde Fahrt durch<br />
weitläufige Wiesen und Felder erreichen wir Winsen an<br />
der Aller. Der Anlegeplatz ist ein kleiner Steg. Nach wenigen<br />
Minuten wird die M.S. Wappen von Celle hier<br />
wieder ablegen und nach Celle zurückfahren. In den<br />
<strong>Sommer</strong>monaten, von Ende Juni bis Ende August, fährt<br />
sie donnerstags und sonntags weiter bis Bannetze und<br />
von dort wieder zurück, dienstags und mittwochs geht<br />
es nur bis Winsen. An diesen vier Tagen in der Woche<br />
ist das Schiff auch in der Nebensaison unterwegs. Gegen<br />
ein kleines Entgelt sind auch Fahrräder auf dem Schiff<br />
erlaubt, sodass sich die Schifffahrt gut mit einer Fahrradtour<br />
entlang der Aller kombinieren lässt. Ich fahre<br />
heute allerdings mit dem Bus zurück nach Celle und<br />
mache davor noch einen kleinen Spaziergang durch das<br />
ruhig in der Sonne liegende Winsen. Es fällt mir schwer<br />
pünktlich an der Haltestelle zu sein, denn ich bin noch<br />
ganz entspannt von der langsamen Schifffahrt, dem<br />
Blick aufs ruhige Wasser und in die Weite der Landschaft<br />
– es ist, als habe die Zeit sich gedehnt, jenseits<br />
der Hektik des üblichen Alltags•<br />
Fahrplan und Informationen auf cellerschifffahrt.de.<br />
28 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Oben: Eine hölzerne Hängematte und jede Menge Sitzbänke laden zum entspannenden Verweilen zwischen Bäumen und Blumenbeeten ein. Foto: Inka Lykka Korth<br />
Unten: Die Blütenpracht im Park ist das Werk von Gärtnermeisterin Christiane Wittkowski. Foto: Isabel Kobus<br />
Lustwandeln in einer<br />
Landschaftsoase<br />
Ein schönes Plätzchen, um den <strong>Sommer</strong> zu genießen: Der Kurpark in Bad Bevensen<br />
lockt längst nicht mehr nur Senioren, sondern auch immer mehr junge Leute und<br />
Familien. Gärtnermeisterin Christiane Wittkowski kennt hier jeden einzelnen Baum<br />
und erzählt von der Geschichte des Parks an der Ilmenau.<br />
ISABEL KOBUS<br />
Die Luft ist feucht im Kurpark von Bad Bevensen,<br />
doch die Erde trocken, und Christiane<br />
Wittkowski hofft auf Regen. Die Gärtnermeisterin<br />
hat die Beete bepflanzt für den <strong>Sommer</strong>. Wir treffen<br />
uns am Neptunbrunnen – dieser Teil des Kurparks war<br />
einst die Hauptzufahrt zu den Handelshäusern der Stadt<br />
und noch bis 1990 eine Autostraße. Der Kurpark, durch<br />
den mich Christiane Wittkowski jetzt führen wird, ist<br />
etappenweise entstanden, ältere und neue Bereiche ergänzen<br />
einander und verleihen diesem Ort einen •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 29
<strong>Sommer</strong>frische<br />
FontänenQuartett, Süntelbuche und Kneippanlage an der Ilmenau. Fotos: Isabel Kobus<br />
••• besonderen Reiz – eine Entwicklung, die eng mit<br />
der von Bad Bevensen selbst zusammenhängt.<br />
Im Jahr 1929 erhielt Bevensen die Stadtrechte – und<br />
wurde zugleich zum Luftkurort ernannt. Wie in vielen<br />
Orten der Heide entwickelte sich hier in den Zwanziger<br />
Jahren der Fremdenverkehr. Im Jahr 1922 öffnete die<br />
erste Pension, sechs Jahre später wurde an der Ilmenau<br />
eine Badestelle eingerichtet, mit Holzumkleiden und<br />
Sprungbrett, die viel und gerne genutzt wurde. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg entstand ein Freibad – dafür<br />
sammelten die Bürger Geld, unter anderem mit einem<br />
Sportfest, bei dem im Jahr 1953 Boxlegende Max Schmeling<br />
zu Gast in Bevensen war.<br />
Christiane Wittkowski weiß all diese Dinge und noch<br />
einige mehr, denn sie führt auch Touristen durch den<br />
Ort, den Kurpark und die umliegende Heide. Der Kurpark,<br />
sagt sie, sei das Herz der Stadt, und tatsächlich fällt<br />
es schwer sich vorzustellen, dass diese Landschaftsoase<br />
ihre Ursprünge nicht früher als in den 1970er Jahren<br />
hatte. Während nämlich die Stadtoberen in Bevensen damals<br />
eifrig Pläne machten, wie die Stellung der Stadt als<br />
Kurort sich weiter ausbauen ließe, geschah etwas gänzlich<br />
Unvorhergesehenes: Im Jahr 1964 wurde bei Bohrungen<br />
nach Erdöl eine Jod-Sole-Quelle entdeckt. Und so<br />
wurde Bevensen vom Luftkurort zum Mineralheilbad –<br />
seit 1976 darf es den Titel »Bad« im Namen tragen.<br />
Der älteste unveränderte Teil des Kurparks liegt hinter<br />
der Jod-Sole-Therme und der dazugehörigen Salzgrotte<br />
und wurde Anfang der 1970er Jahre angelegt. Unter<br />
hoch gewachsenen Eichen, Buchen und Libanon-Zedern<br />
sprudeln hier Brunnen, deren quadratische Umrisse<br />
noch ebenso an jene Zeit erinnern wie die Architektur<br />
der Therme. »Hier ist immer gute Luft«, sagt Christiane<br />
Wittkowski.<br />
In den 1950er Jahren, als Bevensen schon lange Luftkurort<br />
war, begannen Rat und Verwaltung die Stadt als<br />
Kneippkurort auszubauen. So entstanden das erste Kurmittelhaus<br />
mit entsprechenden Anwendungen sowie<br />
eine Wassertretstelle am Ort der alten Badeanstalt.<br />
Heute ist Bad Bevensen nicht mehr als Kneipp-Kurort<br />
zertifziert – dafür, so erzählt Christiane Wittkowski,<br />
müsste unter anderem eine überdachte Wassertretstelle<br />
eingerichtet werden, und das lohne nicht angesichts dessen,<br />
dass Kneipp-Kuren heutzutage nur noch selten verschrieben<br />
würden. Doch es gibt noch einen<br />
Kneipp-Verein in Bad Bevensen, und die heutige Wassertretstelle<br />
liegt im Kurpark. Sie wirkt recht schlicht,<br />
und ihre Benutzbarkeit ist abhängig vom Wasserstand<br />
der Ilmenau, doch dafür ist sie idyllisch gelegen am<br />
leicht gelichteten Ufer mit Blick auf eine bogenförmige<br />
Holzbrücke; der Weg hierher ist von Rhododendren gesäumt<br />
und führt an einem Teich entlang, der an verwunschene<br />
Schlossgärten erinnert.<br />
Der Kurpark sei so bepflanzt, erzählt Christiane Wittkowski,<br />
dass immer etwas blüht. Als Gärtnermeisterin<br />
ist sie auf Zierpflanzen spezialisiert, doch ihre größte<br />
Liebe gehört den Bäumen. »Die Bäume hier sind wie<br />
eine Familie für mich«, sagt sie. Zum Beispiel der Urwaldmammutbaum,<br />
oder die Kaukasische Eiche, oder<br />
der Apfelbaum, der schon seit Mitte der 1950er Jahre<br />
hier in besonders schöner Form gewachsen ist – vor den<br />
Anfängen des Kurparks befanden sich zwei Privatgärten<br />
auf dem Gelände – und der jedes Jahr für einen Apfelkuchen<br />
aus kleinen Uelzer-Rambour-Äpfel sorgt. Neben<br />
Erlen, Weiden und Birken wachsen im Park besonders<br />
viele Baumsorten aus Nordamerika. Die kämen mit dem<br />
feuchten und im Winter milden Klima besonders gut<br />
klar, sagt Christiane Wittkowski. Silberahorn, Tulpenbaum<br />
und Zimtahorn gehören dazu – Bäume, deren<br />
Laub sich im Herbst besonders schön verfärbt und die<br />
damit einen kleinen »Indian Summer« im Bevenser Kurpark<br />
erleuchten lassen. Auch Exotischeres findet sich<br />
hier, wie der chinesische Taschentuchbaum, benannt<br />
nach seinen großen weißen Hochblättern, und seltene<br />
Bäume wie die Süntelbuche, die einst im Ruf stand, im<br />
Inneren ihrer dicht verwachsenen Zweighaube den Teufel<br />
zu beherbergen.<br />
Und so manch ein Baum hat auch einen bestimmten<br />
Nutzen. So steht eine Schwarzbirke in den feuchten<br />
Auen der Ilmenau – sie saugt mit ihren Wurzeln besonders<br />
viel Wasser aus dem Boden und hilft damit in Überschwemmungszeiten.<br />
In diesem Jahr allerdings ist,<br />
ebenso wie im vergangenen, der Wasserstand niedrig.<br />
Was sich auch an der Fontäne bemerkbar macht, die<br />
sich im größten Teich des Parks vierfach erhebt. »Im<br />
vergangenen Jahr mussten wir die Fontäne abschalten«,<br />
sagt Christiane Wittkowski, denn bei zu niedrigem Wasserstand<br />
gingen die Pumpen kaputt. Dennoch schwimmen<br />
ganze Schwärme von Fischen im Wasser, besonders<br />
gut zu sehen von der Brücke, die über den Teich führt –<br />
30 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
Die »Sonnenfalle« mit Trinkbrunnen, die Flaniermeile zum Neptunbrunnen und üppige Vegetation im Kurpark. Fotos: Inka Lykka Korth<br />
sie ist eine von neun Brücken insgesamt im Kurpark. In<br />
früheren Zeiten hatte die Ilmenau an dieser Stelle einen<br />
kleinen Hafen, auf dem einst schiffbaren Fluss wurde<br />
Holz nach Lüneburg transportiert.<br />
Geht man von hier aus um das Kurhaus herum, so<br />
passiert man den Musikpavillon. Auch er stammt noch<br />
aus den 1970er Jahren, wird aber heute nicht mehr genutzt.<br />
Bis vor ein paar Jahren hatte Bad Bevensen noch<br />
eine eigene Kurkapelle. Doch seither hat sich einiges geändert,<br />
denn im Jahr 2016 wurde das neu gebaute Kurhaus<br />
eröffnet, und nun finden im und manchmal auch<br />
auf der neuen Außenbühne hinter dem Kurhaus Konzerte,<br />
Theater und Kleinkunst statt. »Wir holen jetzt nationale<br />
und internationale Veranstalter hierher«, erzählt<br />
mir später Ines Utecht vom Stadtmarketing, die ihr Büro<br />
im Wandelgang der Therme hat. Auch Tagungen und<br />
Workshops finden im Kurhaus statt, und Wellness- und<br />
Bewegungs-Angebote von Klangschalen bis Pilates –<br />
nicht nur für die Kurgäste, sondern auch für Urlauber<br />
und Einheimische. Eine Entwicklung hin zum modernen<br />
Bad mit zeitgemäßen Angeboten, sagt Ines Utecht,<br />
sei nötig geworden, weil es in ganz Deutschland immer<br />
weniger Kurgäste gebe. Die Ursache liege in den Gesundheitsreformen:<br />
Im Jahr 1989 wurden die Kassenzuschüsse<br />
für offene Badekuren gekürzt, im Jahr 1997<br />
dann die Dauer von Reha-Kuren verringert. Seitdem<br />
mussten einige Kliniken schließen. In Bad Bevensen gibt<br />
es vier Kliniken – die Schwerpunkte liegen auf Geriatrie,<br />
Orthopädie und allgemeiner Frührehabilitation, auf<br />
Herz- und Gefäßkrankheiten sowie auf Psychosomatik,<br />
Psychotherapie und der Behandlung von Essstörungen.<br />
Mit der Zahl der Kurgäste hat sich auch die der Gäste-<br />
Übernachtungen in Bad Bevensen deutlich reduziert –<br />
waren es in den 1990er Jahren rund eine Million, so<br />
wurden im Jahr 2018 noch 530 000 Übernachtungen in<br />
Ferienunterkünften und Reha-Kliniken gezählt. Immer<br />
mehr erschließt sich Bad Bevensen daher für Urlauber,<br />
die sich gerne in der Natur bewegen, sich in der Jod-Sole-<br />
Therme entspannen oder die Veranstaltungen und<br />
Kurse im Kurhaus besuchen, auch Ausflugsfahrten in<br />
die Lüneburger Heide werden geboten. So sinke der Altersdurchschnitt<br />
der Besucher immer mehr, sagt Ines<br />
Utecht. Die Jugendlichen, die auf der Pergola-Anlage in<br />
der Sonne zusammensitzen, wirken allerdings eher wie<br />
Einheimische.<br />
Dass das »Herz der Stadt« auch für die Menschen vor<br />
Ort ein beliebter Treffpunkt ist, darüber freut sich Christiane<br />
Wittkowski. Auch wenn das manchmal mehr Arbeit<br />
bedeute für die vier Gärtner, die oft ohnehin Mühe<br />
haben, jeden Winkel des Parks gepflegt zu halten.<br />
Manch verwildert wirkendes Fleckchen hat allerdings<br />
auch einen eigenen Sinn – als Rückzugsort der Natur,<br />
denn im feuchten Gras haben sich Populationen von Insekten<br />
und Vögeln angesiedelt, die erhalten werden sollen.<br />
Und manch ein Baum, so wie die schönste Buche<br />
im alten Teil des Parks, entwickelt eine besonders interessante<br />
Krone, wenn er nicht in Form geschnitten wird.<br />
So bleibt der Kurpark dynamisch – ein Rückzug in Ruhe<br />
und Erholung für Urlauber und Kurgäste ebenso wie ein<br />
Treffpunkt für Picknick-Fans und junge Leute. Und ein<br />
besonderer Ort für Menschen, die Freundschaft mit Bäumen<br />
schließen möchten •<br />
• Uhrmacherei<br />
• Goldschmiede<br />
• Meisterbetrieb<br />
STEINWEG 28 • GIFHORN<br />
TRAURINGE<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 31
Unterwegs im Naturpark Südheide<br />
mit Bahn und Brompton<br />
Faltrad statt Handtasche: Die Autorin mit Brompton auf dem Bahnhof<br />
in Celle – und auf Tour im Wald bei Rebberlah (rechts).<br />
Fotos: Marion Korth<br />
INKA LYKKA KORTH<br />
Als wir über unser Jahreszeitenthema »<strong>Sommer</strong>frische«<br />
sinnierten, fielen uns spontan auch Begriffe<br />
wie Leichtigkeit und Unbeschwertheit ein,<br />
und schon waren wir beim Thema Faltrad. Manche<br />
mögen diesen gedanklichen Bogen vielleicht nicht nachvollziehen<br />
können, aber für uns gehören unsere superleichten,<br />
schneeweißen Falträder mit der stilisierten<br />
arktischen Seeschwalbe im Markenlogo zum <strong>Sommer</strong><br />
wie Sonnenmilch und Sandalen. Ob an der Alster in<br />
Hamburg, auf dem Elbdeich bei Hitzacker, in den Wäldern<br />
der Göhrde oder hier bei uns zu Hause im Naturpark<br />
Südheide, die Falträder sind im <strong>Sommer</strong> überall<br />
dabei. Über ihre Vorzüge haben wir in diesem Magazin<br />
schon mehrfach geschrieben. Die kompakten und überaus<br />
wendigen Flitzer passen auch in den kleinsten Kofferraum,<br />
und reisen im Zug gratis mit.<br />
Eines der beiden Falträdern hat 24, das andere 20 Zoll<br />
kleine Laufräder. Aber es geht noch kleiner. Bei der in<br />
London ansässigen Faltrad-Manufaktur Brompton werden<br />
ausschließlich 16-Zöller verbaut. In Verbindung mit<br />
einem speziellen Faltmechanismus bedeutet das ein zusätzliches<br />
Plus an Kompaktheit, was vor allem Pendlern,<br />
die sich morgens und abends mit ihren Falträdern in<br />
überfüllte Busse und Bahnen zwängen müssen, zugute<br />
kommt. Wir haben keinen Zweifel daran, dass sie prima<br />
dafür taugen, die wenigen Kilometer zum nächsten<br />
Bahnhof oder zur nächsten Bushaltestelle zurückzulegen.<br />
Aber sind sie über die Alltagstauglichkeit hinaus auch für<br />
die genussvolle Wochenend-Radtour geeignet? Besonders<br />
Kleine Räder<br />
taugen auch für<br />
große Touren<br />
32 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Sommer</strong>frische<br />
für diejenigen, die in einer Etagenwohnung leben und<br />
statt eines Kellerraums nur eine Abstellkammer auf dem<br />
Dachboden haben, wäre es doch vielleicht reizvoll, wenn<br />
sie ihr Faltrad als alleiniges Fahrrad universell nutzen<br />
könnten.<br />
Um die britischen 16-Zöller zu testen, fahren wir nach<br />
Celle. Obwohl die Briten bereits 2012 ihre letzte Kaserne<br />
geräumt und sich offiziell aus der Stadt verabschiedet<br />
haben, ist der Union Jack nach wie vor im Stadtbild präsent,<br />
und daran wird sich auch nach dem Brexit nichts<br />
ändern. 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges kamen<br />
die Briten als Besatzer nach Celle – und gingen 67 Jahre<br />
später als Freunde. Noch länger währte die historische<br />
Verbindung zwischen Celle und London: 123 Jahre<br />
waren die Celler Regenten zugleich Könige von Großbritannien.<br />
Begründet wurde die Personalunion 1714 mit<br />
der Thronbesteigung des als Herzog Georg Ludwig von<br />
Braunschweig-Lüneburg geborenen Königs Georg I. Die<br />
britische Königin Elisabeth II. ist eine direkte Nachfahrin<br />
Georgs I. Von ihrem Enkel Prinz Harry, Herzog von Sussex,<br />
gibt es zahlreiche Fotos, die ihn auf einen Brompton-Faltrad<br />
zeigen. Käme Harry heute auf den Spuren<br />
seiner Vorfahren nach Celle, könnte er auch hier gleich<br />
anschließend eine Probefahrt mit dem ihm bestens vertrauten<br />
Brompton machen, sofern er nicht ohnehin ein<br />
solches Faltrad im Reisegepäck mit sich führt.<br />
Vom Schlossplatz sind es nur wenige Schritte in die<br />
Kanzleistraße zu Fahrrad-Werner. Aus dem alteingesessenen<br />
Fahrradgeschäft im ehemaligen Superintendenten-<br />
Witwenhaus verkaufte August Christian Werner 1905<br />
nachweislich das erste Fahrrad im Bezirk Lüneburg. Hendrik<br />
Werner, der den 1888 gegründeten Betrieb heute in<br />
der fünften Generation führt, könnte mit Prinz Harry leidenschaftlich<br />
über Technik und Fahreigenschaften eines<br />
Brompton fachsimpeln, schließlich ist er nicht nur der<br />
einzige Brompton-Fachhändler in der gesamten Lüneburger<br />
Heide, sondern auch selbst begeisterter Brompton-<br />
Fahrer und ebenso wie seine Mitarbeiterin Petra Sellien<br />
offenbar mit dem mittlerweile weltweit grassierenden<br />
»Brompton-Virus« infiziert.<br />
Bevor wir unsere Testräder übernehmen, werden wir<br />
von Petra Sellien erst einmal in die dreistufige Brompton-Falttechnik<br />
eingeführt, die uns zunächst im Vergleich<br />
zu der von uns gewohnten etwas eigenwillig und<br />
kompliziert erscheint. Aber Übung macht den Meister.<br />
Routinierte Brompton-Fahrern falten ihr Rad angeblich<br />
in weniger als 15 Sekunden.<br />
Statt des üblichen Gelenks in der Rahmenmitte hat<br />
das 1979 von seinem Konstrukteur Andrew Ritchie zum<br />
Patent angemeldete Brompton ein zum Lenkkopf vorverlegtes<br />
Gelenk im Stahlrahmen. Außerdem lässt sich die<br />
gefederte Hinterradschwinge unter den Rahmen einklappen.<br />
Diese Funktion macht auch den Seitenständer •••<br />
Lebendiges Handwerk<br />
Im barrierefreien Handwerksmuseum Suhlendorf, dem „touristischen<br />
Leuchtturm“ im Osten der Lüneburger Heide, können<br />
Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Einschränkungen<br />
in jedes der 10 Gebäude stufenlos gelangen und so am Museumsgeschehen<br />
teilhaben. In über 20 Werk- und Arbeitsstätten<br />
werden Handwerksberufe präsentiert. Vieles kann durch Ausprobieren,<br />
Mitmachen, Tasten, Hören, Schmecken und Riechen<br />
besonders bei den Handwerkern sinnlich erlebt werden. Z. B. an<br />
etlichen Sonntagen in der Schmiede, im lebendigen Bienenmuseum<br />
und bei den vielen Ferienspaßaktionen für Kinder.<br />
Termine<br />
Freitag, 5. Juli, 15 Uhr<br />
Fotoausstellung „Bienenliebe“<br />
Sonntag, 7. Juli:<br />
Bienentag – „Tag der<br />
Deutschen Imkerei“<br />
Sonntag, 8. September:<br />
Handwerkertag<br />
Samstag, 21. & Sonntag, 22. September:<br />
„Das Museum kocht“ regionale Gerichte.<br />
Foto: Gerald Förster<br />
Das Handwerksmuseum Suhlendorf<br />
ist bis zum 27. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geö 昀 net (nur<br />
montags an Werktagen geschlossen). Besuchergruppen zeigen<br />
wir unser Freilichtmuseum auch gern außerhalb der Ö 昀 nungszeiten<br />
nach vorheriger Absprache.<br />
Kontakt: Museumsverein Suhlendorf e. V.<br />
Mühlenweg 15 · 29562 Suhlendorf<br />
Fon: 05820/370 · Fax: 05820/9705056<br />
E-Mail: info@handwerksmuseum-suhlendorf.de<br />
www.handwerksmuseum-suhlendorf.de<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 33
Mit gewachsten BarbourTaschen, BrooksSätteln mit passenden Werkzeugtaschen, Griffen und Schmutzfängern aus Leder lässt sich das in London gefertigte<br />
Brompton auf klassisch Britisch stylen. Im Celler Bahnhof gönnten wir uns noch eine Tasse Kaffee, bevor wir auf dem Bahnsteig die Räder falteten.<br />
••• überflüssig. Das Faltrad »sitzt« gewissermaßen auf<br />
seinem eingeklappten Hinterteil.<br />
Keine Frage, das Brompton ist, was die Technik betrifft,<br />
sehr speziell. Das beginnt beim Faltmechanismus und<br />
endet bei der ungewöhnlichen, aber, wie sich später herausstellen<br />
soll, butterweichen und sauber arbeitenden<br />
Sechsgang-Schaltung, bei der es sich um eine Kombination<br />
aus Naben- und Kettenschaltung handelt. Alles ist<br />
eben etwas anders, typisch britisch eben, und gerade das<br />
macht dieses Faltrad, das nicht umsonst Kultstatus genießt,<br />
so interessant. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die Möglichkeit, es individuell konfigurieren zu<br />
lassen. Jedes Brompton wird in London mit den von den<br />
Kunden gewählten Komponenten in Handarbeit zusammengesetzt.<br />
So gleicht kaum ein Brompton dem anderen.<br />
Mit Spannung erwartet werden von den Brompton-Fans<br />
die wechselnden Sonder-Editionen, die das Brompton<br />
auch zu einem begehrten Sammlerobjekt gemacht haben.<br />
Es gibt auf sportlich getrimmte Bromptons, die wie die<br />
High-Tech-Version eines Faltrades aussehen, und Bromptons<br />
im britischen Retro-Stil. Dazu passt perfekt der klassische<br />
Brooks-Ledersattel. Petra Sellien hat ihr<br />
dunkelgrünes Brompton aus der Sonder-Edition »Barbour«<br />
sogar mit farblich auf den Sattel abgestimmten<br />
Leder-Handgriffen und -Schmutzfängern an den Schutzblechen<br />
ausgestattet. Selbstverständlich besitzt sie auch<br />
eine gewachste Baumwolltasche des gleichnamigen britischen<br />
Traditionsherstellers, die sich mit einem Klick<br />
vorne am Rahmen befestigen lässt und so das Lenkverhalten<br />
nicht beeinträchtigt. Das stylische Barbour-Brompton<br />
schreit geradezu nach der passenden Bekleidung, aber zum<br />
einen besitze ich keine Barbour-Wachsjacke, zum anderen<br />
wäre es dafür heute eindeutig zu heiß. Außerdem haben<br />
wir ja keine Modefotoproduktion geplant.<br />
Während ich das Barbour-Brompton übernehme, wählt<br />
Marion, die kleiner ist als ich, wegen des niedrigen Lenkers<br />
das schwarze Brompton-Testrad mit Zweigangschaltung.<br />
Am Schloss vorbei fahren wir Richtung<br />
Bahnhof und merken schon auf den ersten Metern: Trotz<br />
der kleinen Räder fährt sich das XXS-Fahrrad wie ein großes<br />
– und dank des großen Kettenblattes zwischen den<br />
Pedalen beschleunigt es auch so. Auf dem Bahnsteig falten<br />
wir die Bromptons so zusammen, wie wir es gerade<br />
gelernt haben, brauchen dafür aber noch fast eine Minute.<br />
Da müssen wir wohl noch etwas üben, bevor wir<br />
bei einer der beliebten Brompton-Falt-Meisterschaften<br />
antreten können.<br />
In der Bahn finden die gefalteten Bromptons problemlos<br />
Platz zwischen unseren Beinen. Nur zwölf Minuten<br />
dauert die Zugfahrt bis nach Eschede. Im Bahnhofsgebäude<br />
befindet sich das aufwändig gestaltete Naturpark-Informationszentrum,<br />
das wir anlässlich der<br />
Eröffnung vor einigen Jahren ausführlich vorgestellt<br />
haben. Vom Bahnhof folgen wir den Wegweisern zur Gedenkstätte<br />
für die Opfer des ICE-Unfalls, denn wir wollen<br />
nach Rebberlah und müssen, um dorthin zu<br />
kommen, die Bahngleise auf der Brücke an der Unglücksstelle<br />
überqueren. Von der Brücke aus blicken wir durch<br />
ein Tor aus grauem Granit auf die 101 Kirschbäume –<br />
ein Baum für jede/n Getötete/n – und lesen die Inschrift<br />
am Tor: »Am 3. Juni 1998 um 10:58 Uhr zerschellte an<br />
dieser Stelle der ICE 884 Wilhelm-Conrad-Röntgen.<br />
101 Menschen verloren ihr Leben, ganze Familien wurden<br />
zerstört; mehr als hundert Reisende wurden schwer<br />
verletzt, viele tragen lebenslang an den Folgen ...« Mehr<br />
als 20 Jahre sind seit diesem schwersten aller Eisenbahnunfälle<br />
vergangen, aber die Bilder von damals sind in unseren<br />
Köpfen immer noch so präsent, als wäre es erst<br />
gestern gewesen.<br />
Zum Glück kommen wir bei der rasanten Abfahrt von<br />
der Brücke, bei der sich die gute Straßenlage der Bromptons<br />
auch bei höheren Geschwindigkeiten bestätigt,<br />
schnell auf andere Gedanken. Durch die grüne Landschaft,<br />
die einst karge Heide war, rollen wir nach Rebberlah.<br />
Das kleine Heidedorf mit kaum mehr als<br />
50 Einwohnern, dafür aber mit einigen prächtigen Höfen<br />
zwischen alten Eichen, war einst wichtige Station auf<br />
dem Post- und Frachtfahrerweg von Celle nach Ebstorf.<br />
Wir verlassen den malerischen Ort auf dem Heuweg. Als<br />
die Asphaltstraße endet und in einen unbefestigten<br />
Wald- und Wiesenweg übergeht, wird es spannend: Wie<br />
werden sich die 16-Zöller auf losem Untergrund verhal-<br />
34 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Drei Handgriffe, und schon passt das Brompton im Zug zwischen die Sitze. Am Bahnhof Eschede wurden die Bromptons fix entfaltet, und dann geht es<br />
los. Die Karte und den GPSTrack der Tour können AbonnentInnen über ihren Zugangslink zu <strong>Calluna</strong>Plus auf www.callunamedien.de herunterladen.<br />
Fotos: Inka Lykka Korth<br />
ten? Erstaunlich gut! Die Wendigkeit der kleinen Räder<br />
und der niedrige Schwerpunkt erweisen sich beim Umkurven<br />
der Schlaglöcher und beim Schlingern im Sand<br />
als durchaus vorteilhaft.<br />
Bald haben wir wieder Asphalt unter den Rädern und<br />
fahren durch Laubwald entlang der ICE-Strecke. Wir<br />
bauen einen kleinen Umweg ein, der uns an den Rand<br />
des Naturschutzgebietes Henneckenmoor bei Scheuen<br />
führt. Leider versperrt die dichte Vegetation den freien<br />
Blick aufs Moor. Lediglich vereinzelt sehen wir zwischen<br />
den Bäumen die Wasserflächen in der Sonne glitzern.<br />
Wieder zurück auf der schmalen Straße an der Bahnlinie<br />
lassen wir Garßen links liegen, wechseln in Vorwerk<br />
auf die östliche Seite der Bahnlinie. Durch den Ortsteil<br />
Hehlentor fahren wir an der ehemaligen Kaserne Hohe<br />
Wende und am Wasserturm vorbei zurück zu unserem<br />
Ausgangspunkt in der Celler Altstadt.<br />
23 Kilometer (die Bahnfahrt nicht mitgerechnet) haben<br />
wir mit den Brompton-Falträdern zurückgelegt und dabei<br />
die Fahreigenschaften auf unterschiedlichen Untergründen<br />
(Asphalt, Kopfsteinpflaster, Sand, Schotter) testen<br />
können. Die kleinen Räder ließen sich so leicht und<br />
komfortabel bewegen, dass wir uns damit durchaus auch<br />
eine doppelt so lange Tour gut vorstellen können. Von<br />
der Handlichkeit im zusammengefalteten Zustand konnten<br />
wir uns beim Ein- und Aussteigen und unterwegs im<br />
Zug überzeugen •<br />
Was uns am Brompton gefiel:<br />
+ gute Straßenlage, sehr wendig<br />
+ trotz des Stahlrahmens leicht (ca. 11–12 kg)<br />
+ trotz der kleinen Räder tadelloser Geradeauslauf<br />
+ großes Kettenblatt für schnelle Beschleunigung<br />
+ hochwertige, gut aufeinander abgestimmte Komponenten,<br />
individuell konfigurierbar<br />
+ solider, patentierter Faltmechanismus<br />
+ gefaltet steht das Rad auf Rollen und lässt sich wie ein<br />
Trolleykoffer ziehen<br />
+ Gepäckbefestigung per KlickMechanismus direkt am<br />
Rahmen möglich<br />
+ großes Zubehörangebot<br />
+ Klassiker mit Kultfaktor<br />
Was uns weniger gefiel:<br />
– Stehen die Füße zu weit hinten auf den Pedalen, können sich<br />
die an der Federschwinge in Gepäckträgerhöhe befestigten<br />
Transportrollen in den Schuhschäften verhaken. Die Gefahr<br />
besteht speziell bei mittelhohen Sport und Trekkingschuhen.<br />
– Die Lenkstange ist in der Höhe nicht verstellbar, sodass die<br />
Entscheidung für eine sportlichere oder aufrechtere Sitzposition<br />
bereits vor dem Faltradkauf bei der Auswahl des<br />
Lenkertyps fallen sollte.<br />
– trotz des relativ hohen Preises (ab 1221 Euro) spartanische<br />
Standardausstattung; Beleuchtung, Schutzbleche, Gepäckträger<br />
und vieles mehr gegen Aufpreis erhältlich. Sonder<br />
Editionen besser ausgestattet und preislich attraktiv.<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 35
<strong>Sommer</strong>frische<br />
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Am 8. September dreht sich am »Tor zum<br />
Naturpark Südheide« alles rund ums Rad<br />
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<strong>2019</strong><br />
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Der Bahnhof in Eschede ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für Radtouren durch den 480 Quadratkilometer<br />
großen Naturpark Südheide, nicht<br />
nur weil er sowohl aus Richtung Celle als auch aus Richtung<br />
Uelzen im Stundentakt bedient wird und die Regionalzüge<br />
in der Regel über einen Fahrradwagen mit<br />
stufenlosem Einstieg verfügen, sondern auch weil sich im<br />
Bahnhofsgebäude das Naturpark-Informationszentrum<br />
mit einer ansprechend gestalteten Dauerausstellung zu<br />
den Themen »historische Bauernwirtschaft« und »Wasser-<br />
und Landschaftselemente im Naturpark« befindet.<br />
Wer lieber nicht allein, zu zweit oder mit der Familie<br />
die waldreiche Landschaft in der Gemeinde Eschede, die<br />
übrigens die flächenmäßig größte und am dünnsten besiedelte<br />
im Landkreis Celle ist, erkunden möchte, sondern<br />
lieber gemeinsam mit Gleichgesinnten unterwegs<br />
ist, sollte sich den 8. September vormerken. An jenem<br />
Sonntag heißt es zum dritten Mal in Folge »Eschede erfahren«.<br />
Hervorgegangen ist dieser Aktionstag rund ums Rad<br />
aus der alljährlichen Heidetour, die der örtliche Gewerbe-<br />
und Tourismusverein (GuTE) jeweils am zweiten<br />
Sonntag im September im Rahmen des Entdeckertages<br />
der Region Hannover angeboten hatte. Überhaupt hat<br />
der Radsport in Eschede, das sich als das »Tor zum Naturpark<br />
Südheide« versteht, eine lange Geschichte. Bereits<br />
1907 war dort der Radfahrverein »Flügelrad«<br />
gegründet worden. Auf einer alten Aufnahme posieren<br />
die Mitglieder, allesamt Männer, im einheitlichen<br />
»Look« (weißes Hemd mit Fliege, Anzug mit Weste und<br />
karierte Sportmütze) mit ihren Fahrrädern für den Fotografen.<br />
Die MTB-Radsportgruppe Eschede hat den<br />
Namen »Flügelrad« aufgegriffen und knüpft nun in Kooperation<br />
mit dem Gewerbe- und Tourismusverein an<br />
die Tradition der gemeinsamen Ausfahrten an.<br />
»Eschede erfahren« richtet sich sowohl an Genussradler<br />
als auch an sportlich ambitionierte Radfahrer. In der<br />
Disziplin CTF (Country-Tourenfahrten, die breitensportliche<br />
Variante des Tourenfahrens mit dem Gelän-<br />
36 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Start und Ziel für die Radtouren und rennen im Rahmen von »Eschede erfahren« ist der Bahnhofsvorplatz.<br />
Foto: Veranstalter<br />
derad abseits öffentlicher Straßen) werden geführte Touren<br />
mit Längen von 45 und 65 Kilometern angeboten.<br />
Mit rund 30 Kilometern deutlich kürzer ist die Heidetour.<br />
Die ausgewiesenen Strecken können am Veranstaltungstag<br />
ab 9 Uhr auch in Eigenregie befahren<br />
werden.<br />
Wer mit seinem Mountainbike etwas rasanter durch<br />
den Heidesand pflügen will, tritt bei den Radsportlern<br />
in die Pedale. In dieser Kategorie werden sowohl Rennen<br />
für Hobbyfahrer als auch für Lizenzfahrer angeboten,<br />
und zwar jeweils in verschiedenen Alterklassen, sodass<br />
von Kindern bis hin zu Senioren nahezu alle Radsportbegeisterten<br />
in der für sie geeigneten Wettkampfklasse<br />
antreten können. Näheres zu allen Touren und Rennen<br />
(inklusive Anmeldeportal) finden Interessierte auf der<br />
Internetseite eschede-erfahren.de.<br />
Von 9 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung, das nach<br />
der letzten Siegerehrung gegen 16:30 Uhr sein wird, wird<br />
auf dem Bahnhofsvorplatz in Eschede ein vielfältiges<br />
Rahmenprogramm rund ums Rad geboten. Außerdem<br />
soll es eine Tombola und Aktionen für Kinder geben, und<br />
das »Landfrauen-Café« lädt zum Verweilen ein •<br />
TIPP Vorschläge für Fahrradtouren im Naturpark Südheide sind auch im<br />
Tourenportal regioncellenavigator.de zu finden.<br />
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Samstags 9:00 - 16:00 Uhr<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 37
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Hösseringen<br />
Uelzener Straße 1<br />
129581 Gerdau<br />
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3 Landtagsplatz 2<br />
29556 SuderburgHösseringen<br />
Telefon 05826 1774<br />
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DiSo + Feiertage 10:30–17:30 Uhr<br />
Hinter den Höfen 7<br />
429556 SuderburgHösseringen<br />
Telefon 05826 8343<br />
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29559 Wrestedt<br />
Telefon 05802 9701289<br />
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jpackmohr.de<br />
6 Harmsstraße 6<br />
29320 Hermannsburg<br />
Telefon 05052 91250<br />
info@mhddruck.de<br />
mhddruck.de<br />
Hauptstraße 13<br />
729365 Sprakensehl<br />
Telefon 05837 140880<br />
info@karstensgmbh.de<br />
karstensgmbh.de<br />
8 Aschauteiche 1<br />
29348 Eschede<br />
Telefon 05142 2211<br />
info@aschauteiche.com<br />
aschauteiche.com<br />
Mo–Sa 8–18 Uhr, So 10–18 Uhr<br />
9 Schmiedestraße 8<br />
29386 Hankensbüttel<br />
Telefon 05832 979210<br />
info@axelhawellek.de<br />
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MoFr 8–12 Uhr und 15–18 Uhr<br />
Hindenburgstraße 16<br />
1029386 Hankensbüttel<br />
TerminTelefon 05832 970280<br />
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Jeden 2. Dienstag im Monat von<br />
17–19 Uhr öffentlicher Sprechtag<br />
Spörkenstraße 32<br />
1129378 Wittingen<br />
Telefon 05831 322<br />
info@Schulzhaus.eu<br />
SchulzHaus.eu<br />
12 Eichenring 6<br />
29393 Gr. Oesingen<br />
Ortsteil Zahrenholz<br />
Telefon 05838 991199<br />
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hankenhof.de<br />
Seit<br />
1908<br />
Bäckerei<br />
ERNST CORDES<br />
13 Molkereistraße 6<br />
29393 Groß Oesingen<br />
Telefon 05838 210<br />
Fax 05838 795<br />
baeckereicordes@web.de<br />
14 Hauptstraße 7<br />
29393 Groß Oesingen<br />
Telefon 05838 267<br />
info@tiergesundheitspraxissoujon.de<br />
tiergesundheitspraxissoujon.de<br />
Mo–Fr 7:45–18:30 Uhr,<br />
Do 7:45–20 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
Hauptstraße 15<br />
1529393 Groß Oesingen<br />
Telefon 05838 302<br />
gasthauszurlindeoesingen@tonline.de<br />
gasthauszurlindeoesingen.de<br />
11:30–14:30 Uhr und ab 17:30 Uhr<br />
(Mi und Do Ruhetag)<br />
16 Dorfstraße 1<br />
29379 Wittingen/Vorhop<br />
Telefon 05834 1467<br />
info@kellervorhop.de<br />
kellervorhop.de<br />
Hofcafé<br />
Am Heiligen Hain<br />
seit 1972<br />
Im Bulloh 8<br />
1729331 Lachendorf<br />
Telefon 05145 98866<br />
kuma@seatpartner.de<br />
kuhnmantik.de<br />
9–18 Uhr Verkauf<br />
8–17 Uhr Service und Werkstatt<br />
18<br />
Betzhorn<br />
Bauerneck 10.<br />
29399 Betzhorn<br />
Telefon 05835 467<br />
info@hofcafebetzhorn.de<br />
www.hofcafebetzhorn.de<br />
Schulstraße 23<br />
1929399 Wahrenholz<br />
Telefon 05835 9600<br />
info@msm.de<br />
msm.de<br />
Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 8–12 Uhr<br />
Gifhorner Straße 9<br />
2029392 Wesendorf<br />
Telefon 05376 97800<br />
info@apothekewesendorf.de<br />
apothekewesendorf.de<br />
MoSa ab 8:30 Uhr<br />
Dorfstraße 111<br />
2138524 Sassenburg<br />
OT NeudorfPlatendorf<br />
Telefon 05378 408<br />
info@DelleundHeinemann.de<br />
DelleundHeinemann.de<br />
Hamburger Straße 106<br />
2238518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 7017<br />
info@dhmueller.de<br />
dhmueller.de<br />
Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa 8:30–13 Uhr<br />
KonradAdenauerStr. 11<br />
2338518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 18830<br />
naturheilpraxislinek.de<br />
Mo u. Do 8–13 Uhr u. 14–18 Uhr,<br />
Di, Mi u. Fr 8–14 Uhr<br />
Lindenstraße 21<br />
2438518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 8120<br />
info@notfunkdienstgifhorn.de<br />
notfunkdienstgifhorn.de<br />
Mo–Do 8–16 Uhr, Fr 8–15 Uhr<br />
38 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
<strong>Calluna</strong>PARTNER<br />
KREISVERBAND GIFHORN E.V.<br />
Am Wasserturm 5<br />
2538518 Gifhorn<br />
Telefon 08 000 365 000<br />
DRKGifhorn.de<br />
1<br />
2<br />
5<br />
Suhlendorf<br />
Winkeler Straße 19<br />
2638518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 4718<br />
info@fliesenschwier.de<br />
fliesenschwier.de<br />
Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
6<br />
3 I 4<br />
Hauptstraße 31<br />
2738543 Hillerse<br />
Telefon 05373 9240238<br />
www.landbaeckereigrete.de<br />
Mo–Fr 5–18 Uhr, Sa 5–12 Uhr,<br />
So 7–10:30 u. 13–17 Uhr<br />
8<br />
7<br />
9 I 10<br />
11<br />
Hauptstraße 7 / Twegte 5<br />
2838542 Leiferde<br />
Telefon 05373 3281<br />
unsahof.de<br />
17<br />
12 I 13 I 14 I 15<br />
20<br />
19<br />
16<br />
18 Vorhop<br />
Betzhorn<br />
21<br />
Hauptstraße 50<br />
2938547 Calberlah<br />
Telefon 05374 9757<br />
info@schuhhaussalge.de<br />
schuhhaussalge.de<br />
Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />
28<br />
22 I 23 I 24 I 25 I 26<br />
27<br />
29<br />
Calberlah<br />
Die <strong>Calluna</strong>Partner empfehlen sich nicht nur mit Ihren Produkten und Dienstleistungen, sondern bei ihnen erhalten Sie<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 39
Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />
der <strong>Calluna</strong>Redaktion<br />
2 DIENSTAG<br />
Wanderung durch das Postmoor<br />
14:00 Uhr I Räderloh I Lindenstraße 4<br />
Hartmut Röling führt durch das Naturschutzgebiet<br />
Postmoor und berichtet<br />
von der Entstehung des Moores, der systematischen<br />
Entwässerung und der späteren<br />
Wiedervernässung. Die Artenvielfalt<br />
im Postmoor wird ebenso thematisiert<br />
wie das ehemalige Gefangenlager<br />
aus dem Ersten Weltkrieg und die Gedenkstätte.<br />
Treffpunkt: Eichenhof in Räderloh,<br />
Lindenstraße 4. Kosten: 2 Euro.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
4 DONNERSTAG<br />
Radtour durchs Suderburger Land<br />
13:00 Uhr I Hösseringen I Haus des Gastes<br />
Die geführten Radtouren des Tourismusvereins<br />
Suderburger Land finden bis<br />
Mitte September jeweils donnerstags<br />
von 13 bis 18 Uhr statt. Die Strecken<br />
sind 30 bis 60 Kilometer lang. Meistens<br />
wird unterwegs ein Café besucht. Kosten:<br />
1 Euro. Anmeldung spätestens am<br />
Vortag bis 13 Uhr unter Telefon 05826<br />
1616 oder EMail info@suderburgerland.de.<br />
5 FREITAG<br />
Ernährung im Wandel der Zeit<br />
15:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Verena Görke widmet sich bei dieser<br />
zweistündigen Führung dem Thema »Ernährung<br />
im Wandel der Zeit«.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Ausstellungseröffnung<br />
15:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Zur Eröffnung der Fotoausstellung »Bienenliebe«<br />
(siehe Seite 59) wird den Gästen<br />
ein Rahmenprogramm geboten. Die<br />
Ausstellung ist bis zum 28. Juli zu sehen.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
BauhausArchitektur in Celle<br />
16:00–17:30 Uhr I Celle I Schlossplatz<br />
Die Siedlung Italienischer Garten, die als<br />
»Glasschule« international viel beachtete<br />
Altstädter Schule und weitere Zeugnisse<br />
des Neuen Bauens aus den 1920er Jahren<br />
sind Stationen der thematischen<br />
Stadtführung auf den Spuren des Architekten<br />
Otto Haesler. Preis: 9 Euro. Weitere<br />
Termine: 6., 12., 13., 19., 20., 26.<br />
und 27. Juli. INFO Telefon 05141<br />
9090850, EMail fuehrungen@celletourismus.de<br />
Teichgut-<br />
Schänke<br />
Ausstellungseröffnung<br />
19:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wassermühle<br />
Der Kulturkreis Faßberg zeigt bis zum<br />
21. Juli in der historischen Wassermühle<br />
Werke der am Offenen AtelierWochenende<br />
(20. und 21. Juli) teilnehmenden<br />
Künstlerinnen und Künstler. In der Ausstellung<br />
liegt eine Broschüre mit Karte<br />
aus, anhand der sich eine individuelle<br />
Atelierroute planen lässt. INFO Telefon<br />
05053 989222<br />
Die Celler Schlosskapelle<br />
15:30–16:30 Uhr I Celle I Residenzmuseum<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung mit der<br />
Historikerin Juliane SchmieglitzOtten<br />
und dem Schauspieler Felix Meyer geht<br />
es weniger um die Celler Schlosskapelle<br />
als herausragendes Kulturdenkmal der<br />
Reformationszeit, sondern mehr um die<br />
Celler Schlosskapelle als »Ort der Inspiration«.<br />
Eintritt: 10 Euro. Karten sind an<br />
der Kasse des BomannMuseums oder<br />
unter Telefon 05141 124540 erhältlich.<br />
INFO residenzmuseum.de<br />
6 SONNABEND<br />
Radtour auf den Spuren der Salzsieder<br />
10:00–15:00 Uhr I Sülze I Salinenplatz<br />
Die Salzsieder prägten 500 Jahre das<br />
Leben im Heidedorf Sülze. Natur und<br />
Landschaftsführerin Gabriele Link führt<br />
auf einer 25 Kilometer langen Radtour<br />
zu den Spuren der Salzgewinnung in und<br />
um ihren Heimatort. Preis: 10 Euro. Anmeldung:<br />
Telefon 05054 94070, EMail<br />
Gabriele.Link@tonline.de<br />
Celle blüht auf<br />
11:00–16:00 Uhr I Celle I Heilpflanzengarten<br />
Das Fest im Heilpflanzengarten steht<br />
unter dem Motto »Celle blüht auf«. Umweltschützer<br />
und Unterstützer der<br />
gleichnamigen Initiative informieren<br />
über Artenvielfalt und Artenschutz und<br />
verraten, was jeder selbst dazu beitragen<br />
kann. Zahlreiche Aktionen für die ganze<br />
Familie versprechen Spaß und Spannung.<br />
INFO heilpflanzengarten@celle.de<br />
SwingNacht<br />
18:00 Uhr I Bröckel I Autohaus Borchers<br />
Der Swing der 1940er Jahre, der vor<br />
allem von Duke Ellington und Glenn Miller<br />
geprägt wurde, hat seinen tänzerischen<br />
Ausdruck im Lindy Hop gefunden.<br />
LindyHopTänzerinnen und Tänzer animieren<br />
im Rahmen der SwingNacht<br />
zum Mittanzen. Die Musik dazu spielt<br />
das Knut Richter Trio, das nicht nur die<br />
Hausband des Jazz Club Hannover ist,<br />
sondern auch in der internationalen<br />
JazzSzene einen Namen hat.<br />
INFO flotart.de<br />
Echt verboten!<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Zum Auftakt des Lesesommers gastiert<br />
Achim Amme, Autor, Schauspieler und<br />
mehrfach preisgekrönter Solist für Kleinkunst,<br />
mit seinem JoachimRingelnatz<br />
Programm »Echt verboten!« in<br />
Steinhorst. Begleitet wird er dabei von<br />
Allan D. Jensen. Joachim Ringelnatz<br />
(1883–1934) war Schriftsteller, Kabarettist<br />
und Maler. Bekannt wurde er vor<br />
allem für seine humoristischen Gedichte<br />
um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu.<br />
Achim Amme ermöglicht neue Blicke auf<br />
einen lang unterschätzten Künstler. Weit<br />
weg von den üblichen Klischees von Ringelnatz<br />
als Spaßvogel und Ulknudel<br />
schaufelt er den wahren Ringelnatz frei.<br />
Er beleuchtet auch die verborgenen Seiten<br />
seines Wesens. Eintritt frei. Spenden<br />
erwünscht. Platzreservierung unter Telefon<br />
05148 4015. INFO museengifhorn.de<br />
Nächtliche Tierwelt im Museumsdorf<br />
21:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Mit der Natur und Landschaftsführerin<br />
Nicola Mahnke geht es auf eine rund 90<br />
minütige Erkundungstour im Dunkeln.<br />
Kosten (inkl. Eintritt): 16 Euro, Kinder<br />
und Jugendliche zahlen 13 Euro. Anmeldung<br />
bis zum 4. Juli per EMail an<br />
info@naturerlebnismitgenuss.de oder<br />
unter Telefon 04131 840749.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
7 SONNTAG<br />
Bienentag<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Anlässlich des Tages der deutschen Imkerei<br />
richtet das Handwerksmuseum<br />
einen Bienentag mit Aktionen und Informationen<br />
zu den Themen Bienen und<br />
Honig aus (bis 17 Uhr). Außerdem sind<br />
zahlreiche Werkstätten geöffnet, in<br />
denen altes Handwerk zum Mitmachen<br />
präsentiert wird. Auch das Backhaus ist<br />
in Betrieb. INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Standup Paddling<br />
14:00 Uhr I Bad Bodenteich I Kurpark<br />
OutdoorTrainer Andre Krohne bietet in<br />
Das Fischspezialitäten-Restaurant im der Natur !<br />
• Frisch-<br />
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Fischplatten,<br />
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• Canapés und Fischplatten ganz nach Ihren Wünschen<br />
• Angebotstage: • Grillfisch-Spezialitäten Di. – Forelle / freitags Mi. – Zander ab 17 Uhr / Do. – Aal<br />
• Fischerfrühstück • freitags ab 18 ab Uhr Sept. großes jeden 2. Fischbüffet Samstag im Monat (bitte anmelden) (bitte anmelden)<br />
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Warme warme Küche: Di. – So.: 11.30 – 14.00 Uhr + 17.00 – 21.00 Uhr<br />
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Kooperation mit der Kurverwaltung eine<br />
kostenlose Einführung in die Trendsportart<br />
StandupPaddling (SUP) an. Neben<br />
der physischen und mentalen Entspannung<br />
trainiert der Wassersport den kompletten<br />
Körper, speziell die Tiefenmuskulatur,<br />
die Beweglichkeit, sowie die<br />
gesamte Motorik und den Gleichgewichtssinn.<br />
SUP ist ein gelenkschonender<br />
Sport, der verspannte Nacken und<br />
Schultermuskeln lockert und die Durchblutung<br />
im Rücken fördert.<br />
INFO inmotionpersonaltraining.de<br />
10 MITTWOCH<br />
Römer und Germanen<br />
10:00–17:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Kreisarchäologe Dr. Ingo Eichfeld berichtet<br />
im Lesesommer von Funden aus<br />
der Zeit der Römer und Germanen. Wer<br />
mag, kann ausprobieren, wie die Römer<br />
schrieben: auf Wachstafeln oder mit<br />
Tinte auf Papyrus. Eingeladen zu diesem<br />
spannenden Ausflug in die Geschichte<br />
sind vor allem Kinder von sechs bis 14<br />
Jahren. Der Eintritt ist frei.<br />
INFO museengifhorn.de<br />
BrunnenwasserAnalyse im Labormobil<br />
15:00–17:00 Uhr I Gifhorn I Steinweg<br />
Der gemeinnützige Umweltschutzverband<br />
VSRGewässerschutz steht mit seinem<br />
Labormobil am Brunnen in der<br />
Fußgängerzone, um Wasserproben entgegenzunehmen<br />
und zu informieren.<br />
Wer wissen will, ob das Brunnenwasser<br />
aus dem eigenen Garten für das Befüllen<br />
des Planschbeckens, zum Gießen, als<br />
Tränkwasser für Tiere oder sogar zum<br />
Trinken geeignet ist, kann das Wasser<br />
gegen eine Kostenbeteiligung von zwölf<br />
Euro auf den Nitrat, Säure und Salzgehalt<br />
untersuchen lassen.<br />
INFO www.vsrgewässerschutz.de<br />
Fledermausführung<br />
20:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Martin Groffmann weiß, wo sich im Museumsdorf<br />
Fledermäuse beobachten lassen.<br />
Im Rahmen der dreistündigen<br />
Führung verrät er Interessantes über das<br />
Leben der faszinierenden Tiere. Anmeldung<br />
bis zum 9. Juli per EMail an<br />
info@museumsdorfhoesseringen.de<br />
oder unter Telefon 05826 1774.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
11 DONNERSTAG<br />
Heidschnuckentag<br />
9:00 Uhr I Müden (Örtze) I Schulstraße 11a<br />
Zu seinem 70. Heidschnuckentag erwartet<br />
der Verband der Lüneburger Heidschnuckenzüchter<br />
Züchter, Halter und<br />
Freunde der Grauen Gehörnten Heidschnucke<br />
am Gasthaus Zum Heidesee.<br />
Die rund 40 besten Jungböcke aus den<br />
Zuchtherden der Heideregion werden<br />
prämiert und anschließend (ab 11 Uhr)<br />
versteigert. Tourismusverbände bieten<br />
zusammen mit der örtlichen Gastronomie<br />
ein Rahmenprogramm an.<br />
40 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Fledermaustour<br />
21:00 Uhr I Müden (Örtze) I TouristInfo<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer Naturerlebnistour mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Kosten: 8 Euro<br />
für Erwachsene, 3 Euro für Kinder. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574.<br />
12 FREITAG<br />
Kapellen aus der Hansezeit<br />
15:00–18:00 Uhr I Uelzen I Herzogenplatz<br />
Der Spaziergang führt zu fünf Kapellen<br />
aus der Hansezeit, die sonst nicht zu besichtigen<br />
sind. Preis: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 0581 8006172, EMail<br />
tourismusinfo@stadt.uelzen.de<br />
Stadtfest in Uelzen<br />
16:00 Uhr I Uelzen I Innenstadt<br />
Bis Sonntagabend wird in der Innenstadt<br />
jede Menge Musik und weitere<br />
Unterhaltung geboten.<br />
Mondscheinwanderung<br />
20:30 Uhr I Ellerndorfer Wacholderheide<br />
Schöner als in einer Vollmondnacht,<br />
wenn Wacholder und Hutebuchen nur<br />
noch schemenhaft zu erkennen sind,<br />
lässt sich die Magie der Heidelandschaft<br />
wohl kaum erleben. Treffpunkt für die<br />
Führung mit Hannelore Behrens ist der<br />
Parkplatz an der Wacholderheide. Preis:<br />
3 Euro. INFO Telefon 05808 429, E<br />
Mail info@suderburgerland.de<br />
13 SONNABEND<br />
Geführtes Pilgern<br />
10:00 Uhr I Ebstorf I TouristInformation<br />
Unterwegs mit einem Wanderführer in<br />
der Tradition des Pilgerns, entweder auf<br />
der Via Scandinavica zwischen den Klöstern<br />
Ebstorf und Medingen oder auf<br />
dem Inspirations und Auferstehungsweg<br />
zwischen Ebstorf und Hanstedt.<br />
Die Touren sind zwölf bis 15 Kilometer<br />
lang. Kosten: 5 Euro. Anmeldung unter<br />
Telefon 05822 2996 oder per EMail an<br />
touristinfo@ebstorf.de<br />
Spinnen und Zwirnen<br />
13:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Mit der Webmeisterin Uschi Schwierske<br />
können Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene<br />
Spindel und Spinnrad ausprobieren.<br />
Fortgeschrittene lernen in diesem<br />
Workshop von 13 bis 17 Uhr das<br />
Zwirnen mit besonderen Effekten. Kosten<br />
(inklusive Eintritt und Material):<br />
13 Euro für Kinder und Jugendliche,<br />
16 Euro für Erwachsene. Anmeldung<br />
sind bis zum 5. Juli bei Uschi<br />
Schwierske, Telefon 05802 4875, E<br />
Mail uschw32@gmail.com, möglich.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Schleusenführung<br />
15:00 Uhr I Esterholz I Schleuse<br />
Die beiden Schleusen am ElbeSeitenkanal<br />
bei Esterholz zählen zu den größten<br />
Schleusen für die Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland. Die Führung vermittelt<br />
Einblicke in die Technik der imposanten<br />
Bauwerke. Preis: 2,50 für Erwachsene,<br />
1,50 für Schüler. Treffpunkt: Vor der Informationstafel<br />
am Parkplatz der Gaststätte<br />
Zur Esterholzer Schleuse.<br />
INFO Telefon 05824 3539<br />
KlezmerKonzert<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
KleszmerMusik ist hoffnungsvoll und<br />
lebensfroh ebenso wie sentimental und<br />
melancholisch. Seit ihrer Renaissance<br />
ab den 1970er Jahren wurde diese<br />
uralte, aus dem aschkenasischen Judentum<br />
kommende Volksmusiktradition<br />
stetig weiterentwickelt. Zu verdanken<br />
ist das vor allem Irith Gabriely, die gemeinsam<br />
mit dem Pianisten und Komponisten<br />
Peter Przystaniak im<br />
Lesesommer konzertiert. Eintritt frei.<br />
Spenden erwünscht. Platzreservierung<br />
unter Telefon 05148 4015.<br />
INFO museengifhorn.de<br />
14 SONNTAG<br />
Weben an Webstuhl und Webrahmen<br />
13:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Für Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene<br />
stehen Webstühle bereit, um das<br />
Weben kennenzulernen und unter Anleitung<br />
von Webmeisterin Uschi<br />
Schwierske auszuprobieren. Kosten (inklusive<br />
Eintritt und Material): 13 Euro<br />
für Kinder und Jugendliche, 16 Euro für<br />
Erwachsene. Anmeldung bis zum 5. Juli<br />
bei Uschi Schwierske, Telefon 05802<br />
4875, EMail uschw32@gmail.com.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
17 MITTWOCH<br />
Schmieden<br />
12:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Unter Anleitung von Schmied Peter<br />
Böttcher fertigen Kinder von zehn bis<br />
14 Jahren in der Schmiede des Museumsdorfes<br />
kleine Stücke wie zum Beispiel<br />
Amulette an. Kosten (inkl. Eintritt<br />
und Material): 15 Euro. Anmeldung bis<br />
zum 10. Juli unter Telefon 05826 1774<br />
oder per EMail an info@museumsdorfhoesseringen.de.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Apothekenmuseum<br />
15:00–16:00 Uhr I Ebstorf I Hauptstraße 14<br />
Apotheker Tobias Winter führt durch<br />
die alte Ebstorfer Apotheke von 1822,<br />
die heute ein Museum ist. Kosten:<br />
3 Euro. Anmeldung bei der TouristInfo<br />
unter Telefon 05822 2996 oder per E<br />
Mail an touristinfo@ebstorf.de<br />
Der Wolf in der Weltliteratur<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Romulus und Remus, die legendären<br />
Gründer der Stadt Rom, sollen von einer<br />
Wölfin gesäugt und aufgezogen worden<br />
sein. Fabeln antiker Autoren wie Aesop<br />
und Phaedrus, deren Stoffe später insbesondere<br />
Jean de Lafontaine und<br />
Gotthold Ephraim Lessing aufgriffen,<br />
projizieren negative menschliche Charaktereigenschaften<br />
wie Habgier, Streitlust,<br />
Heimtücke und Verschlagenheit<br />
auf den Wolf. Hermann Wiedenroth beleuchtet<br />
im Lesesommer die Rolle des<br />
Wolfes in der Weltliteratur. Eintritt frei.<br />
Spenden erwünscht. Platzreservierung<br />
unter Telefon 05148 4015.<br />
INFO museengifhorn.de<br />
18 DONNERSTAG<br />
Fledermaustour<br />
20:30 Uhr I Hermannsburg I Schlüpker Weg<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer spannenden und lehrreichen Naturerlebnistour<br />
mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Treffpunkt: Parkplatz Haus<br />
Hogrefe, Ende Schlüpker Weg. Kosten:<br />
8 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder.<br />
Anmeldung unter Telefon 05052<br />
6574.<br />
20 SONNABEND<br />
Mühlenfest<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Der Mühlen und Verkehrsverein Suhlendorf<br />
richtet auf dem Museumsgelände<br />
sein 45. Mühlenfest mit einem<br />
abwechslungsreichen Programm aus.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Ziegelsteinmauerwerk im Fachwerk<br />
10:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Matthias Kiemann zeigt im Rahmen<br />
Im Bulloh 8<br />
Tel.: (0 51 45) 9 88 66<br />
kuma@seatpartner.de<br />
Juli<br />
eines zweitägigen Workshops die praktische<br />
Anwendung von Kalkmörtel und<br />
Ziegelsteinen in der Fachwerkkonstruktion<br />
und übt mit den Teilnehmenden<br />
das Ausmauern der Gefache. Kosten<br />
(inkl. Eintritt und Material): 96 Euro. Anmeldung<br />
bis zum 19. Juli per EMail an<br />
matthiaskiemann@tonline.de oder unter<br />
Telefon 05148 911927.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Offenes AtelierWochenende<br />
13:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wassermühle<br />
In der Gemeinschaftsausstellung der am<br />
offenen AtelierWochenende teilnehmenden<br />
Künstlerinnen und Künstler in<br />
der historischen Wassermühle in<br />
Müden an der Örtze liegt eine Broschüre<br />
mit Karte aus, anhand der sich<br />
eine individuelle Atelierroute planen<br />
lässt. Die Ateliers sind am Sonnabend<br />
und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr<br />
geöffnet. INFO Telefon 05053 989222<br />
Hildegard von Bingen<br />
14:30 Uhr I Celle I Heilpflanzengarten<br />
Karin Sohnemann führt durch den Heilpflanzengarten<br />
und berichtet von Hildegard<br />
von Bingen, ihrem Leben und<br />
ihrer Heilkunde. Außerdem erzählt sie<br />
die Entstehungsgeschichte des Gartens.<br />
Kosten: 3 Euro. Treffpunkt: Haupteingang,<br />
Wittinger Straße 76.<br />
INFO heilpflanzengarten@celle.de<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 41
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L a s s e n S i e s i c h b e r a t e n :<br />
0 5 3 7 1 / 9 3 5 9 0 7 8<br />
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E i n m a l i g b u c h b a r i n d e n S o m m e r f e r i e n 2 0 1 9 . N i c h t g ü l t i g i n<br />
V e r b i n d u n g m i t a n d e r e n A n g e b o t e n o d e r b e i s t a a t l . g e f ö r d e r t e n<br />
M a ß n a h m e n . N i c h t z u r P r ü f u n g s v o r b e r e i t u n g g e e i g n e t . 1 F e r i e n k u r s<br />
= 1 0 U n t e r r i c h t s s t d . ( 5 × 9 0 M i n . ) .<br />
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Südheidekalender<br />
Juli<br />
Ganz schön frech!<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Böse, bissig und brillant agieren der<br />
Schauspieler Michael Ransburg und der<br />
Pianist Clemens Kröger in ihrem Musikkabarett<br />
»Ganz schön frech!«. Werke so<br />
unterschiedlicher Künstler wie Erich<br />
Kästner, Queen, Fanta 4, Georg Kreisler,<br />
Robert Schumann, James Brown und<br />
Heinz Erhardt werden gespielt, zitiert und<br />
kommentiert. Dabei geht es um die Liebe,<br />
das Böse, das Tier, die Lüge, das Geld und<br />
die Kunst. Eintritt frei. Spenden erwünscht.<br />
Platzreservierung unter Telefon<br />
05148 4015. INFO museengifhorn.de<br />
*<br />
21 SONNTAG<br />
Mühlenfest<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Der Mühlen und Verkehrsverein Suhlendorf<br />
richtet auf dem Museumsgelände<br />
sein 45. Mühlenfest aus.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
24 MITTWOCH<br />
Das Cabinet des Dr. Caligari<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Der 1919/1920 entstandene, expressionistische<br />
Stummfilmklassiker erzählt die<br />
Geschichte von Dr. Caligari. Dieser verbreitet<br />
mit Hilfe des Schlafwandlers Cesare<br />
Angst und Schrecken in einer kleinen<br />
Stadt in Norddeutschland. Im<br />
Lesesommer wird der Stummfilm mit<br />
LiveBegleitung am Klavier gezeigt. Eintritt<br />
frei. Spenden erwünscht. Platzreservierung<br />
unter Telefon 05148 4015.<br />
INFO museengifhorn.de<br />
25 DONNERSTAG<br />
Wäsche waschen wie früher<br />
13:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Die teilnehmenden Kinder (ab 5 Jahre)<br />
erfahren, wie mühsam das Wäschewaschen<br />
vor 100 Jahren war, als es noch<br />
keine Waschmaschinen gab und die Wäsche<br />
auf dem Waschbrett sauber gerubbelt<br />
werden musste. Kosten (inklusive<br />
Eintritt und Material): 6 Euro. Anmeldung<br />
bis zum 23. Juli per EMail an<br />
info@museumsdorfhoesseringen.de<br />
oder unter Telefon 05826 1774.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Shakespeares letzte Worte<br />
19:30 Uhr I Wettennostel I Jahrmarkttheater<br />
Es beginnt mit einer Katastrophe: Vier<br />
SchauspielerInnen schmeißen während<br />
einer Vorstellung hin! Sie haben genug!<br />
Seit nunmehr 420 Jahren geben sie das<br />
Handwerkerspiel aus Shakespeares<br />
<strong>Sommer</strong>nachtstraum. Jetzt ist Schluss<br />
damit. Voller Hoffnung auf ein besseres<br />
Leben ziehen sie los und stranden in<br />
Wettenbostel. Ein neues Stück muss her.<br />
Natürlich eine Komödie. Eine Komödie,<br />
die die Rätsel der Welt entschlüsselt, die<br />
letzten Dinge klärt, die alle Antworten<br />
schon vor den Fragen kennt, die sich mit<br />
der Welt versteht und das gesamte Publikum<br />
zum Lachen, Weinen, Singen und<br />
Tanzen bringt. Die endgültige Komödie!<br />
Sofort fangen sie am Dorfteich an zu<br />
proben, aber dabei geht alles schief, was<br />
schief gehen kann. Sie fangen an zu<br />
streiten und die Welt droht aus den<br />
Fugen zu geraten, bis plötzlich Shakespeare<br />
vom Baum fällt. Eintritt: 20 Euro,<br />
ermäßigt 15 Euro. Weitere Aufführungen<br />
am 26. und 27. Juli, jeweils ab<br />
19:30 Uhr. INFO jahrmarkttheater.de<br />
Fledermaustour<br />
20:30 Uhr I Hermannsburg I Sägenförth<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer spannenden Naturerlebnistour mit<br />
Fledermausbeobachtung ein. Treffpunkt:<br />
Kreuzung Sägenförth/Missionsstraße.<br />
Kosten: 8 Euro für Erwachsene, 3 Euro<br />
für Kinder. Anmeldung unter Telefon<br />
05052 6574.<br />
26 FREITAG<br />
Was bleibt vom Original?<br />
15:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Dr. Björn Thomann führt durch das Museumsdorf<br />
und berichtet über Haltbarkeit,<br />
Restaurierung und Rekonstruktion<br />
historischer Gebäude und beantwortet<br />
die Frage: »Was bleibt vom Original?«.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Mondscheinwanderung<br />
20:30 Uhr I Ellerndorfer Wacholderheide<br />
Schöner als in einer Vollmondnacht,<br />
wenn Wacholder und Hutebuchen nur<br />
noch schemenhaft zu erkennen sind,<br />
lässt sich die Magie der Heidelandschaft<br />
wohl kaum erleben. Treffpunkt für die<br />
Führung mit Hannelore Behrens ist der<br />
Parkplatz an der Wacholderheide. Preis:<br />
3 Euro. INFO Telefon 05808 429, EMail<br />
info@suderburgerland.de<br />
27 SONNABEND<br />
Heidewanderung zu den Heidschnucken<br />
14:00 Uhr I Misselhorner Heide<br />
Auf dieser geführten Wanderung erfahren<br />
die Teilnehmenden Interessantes<br />
über die Kulturlandschaft Heide und<br />
treffen unterwegs eine Heidschnuckenherde<br />
und die Schäferin. Preis: 10 Euro<br />
für Erwachsene, 7 Euro für Kinder. Treffpunkt:<br />
Wanderparkplatz an der Misselhorner<br />
Heide bei Hermannsburg. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574 oder mit<br />
EMail an hermannsburg@lueneburgerheide.de.<br />
Mühlenführung<br />
14:00 Uhr I Wahrenholz I Hauptstraße 66<br />
Die Mühlenfreunde Wahrenholz bieten<br />
mit einer Führung in der historischen<br />
Wassermühle Einblicke in frühere Produktionsabläufe<br />
und die Arbeit eines<br />
Müllers. Im Anschluss werden Kaffee<br />
und Kuchen serviert. Preis inkl. Kaffee<br />
satt und je ein Stück Torte und Kuchen:<br />
9,50 Euro. Anmeldung erforderlich bis<br />
24. Juli unter Telefon 05831 9934900.<br />
Ephraim Kishon – szenische Lesung<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Der israelische Satiriker (1924–2005)<br />
zielte auf die kleinen Ärgernisse des Alltags<br />
ebenso ab wie auf die Absurditäten<br />
der Bürokratie und die Politik. Am bekanntesten<br />
ist im deutschen Sprachraum<br />
sicherlich die BürokratieSatire »Der<br />
Blaumilchkanal«. Christian Kaiser und<br />
Franziska Mencz tragen sie in ihrer szenischen<br />
Lesung im Lesesommer neben<br />
ausgewählten Kurzgeschichten des<br />
Großmeisters des tiefsinnigbösen Humors<br />
vor. Eintritt frei. Spenden erwünscht.<br />
Platzreservierung unter Telefon<br />
05148 4015. INFO museengifhorn.de<br />
31 MITTWOCH<br />
Rosa Luxemburg<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Rosa Luxemburg (1871–1919) ist als politische<br />
Agitatorin bekannt. Doch die von<br />
ihren Gegnern als »Blutige Rosa« Geschmähte<br />
prägte ein tiefer Humanismus.<br />
Simone Frieling, Autorin von »Rebellinnen:<br />
Hannah Arendt, Rosa Luxemburg,<br />
Simone Weil«, liest aus ihrem Werk und<br />
erhaltenen Briefen über diese facettenreiche<br />
Persönlichkeit. Eintritt frei. Spenden<br />
erwünscht. Platzreservierung unter<br />
Telefon 05148 4015. INFO museengifhorn.de<br />
42 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Nr. 10 | 3. Jahrgang<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong><br />
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Redaktion und Gestaltung<br />
Inka Lykka Korth (V.i.S.d.P.), inka.korth@callunamedien.de<br />
Anzeigen<br />
Jennifer Mallas (verantwortlich)<br />
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Redaktionsanschrift<br />
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Fotos Titelseite: Sebastian Tramsen, HGZ Bad Bevensen<br />
Hallo liebe Lesende,<br />
der <strong>Sommer</strong> ist, das muss ich zugeben,<br />
nicht meine Jahreszeit. Ich bin mehr der<br />
Frühlings- und Herbsttyp, und sogar der<br />
Winter gefällt mir besser als der <strong>Sommer</strong>,<br />
zumindest wenn es ein weißer Winter ist<br />
und kein Schmuddelwetterwinter.<br />
Der Grund dafür, dass ich den <strong>Sommer</strong><br />
nicht besonders mag, ist die Hitze. Die<br />
kann ich überhaupt nicht gut vertragen,<br />
und deshalb käme ich auch nie auf die<br />
Idee, stundenlang am Strand zu liegen<br />
und in der Sonne zu braten. Noch<br />
schlimmer als die trockene Hitze finde<br />
ich allerdings feuchtwarm-schwüle Tropenhitze,<br />
die einem die Kleider am Körper<br />
kleben lässt.<br />
Gegen Kälte kann ich mich mit isolierender<br />
Kleidung schützen, aber der Hitze<br />
fühle ich mich stets schutzlos ausgeliefert.<br />
Zudem wirkt sie geradezu lähmend auf<br />
Körper und Geist, und so ist es nur verständlich,<br />
dass die Menschen in südlicheren<br />
Ländern ihre Aktivitäten im Freien<br />
möglichst in die frühen Morgen- und späten<br />
Abendstunden legen, wenn es nicht<br />
gar so heiß ist, und in den meisten Innenräumen<br />
reduzieren Klimaanlagen die<br />
Hitze auf ein erträgliches Maß.<br />
Seit dem Dürresommer 2018 verkaufen<br />
sich Klimaanlagen auch hierzulande wie<br />
»geschnitten Brot«. Zwar empfinde ich<br />
das Arbeiten in künstlich gekühlter Luft<br />
nicht als besonders angenehm, aber es ist<br />
immer noch besser, als in einem völlig<br />
überhitzten Büro sitzen zu müssen,<br />
zumal dort Computer, Peripheriegeräte<br />
und Netzteile die Temperatur noch zusätzlich<br />
in die Höhe treiben.<br />
Wenn ich aus dem angenehm klimatisierten<br />
Büro nach draußen blicke und<br />
sehe, wie die Bäume und Büsche ihre<br />
Blätter hängen lassen, dann macht mich<br />
das schon ein wenig traurig, und ich<br />
wünsche mir, dass es bald Herbst wird.<br />
Viele, die den <strong>Sommer</strong> über alles lieben,<br />
entgegnen auf meine Einwände: Ja,<br />
vielleicht ist es tagsüber manchmal ein<br />
wenig zu heiß, aber abends ist es so wunderbar<br />
lange hell, und das Beste am <strong>Sommer</strong><br />
sind doch sowieso die Grillabende.<br />
Nun ja, bei uns wird aus Prinzip nicht<br />
gegrillt, und die <strong>Sommer</strong>abende verbringen<br />
wir meistens Schlauch haltend und<br />
Gießkannen schleppend in den Gartenbeeten.<br />
Aber wenn das erledigt ist, bleibt<br />
meist doch noch Zeit für einen späten<br />
Hundespaziergang.<br />
Wenn dann, kurz vor Sonnenuntergang,<br />
die Hitze erträglich ist, die Grillen<br />
zirpen und die Teichfrösche quaken,<br />
finde ich den <strong>Sommer</strong> in dem Moment eigentlich<br />
doch ganz schön. Genauso wie<br />
früh am Morgen zwischen fünf und sieben<br />
Uhr. Vielleicht sollte ich meinen Tagesablauf<br />
jeweils der Jahreszeit anpassen<br />
und jetzt im <strong>Sommer</strong> ganz früh aufstehen<br />
und ganz spät schlafen gehen und stattdessen<br />
lieber mittags eine Siesta halten ...<br />
Einen wohltemperierten <strong>Sommer</strong><br />
wünscht Ihnen Ihre<br />
Heidja<br />
heidja@heidja.de<br />
Bis bald im Herbst!<br />
Die Themen dieser Ausgabe<br />
Sport statt Spielkonsole 4<br />
Andre Krohne will Kindern mit seinem<br />
NaturKidsKonzept zu mehr Bewegung<br />
im Freien motivieren.<br />
Damit Krampfadern nicht zu<br />
Geschwüren werden 8<br />
Bad Bevenser Gefäßspezialist gibt Tipps<br />
Hilfe bei der Suche nach dem<br />
passenden Präparat 10<br />
Das Internet ist oft die erste, aber<br />
nicht immer auch die beste Adresse<br />
Wenn Aufschieben zur<br />
Krankheit wird 12<br />
Karsten Kroll zum Thema<br />
Prokrastinieren<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 3
Statt Spielkonsole Spaß<br />
beim Sport im Grünen<br />
OutdoorTrainer Andre Krohne hat NatureKidsKonzept für 3 bis 13Jährige entwickelt<br />
INKA LYKKA KORTH / Text<br />
SEBASTIAN TRAMSEN / Fotos<br />
Elterntaxi, Ganztagsschule, zu<br />
viele Hausaufgaben, intensiver<br />
Medienkonsum, Fettleibigkeit infolge<br />
falscher Ernährung und der autogerechte<br />
Umbau unserer Städte und<br />
Dörfer und der damit verbundene Verlust<br />
von unbetonierten Freiflächen zum Spielen<br />
und Toben – nur einige von vielen<br />
Gründen für die unter Kindern grassierende<br />
Bewegungsunlust. In Deutschland<br />
betrifft das immerhin 80 Prozent der Kinder.<br />
Das ist das Ergebnis der im März veröffentlichten<br />
Langzeitstudie des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie.<br />
Im Rahmen des vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung geförderten<br />
Motorik-Moduls (Moma) werden seit<br />
2003 in regelmäßigen Abständen die motorische<br />
Leistungsfähigkeit und körperlichsportliche<br />
Aktivität von Tausenden von<br />
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
in Deutschland erfasst und<br />
ausgewertet.<br />
Während ihre Eltern in ihrer Kindheit<br />
noch deutlich mehr Zeit – meistens draußen<br />
– herumtollten und sich bei Ball- und<br />
anderen Spielen sportlich betätigten, verbringen<br />
die heute 6- bis 17-Jährigen je Tag<br />
im Schnitt nur knapp 50 Minuten mit moderater<br />
bis anstrengender Bewegung und<br />
damit 31 Minuten weniger als noch vor<br />
zwölf Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) empfiehlt mindestens<br />
60 Minuten.<br />
Der Bewegungsmangel im Alltag hat<br />
dazu geführt, dass die motorischen Fähigkeiten<br />
heutiger Kinder um rund zehn Prozent<br />
schlechter sind als die Gleichaltriger<br />
vor 40 Jahren. Die Folgen zeigen sich<br />
schon bei so einfachen Übungen wir dem<br />
Stehen auf einem Bein, dem Rückwärtsgehen<br />
oder dem Balancieren auf einem<br />
liegenden Baumstamm.<br />
Für Andre Krohne, unseren Fachmann<br />
für funktionelle Outdoor-Fitness, sind die<br />
Ergebnisse der Studie ein Beleg dafür, dass<br />
er auf dem richtigen Weg ist. Nachdem er<br />
seit 2016 immer mehr Erwachsene für<br />
den Sport im Grünen gewonnen hat,<br />
möchte er nun auch Kindern »Spaß an Bewegung<br />
in der Natur« vermitteln. Nature<br />
Kids heißt sein kindgerechtes Konzept,<br />
das er als »idealen Ausgleich zur Schule<br />
und den digitalen Medien« versteht.<br />
: Andre, seit März 2016 bietest du<br />
in der Region Outdoor-Sport an – bislang<br />
ausschließlich für Erwachsene. Warum<br />
nun auch für Kinder?<br />
Andre: Es ging tatsächlich auch von den<br />
Eltern aus. Wir haben immer kommuniziert,<br />
dass Kinder bei den Trainings willkommen<br />
sind, und so haben viele Eltern<br />
ihre Kinder mitgebracht, und die haben<br />
auch immer das mitgemacht, was sie<br />
konnten. Dann kamen einige der Eltern<br />
auf mich zu und meinten: Du musst auch<br />
mal etwas speziell für Kinder machen.<br />
Und so habe ich minimal Gedanken gemacht.<br />
Wichtig war mir, dass es etwas Be-<br />
4
Durch Ringe steigen (Bild linke Seite), durch Tunnel kriechen und noch vieles mehr: Mit<br />
dem AgilityProgramm der Nature Kids sollen Wendigkeit, Schnelligkeit und Beweglichkeit<br />
der Kinder gefördert werden.<br />
sonderes ist, klein klassisches Kinderturnen.<br />
So hat sich dann das Konzept erst<br />
einmal lange bei mir im Kopf entwickeln<br />
müssen. Das hat rund ein Jahr gedauert.<br />
Was macht dieses Konzept aus und wie<br />
unterscheidet es sich von anderen Sportangeboten<br />
für Kinder?<br />
Der erste und ganz wesentliche Punkt,<br />
wenn auch kein Alleinstellungsmerkmal,<br />
ist das Draußensein in der Natur. Bei Nature<br />
Kids geht es nicht nur darum, Kinder<br />
körperlich und geistig zu fördern, sondern<br />
ihnen auch einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit der Natur zu<br />
vermitteln.<br />
Punkt zwei ist, dass wir unser Trainingskonzept<br />
bei Nature Kids so aufgebaut<br />
haben, dass wir zum einen in unterschiedlichen<br />
Trainingsarten alle motorischen<br />
Grundeigenschaften fördern wollen, also<br />
Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination,<br />
zum anderen die soziale Kompetenz<br />
der Kinder, insbesondere die<br />
Teamfähigkeit, entwickeln wollen.<br />
Darauf aufbauend haben wir vier verschiedene<br />
Trainingsprogramme entwickelt,<br />
die sich immer wieder<br />
abwechseln, was für die Kindern auch<br />
den Vorteil hat, dass es nicht so schnell<br />
langweilig wird. Da gibt es zum einen<br />
das Programm Agility Kids. Wie der Name<br />
schon vermuten lässt, geht es dabei viel<br />
um Wendigkeit, Schnelligkeit und Beweglichkeit.<br />
Das zweite Programm nennt<br />
sich Outdoor Kids und ist ein klassisches<br />
Zirkeltraining. Dann haben wir das Programm<br />
Running Kids, bei dem viel gelaufen<br />
wird. Aber auch kleinere Hürden und<br />
Übungen haben wir in das Programm eingebaut.<br />
Das vierte Programm heißt Animal<br />
Kids und ist aus meiner großen<br />
Leidenschaft für Animal Athletics entstanden.<br />
Das sind Bewegungen, die sich am<br />
Tierreich orientieren. Da gibt es zum Beispiel<br />
den Tiger, den Gorilla, den Hasen,<br />
die Ente und sogar die Krabbe, und das<br />
sind alles Übungen, die den Kindern richtig<br />
viel Spaß machen, die sie absolut<br />
klasse finden. Und dabei werden sehr<br />
stark auch die kognitiven Fähigkeiten gefördert.<br />
Das Nature-Kids-Konzept beruht also,<br />
kurz zusammengefasst, auf einer Verbindung<br />
von Outdoor, verschiedenen Trainingsprogrammen<br />
und der Stärkung der<br />
sozialen Kompetenz in allen Programmen.<br />
Aber wie ist das denn alles zeitlich für dich<br />
zu schaffen? Du willst ja sicher nicht die<br />
Erwachsenen vernachlässigen, um dich<br />
nun auf die Kinder zu konzentrieren?<br />
Nein, keinesfalls. Nature Kids ist als Linzenzprogramm<br />
konzipiert. Ich bin eher so<br />
der Kopf dahinter. Eigentlich läuft es über<br />
Lizenztrainer, die eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung haben, also zertifizierte<br />
Fitnesstrainer sind und möglichst nebenbei<br />
noch Fortbildungen im Bereich Kinder-<br />
und Jugendbewegung machen.<br />
Deshalb habe ich heute zu diesem Interview<br />
die Nicole mitgebracht, mit der Nature<br />
Kids zunächst einmal in Hankensbüttel<br />
startet. Andere Orte werden folgen.<br />
Hankensbüttel haben wir deshalb •••<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 5
••• für den Start ausgewählt, weil von<br />
dort die meisten Anfragen von Eltern bezüglich<br />
Outdoor-Trainingsangeboten für<br />
Kinder kamen.<br />
Die könnten ihre Kinder doch ebensogut<br />
in einen Sportverein schicken, das wäre sicher<br />
auch viel günstiger?<br />
Mit unseren Konditionen kann ich als Unternehmer,<br />
das sage ich ganz offen, natürlich<br />
nicht mit einem Sportverein, der<br />
vielleicht nur fünf Euro als Monatsbeitrag<br />
nimmt, konkurrieren, zumal die Trainer<br />
auch alle eine Berufshaftpflichtversicherung<br />
abschließen müssen. Aber genau deswegen<br />
muss das Konzept auch wirklich so<br />
aufgebaut sein, dass die Leute sagen: Das<br />
ist es mir wert. Es ist vielleicht etwas teurer,<br />
aber ich habe mich bemüht, ein Preismodell<br />
zu finden, das absolut fair ist und<br />
das sich jeder leisten kann. Und es zeichnet<br />
sich bereits die Möglichkeit ab, dass<br />
auch Kinder aus einkommenschwächeren<br />
Haushalten mit Hilfe der sogenannten Bildungsscheine<br />
teilnehmen können.<br />
Von Kindern welchen Alters sprechen wir<br />
eigentlich, wenn von Kids die Rede ist?<br />
Es geht um die Altersgruppe von 3 bis<br />
13 Jahren, aufgeteilt in zwei Gruppen. Wir<br />
haben einmal die Nature Kids von drei bis<br />
sieben und einmal die Nature Kids von 8<br />
bis 13, wobei jede Gruppe aus nicht mehr<br />
als zehn Kindern bestehen soll, um die<br />
persönliche Betreuung jedes einzelnen<br />
Kindes gewährleisten zu können.<br />
Immer in Bewegung: Das Konzept der Nature Kids verbindet<br />
Sport und Spiel und macht gerade deshalb so viel Spaß.<br />
Die größte Herausforderung wird es sicherlich<br />
sein, gerade die älteren Kinder zu<br />
motivieren, dass sie sich mehr bewegen.<br />
Ja, in der Tat. Für die Kurse in Hankensbüttel,<br />
die Ende Mai gestartet sind, hatten<br />
wir auf Anhieb gleich acht Anmeldungen<br />
für die Gruppe 3 bis 7, aber nur eine Anmeldung<br />
für die Gruppe 8 bis 13. Generell<br />
glaube ich zwar, dass es auch unter<br />
den älteren Kindern immer noch viele<br />
gibt, die große Lust haben, sich draußen<br />
zu bewegen, aber es gibt natürlich auch<br />
solche, die das überhaupt nicht mögen<br />
und lieber drinnen an ihrem Handy, Tablet<br />
oder der Spielkonsole sitzen. Aber ich<br />
hoffe, dass Kinder, die schon bei uns mitmachen,<br />
ihre Freunde dafür begeistern<br />
können, es doch auch einmal zu versuchen.<br />
Natürlich kommt es auch auf die<br />
Eltern an. Eltern, die selbst aktiv sind, werden<br />
ihre Kinder eher anmelden als die typischen<br />
Couch Potatoes. Meine große<br />
Vision ist, dass die Bewegung draußen in<br />
Andre Krohne und Nicole Maaß. Die Trainerin aus<br />
Sprakensehl, selbst Mutter von zwei Kindern, ist<br />
für die Nature Kids in Hankensbüttel aktiv.<br />
der Natur für Kinder wieder die Regel<br />
wird und nicht die Ausnahme bleibt.<br />
Aber wie kann man den Kindern vermitteln,<br />
dass es Spaß macht, draußen aktiv zu<br />
sein? Vor allem denjenigen, die es nötig<br />
haben, weil sie zum Beispiel stark übergewichtig<br />
sind.<br />
Es kommt immer auf die Trainerin oder<br />
den Trainer an. Bei der Auswahl achte ich<br />
sehr genau darauf, ob sie begeistern und<br />
mitreißen können. Und vielleicht gelingt<br />
es, mit Info-Veranstaltungen in Schulen,<br />
Kindertagesstätten und in Kooperation mit<br />
Partnern die Eltern für das Thema Bewegung<br />
zu sensibilisieren.<br />
Damit der Einstieg bei Nature Kids<br />
leicht fällt, können Kinder sich das Training<br />
natürlich erst einmal kostenlos und<br />
unverbindlich anschauen, gerne auch gemeinsam<br />
mit ihren Eltern, und erst dann<br />
entscheiden, ob es für sie in Frage kommt.<br />
Trainiert wird bei jedem Wetter draußen?<br />
Ja klar, wir sind witterungsunabhängig. Es<br />
gibt natürlich Ausnahmen: Bei 38 Grad im<br />
<strong>Sommer</strong> oder bei einem heftigen Gewitter<br />
würde ich die Kinder natürlich nicht draußen<br />
herumhüpfen lassen, wir haben als<br />
Trainer ja auch eine Fürsorgepflicht.<br />
Schnee hingegen ist kein Hindernis. Es<br />
darf durchaus mal ein bisschen ungemütlich<br />
sein. Kälte animiert ja auch mehr<br />
dazu, sich zu bewegen, als Hitze.<br />
Na, dann viel Erfolg!•<br />
Die Trainingszeiten und orte der Nature Kids<br />
werden neben vielen weiteren Informationen auf<br />
der Internetseite naturekids.net veröffentlicht.<br />
Sie können aber auch telefonisch unter der Info<br />
Hotline 0170 4467710 erfragt werden.<br />
6
Nordisches Lebensgefühl in Celle<br />
Der schöne, allerdings schon arg<br />
strapazierte Begriff »hygge«<br />
kommt ursprünglich aus dem<br />
Norwegischen und bedeutet so etwas wie<br />
»Wohlbefinden«. Auch die Dänen lieben<br />
es »hyggelig«, während das »Zauberwort«<br />
im Schwedischen »lagom« heißt und sich<br />
am besten mit »gerade richtig«, also nicht<br />
zu viel und nicht zu wenig, übersetzen<br />
lässt. Sowohl »hygge« als auch »lagom«<br />
sind zu Synonymen für das spezielle nordische<br />
Lebensgefühl geworden, dass sich<br />
durch eine gewisse Gemütlichkeit und<br />
Gelassenheit auszeichnet und sich damit<br />
wohltuend von der als typisch deutsch<br />
geltenden Verbissenheit unterscheidet.<br />
Anzeige<br />
Ein Tropfen Blut – der Schlüssel zur Genesung<br />
Sport ist ein wichtiger Teil im<br />
Leben von Edwin G. Lange Ausdauerläufe<br />
geben ihm das nötige<br />
psychische Gleichgewicht, das<br />
er als Inhaber eines kleinen Handelsunternehmens<br />
braucht. Tennis<br />
mit Freunden bedeutet für ihn<br />
soziale Harmonie und Entspannung.<br />
Er ist eigentlich fit für seine<br />
62 Jahre.<br />
Wenn nicht mehrmals im Jahr<br />
diese grippalen Infekte wären,<br />
die ihn immer wieder zurückwerfen,<br />
ihn zwingen mit dem Sport<br />
zu pausieren und seine allgemeine<br />
mentale Verfassung<br />
verschlechtern.<br />
Im Winter streckt ihn die Erkältung<br />
fast monatlich nieder, dabei<br />
tut er alles um diese lästige und<br />
Sabine Linek<br />
Wer sich ein wenig mehr von der nordischen<br />
Lebensart zu eigen machen möchte,<br />
findet am 10. und 11. August in Celle eine<br />
gute Gelegenheit dazu, denn das Schlossfest<br />
an diesem Wochenende steht unter<br />
dem Motto »hygge«. Das zweitägige Fest<br />
in Schloss und Park soll, so wünschen es<br />
sich zumindest das Residenzmuseum und<br />
die museumspädagogische Abteilung des<br />
Bomann-Museums als Veranstaltende, den<br />
Gästen »ein gemeinschaftlich erlebtes<br />
Glücksgefühl, Lebensqualität, skandinavisches<br />
Design und vieles mehr« vermitteln.<br />
Geboten werden Kleinkunst und Musik,<br />
kulinarische Köstlichkeiten sowie Angebote<br />
für Kinder und Familien.<br />
belastende Krankheit zu vermeiden:<br />
ausgewogene Ernährung<br />
mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige<br />
Saunabesuche, viel frische<br />
Luft.<br />
Sein Hausarzt bestätigt ihm unauffällige<br />
Blutwerte, empfiehlt Vitaminkapseln<br />
und verschreibt<br />
schmerzstillende Medikamente,<br />
wenn er wieder entzündete Atemwege<br />
hat.<br />
In Deutschland und in den meisten<br />
Ländern der westlichen Welt<br />
gibt es hervorragende Ärzte,<br />
denen ein breites Spektrum an<br />
medizinischer Technologie zur<br />
Verfügung steht.<br />
Aber immer mehr Patienten finden<br />
trotz dieser technischen<br />
Fortschritte keine dauerhafte Linderung<br />
ihrer Beschwerden.<br />
Schließlich befolgte G. den Rat<br />
einer Freundin, die Praxis von<br />
Sabine Linek aufzusuchen.<br />
Diese schlägt einen besonderen<br />
Weg ein, wenn es um die Behandlung<br />
ihrer Patienten geht.<br />
Die von ihr ausgebildeten Heilpraktikerinnen<br />
wenden zur Diagnose<br />
die Dunkelfeld-Mikroskopie<br />
an, ein Tropfen Blut wird in<br />
hoher Vergrößerung analysiert.<br />
Dabei gilt es, sich mit diesem<br />
Tropfen Blut, ein Gesamtbild zu<br />
schaffen. Bis zu einer Stunde<br />
dauert diese „Reise durch den<br />
Körper“, die zusammen mit dem<br />
Patienten an einem großen Bildschirm<br />
durchgeführt wird.<br />
Heilpraktikerin bei der Dunkelfeld-Diagnose<br />
Bei Edwin G. glaubt die Heilpraktikerin<br />
die Ursache der Beschwerden<br />
zu erkennen.<br />
Nach der Diagnose stellt sie für<br />
Edwin G. eine individuelle Behandlung<br />
zusammen, deren<br />
Grundlagen die von Sabine<br />
Linek unter dem Namen Sana-<br />
Zon-Therapie zusammengefassten<br />
Methoden sind.<br />
Die besondere Kombinations-<br />
Behandlungsmethode konnte<br />
vielen Patienten bereits helfen.<br />
Zum Teil mehr als tausend Behandlun-<br />
gen monatlich werden<br />
in Deutschland, in ihren drei<br />
Praxen Gifhorn, Travemünde<br />
und Bad Griesbach durchgeführt.<br />
Edwin G. empfindet nach Sabine<br />
Lineks Sanazon-Therapie ein<br />
neues Körpergefühl.<br />
Mit seinem Motto knüpft das Schlossfest<br />
thematisch an die Beziehungen der Celler<br />
Herzöge zu den nordischen Nachbarn an.<br />
Die wohl bekannteste Verbindung ist die<br />
der dänischen Königin Caroline Mathilde<br />
mit dem geisteskranken, dänischen König<br />
Christian VII.. Mehr darüber können die<br />
Gäste bei den Schlossführungen erfahren,<br />
die im Rahmen des Schlossfestes angeboten<br />
werden. Dänische Fahrradkultur in<br />
Verbindung mit Nostalgie erleben die<br />
Gäste bei den Ausfahrten mit historischen<br />
Stahlrädern.<br />
INFO Das Schlossfest findet am Sonnabend, 10. August,<br />
von 13 bis 24 Uhr und am Sonntag, 11. August,<br />
von 11 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt in den Schlosspark<br />
ist frei, der Eintritt ins Residenzmuseum reduziert.<br />
Aus den verschiedensten Ländern<br />
Europas, aber auch weltweit<br />
reisen die Patienten nach<br />
Gifhorn, der Mühlenstadt im<br />
Süden der Lüneburger Heide,<br />
und hier behandeln die von Sabine<br />
Linek ausgebildeten Heilpraktikerinnen<br />
Susanne Apelt,<br />
Antje Hellmann und Elke Redlich,<br />
die Patienten. Zusätzlich mit<br />
den weiteren Mitarbeiterinnen<br />
wird eine angenehm menschliche,<br />
entspannte Umgebung für<br />
den Patienten geschaffen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Naturheilpraxis Sabine Linek<br />
Konrad-Adenauer-Straße 11<br />
38518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 18830<br />
www.linek-naturheilpraxen.de<br />
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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 7
Dr. Thomas Nolte ist Chefarzt der<br />
Klinik für Gefäßchirugie im Herzund<br />
Gefäßzentrum Bad Bevensen.<br />
Foto: HGZ<br />
Damit Krampfadern nicht<br />
zu Geschwüren werden<br />
Bad Bevenser Gefäßspezialist raẗ: Kompressionsstrümpfe auch im <strong>Sommer</strong> tragen<br />
Barfuß laufen, den warmen<br />
Wind auf der Haut spüren –<br />
die warme Jahreszeit zieht die<br />
Menschen mit Sonnenschein und<br />
Wärme ins Freie. Viele, die unter Krampfadern<br />
leiden, möchten in dieser Zeit am<br />
liebsten auf ihre Kompressionsstrümpfe<br />
und damit das unliebsame Schwitzen und<br />
Engegefühl an den Beinen verzichten.<br />
Dr. Thomas Nolte warnt jedoch davor.<br />
»Unbehandelte Krampfadern können zu<br />
Schwellungen und Geschwüren führen«,<br />
erklärt der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie<br />
im Herz- und Gefäßzentrum<br />
Bad Bevensen (HGZ). Spätestens dann<br />
seien medizinische Eingriffe nicht mehr<br />
zu vermeiden.<br />
Bei Krampfadern handele es sich um<br />
funktionsuntüchtige Hautvenen an den<br />
Beinen, so Nolte. »Die Klappen, die sich<br />
alle zehn bis fünfzehn Zentimeter in den<br />
Venen befinden, sind dabei defekt.« Die<br />
Folge: Das Blut, das eigentlich portionsweise<br />
über die Funktion dieser Klappen<br />
zum Herzen transportiert wird, staut sich<br />
beziehungsweise fließt entgegen der normalen<br />
Richtung des Blutstromes zum<br />
Herzen hin. »Außerdem steigt der Druck<br />
in den Gefäßen«, sagt Dr. Thomas Nolte.<br />
Die Blutgefäße dehnen sich in der Folge<br />
deutlich aus – und werden äußerlich als<br />
bläuliche Krampfadern sichtbar. Vor allem<br />
in den Beinen, weil sich das Blut wegen<br />
des gestörten Flusses der Schwerkraft folgend<br />
am tiefsten Punkt im Körper sammelt.<br />
Bei Blutgefäßen handelt es sich um Röhren,<br />
deren Wände bei Bedarf für Flüssigkeiten<br />
und Zellen durchlässig werden. Bei<br />
Krampfadern sorgt der zunehmende<br />
Druck deshalb dafür, dass Wasser und Eiweiß<br />
aus den Venen in das umliegende<br />
Gewebe geschwemmt werden – so entstehen<br />
Schwellungen. »Diese treten vor<br />
allem über dem Knöchel auf«, weiß der<br />
Bad Bevenser Gefäßchirurg. Die Anatomie<br />
des Fußgelenks stelle nämlich eine<br />
Art natürlich Abgrenzung des Blutkreislaufs<br />
zwischen Unterschenkel und Fuß<br />
dar. Sobald auch der Fußrücken dauerhaft<br />
anschwillt, ist es bereits zu einer ernst zu<br />
nehmenden Verschlimmerung der Situation<br />
gekommen. »Betroffene sollten sich<br />
dann umgehend in einer Gefäßpraxis in<br />
ambulante Behandlung begeben«, empfiehlt<br />
Dr. Thomas Nolte.<br />
Ziel der Behandlung sei ein Verschließen<br />
der Venensegmente, in denen die Klappen<br />
nicht mehr funktionierten. Da in den<br />
Beinen lediglich etwa zehn Prozent des<br />
8
gesamten Beinvenenblutes ströme, sei ein<br />
Entfernen der Krampfadern in der Regel<br />
problemlos. Neben dem Ziehen der erkrankten<br />
Blutgefäße komme auch das im<br />
Volksmund als »Veröden« bekannte Verschließen<br />
infrage. Hierzu, so Nolte, zähle<br />
zum Beispiel auch die Laser- oder Radiofrequenzbehandlung.<br />
Durch die Einwirkung<br />
der gebündelten Energie vernarben<br />
die Gefäße und werden anschließend<br />
vom Körper abgebaut.<br />
Wer jedoch eine rechtzeitige Behandlung<br />
versäumt, läuft Gefahr, sich Komplikationen<br />
einzuhandeln. »60 Prozent der<br />
über 60-Jährigen haben Krampfadern«,<br />
zitiert Dr. Nolte die Statistik, »und vier bis<br />
fünf Prozent davon entwickeln Geschwüre.«<br />
Durch den ständigen Blutstau<br />
vernarbe das Unterfettgewebe, die Haut<br />
verliere durch die entstandenen Krampfaderknäuel<br />
irgendwann ihre Elastizität<br />
und sei sehr verletzungsanfällig, erklärt er<br />
weiter. Manchmal reicht dann schon ein<br />
simples Stoßen am Türrahmen oder der<br />
Bettkante aus, um die Situation weiter zu<br />
verschlimmern.<br />
»Die entstandenen Verletzungen bluten<br />
dann sehr schwer«, berichtet Dr. Thomas<br />
Nolte, der im HGZ auch Leiter des dortigen<br />
Wundzentrums ist. Erste wichtige Gegenmaßnahmen<br />
seien vor allem: das<br />
verletzte Bein hochlagern und einen<br />
Druckverband anlegen. Manchmal ist das<br />
Gewebe jedoch so stark geschädigt, dass<br />
es nicht mehr von allein heilt. Eine individuelle<br />
Wundversorgung und ein operativer<br />
Eingriff seien dann unerlässlich,<br />
um den Rückfluss des Blutes auszuschalten<br />
und den Blutkreislauf wieder zu normalisieren.<br />
Die Prognose bei diesen<br />
Eingriffen sei sehr gut, berichtet der Gefäßspezialist.<br />
»Die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
liegt bei über 90 Prozent.«<br />
Grundsätzlich seien Krampfadern kein<br />
Anlass, in Panik zu geraten, versichert<br />
Dr. Thomas Nolte. Wenn jedoch Schwellungen<br />
oder Schmerzen dauerhaft auftreten,<br />
sollte man einen Arzt zurate ziehen.<br />
»Auch bei intakter Haut«, betont er. Doch<br />
so weit müsse es gar nicht erst kommen –<br />
wenn man nämlich auch im <strong>Sommer</strong> auf<br />
das regelmäßige Tragen von Kompressionsstrümpfen<br />
nicht verzichte•<br />
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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 9
Tipps vom Apotheker<br />
Hilfe bei der Suche nach<br />
dem passenden Präparat<br />
Wer Wehwehchen selbst behandeln möchte, sollte lieber auf<br />
das Fachwissen des Apothekers als aufs Internet vertrauen.<br />
AHMED ELHAWARI<br />
Ob Ibuprofen bei Kopfschmerzen<br />
oder Diclofenac, wenn die Gelenke<br />
wehtun: Vorübergehende, leichtere<br />
Krankheiten können in der Regel gut<br />
selbst behandelt werden. Rund die Hälfte<br />
der in Deutschland zugelassenen Medikamente<br />
ist verschreibungsfrei und damit<br />
für die Selbstmedikation geeignet. Doch<br />
rezeptfrei heißt nicht harmlos, und nicht<br />
jedes Präparat passt automatisch zu<br />
jedem Patienten. Daher sollten sich Betroffene<br />
auch bei der Behandlung in Eigenregie<br />
auf das Wissen des Apothekers<br />
verlassen. Der Arzneimittelexperte berät<br />
evidenzbasiert. Das heißt, er stützt sich<br />
auf die aktuelle Datenlage beziehungsweise<br />
auf den aktuellen Wissenstand,<br />
wählt danach den geeigneten Wirkstoff<br />
aus und behält dabei immer den Einzelfall<br />
im Blick. Als Richtschnur für die hohe<br />
Beratungsqualität und die sichere Arzneimitteltherapie<br />
dienen die Leitlinien der<br />
Bundesapothekerkammer (BAK), die bundeseinheitlich<br />
gültig sind.<br />
Gezielte, systematische Fragen<br />
Die pharmazeutische Expertise des Apothekers,<br />
die aktuelle wissenschaftliche<br />
Studienlage und die individuellen Wünsche<br />
des Patienten bilden die Grundlage<br />
für die evidenzbasierte Beratung in der<br />
Apotheke. Wann und wie häufig treten<br />
die Beschwerden auf? Ist eine Ursache erkennbar?<br />
Leidet der Patient unter Kopfweh,<br />
wird der Apotheker erfragen, ob<br />
sich der Schmerz pulsierend, stechend<br />
oder anfallsartig anfühlt. Treten Begleitsymptome<br />
wie Licht- und Lärmempfindlichkeit,<br />
Schwindel, Sehstörungen, Übel-<br />
keit oder Erbrechen auf? Durch gezielte,<br />
systematische Fragen macht sich der Apotheker<br />
zunächst ein Bild über die individuelle<br />
Situation des Betroffenen. Informationen<br />
zu weiteren Arzneien, die der<br />
Patient einnimmt, runden das Bild ab.<br />
Wirkstoff und Dosierung<br />
Je mehr Informationen der Apotheker in<br />
dem methodisch geführten Gespräch<br />
sammelt, desto besser kann er entscheiden,<br />
welcher Arzneistoff in welcher Darreichungsform<br />
passt. Bei Gelenkschmerzen<br />
erkundigt sich der Apotheker<br />
zum Beispiel, seit wann und wo der<br />
Schmerz auftritt. Ist der Schmerz, auch in<br />
der Ruhephase, dumpf oder eher stechend<br />
beim Gehen oder Stehen? Wie alt<br />
ist der Patient? Auch Übergewicht oder<br />
eine besondere Belastung durch Sport<br />
können für die Beschwerden verantwortlich<br />
sein. Je nach Auslöser kann die Therapie<br />
gemäß der Devise »Start low, go<br />
slow« mit einer niedrigen Wirkstoffkonzentration<br />
gestartet und langsam gesteigert<br />
werden. In manchen Fällen lindert<br />
schon eine entzündungshemmende Salbe,<br />
die gezielt aufgetragen wird, den Gelenkschmerz.<br />
Apotheker Ahmed ElHawari. Foto: Jana Wejkum<br />
Persönliche Beratung<br />
Neben dem umfassenden, pharmazeutischen<br />
Wissen, das der Apotheker durch<br />
Fortbildungen regelmäßig vertieft, dienen<br />
zum Beispiel Fachinformationen, Fachliteratur<br />
oder Studien mit höchster Aussagekraft<br />
als Quellen. Hat der Apotheker<br />
den geeigneten Wirkstoff und die passende<br />
Darreichungsform ermittelt, wird<br />
er den Patienten umfassend beraten.<br />
Wann und wie wird das Präparat angewendet?<br />
Welche maximale Tagesdosis<br />
darf nicht überschritten werden? Hält beispielsweise<br />
der Kopfschmerz länger als<br />
drei bis vier Tage an, verschlechtern sich<br />
die Symptome oder treten die Kopfschmerzen<br />
häufiger auf, wird der Apotheker<br />
dem Betroffenen ans Herz legen,<br />
einen Arzt aufzusuchen.<br />
Nicht alles in Eigenregie behandeln<br />
Auch wenn in der Apotheke viele Medikamente<br />
ohne Rezept erhältlich sind:<br />
Nicht alle Beschwerden sollten in Eigenregie<br />
behandelt werden. Wenn sich Patienten<br />
bei gesundheitlichen Beschwerden<br />
zuerst in Internetforen eine Selbstdiagnose<br />
holen, können die Beiträge sie<br />
verwirren oder in die falsche Richtung<br />
führen. Der Apotheker kann die gesam-<br />
10
Kreisverband Gifhorn e. V.<br />
Foto: Pixabay<br />
Viele Pillen, aber ist auch die passende dabei?<br />
melten Informationen entwirren und individuell<br />
auf den Patienten eingehen.<br />
Auch sollte man nie übriggebliebene Tabletten<br />
schlucken, die für die Beschwerden<br />
eines anderen Familienmitgliedes ausgesucht<br />
wurden. Das sorgfältige Beratungsgespräch<br />
in der Apotheke vor Ort ist<br />
für die richtige Medikamentenauswahl in<br />
der Selbstmedikation wichtig. Der Arzneimittelfachmann<br />
klärt auch über die<br />
Grenzen und Risiken einer Behandlung<br />
in Eigenregie auf. Leidet der Patient beispielsweise<br />
unter Dauerkopfschmerz<br />
oder einer Nackensteifigkeit, die mit dem<br />
Kopfschmerz einhergeht, sollte nicht nur<br />
das Symptom behandelt, sondern die Ursache<br />
gefunden werden•<br />
Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen<br />
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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
11
Wenn Aufschieben zur<br />
Krankheit wird<br />
Bis die letzte Frist verstrichen ist: 15 bis 20 Prozent der<br />
Bevölkerung schieben wichtige Aufgaben gern endlos vor sich<br />
her. Prokrastinieren nennen Psychologen dieses Phänomen.<br />
Wer jedoch wichtige Dinge immer wieder verschiebt,<br />
gefährdet seine seelische Gesundheit.<br />
KARSTEN KROLL<br />
E<br />
igentlich sind wir alle den lieben<br />
langen Tag beschäftigt: arbeiten,<br />
einen Haufen Nachrichten bei Whatsapp<br />
und auch anderen Netzwerken beantworten,<br />
die Kinder irgendwo hinbringen und<br />
abholen, kochen, einkaufen, den anstehenden<br />
Geburtstag organisieren, die<br />
Haustiere versorgen, und zwischendurch<br />
klingelt das Telefon. Ansonsten googeln<br />
und klicken wir uns durchs Internet und<br />
informieren uns über die aktuellen Nachrichten,<br />
den Wetterbericht und die politischen<br />
Themen. Was immer wir tun, wir<br />
tun es meistens gründlich. Doch die<br />
»wirklichen wichtigen Dinge« schieben<br />
wir oft und gern endlos vor uns her. Und<br />
somit gehören auch wir zu den chronischen<br />
Aufschiebern, zu denen nach<br />
Schätzungen etwa 15 bis 20 Prozent der<br />
Bevölkerung zählen.<br />
Beratung, Pflege, Leben: Das sind die Themen<br />
von Karsten Kroll aus Hankensbüttel.<br />
Bis die letzte Frist verstrichen ist ...<br />
Betroffen sind etwa Menschen, die stundenlang<br />
die Wohnung aufräumen, statt<br />
sich an die längst fällige Vorsorgevollmacht<br />
zu setzen. Oder sie schrubben lieber<br />
das Badezimmer auf Hochglanz, um<br />
nicht über ihre Altersvorsorge nachdenken<br />
zu müssen. Prokrastinieren nennen<br />
Psychologen dieses Phänomen. Chronische<br />
Aufschieber lassen Dinge, die sie<br />
selbst als wichtig, aber unangenehm ansehen,<br />
oft so lange liegen, bis die letzte<br />
Frist verstrichen ist.<br />
Laut psychologischer Studien leiden Aufschieber<br />
deutlich unter schlechter Selbstorganisation<br />
und Zeitverschwendung.<br />
Dabei handelt es sich keineswegs nur um<br />
eine Marotte, denn die sozialen und ökonomischen<br />
Folgen sind immens.<br />
Prokrastinieren kann zu erheblichen Problemen<br />
führen. Wer etwa an Herzrhythmusstörungen<br />
leidet und es ständig<br />
aufschiebt, zum Arzt zu gehen, für den<br />
kann das sogar tödlich enden. Auch wenn<br />
das Aufschieben an sich so alt ist wie die<br />
Menschheit, kann sich diese anfängliche<br />
Marotte tatsächlich zu einer chronischen<br />
Krankheit entwickeln.<br />
Problematisch wird es, wenn mehr<br />
Dinge aufgeschoben als erledigt werden.<br />
Der Frust über unerledigte Aufgaben kann<br />
in eine Depression führen. Gleichzeitig<br />
sind wir Menschen oft dazu hingerissen,<br />
uns zu überschätzen. Wir muten uns Aufgaben<br />
zu, die schlichtweg zu groß für uns<br />
sind. Dies birgt eine Erfolgschance von<br />
50:50. Entweder wir wachsen an der Herausforderung<br />
und lernen dazu oder<br />
scheitern an ihr und sind betrübt. Diese<br />
Niederlage prägt uns. Dieser Aufgabe<br />
werden wir uns jedenfalls so schnell nicht<br />
wieder annehmen, oder? Vielleicht später<br />
noch einmal. Wir verschieben sie erst einmal.<br />
Doch was passiert, wenn die Zeit<br />
drängt, die Gesundheit keinen Aufschub<br />
zulässt oder die Verantwortung auf uns<br />
lastet? Sich Hilfe zu holen ist eine der<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen, um nicht in eine<br />
Abwärtsspirale zu rutschen. Ziehen Sie<br />
Experten zu Rate, um ans gewünschte<br />
Ziel zu kommen. Wenn Ihrer Mutter beispielsweise<br />
kein Pflegegrad zugesprochen<br />
wurde, obwohl Sie sie täglich zu Hause<br />
pflegen, lassen Sie sich nicht entmutigen.<br />
Holen Sie sich Hilfe bei Pflegeberatern in<br />
Ihrer Umgebung. Die Erstgespräche sind<br />
z.B. bei der Pflegeberatung Kroll immer<br />
kostenlos und Sie bekommen eine genaue<br />
Zielaussicht und Erfolgsprognose. So erhalten<br />
Sie wertvolle Informationen und<br />
können sich in Ruhe entscheiden, wie Sie<br />
weiter vorgehen möchten.<br />
Bedenken Sie, dass aufgeschobene Aufgaben<br />
nicht in Vergessenheit geraten.<br />
Unser Gehirn ist so programmiert, dass es<br />
uns zeitlebens an diese Niederlage erinnert.<br />
Das kann zu langanhaltenden Krisen<br />
führen oder im schlimmsten Falle das<br />
Selbstwertgefühl zerstören.<br />
Checkliste abarbeiten<br />
Hier eine Checkliste, die helfen kann,<br />
dem chronischen »Aufschieben« entgegenzuwirken:<br />
•Lassen Sie sich zu Terminen von Freunden<br />
oder Angehörigen abholen<br />
• Schreiben Sie alle aufgeschobenen<br />
Dinge auf einen Zettel und sortieren Sie<br />
dies nach Wichtigkeit oder Dringlichkeit.<br />
Schreiben Sie hinter jeden Punkt ein zukünftiges<br />
Erledigungsdatum. Achten Sie<br />
12
Selbständig und sicher!<br />
Mit dem Johanniter-Hausnotruf.<br />
Stundenlang mit Hingabe den Rasen mähen, aber sich nicht um die<br />
»wirklich wichtigen Dinge« kümmern – chronische Aufschieber kennen<br />
das nur zu gut.<br />
Foto: Pexels/Pixabay<br />
darauf, dass das Datum nicht zu knapp<br />
bemessen und nicht zu weit in der Zukunft<br />
liegt.<br />
• Nehmen Sie sich das erste Ziel auf Ihrer<br />
Liste vor und unterteilen Sie dies in Zwischenschritte.<br />
Wenn Ihr To-Do beispielsweise<br />
ein behördliches Telefonat ist,<br />
könnten Sie als ersten Schritt die Nummer<br />
und den Ansprechpartner raussuchen, als<br />
zweiten Schritt Ihr Anliegen im Kopf oder<br />
schriftlich vorbereiten und der dritte<br />
Schritt könnte dann das Telefonat selbst<br />
sein.<br />
• Belohnen Sie sich nach einer abgearbeiteten<br />
Aufgabe. So schaffen Sie Erfolgserlebnisse.<br />
Vielleicht machen Sie etwas<br />
mit Ihrem Partner gemeinsam?<br />
• Wenn Sie eine Sache schon mehrmals<br />
verschoben haben, holen Sie sich Rat<br />
oder Hilfe von Angehörigen oder Experten.<br />
Vielleicht ist die Aufgabe zu groß für<br />
Sie allein.<br />
• Wenn Sie einmal scheitern sollten oder<br />
etwas nicht klappt, wie Sie es sich gewünscht<br />
haben, holen Sie sich eine<br />
zweite Meinung darüber ein. Bei Freunden,<br />
Angehörigen oder Experten. So vermeiden<br />
Sie eine Abwärtsspirale des<br />
Grübelns und Zweifelns.<br />
• Nobody is perfect! Gestehen Sie sich<br />
ein, dass jeder mal Niederlagen erlebt<br />
und dass diese zum Leben dazu gehören.<br />
• Fangen Sie HEUTE an, Ihre Aufschieberitis<br />
zu bekämpfen! Wenn Sie erst einmal<br />
angefangen haben, ist der schwerste<br />
Schritt schon getan. Bleiben Sie dran! •<br />
Ich bleibe ich – selbständig in den eigenen vier Wänden!<br />
Und die Johanniter sind im Fall der Fälle für mich<br />
da und sorgen für professionelle Hilfe. Das gibt mir<br />
ein sicheres Gefühl und meine Familie freut sich über<br />
eine Sorge weniger!<br />
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0800 0019214 (gebührenfrei)<br />
www.johanniter.de/hausnotruf<br />
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17:00 - 19:00 Uhr<br />
Hindenburgstraße 16<br />
29386 Hankensbüttel<br />
Pflegeberatung Kroll /<br />
Mühlenstraße 5 / 29386 Hankensbüttel<br />
Wir kennen uns aus<br />
und helfen Ihnen bei:<br />
Pflegeeinstufung (durch MDK)<br />
Pflegeversicherung<br />
Wohnumfeldverbessernde<br />
Maßnahmen<br />
Leistungen der Pflegekasse<br />
Allem, was Sie über Pflege<br />
wissen möchten...<br />
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diskret, unabhängig, individuell<br />
Termin: (05832) 970 28 - 0<br />
www.bplk.de<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 13
Spitzenmedizin<br />
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Akut- und Rehabilitationsmedizin aus einer Hand<br />
modernste medizinische Verfahren<br />
intensive Fürsorge und Pflege<br />
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Römstedter Straße 25 | 29549 Bad Bevensen | Tel.: 05821 82-0 | www.hgz-bb.de
Südheidekalender<br />
August<br />
1 DONNERSTAG<br />
RepairCafé<br />
14:00–17:00 Uhr I Celle I BomannMuseum<br />
In der museumspädagogischen Werkstatt<br />
wird gemeinsam versucht, von zu<br />
Hause mitgebrachte defekte Geräte und<br />
Gegenstände, die sonst in der Mülltonne<br />
landen würden, nach dem Prinzip der<br />
Hilfe zur Selbsthilfe zu reparieren.<br />
INFO bomannmuseum.de<br />
Fledermaustour<br />
20:30 Uhr I Müden (Örtze) I TouristInfo<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer spannenden Naturerlebnistour mit<br />
Fledermausbeobachtung ein. Kosten:<br />
8 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder.<br />
Anmeldung unter Telefon 05052<br />
6574.<br />
2 FREITAG<br />
RobinHoodProgramm<br />
14:00 Uhr I Bad Bodenteich I Burgstraße<br />
Eine kurze Burgführung, das Begehen<br />
des Wasserbarfußpfads, Feuerschlagen<br />
mit Stahl, Stein und Zunder, Bohren mit<br />
der Dreule und das Bogenschiessen mit<br />
dem traditionellen Holzbogen sind die<br />
Bestandteile des rund zweieinhalbstündigen<br />
Programms. Eintritt: Kinder<br />
7,50 Euro, Erwachsene 14,50 Euro, Familien<br />
31,50 bis 39 Euro. Anmeldungen<br />
sind erforderlich bei der Kurverwaltung<br />
unter der Telefonnummer 05824 3539.<br />
BauhausArchitektur in Celle<br />
16:00–17:30 Uhr I Celle I Schlossplatz<br />
Die Siedlung Italienischer Garten, die als<br />
»Glasschule« international viel beachtete<br />
Altstädter Schule und weitere Zeugnisse<br />
des Neuen Bauens aus den 1920er Jahren<br />
sind Stationen dieser thematischen<br />
Stadtführung auf den Spuren des Architekten<br />
Otto Haesler. Preis: 9 Euro. Weitere<br />
Termine: 3., 9., 10., 16., 17., 23., 24.,<br />
30. und 31. August. INFO Telefon 05141<br />
9090850, EMail fuehrungen@celletourismus.de<br />
Shakespeares letzte Worte<br />
19:30 Uhr I Wettennostel I Jahrmarkttheater<br />
Turbulente Komödie des Jahrmarkttheaters<br />
Wettenbostel. Näheres zu dem<br />
Stück: siehe 25. Juli. Weitere Aufführungen<br />
finden am 3., 4., 9., 10., 11., 16., 17.,<br />
18., 23. und 24. August, jeweils von<br />
19:30 Uhr an statt.<br />
INFO jahrmarkttheater.de<br />
Melanie Mau und Martin Schnella<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Das Duo arrangiert Lieder unterschiedlicher<br />
Genres im akustischen Gewand<br />
und schreibt auch eigene Lieder. Stilistisch<br />
bewegen sich die Lieder von Melanie<br />
Mau und Martin Schnella im Bereich<br />
des Folk Rock mit progressiven Einflüssen.<br />
Eintritt: frei, Hut geht herum! Anmeldung<br />
unter Telefon 05144 560177.<br />
INFO antikhofdreieichen.de<br />
3 SONNABEND<br />
Radtour auf den Spuren der Salzsieder<br />
10:00–15:00 Uhr I Sülze I Salinenplatz<br />
Die Salzsieder prägten 500 Jahre das<br />
Leben im Heidedorf Sülze. Natur und<br />
Landschaftsführerin Gabriele Link führt<br />
auf einer 25 Kilometer langen Radtour<br />
zu den Spuren der Salzgewinnung in und<br />
um ihren Heimatort. Preis: 10 Euro. Anmeldung:<br />
Telefon 05054 94070, EMail<br />
Gabriele.Link@tonline.de<br />
Heidewanderung zu den Heidschnucken<br />
14:00 Uhr I Misselhorner Heide<br />
Auf dieser geführten Wanderung erfahren<br />
die Teilnehmer Interessantes über<br />
die Kulturlandschaft Heide und treffen<br />
unterwegs eine Heidschnuckenherde<br />
und die Schäferin. Preis: 10 Euro für Erwachsene,<br />
7 Euro für Kinder. Treffpunkt:<br />
Wanderparkplatz an der Misselhorner<br />
Heide bei Hermannsburg. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574 oder mit E<br />
Mail an hermannsburg@lueneburgerheide.de.<br />
Weitere Termine: 10., 17., 24.<br />
und 31. August.<br />
Oma Sannes 100. Geburtstag<br />
15:00 Uhr I Wettennostel I Jahrmarkttheater<br />
Eine riesige Torte ist gebacken, die Dorfgemeinschaft<br />
hat ein Ständchen eingeübt,<br />
alle haben sich herausgeputzt,<br />
selbst Schweine, Hühner und Schafe<br />
haben Geschenke dabei, aber wo ist<br />
Oma Sanne? Hat sie etwa ihren runden<br />
Geburtstag vergessen? Oder ist ihr gar<br />
etwas zugestoßen? Die Feier droht zu<br />
platzen, bevor sie richtig angefangen<br />
hat! Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.<br />
Weitere Aufführungen am 4., 10., 11.,<br />
17., 18. und 24. August, jeweils ab<br />
15 Uhr. INFO jahrmarkttheater.de<br />
Bilderbuchkino<br />
15:30–16:30 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Im Lesesommer werden »Gans der Bär«<br />
und »Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer,<br />
der nicht einschlafen konnte«<br />
vorgetragen. Dazu projiziert ein Beamer<br />
die Illustrationen groß an die Wand. Geeignet<br />
sind die Geschichten vor allem für<br />
Kinder von vier bis sechs Jahren. Der Eintrit<br />
ist frei. INFO museengifhorn.de<br />
Nächtliche Tierwelt im Museumsdorf<br />
21:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Mit der Natur und Landschaftsführerin<br />
Nicola Mahnke geht es auf eine rund 90<br />
minütige Erkundungstour im Dunkeln.<br />
Kosten (inkl. Eintritt): 16 Euro, Kinder<br />
und Jugendliche zahlen 13 Euro. Anmeldung<br />
bis zum 1. August unter Telefon<br />
04131 840749 oder per EMail an<br />
info@naturerlebnismitgenuss.de.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
4 SONNTAG<br />
Bücherflohmarkt<br />
11:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Kein Lesesommer ohne den beliebten<br />
Bücherflohmarkt! Standplätze können<br />
im Internet unter museengifhorn.de<br />
oder telefonisch unter 05148 4015 (AB)<br />
angemeldet werden. Eintritt frei! Ein<br />
Standgeld wird nicht erhoben, aber eine<br />
Spende erwartet. INFO museengifhorn.de<br />
Traditionelles <strong>Sommer</strong>fest<br />
11:00 Uhr I Betzhorn I Hofcafé Heiliger Hain<br />
Das Traditionelle <strong>Sommer</strong>fest des Hofcafés<br />
am Heiligen Hain beginnt um<br />
11 Uhr mit einem Feldgottesdienst mit<br />
Posaunenchor. Anschließend erleben die<br />
Gäste Volkstanz, Hornbläser, heimisches<br />
Handwerk und vieles mehr. An zahlreichen<br />
Ständen werden Leinen, Bilder,<br />
Schmuck, Bücher und kunsthandwerkliche<br />
Produkte angeboten.<br />
INFO hofcafebetzhorn.de<br />
Salinenführung in Sülze<br />
11:00–12:30 Uhr I Sülze I Salinenplatz<br />
Natur und Landschaftsführerin Gabriele<br />
Link gibt Einblicke in den Soletransport,<br />
die Gradierung und das Salzsieden und<br />
führt von den Modellen der Salzgewinnung<br />
zum ehemaligen Standort des Gradierwerkes<br />
und zum Salinenhaus. Hier<br />
rundet die Ausstellung zur letzten Epoche<br />
der Salzgewinnung in Sülze den Spaziergang<br />
ab. Preis: 5 Euro. Anmeldung:<br />
Telefon 05054 94070, EMail<br />
Gabriele.Link@tonline.de. Weitere Termine:<br />
11., 18. und 25. August.<br />
7 MITTWOCH<br />
Heiße Zeiten<br />
9:30–16:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Bei diesem zweitägigen Workshop ist<br />
Spannung garantiert – und zwar elektrische<br />
Spannung, mit der Lötkolben auf<br />
bis zu 400 Grad aufheizt werden. Uwe<br />
Rautenberg führt Kinder im Alter von<br />
zehn bis 14 Jahren in die Kunst des Lötens<br />
ein. Dabei entstehen kleine technische<br />
Spielereien. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos. Die Anmeldung muss bis zum<br />
28. Juni erfolgen (Telefon 05148 4015,<br />
EMail s.museum@museengifhorn.de).<br />
INFO museengifhorn.de<br />
Duftendes<br />
Äth. Öle, Räucherwerk…<br />
Leckeres<br />
Honig, Leinöl, Gewürze…<br />
Einzigartiges<br />
Kunst, Geschmeide…<br />
Schenken für die Sinne<br />
Spirituelles<br />
Tarotkarten, Pendel…<br />
Fairgehandeltes<br />
Schoki, Kaffee, Tee, Jelly…<br />
Fantastisches<br />
Drachen, Feen, Elfen & Engel…<br />
Fledermausführung<br />
20:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Martin Groffmann weiß, wo sich im Museumsdorf<br />
Fledermäuse beobachten lassen.<br />
Im Rahmen der dreistündigen Führung<br />
verrät er Interessantes über das<br />
Leben der faszinierenden Tiere. Anmeldung<br />
bis zum 6. August per EMail an<br />
info@museumsdorfhoesseringen.de<br />
oder unter Telefon 05826 1774.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
8 DONNERSTAG<br />
Heiße Zeiten<br />
9:30–16:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Fortsetzung des Workshops vom 7. August.<br />
Unterwegs mit Dorfausrufer Hannes<br />
19:00 Uhr I Ebstorf I Winkelplatz<br />
Wie in alten Zeiten geht Dorfausrufer<br />
Hannes durch den Klosterflecken, um<br />
Neuigkeiten bekanntzugeben. Die Urlaubsregion<br />
Ebstorf lädt Gäste und Einheimische<br />
ein, Hannes zu begleiten.<br />
Treffpunkt ist der Winkelplatz vor der<br />
TouristInformation. Preis: 5 Euro für Erwachsene<br />
(Kinder frei). Anmeldung<br />
unter Telefon 05822 2996 oder per E<br />
Mail an touristinfo@ebstorf.de<br />
Fledermaustour<br />
20:00 Uhr I Hermannsburg I Schlüpker Weg<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer Naturerlebnistour mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Treffpunkt: Parkplatz<br />
Haus Hogrefe, Ende Schlüpker Weg.<br />
Kosten: 8 Euro für Erwachsene, 3 Euro<br />
für Kinder. Anmeldung unter Telefon<br />
05052 6574.<br />
9 FREITAG<br />
Kapellen aus der Hansezeit<br />
15:00–18:00 Uhr I Uelzen I Herzogenplatz<br />
Der Spaziergang führt zu fünf Kapellen<br />
aus der Hansezeit, die sonst nicht zu besichtigen<br />
sind. Preis: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 0581 8006172, EMail<br />
tourismusinfo@stadt.uelzen.de<br />
Seeparkfest<br />
16:00 Uhr I Bad Bodenteich I Kurpark<br />
Von Freitag bis Sonntag erwartet die<br />
Gäste ein abwechslungsreiches Programm<br />
für die ganze Familie. Sport, Live<br />
Musik, Vorführungen, Kulinarisches und<br />
viele Aktionen für Kinder steht auf dem<br />
Programm. Zum Auftakt findet am ...<br />
Farbenfrohes<br />
Taschen & Schals …<br />
Bezauberndes<br />
Klangspiele, Bücher …<br />
Tolles<br />
Edelsteine & Mineralien…<br />
Individuelles<br />
Traumfänger, Holzspiele…<br />
Inh. Silvia Riemland * Bahnhofstr. 1a * 29386 Hankensbüttel * Tel. 05832-720207<br />
www.natuerlich-schenken-laedchen.de<br />
Öffnungszeiten: Mo 13-18Uhr, Di, Do+Fr 9-18Uhr durchgehend, Mi+ Sa geschlossen!<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 43
Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />
der <strong>Calluna</strong>Redaktion<br />
... Freitag der Seeparklauf mit anschließender<br />
Zeltparty statt. Am Sonnabend<br />
lockt ein »DrachenSpielpark« mit Familienprogramm<br />
und einem Auftritt von Volker<br />
Rosin. LiveMusik mit großer<br />
Tanzparty und ein Höhenfeuerwerk beschließen<br />
den Tag. Der Sonntag beginnt<br />
mit einem Floh und Trödelmarkt, später<br />
folgt die Wahl zur »Miss Bad Bodenteich«.<br />
Eintritt: 2 Euro, Kinder unter<br />
14 Jahren frei. INFO Telefon 05824 3539<br />
10 SONNABEND<br />
Schlossfest<br />
13:00–24:00 Uhr I Celle I Schloss<br />
Das zweitägige Schlossfest steht in diesem<br />
Jahr unter dem Motto »hygge« und<br />
will den Gästen mit Kleinkunst und<br />
Musik, kulinarischen Köstlichkeiten,<br />
skandinavischem Design und vielem<br />
mehr das nordische Lebensgefühl vermitteln.<br />
INFO residenzmuseum.celle.de<br />
Schleusenführung<br />
15:00 Uhr I Esterholz I Schleuse<br />
Die beiden Schleusen am ElbeSeitenkanal<br />
bei Esterholz zählen zu den größten<br />
Schleusen für die Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland. Die Führung vermittelt<br />
Einblicke in die Technik der imposanten<br />
Bauwerke. Preis: 2,50 für Erwachsene,<br />
1,50 für Schüler. Treffpunkt: Vor der Informationstafel<br />
am Parkplatz der Gaststätte<br />
Zur Esterholzer Schleuse.<br />
INFO Telefon 05824 3539<br />
Gitarrenkonzert<br />
20:00 Uhr I Steinhorst I Schulmuseum<br />
Der gebürtige Peruaner AlexanderSergei<br />
Ramírez, Professor an der Robert<br />
SchumannHochschule in Düsseldorf,<br />
spielt die klassische Gitarre auf höchstem<br />
Niveau. Direkt im Anschluss an das<br />
Abschlusskonzert des Lesesommers erwartet<br />
die Gäste ein Büfett. Die Benefizveranstaltung<br />
dient der Finanzierung des<br />
Lesesommers 2020. Alle Gäste werden<br />
um eine großzügige, der exklusiven<br />
Abendveranstaltung mit Buffet angemessene<br />
Spende gebeten. Verbindliche<br />
Anmeldung (erforderlich) unter Telefon<br />
05148 4015 (AB) oder im Internet unter<br />
museengifhorn.de.<br />
11 SONNTAG<br />
Backtag auf dem Museumshof<br />
11:00 Uhr I Winsen (Aller) I Museumshof<br />
Zum Backtag bietet der Winser Heimatverein<br />
außer Brot und Luffen aus dem<br />
Steinbackofen auch belegte Brote, Kaffee<br />
und kalte Getränke, Bratwurst vom<br />
Grill und ab 14 Uhr Butterkuchen und<br />
Buchweizenwaffeln an. Darüber hinaus<br />
sind verschiedene Vorführungen (Spinnen<br />
und Weben, Flößerei, Sägen und<br />
Brennen von Baumscheiben) geplant.<br />
INFO winserheimatverein.de<br />
Schlossfest<br />
11:00–19:00 Uhr I Celle I Schloss<br />
Siehe Sonnabend, 10. August.<br />
13 DIENSTAG<br />
Auf den Spuren von Pastor Harms<br />
14:00 Uhr I Hermannsburg I Harmsstraße 2<br />
Auf den Spuren des Missionsgründers<br />
und Hermannsburger Pastors Ludwig<br />
Harms führt der zweistündige Heidespaziergang<br />
ins Tiefental. Der Ausflug in die<br />
Heide verbindet Informationen zur Geschichte<br />
und Entstehung der Heidelandschaft<br />
mit Worten von Ludwig Harms.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei. Treffpunkt:<br />
Foyer im LudwigHarmsHaus (an der<br />
Rezeption). Die Fahrt zur Heidefläche erfolgt<br />
von dort mit privaten Autos. Um<br />
Anmeldung wird gebeten (Telefon<br />
05052 69212).<br />
Heideblüte im Heiligen Hain<br />
14:30 Uhr I Betzhorn I Parkplatz Heiliger Hain<br />
Christiane Salig führt durch den Heiligen<br />
Hain, berichtet von der Entstehung der<br />
einst riesigen Heideflächen und erläutert,<br />
warum die Reste heute gepflegt<br />
werden müssen, damit sich nicht auch<br />
noch verschwinden. Kosten: 2 Euro, Kinder<br />
bis 14 Jahre frei. Eine Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich.<br />
15 DONNERSTAG<br />
Fledermaustour<br />
20:00 Uhr I Hermannsburg I Sägenförth<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu einer<br />
Naturerlebnistour mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Treffpunkt: Kreuzung Sägenförth/Missionsstraße.<br />
Kosten: 8 Euro für<br />
Erwachsene, 3 Euro für Kinder. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574.<br />
Mondscheinwanderung<br />
20:00 Uhr I Ellerndorfer Wacholderheide<br />
Schöner als in einer Vollmondnacht,<br />
wenn Wacholder und Hutebuchen nur<br />
noch schemenhaft zu erkennen sind,<br />
lässt sich die Magie der Heide wohl<br />
kaum erleben. Treffpunkt für die Führung<br />
mit Hannelore Behrens ist der<br />
Parkplatz an der Wacholderheide. Preis:<br />
3 Euro. INFO Telefon 05808 429, EMail<br />
info@suderburgerland.de<br />
Vollmondwanderung<br />
20:30 Uhr I Misselhorner Heide<br />
Waldpädagogin Katrin Blumenbach<br />
führt bei Mondschein durch eines der<br />
schönsten Heidegebiete. Kosten:<br />
11 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Kinder.<br />
Treffpunkt: Wanderparkplatz Misselhorner<br />
Heide an der Straße von<br />
Hermannsburg nach Unterlüß. Anmeldung<br />
unter EMail info@waldevents.de<br />
oder Telefon 05052 5429411.<br />
16 FREITAG<br />
Celler Hengstparade<br />
17:00–21:00 Uhr I Celle I Landgestüt<br />
Die Landbeschäler präsentieren sich in<br />
Dressur und Springvorführungen und<br />
vor historischen Kutschen. In diesem<br />
Jahr steht das <strong>Sommer</strong>vergnügen rund<br />
um die Celler Hengstparaden unter dem<br />
Motto »Hengste und Hunde«. Mitwirkende<br />
sind die Tierschule und Schäferei<br />
Anne Krüger sowie die Reiter und Hundestaffel<br />
der Polizei. Die Besucherinnen<br />
und Besucher erwartet zudem eine vielfältige<br />
Ausstellung in den Bereichen<br />
Wohnen, Garten, Mode, Jagd, Hund und<br />
natürlich Pferd. Eintritt: 14,20 bis 43,90<br />
Euro. Karten sind erhältlich bei der Touristinfo<br />
Celle, EMail info@celletourismus.de,<br />
Telefon 05141 909080.<br />
17 SONNABEND<br />
Mittelalterfest<br />
10:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wildpark<br />
Im Wildpark geht es auf Zeitreise ins<br />
Mittelalter. Die Besucherinnen und Besucher<br />
tauchen ein in das damalige<br />
Dorfleben mit Handwerkern, Händlern<br />
und Gauklern. Außerdem finden Flugschauen<br />
der Falknerei statt. Eintritt:<br />
9 Euro für Erwachsene, 6,50 Euro für<br />
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre,<br />
28 Euro für Familien.<br />
INFO wildparkmueden.de<br />
Celler Hengstparade<br />
14:00–18:00 Uhr I Celle I Landgestüt<br />
Beschreibung siehe Freitag, 16. Juli.<br />
Hanz Marathon<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Für sein Programm aus eigenen Liedern,<br />
Instrumental und CoverVersionen bekannter<br />
Pop und JazzTitel arbeitet<br />
Hanz Marathon mit sogenannten Loopern.<br />
Diese nehmen einzelne Elemente<br />
auf und geben sie dann in EndlosSchleifen<br />
wieder. Sein Album »könnte sein ...«<br />
kombiniert deutsch gesungenen Pop,<br />
smooth R & B, bluesig gespielte Gitarren<br />
und aktuelle HipHopGrooves. Eintritt<br />
frei, ein Hut geht herum.<br />
INFO antikhofdreieichen.de<br />
18 SONNTAG<br />
ADFCRadtour<br />
9:00 Uhr I Gifhorn I Winkeler Straße 2<br />
Der ADFC lädt zu einer kombinierten<br />
Auto und Fahrradtour nach Uelzen und<br />
ins Umland ein. Die Tour ist etwa 70 Kilometer<br />
lang. Gefahren wird in gemäßigtem<br />
Tempo (15 bis 18 km/h). Die<br />
Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen<br />
nimmt bis zum 11. August Tourenleiter<br />
Ulrich Kunz, Telefon 05371 52614, E<br />
Mail u.kunz@tonline.de, entgegen.<br />
Flechtkursus<br />
10:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Unter Anleitung von Korbflechterin Imke<br />
Günzel flechten die Teilnehmenden im<br />
Rahmen dieses achtstündigen Kursus<br />
ein kleines, rundes Körbchen, das sich<br />
zum Beispiel für Brötchen eignet. Kosten<br />
(inkl. Eintritt und Material): 86 Euro. Anmeldung<br />
sind bis bis zum 2. August per<br />
EMail an info@naturgeflecht.de oder<br />
telefonisch unter der Mobilnummer<br />
0173 8186062 möglich.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Aktionsbacken<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Die Besucherinnen und Besucher können<br />
bis 17 Uhr altes Bäckerhandwerk erleben<br />
und frischen Kuchen aus dem<br />
Backhaus des Museums genießen. Bei<br />
einem Rundgang erhalten Sie Einblicke<br />
in verschiedene Handwerksberufe.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Mittelalterfest<br />
10:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wildpark<br />
Beschreibung siehe Sonnabend, 17. Juli.<br />
Flohmarkt in der Dorfscheune<br />
11:00 Uhr I Hohnebostel I Dorfscheune<br />
Zu diesem in Kooperation mit dem Dorfverein<br />
ausgerichteten Flohmarkt, bei<br />
dem auch Speisen und Getränke angeboten<br />
werden, sind nur Privatanbieter zugelassen.<br />
Diese sollten sich bis zum<br />
1. August anmelden, entweder bei Bettina<br />
Baars, Telefon 05082 1631, oder bei<br />
Heike Bahrs, Telefon 05082 1413.<br />
Backtag<br />
14:00 Uhr I Hermannsburg I Heimatmuseum<br />
Im historischen Lehmbackofen auf dem<br />
Gelände des Heimatmuseums wird Butterkuchen<br />
gebacken. Dazu wird Kaffee<br />
angeboten (bis 18 Uhr). Das Museum ist<br />
geöffnet.<br />
Celler Hengstparade<br />
14:00–18:00 Uhr I Celle I Landgestüt<br />
Beschreibung siehe Freitag, 16. Juli.<br />
20 DIENSTAG<br />
Auf den Spuren von Pastor Harms<br />
14:00 Uhr I Hermannsburg I Harmsstraße 2<br />
Beschreibung siehe 13. August.<br />
Die Pflege der Heide<br />
14:30 Uhr I Betzhorn I Parkplatz Heiliger Hain<br />
Auf einer Wanderung durch den Heiligen<br />
Hain stellt Christiane Salig verschiedene<br />
Arbeitsweisen vor, die der<br />
Erhaltung und Pflege heutiger Heidelandschaften<br />
dienen. Kosten: 2 Euro. Für<br />
Kinder bis 14 Jahre ist die Teilnahme<br />
kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
21 MITTWOCH<br />
Imkerei in der Lüneburger Heide<br />
11:00 Uhr I Müden (Örtze) I Hausselbergweg<br />
Die Berufsimkerei hat eine lange Tradition<br />
in der Lüneburger Heide. In Müden<br />
ist mit der Imkerei Ahrens eine der wenigen<br />
Berufsimkereien ansässig, geführt<br />
in dritter Generation von Imkermeister<br />
Klaus Ahrens. Dieser erläutert die Entwicklung<br />
von der Korbimkerei hin zur<br />
modernen Magazinbetriebsweise, berichtet<br />
Wissenswertes über Imkerei, Bienen<br />
und Honig. Im Anschluss an die<br />
Führung findet eine HonigVerkostung<br />
statt. Eintritt: 5 Euro für Erwachsene,<br />
2 Euro für Kinder. Treffpunkt: Imkerei<br />
Ahrens, Hausselbergweg 54. Anmeldung<br />
unter Telefon 05053 704.<br />
44 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
August<br />
22 DONNERSTAG<br />
Unterwegs mit Dorfausrufer Hannes<br />
19:00 Uhr I Ebstorf I Winkelplatz<br />
Beschreibung siehe 8. August.<br />
Fledermaustour<br />
19:30 Uhr I Müden (Örtze) I TouristInfo<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer Naturerlebnistour mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Kosten: 8 Euro für Erwachsene,<br />
3 Euro für Kinder. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574.<br />
23 FREITAG<br />
Hauptsache, wir sind zusammen<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
AkkordeonKabarettist Frank Grischek<br />
erzählt in seinem Programm »Hauptsache,<br />
wir sind zusammen« mit viel<br />
Sprachwitz und mitreißender Mimik von<br />
den wirklich wichtigen Dingen im Leben:<br />
Freundschaft und Akkordeon. Der Eintritt<br />
zu der Veranstaltung im Hörsaal der<br />
Musikschule beträgt 19 Euro. INFO Telefon<br />
05826 958930<br />
Orchideen<strong>Sommer</strong>fest<br />
10:00–18:00 Uhr I Celle I Tannholzweg 1–3<br />
Das dreitägige <strong>Sommer</strong>fest lockt mit<br />
einem bunten Markt und vielen Aktionen<br />
im und um das OrchideenZentrum<br />
im Celler Ortsteil Groß Hehlen.<br />
INFO orchideenwichmann.de<br />
40. Gifhorner Altstadtfest<br />
16:00–24:00 Uhr I Gifhorn I Fußgängerzone<br />
Der Steinweg wird für drei Tage zur Partymeile.<br />
INFO gifhorneraltstadtfest.eu<br />
BundespolizeiOrchester Hannover<br />
18:00 Uhr I Bad Bodenteich I Kurpark<br />
Das Repertoire des Orchesters, das im<br />
Musikpavillon des Kurparks spielt, reicht<br />
von der klassischer Symphonik über<br />
Oper, Operette, Musical und Musik im<br />
BigBandSound bis hin zu Rockmusik.<br />
Der Eintritt ist frei, es wird aber um eine<br />
Spende für einen guten Zweck gebeten.<br />
INFO Telefon 05824 3539<br />
24 SONNABEND<br />
Orchideen<strong>Sommer</strong>fest<br />
10:00–18:00 Uhr I Celle I Tannholzweg 1–3<br />
Beschreibung siehe Freitag, 23. August.<br />
Töpfermarkt in Bad Bevensen<br />
10:00–18:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurpark<br />
Töpfer und Kunstkeramiker aus ganz<br />
Norddeutschland verwandeln mit ihren<br />
Produkten aus eigener Fertigung die<br />
grünen Rasenflächen im Kurpark an der<br />
der Ilmenau in eine riesige Ausstellungsfläche.<br />
Angeboten werden Geschirr und<br />
Schmuck sowie formschöne und dekorative<br />
Keramik für Haus und Garten. Der<br />
Eintritt ist frei.<br />
Geführtes Pilgern<br />
10:00 Uhr I Ebstorf I TouristInformation<br />
Unterwegs mit einem Wanderführer in<br />
der Tradition des Pilgerns, entweder auf<br />
der Via Scandinavica zwischen den Klöstern<br />
Ebstorf und Medingen oder auf<br />
dem Inspirations und Auferstehungsweg<br />
zwischen Ebstorf und Hanstedt. Die<br />
Touren sind zwölf bis 15 Kilometer lang.<br />
Kosten: 5 Euro. Anmeldung unter Telefon<br />
05822 2996 oder per EMail an<br />
touristinfo@ebstorf.de<br />
Heideblüte im Heiligen Hain<br />
14:30 Uhr I Betzhorn I Parkplatz Heiliger Hain<br />
Beschreibung siehe Dienstag, 13. August.<br />
25 SONNTAG<br />
Lebendiges Handwerk<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Im Handwerksmuseum kann an diesem<br />
Sonntag einem Schmied und einer Weberin<br />
bei der Arbeit zugeschaut werden.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Heidepicknick<br />
10:00 Uhr I Bad Bodenteich I Schafstall<br />
Das Picknick auf der Heidefläche (am<br />
Campingplatz) beginnt um 10 Uhr mit<br />
einem Gottesdienst im Schafstall mit dem<br />
Posaunenchor der Kirchengemeinde St.<br />
Petri. Von 11 Uhr an werden Heidschnuckenprodukte,<br />
Honig, Heidekränze und<br />
Heideführungen angeboten. Außerdem<br />
können Heidschnucken im Gatter angeschaut<br />
werden. Für Speisen und Getränke<br />
zur Mittags und Kaffeezeit sorgt die AG<br />
Heidepicknick. Der Entdeckerbus der<br />
HeideRegion Uelzen (Linie 3) hält in unmittelbarer<br />
Nähe der Veranstaltung.<br />
INFO Telefon 05824 3543<br />
Orchideen<strong>Sommer</strong>fest<br />
10:00–16:00 Uhr I Celle I Tannholzweg 1–3<br />
Beschreibung siehe Freitag, 23. August.<br />
Historisches Dreschfest<br />
11:00–18:00 Uhr I Müden/Aller I Ortskern<br />
Im Außenbereich des Heimatmuseums<br />
wird nach alter Tradition gedroschen,<br />
und es werden weitere Gerätschaften<br />
aus der damaligen Zeit in Aktion präsentiert.<br />
Im Heimatmuseum wird die Müdener<br />
Hochzeitssuppe zubereitet, und im<br />
mit Holz befeuerten Steinbackofen des<br />
Backhauses werden Brot und Kuchen<br />
gebacken. Der Eintritt ist frei.<br />
Töpfermarkt in Bad Bevensen<br />
11:00–16:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurpark<br />
Siehe Sonnabend, 24. August.<br />
27 DIENSTAG<br />
Auf den Spuren von Pastor Harms<br />
14:00 Uhr I Hermannsburg I Harmsstraße 2<br />
Beschreibung siehe 13. August<br />
28 MITTWOCH<br />
Imkerei in der Lüneburger Heide<br />
11:00 Uhr I Müden (Örtze) I Hausselbergweg<br />
Beschreibung siehe 21. August<br />
29 DONNERSTAG<br />
Fledermaustour<br />
19:30 Uhr I Hermannsburg I Schlüpker Weg<br />
Waldpädagoge Clwyd Owen lädt zu<br />
einer Naturerlebnistour mit Fledermausbeobachtung<br />
ein. Treffpunkt: Parkplatz<br />
Haus Hogrefe, Ende Schlüpker Weg.<br />
Kosten: 8 Euro für Erwachsene, 3 Euro<br />
für Kinder. Anmeldung unter Telefon<br />
05052 6574.<br />
30 FREITAG<br />
Die Heide – eine alte Kulturlandschaft<br />
15:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Verena Görke stellt im Rahmen einer<br />
rund zweistündigen Themenführung die<br />
Geschichte und die Nutzung der Kulturlandschaft<br />
Heide vor.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Apothekenmuseum<br />
15:00–16:00 Uhr I Ebstorf I Hauptstraße 14<br />
Apotheker Tobias Winter führt durch die<br />
alte Ebstorfer Apotheke von 1822, die<br />
heute ein Museum ist. Kosten: 3 Euro.<br />
Anmeldung bei der TouristInfo unter Telefon<br />
05822 2996 oder per EMail an<br />
touristinfo@ebstorf.de<br />
Mondscheinwanderung<br />
20:00 Uhr I Ellerndorfer Wacholderheide<br />
Beschreibung siehe 15. August.<br />
31 SONNABEND<br />
DreiGipfelExpedition<br />
8:30 Uhr I Müden (Örtze) I Wietzer Berg<br />
Auf dieser 28 Kilometer langen Tagestour<br />
(bis 17:30 Uhr) werden der Wietzer<br />
Berg, der Faßberg und der Haußelberg<br />
bestiegen. Treffpunkt ist der Parkplatz<br />
»Am Lönsstein« an der L 240. Preis:<br />
42,50 Euro. Anmeldung unter Telefon<br />
05053 989222.<br />
Töpfermarkt in Celle<br />
10:00–17:00 Uhr I Celle I Schlossvorplatz<br />
Vor dem Schloss bieten Töpfer Gebrauchskeramik<br />
für Tisch und Küche an.<br />
Außerdem sind dekorative Unikate erhältlich.<br />
Der Markt wird am Sonntag,<br />
1. September, fortgesetzt.<br />
Kartoffelfest am Wietzer Berg<br />
11:00–18:00 Uhr I Müden (Örtze)<br />
Die Heidefläche am Wietzer Berg mit<br />
dem Lönsstein dient als Kulisse für das<br />
Fest rund um die Heidekartoffel.<br />
Wanderung zur Heideblüte<br />
14:30 Uhr I Betzhorn I Parkplatz Heiliger Hain<br />
Christiane Salig führt in den Heiligen<br />
Hain und berichtet auf der Wanderung<br />
von der Entstehung der Heideflächen.<br />
Kosten: 2 Euro. Für Kinder bis 14 Jahre<br />
ist die Teilnahme kostenfrei. Eine Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
ZauberwaldSpektakel<br />
16:00 Uhr I Hankensbüttel I OtterZentrum<br />
Das Freigelände des OtterZentrums<br />
wird für das <strong>Sommer</strong>fest in ein Fantasieland<br />
mit wilden Kerlen, bunten Feen,<br />
Jongleuren, Zauberern und Gauklern<br />
verwandelt. Weitere Attraktionen sind<br />
eine Greifvogelschau am Nachmittag<br />
und die stimmungsvolle Beleuchtung<br />
des Geländes am Abend. Den Abschluss<br />
bildet gegen 21:30 Uhr eine Feuershow,<br />
bei der Funken sprühen und Flammen<br />
Feuerbilder in den nächtlichen Himmel<br />
zaubern. Eintritt: 11 Euro für Erwachsene,<br />
7 Euro für Kinder, 33 Euro für Familien.<br />
INFO otterzentrum.de<br />
Fledermausnacht<br />
18:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Anlässlich der Fledermausnacht findet<br />
eine Führung mit dem BatDetektor<br />
statt. Außerdem werden Fledermausmasken<br />
und Nistkästen gebastelt.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Ob moderne Küchen, perfekte Haustüren<br />
und Fenster, individuelle Treppen…<br />
Wir zeigen Ihnen<br />
EINBAU-KUNST!<br />
www.tischlerei-meyer-hw.de<br />
29365 Sprakensehl, Unter den Eichen 4<br />
Telefon 0 58 37/12 66<br />
Küchenstudio: Hagener Straße 21<br />
Telefon 0 58 37/12 67<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 45
Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />
der <strong>Calluna</strong>Redaktion<br />
1 SONNTAG<br />
Salinenführung in Sülze<br />
11:00–12:30 Uhr I Sülze I Salinenplatz<br />
Natur und Landschaftsführerin Gabriele<br />
Link gibt Einblicke in den Soletransport,<br />
die Gradierung und das Salzsieden und<br />
führt von den Modellen der Salzgewinnung<br />
zum ehemaligen Standort des Gradierwerkes<br />
und zum Salinenhaus. Hier<br />
rundet die Ausstellung zur letzten Epoche<br />
der Salzgewinnung in Sülze den Spaziergang<br />
ab. Preis: 5 Euro. Anmeldung:<br />
Telefon 05054 94070, EMail<br />
Gabriele.Link@tonline.de. Weitere Termine:<br />
8., 15., 22. und 29. September.<br />
Hoffest<br />
11:00–17:00 Uhr I Isenbüttel I Zum Hof 1<br />
Das sommerliche Hoffest des heilpädagogischen<br />
Bauernhofes DER HOF lockt<br />
alljährlich mehr als 2000 Gäste nach<br />
Isenbüttel. Für Familien mit Kindern gibt<br />
es Spiel, Bastel und Schminkangebote,<br />
Ponyreiten, Hofführungen, Vorführungen,<br />
LiveMusik, Grillfleisch aus eigener<br />
Erzeugung, Kaffee und Kuchen und vieles<br />
mehr. Für die Gäste ist das Hoffest<br />
eine gute Gelegenheit, die Einrichtung<br />
und die dort lebenden und arbeitenden<br />
Menschen kennenzulernen.<br />
INFO derhofisenbuettel.de<br />
3 DIENSTAG<br />
Auf den Spuren von Pastor Harms<br />
14:00 Uhr I Hermannsburg I Harmsstraße 2<br />
Beschreibung siehe 13. August<br />
Der Heilige Hain<br />
14:30 Uhr I Betzhorn I Parkplatz Heiliger Hain<br />
Bei der letzten Führung durch den Heiligen<br />
Hain in diesem Jahr berichtet Heiner<br />
Müller von der Entstehung der<br />
heideflächen und heutige Pflegemaßnahmen.<br />
Kosten: 2 Euro. Für Kinder bis<br />
14 Jahre ist die Teilnahme kostenfrei.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
4 MITTWOCH<br />
Imkerei in der Lüneburger Heide<br />
11:00 Uhr I Müden (Örtze) I Hausselbergweg<br />
Beschreibung siehe 21. August<br />
5 DONNERSTAG<br />
Unterwegs mit Dorfausrufer Hannes<br />
19:00 Uhr I Ebstorf I Winkelplatz<br />
Wie in alten Zeiten geht Dorfausrufer<br />
Hannes durch den Klosterflecken, um<br />
Neuigkeiten bekanntzugeben. Die Urlaubsregion<br />
Ebstorf lädt Gäste und Einheimische<br />
ein, Hannes zu begleiten.<br />
Treffpunkt ist der Winkelplatz vor der<br />
TouristInformation. Preis: 5 Euro für Erwachsene<br />
(Kinder frei). Anmeldung<br />
unter Telefon 05822 2996 oder per E<br />
Mail an touristinfo@ebstorf.de<br />
6 FREITAG<br />
BauhausArchitektur in Celle<br />
16:00–17:30 Uhr I Celle I Schlossplatz<br />
Die Siedlung Italienischer Garten, die als<br />
»Glasschule« international viel beachtete<br />
Altstädter Schule und weitere Zeugnisse<br />
des Neuen Bauens aus den 1920er Jahren<br />
sind Stationen dieser thematischen<br />
Stadtführung auf den Spuren des Architekten<br />
Otto Haesler. Preis: 9 Euro. Weitere<br />
Termine: 7., 13., 14., 20., 21., 27. und<br />
28. September. INFO Telefon 05141<br />
9090850, EMail fuehrungen@celletourismus.de<br />
7 SONNABEND<br />
Radtour auf den Spuren der Salzsieder<br />
10:00–15:00 Uhr I Sülze I Salinenplatz<br />
Die Salzsieder prägten 500 Jahre das<br />
Leben im Heidedorf Sülze. Natur und<br />
Landschaftsführerin Gabriele Link führt<br />
auf einer 25 Kilometer langen Radtour<br />
zu den Spuren der Salzgewinnung in und<br />
um ihren Heimatort. Preis: 10 Euro. Anmeldung:<br />
Telefon 05054 94070, EMail<br />
Gabriele.Link@tonline.de<br />
Tag des alten Handwerks<br />
10:00–18:00 Uhr I Celle I Landgestüt<br />
Wie kommt der Duft in die Seife, wie die<br />
Farbe aufs Porzellan, wie wird ein Besen<br />
gebunden, ein Pferd beschlagen? Antworten<br />
auf diese und weitere Fragen gibt<br />
der Tag des alten Handwerks, ausgerichtet<br />
vom Verein der Freunde und Mitarbeiter<br />
des Landgestüts Celle. HandwerkerInnen<br />
lassen sich bei der Arbeit<br />
über die Schulter schauen und ermuntern<br />
auch zum Ausprobieren und Mitmachen.<br />
Weitere Attraktionen sind<br />
Ritterspiele, eine Pferdevorführung und<br />
Gestütsführungen. Der Eintritt ist frei.<br />
Herbstmarkt<br />
10:00–22:00 Uhr I Wrestedt I Marktscheune<br />
Der Verein Dorfleben Wrestedt hat<br />
unter dem Motto »Oktoberfest in Wrestedt«<br />
ein buntes Programm vorbereitet.<br />
Köhlerwoche<br />
10:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Im Museumsdorf wird ein Holzkohlemeiler<br />
aufgesetzt und betrieben. Dazu gibt<br />
es Informationen über die Geschichte<br />
der Holzkohleherstellung sowie Mitmachaktionen<br />
für Kinder.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Tag der offenen Tür<br />
12:00–17:00 Uhr I Dalle I An der Schule 2<br />
Der alljährliche Tag der offenen Tür der<br />
Werk und Lebensgemeinschaft Dalle<br />
steht diesmal im Zeichen des 40jährigen<br />
Bestehens der Einrichtung. Die BewohnerInnen<br />
stellen Qualitätsprodukte<br />
aus Garten, Tischlerei, Töpferei und Weberei<br />
vor und bieten diese zum Verkauf<br />
an. Nach einem Rundgang durch die<br />
Werkstätten können die Gäste im LindenhofCafé<br />
Kaffee und hausgebackenen<br />
Kuchen genießen. INFO wlgdalle.de<br />
Mühlenfest<br />
14:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wassermühle<br />
Die historische Wassermühle, umgeben<br />
von einer parkähnlichen Grünanlage und<br />
dem sich anschließenden Heidesee, bildet<br />
die Kulisse für das Mühlenfest, das<br />
seit nunmehr 25 Jahren mit einem vielfältigen<br />
Musikprogram und regionalen<br />
Köstlichkeiten lockt. Kunsthandwerkliche<br />
Stände laden zum Stöbern und<br />
Staunen ein. Der Eintritt ist frei.<br />
Heidewanderung zu den Heidschnucken<br />
14:00 Uhr I Misselhorner Heide<br />
Auf dieser geführten Heidewanderung<br />
erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
viel Interessantes über die Kulturlandschaft<br />
Heide und treffen unterwegs<br />
eine Heidschnuckenherde und die<br />
Schäferin. Preis: 10 Euro für Erwachsene,<br />
7 Euro für Kinder. Treffpunkt:<br />
Wanderparkplatz an der Misselhorner<br />
Heide bei Hermannsburg. Anmeldung<br />
unter Telefon 05052 6574 oder EMail<br />
hermannsburg@lueneburgerheide.de.<br />
Weitere Termine: 14., 21. und 28. September.<br />
Jäger der Nacht<br />
19:30–21:30 Uhr I Bad Bodenteich I Burg<br />
Waldpädagogin Ulrike WitteSpohr lädt<br />
zur Fledermausbeobachtung rund um<br />
die Burg ein. Zur Einführung erfolgt zunächst<br />
eine kleine Präsentation in der<br />
Burg, bevor mit dem Fledermausdetektor<br />
ins Gelände gegangen wird. Eine Anmeldung<br />
unter Telefon 05824 3539 oder<br />
EMail tourismus@sgaue.de ist erforderlich.<br />
Kosten: 7 Euro für Erwachsene,<br />
5 Euro für Kinder bis 14 Jahre.<br />
Zeitweisen<br />
19:30 Uhr I Suderburg I Musikschule<br />
Mit »Zeitweisen« veröffentlichte Till<br />
Simon Ende April sein drittes Soloalbum.<br />
Der norddeutsche Singer/Songwriter<br />
und Multiinstrumentalist zeigt sich in<br />
seinen Liedern als Beobachter des Alltags<br />
und der kleinen sowie großen Dinge<br />
des Lebens, die Menschen bewegen. Bei<br />
seinem Konzert im Hörsaal der Musikschule<br />
wird er von Maxi Suhr (Percussions)<br />
begleitet. Eintritt: 19 Euro.<br />
INFO Telefon 05826 958930<br />
Nächtliche Tierwelt im Museumsdorf<br />
21:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Mit der Natur und Landschaftsführerin<br />
Nicola Mahnke geht es auf eine Erkundungstour<br />
im Dunkeln. Kosten (inkl. Eintritt):<br />
16 Euro, Kinder und Jugendliche<br />
zahlen 13 Euro. Anmeldung bis zum<br />
5. September unter der Telefonnummer<br />
04131 840749 oder per EMail an<br />
info@naturerlebnismitgenuss.de.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
8 SONNTAG<br />
Eschede erfahren<br />
9:30–16:30 Uhr I Eschede I Bahnhof<br />
Mit unterschiedlichen Touren sowohl für<br />
Freizeitradler, die vom Fahrradsattel aus<br />
die Heidelandschaft genießen möchten,<br />
als auch für sportlich ambitionierte<br />
MountainBiker lockt die Veranstaltung<br />
»Eschede erfahren«. Auf dem Bahnhofsvorplatz<br />
wird ein vielfältiges Rahmenprogramm<br />
rund ums Rad geboten.<br />
Organisert wird »Eschede erfahren« vom<br />
Gewerbe und Tourismusverein und dem<br />
TuS Eschede. INFO und Anmeldung<br />
unter eschedeerfahren.de<br />
Handwerkertag<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Bäcker, Müllerin, Drucker, Schuhmacher,<br />
Steinmetz, Tischler, Schmied, Imker, Töpferin,<br />
Polsterer und Radiotechniker bieten<br />
»Handwerk zum Mitmachen«.<br />
Außerdem ist die Spinnstube geöffnet.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Flechtkursus<br />
10:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Unter Anleitung von Korbflechterin Imke<br />
Günzel wird in diesem achtstündigen<br />
Kursus ein kleinen Henkelkorb geflochten.<br />
Kosten (inkl. Eintritt und Material):<br />
86 Euro. Anmeldung bis zum 23. August<br />
per EMail an info@naturgeflecht.de<br />
oder unter Telefon 0173 8186062.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Herbstmarkt<br />
10:00–22:00 Uhr I Wrestedt I Marktscheune<br />
Der Verein Dorfleben Wrestedt hat<br />
unter dem Motto »Oktoberfest in Wrestedt«<br />
ein buntes Programm vorbereitet.<br />
Pilzseminar<br />
10:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Gemeinsam mit den Autoren des Buches<br />
»Pilze zum Genießen«, Dr. Rita und<br />
Frank Lüder, werden Pilze gesammelt,<br />
bestimmt und zubereitet. Kosten:<br />
38 Euro. INFO antikhofdreieichen.de<br />
Schätztag<br />
10:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Der Kunstsachverständige KlausDieter<br />
Müller begutachtet Kunstwerke sowie<br />
weitere Gegenstände, die einen gewissen<br />
Wert haben, und gibt eine Einschätzung<br />
und möglichst auch eine finanzielle<br />
Bewertung ab. Bis zu drei Gegenstände<br />
können begutachtet werden (Abgabe bis<br />
14 Uhr). Kosten: Museumseintritt.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Dorfflohmarkt<br />
11:00–17:00 Uhr I Lüder I Schützenhaus<br />
Die Einwohner von Lüder, dem zwischen<br />
dem Naturschutzgebiet Schweimker<br />
Moor und Lüderbruch und dem Kurort<br />
Bad Bodenteich gelegenen Dorf der<br />
1000 Eichen, laden zu ihrem zweiten<br />
Dorfflohmarkt rund um das Schützenhaus<br />
ein. Von 11 Uhr an kann unter den<br />
Eichen gestöbert und gefeilscht werden.<br />
Dazu wird Kaffee und hausgebackener<br />
Kuchen angeboten.<br />
Mühlenfest<br />
11:00 Uhr I Müden (Örtze) I Wassermühle<br />
Beschreibung siehe 7. September.<br />
46 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
September<br />
12 DONNERSTAG<br />
Mondscheinwanderung<br />
19:30 Uhr I Ellerndorfer Wacholderheide<br />
Schöner als in einer Vollmondnacht,<br />
wenn Wacholder und Hutebuchen nur<br />
noch schemenhaft zu erkennen sind,<br />
lässt sich die Magie der Heide wohl<br />
kaum erleben. Treffpunkt für die Führung<br />
mit Hannelore Behrens ist der<br />
Parkplatz an der Wacholderheide. Preis:<br />
3 Euro. INFO Telefon 05808 429, EMail<br />
info@suderburgerland.de<br />
13 FREITAG<br />
Köhlerei in der Lüneburger Heide<br />
15:00 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Anlässlich der Köhlerwoche vom 7. bis<br />
15. September stellt Dr. Arne Paysen im<br />
Rahmen einer zweistündigen Führung<br />
die Geschichte der Holzkohleerzeugung<br />
in der Lüneburger Heide vor.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Kapellen aus der Hansezeit<br />
15:00–18:00 Uhr I Uelzen I Herzogenplatz<br />
Der Spaziergang führt zu fünf Kapellen<br />
aus der Hansezeit, die sonst nicht zu besichtigen<br />
sind. Preis: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 0581 8006172, EMail<br />
tourismusinfo@stadt.uelzen.de<br />
14 SONNABEND<br />
Lehmbauseminar<br />
10:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Lehmbauer Matthias Kiemann erläutert in<br />
diesem zweitägigen Seminar, das am<br />
Sonnabend und Sonntag jeweils von<br />
10:30 bis 15 Uhr stattfindet, die Vorzüge<br />
des historischen Baustoffs Lehm und leitet<br />
die Teilnehmenden in den verschiedenen<br />
Lehmbautechniken an. Kosten:<br />
96 Euro. Anmeldung bis zum 13. September<br />
erforderlich (Telefon 05148 911927,<br />
EMail matthiaskiemann@tonline.de.<br />
INFO museumsdorfhoesseringen.de<br />
Schleusenführung<br />
15:00 Uhr I Esterholz I Schleuse<br />
Die beiden Schleusen am ElbeSeitenkanal<br />
bei Esterholz zählen zu den größten<br />
Schleusen für die Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland. Die Führung vermittelt<br />
Einblicke in die Technik der Bauwerke.<br />
Preis: 2,50 für Erwachsene, 1,50 für<br />
Schüler. Treffpunkt: Vor der InfoTafel am<br />
Parkplatz der Gaststätte Zur Esterholzer<br />
Schleuse. INFO Telefon 05824 3539<br />
Jäger der Nacht<br />
19:00 Uhr I Bad Bodenteich I Schafstall<br />
Waldpädagogin Ulrike WitteSpohr lädt<br />
zur Fledermausbeobachtung in die Bodenteicher<br />
Heide ein. Preis: 7 Euro für<br />
Erwachsene, 5 Euro für Kinder. Anmeldung<br />
erforderlich unter Telefon 05824<br />
3539 oder EMail tourismus@sgaue.de<br />
Vollmondwanderung<br />
19:30 Uhr I Oberohe I Wanderparkplatz<br />
Waldpädagogin Katrin Blumenbach<br />
führt im Mondschein zwei Stunden lang<br />
durch die Oberoher Heide. Preis:<br />
11 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Kinder.<br />
Anmeldung unter Telefon 05052<br />
5429411 oder EMail info@waldevents.de<br />
Songs and Sounds<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
»Songs and Sounds« nennen die<br />
Songwriterin Elisabeth Cutler und der<br />
Gitarrist Leander Reinighaus ihr gemeinsames<br />
Musikprojekt, das akustische Intimität<br />
mit zeitgemäßen, urbanen<br />
Elementen verschmilzt. Der Eintritt ist<br />
frei. Ein Hut geht herum. INFO antikhofdreieichen.de<br />
15 SONNTAG<br />
ADFCRadtour<br />
9:30 Uhr I Gifhorn I Winkeler Straße 2<br />
»Heide, Moor, Löns und Mühlenromantik«<br />
ist das Thema dieser rund 65 Kilometer<br />
langen Radtour nach Wahrenholz<br />
und Betzhorn. Gefahren wird in gemäßigtem<br />
Tempo (15 bis 18 km/h). Die Teilnahme<br />
ist kostenlos. Anmeldungen<br />
nimmt bis zum 8. September Tourenleiter<br />
Karsten Selleng (Telefon 05371 56619,<br />
EMail karsten.selleng@adfcgifhorn.de)<br />
entgegen.<br />
Kürbis und Apfeltag<br />
11:00 Uhr I Bad Bodenteich I Burghof<br />
An zahlreichen Ständen gibt es Dekoratives<br />
und Leckeres aus Äpfeln und Kürbissen.<br />
Außerdem locken verschiedene<br />
Aktionen für Kinder und Erwachsene,<br />
Musik und die Schlepperfreunde mit<br />
einer Vorführung ihrer OldtimerTraktoren.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
INFO 05824 3539<br />
21 SONNABEND<br />
Gifhorner Erntefest<br />
9:30–14:00 Uhr I Gifhorn I Marktplatz<br />
Das Erntefest bietet liebevoll geschmückte<br />
Erntewagen und ein abwechslungsreiches<br />
Bühnenprogramm.<br />
Sauerkraut selbst gemacht<br />
10:30 Uhr I Hösseringen I Museumsdorf<br />
Unter Anleitung von Wolfgang Fröhlich<br />
wird Sauerkraut, eine vitaminreiche und<br />
gesunde Winterkost, nach erprobtem<br />
Rezept in traditioneller Methode hergestellt.<br />
Mitzubringen sind ein geeignetes<br />
Gefäß, etwas Kraft, Ausdauer und<br />
Zeit (bis 15 Uhr). Kosten: 16 Euro. Der<br />
bereitgestellte BioWeißkohl wird nach<br />
Verbrauch berechnet. Anmeldung bis<br />
13. September erforderlich (Telefon<br />
05826 1774, EMail info@museumsdorfhoesseringen.de<br />
Das Museum kocht<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Im Handwerksmuseum werden an diesem<br />
Wochenende jeweils von 11 bis<br />
15 Uhr regionale Gerichte vorgestellt.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
22 SONNTAG<br />
Das Museum kocht<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Im Handwerksmuseum werden an diesem<br />
Wochenende jeweils von 11 bis<br />
15 Uhr regionale Gerichte vorgestellt.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
24 DIENSTAG<br />
Wenn der Rothirsch röhrt<br />
17:30 Uhr I Hermannsburg I TouristInfo<br />
Vom Treffpunkt in Hermannsburg (TouristInformation,<br />
Am Markt 3) geht es<br />
mit dem eigenen Auto oder in Fahrgemeinschaften<br />
zur Rothirschbrunft in<br />
die Wälder des Naturparks Südheide.<br />
Preis: 8 Euro für Erwachsene, 5 Euro für<br />
Kinder ab 7 Jahre). Anmeldung unter Telefon<br />
05052 6574.<br />
26 DONNERSTAG<br />
Wenn der Rothirsch röhrt<br />
17:30 Uhr I Hermannsburg I TouristInfo<br />
Beschreibung siehe 24. September.<br />
Unterwegs mit Dorfausrufer Hannes<br />
19:00 Uhr I Ebstorf I Winkelplatz<br />
Beschreibung siehe 5. September.<br />
28 SONNABEND<br />
Geführtes Pilgern<br />
10:00 Uhr I Ebstorf I TouristInformation<br />
Unterwegs mit einem Wanderführer in<br />
der Tradition des Pilgerns, entweder auf<br />
der Via Scandinavica zwischen den Klöstern<br />
Ebstorf und Medingen oder auf<br />
dem Inspirations und Auferstehungsweg<br />
zwischen Ebstorf und Hanstedt. Die<br />
Touren sind zwölf bis 15 Kilometer lang.<br />
Kosten: 5 Euro. Anmeldung unter Telefon<br />
05822 2996 oder per EMail an<br />
touristinfo@ebstorf.de<br />
46. Honigfest<br />
11:00 Uhr I Wietzendorf I Ortsmitte<br />
Mit mehr als 100 Ausstellern, einem abwechslungsreichen<br />
Musik und Unterhaltungsprogramm<br />
auf zwei Bühnen und<br />
vielen Mitmachaktionen für Kinder ist<br />
das alljährliche Honigfest in Wietzendorf<br />
eine der beliebtesten Veranstaltungen<br />
dieser Art in der Lüneburger Heide.<br />
Showkoch Ron Ostermann zeigt, wie<br />
vielseitig sich Honig in der Küche verwenden<br />
lässt. Die von ihm »live« zubereiteten<br />
Speisen dürfen selbstverständlich<br />
vom Publikum probiert werden.<br />
Eintritt: 4 Euro je Tag. Kinder bis<br />
14 Jahre erhalten freien Eintritt.<br />
INFO verkehrsverein@wietzendorf.de<br />
oder Telefon 05196 2190<br />
Bill Mockridge: Je oller je doller<br />
19:00 Uhr I Nienhagen I Hagensaal<br />
Auch Bill Mockridge musste lernen, das<br />
Älterwerden zu akzeptieren. Das war<br />
nicht immer einfach. Man steht mitten<br />
im Wohnzimmer und hat vergessen, was<br />
man da wollte. Man sieht und hört nicht<br />
mehr alles und was man sieht und hört,<br />
vergisst man sofort wieder. Eintritt:<br />
17/23 Euro. INFO Telefon 05144<br />
6672304, EMail kontakt@niku.de<br />
29 SONNTAG<br />
Zwiebel und Flammkuchenfest<br />
10:00 Uhr I Suhlendorf I Handwerksmuseum<br />
Außer süßen und deftigen Spezialitäten<br />
aus dem Backhaus gibt es bis 17 Uhr lebendiges<br />
Handwerk zum Mitmachen.<br />
Mit dabei sind Weberin, Tischler,<br />
Schmied, Spinnerin und Radiotechniker.<br />
INFO handwerksmuseumsuhlendorf.de<br />
Tag der offenen Tür<br />
11:00 Uhr I Hahnenhorn I Moorstraße 28<br />
Christine und Matthias Bruns beteiligen<br />
sich mit ihrem Gartencenter Baumschulware<br />
Bruns an der Aktion »Offene Gärten<br />
in der Südheide«. Auf 5000 Quadratmetern<br />
zeigen sie ein vielfältiges<br />
Pflanzensortiment von der Staude bis<br />
zum Alleebaum. Auf der Wiese wird den<br />
Gästen bis 16 Uhr ein Rahmenprogramm<br />
geboten. INFO baumschulebruns.de<br />
Alte Häuser, alte Autos<br />
11:00 Uhr I Winsen (Aller) I Museumshof<br />
Zum 10. Mal treffen sich Besitzer von<br />
Oldtimerfahrzeugen auf dem Museumshof<br />
mit seinen historischen Fachwerkgebäuden.<br />
INFO winserheimatverein.de<br />
46. Honigfest<br />
10:00 Uhr I Wietzendorf I Ortsmitte<br />
Der zweite Tag des Honigfestes beginnt<br />
mit einem plattdeutschen Gottesdienst.<br />
Weiteres Programm siehe 28. September.<br />
Beschreibung siehe 12. September.<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 47
DAS SCHWEIGEN<br />
DER LERCHEN<br />
Vor einigen Jahrzehnten waren Haubenlerchen noch vielerorts zu<br />
beobachten, doch mittlerweile gelten sie in Deutschland als vom<br />
Aussterben bedroht. Der Naturfotograf Jan Piecha hat eines der letzten<br />
niedersächsischen Brutpaare in Wittingen mit der Kamera begleitet.<br />
48 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
TIERGESCHICHTEN<br />
JAN PIECHA / Text und Fotos<br />
Sie sind größer als ein Spatz, jedoch kleiner als<br />
eine Amsel. Ihr Federkleid kommt in einem verwaschenen<br />
Grau daher, weshalb ihre prächtige<br />
Haube ihr auffälligstes Merkmal ist. Vor einigen Jahrzehnten<br />
waren Haubenlerchen vielerorts an Parkplätzen,<br />
Bahnhöfen oder Industriegebieten zu beobachten.<br />
Vor 50 Jahren soll es in Niedersachsen noch mehr als<br />
10.000 Brutpaare gegeben haben. Bis 1990 ist ihr Bestand<br />
auf 750 bis 1200 Paare zusammengeschrumpft.<br />
Der Trend hielt an, woraufhin zwischen 2005 und<br />
2008 noch ungefähr 60 Brutpaare auszumachen<br />
waren. In einer Erfassung aus 2016 wird in Niedersachsen<br />
von maximal 20 Paaren ausgegangen, wovon<br />
in 2015 lediglich bei fünf Paaren auch ein Bruterfolg<br />
nachgewiesen werden konnte. Bei einem davon handelt<br />
es sich um ein Brutpaar aus Wittingen, das dort<br />
bis heute eisern die Stellung hält. Weitere Brutpaare<br />
lassen sich noch in den Landkreisen Lüneburg und<br />
Uelzen finden.<br />
Haubenlerchen sind Bodenbrüter und benötigen für die<br />
Brut offene, wenig gestörte Brachflächen und Trockenrasen<br />
mit schütterer Vegetation. Als Hauptursachen<br />
für den Rückgang werden aktuell Nahrungsmangel und<br />
Veränderungen des Lebensraums gesehen. Brachflächen<br />
unterliegen häufig einem starken Nutzungsdruck<br />
und werden immer schneller besiedelt. Zudem sorgt<br />
die Intensivierung der Landwirtschaft dafür, dass<br />
immer weniger Wildkräuter zur Verfügung stehen und<br />
während der Brutzeit die benötigen Insekten ausbleiben.<br />
Das Insektensterben durch konventionelle Methoden<br />
der Landwirtschaft ist seit einer Weile ein<br />
großes Thema bei uns in Deutschland und wirkt sich<br />
in diesem Zusammenhang auch massiv auf die Vogelwelt<br />
aus. Des Weiteren werden Grünflächen durch den<br />
vermehrten Einsatz von Düngemitteln immer dichter<br />
und der ursprüngliche Lebensraum der Haubenlerche<br />
somit zunehmend seltener. In Europa ist ihr Bestand<br />
seit 1980 um 98 Prozent zurückgegangen. •••<br />
Eine Haubenlerche in ihrem Lebensraum<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 49
Oben: Ein Altvogel sammelt Nistmaterial. Mitte: Jungvögel auf dem Parkplatz eines Autohauses neben der Brachfläche. Unten: Ein Jungvogel wird gefüttert.<br />
50 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
TIERGESCHICHTEN<br />
••• Bereits während meiner Schulzeit konnte ich des<br />
Öfteren zwei graue, unscheinbare Vögel auf dem Parkplatz<br />
des Wittinger Edeka-Marktes beobachten. Damals<br />
war es für mich ein relativ gewohntes Bild, sie auf<br />
dem angrenzenden Radweg umherlaufen zu sehen,<br />
weshalb ich den Vögeln nicht allzu viel Beachtung geschenkt<br />
habe. Nachdem im Isenhagener Kreisblatt ein<br />
Artikel von mir zu diesen Vögeln erschienen war, meldete<br />
sich ein Wissenschaftler aus Lüneburg. Er war<br />
sehr erfreut darüber, dass es im östlichen Niedersachsen<br />
noch ein weiteres Revier der Haubenlerche gibt. Zu<br />
diesem Zeitpunkt habe ich erst realisiert, was für eine<br />
Rarität in unserer Region unterwegs ist.<br />
Wie es der Zufall so will, waren die Haubenlerchen<br />
irgendwann nicht mehr an dem Parkplatz anzutreffen<br />
und meine Pläne, ein paar weitere Fotos von ihnen zu<br />
machen, scheiterten. Aufgrund des überregionalen Interesses<br />
und ihrer Seltenheit habe ich jedoch noch weitere<br />
Artikel für die Zeitung verfasst. Nach einer Weile<br />
bekam ich einen Hinweis, dass eine Haubenlerche auf<br />
der anderen Seite der Stadt gesehen wurde. Ich fuhr daraufhin<br />
zu der beschriebenen Stelle und konnte dort<br />
tatsächlich zwei Paare der Haubenlerchen entdecken.<br />
. Zäune<br />
. Tränken<br />
. Raufen<br />
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Eine Haubenlerche auf der Dachhaube des Raiffeisenmarktes in Wittingen.<br />
Im Vordergrund die Brachfläche vor dem Markt, auf der Jan Piecha<br />
einige der letzten Exemplare dieser bedrohten Vogelart beobachtete.<br />
Im vergangenen <strong>Sommer</strong> begleitete ich eines von ihnen<br />
mit der Kamera und wollte seine Gewohnheiten und<br />
sein Verhalten besser kennenlernen. Eines Abends<br />
saßen sie wieder auf einem kleinen Hügel, den sie<br />
gerne als Ausguck verwendeten. Plötzlich flog eine von<br />
ihnen auf den Boden und blieb dort sitzen. Die zweite<br />
folgte ihr sogleich, begann die Flügel auszubreiten und<br />
zeigte deutliches Balzverhalten. Einige Tage später flog<br />
eine der Lerchen auf eine angrenzende Ackerfläche, die<br />
jedoch keinerlei Nahrung für sie bereithielt. An einem<br />
trockenen Grasbüschel machte sie halt und begann<br />
dort Nistmaterial zu sammeln. Anschließend schleppte<br />
sie die trockenen Halme in ein aufkommendes •••<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 51
TIERGESCHICHTEN<br />
Kleine Erdhügel auf der Brachfläche werden von der Haubenlerche<br />
gerne als Ausguck genutzt.<br />
••• Maisfeld und verschwand zwischen den Pflanzen.<br />
Dort sah ich sie noch ein Stück in der kniehohen Vegetation<br />
laufen, bevor ich sie aus den Augen verloren<br />
habe. Leider gab es kurze Zeit später ein heftiges Unwetter<br />
mit starkem Platzregen. Das Nest hatte in seiner<br />
kleinen Mulde am Boden keine Chance und die<br />
Brut ging verloren. Ein Ei hatten sie zum damaligen<br />
Zeitpunkt bereits gelegt.<br />
Ein paar Wochen später war ich erneut in der Gegend<br />
und schaute wieder bei ihnen vorbei. Da sie meistens<br />
relativ auffällig auf der Straße oder dem abzweigenden<br />
Schotterweg umherliefen, konnte ich sie wieder relativ<br />
schnell ausfindig machen. Bereits von weitem sah ich<br />
drei von ihnen auf dem Weg sitzen und freute mich,<br />
dass anscheinend beide Paare noch dort sind. Plötzlich<br />
begann jedoch einer der Vögel damit, einem anderen<br />
Futter in den Schnabel zu stecken, und mir wurde klar,<br />
dass das nicht alles Altvögel sein konnten. Drei kleine<br />
Mini-Haubenlerchen hüpften zwischen den Fahrzeugen<br />
eines nahegelegenen Autohauses umher und wurden<br />
von den Altvögeln mit Insekten versorgt. Es war<br />
ein wunderbares Glücksgefühl, diese besondere Situation<br />
beobachten zu können. Die Altvögel waren währenddessen<br />
unermüdlich auf den Zäunen, Dächern<br />
und Freiflächen unterwegs, um genügend Futter für<br />
ihren Nachwuchs zu beschaffen. An dieser Stelle lassen<br />
sich zum Glück auch in diesem <strong>Sommer</strong> noch Haubenlerchen<br />
beobachten. Es bleibt zu hoffen, dass sie<br />
möglichst erfolgreich in ihren Brutversuchen sind und<br />
ihren Beitrag zum Erhalt der Art beisteuern werden •<br />
52 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
GARTENGESCHICHTEN<br />
In seinem Garten experimentiert Norbert Echterhoff mit verschiedenen Mischkulturen (links) sowie der Permakultur (rechts).<br />
An alle gedacht<br />
Landschaftsgärtner Norbert Echterhoff hat in Habighorst einen Garten<br />
für Insekten, Vögel und sich selbst angelegt<br />
MARION KORTH / Text und Fotos<br />
»Da, wo das Gras höher steht, da bitte nicht parken.«<br />
Diese Bitte gibt Landschaftsgärtner Norbert Echterhoff<br />
allen mit auf den Weg, die ihn in Habighorst<br />
besuchen wollen. Es ist Anfang Mai<br />
und ein neues gärtnerisches Experiment steckt noch verborgen<br />
im Gras in den Kinderschuhen – unsichtbar für<br />
denjenigen, der nicht ganz genau hinschaut. Dieser<br />
Grünstreifen hat es in sich. Überall zwischen die Gräser<br />
hat Norbert Echterhoff Blühstauden gesetzt. Werden sie<br />
sich dort gut entwickeln? Welche Arten eignen sich für<br />
diese Mischkultur? Sind die Abstände ausreichend? Fragen<br />
über Fragen. Der gelernte Landschaftsgärtner und<br />
Meister im Bereich Stauden will es genau wissen, sein<br />
Garten ist ein Versuchsfeld. Mit den Pflanzen »wachsen«<br />
hier die Antworten und Erkenntnisse. »Mein größtes<br />
Anliegen ist, wieder Vielfalt in den Garten zu holen«,<br />
sagt Norbert Echterhoff.<br />
Es ist schon fast zehn Jahre her, da hat er mit den ersten<br />
Blühmischungen angefangen. Damals war er noch fast<br />
ein Pionier. Seither sind die Meldungen über Artenschwund<br />
und Artensterben dringlicher geworden: immer<br />
weniger Insekten, immer weniger Vögel. Und immer<br />
mehr Menschen, die dagegen etwas tun möchten. Norbert<br />
Echterhoff sieht, dass etwas in Bewegung gekommen<br />
ist. Bestellzeiten von sechs Wochen für manche<br />
Samenmischungen, das hat es noch nicht gegeben.<br />
Seitlich zur Straße hin hat Echterhoff regelrechte<br />
Schaubeete angelegt. Hier zeigt der Landschaftsgärtner<br />
exemplarisch, was eigentlich in so einer Samentüte<br />
steckt. Die in den Blühmischungen enthaltenen Stauden<br />
hat er einzeln herangezogen und gepflanzt, um einmal<br />
das komplette Bild unter Idealbedingungen zu präsentieren.<br />
Eine vielfältige Flora, sagt Norbert Echterhoff,<br />
zieht eine vielfältige Fauna an. Das gilt nicht nur für die<br />
Blumen in Garten, sondern auch für Heckenpflanzen,<br />
Bäume und selbst für die Unkrautecke am Kompost. •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 53
GARTENGESCHICHTEN<br />
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»Unkraut nennt man die Pflanzen, deren<br />
Vorzüge noch nicht erkannt wurden.«<br />
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••• Dort lässt Echterhoff die Schwarznessel wuchern,<br />
eine Wildart mit Seltenheitswert, die Insekten förmlich<br />
anzieht. Es sind oft gerade die kleinen, etwas unscheinbaren<br />
Blüten, die für sie so wichtig sind. Die Reseda mit<br />
ihren grünlichen Blütenköpfen vorn im Beet ist dafür ein<br />
gutes Beispiel.<br />
Überall summt und schwirrt, zwitschert und fliegt<br />
etwas. Echterhoff hat dem Begriff des Stangenwaldes<br />
eine ganz neue Bedeutung gegeben. Große Bäume gibt's<br />
auf dem Grundstück nicht so viele, das würde sich mit<br />
seiner Vorliebe für Stauden – speziell für Phlox und Sonnenbraut<br />
– nicht vertragen, aber dafür umso mehr hohe,<br />
dicke Eichenbalken, an denen die verschiedensten Vogelnistkästen<br />
befestigt sind. »Die sind nicht nur zur<br />
Optik da, die sind alle besetzt.« Schon als Jugendlicher<br />
interessierte sich Echterhoff für Vögel und hängte für sie<br />
Nistkästen auf. Für ihn war es naheliegend, das fortzuführen,<br />
als er gerade Haus und Grundstück in Habighorst<br />
gekauft hatte, auch wenn andere ihn vielleicht für<br />
verrückt erklärt hätten. »Bevor ich irgendetwas im Haus<br />
gemacht habe, habe ich für 1000 Euro Nistkästen gekauft«,<br />
sagt er und lacht. Ganz wichtig seien übrigens<br />
Starenkästen. Denn sind die ersten Stare eingezogen,<br />
würde viele weitere Vögel bald folgen. In seinen Garten<br />
würden sie wohl sowieso kommen, egal, ob in der Nachbarschaft<br />
Stare wohnen, denn hier stimmen die Bedingungen<br />
auf allen Ebenen: Es gibt Nistplätze, Nahrung<br />
und Versteckmöglichkeiten. Das gilt für die Vögel<br />
ebenso wie für Käfer, Hummeln, Wildbienen und<br />
Schmetterlinge. Denn auch wenn es gerade in Mode ist<br />
– allein mit einem Insektenhotel ist es nicht getan. Von<br />
den Fertighotels aus dem Baumarkt hält der Landschaftsgärtner<br />
wenig bis nichts. Ein paar Tannenzapfen<br />
hinter Maschendraht sehen zwar ganz lustig aus, aber<br />
eine Wildbiene kann damit gar nichts anfangen.<br />
Norbert Echterhoff hat hingegen ganz unterschiedliche<br />
Insektenbehausungen in seinem Garten. Damit sie gut<br />
angenommen werden, sind sie nur knapp über Kniehöhe<br />
angebracht. Also auf der Höhe, in der die Insekten von<br />
einer Blüte zur nächsten fliegen. Von den Tonhohlziegeln<br />
als Insektenquartier hatte sich Echterhoff mehr versprochen,<br />
in ihren Gängen herrscht jedoch noch Leere.<br />
Bewährt haben sich hingegen die handgetöpferten Lochsteine,<br />
die er auf einer Gartenausstellung durch Zufall<br />
entdeckt hatte. Von den Bohrlöchern in den Eichenkloben<br />
sind ebenfalls schon viele verschlossen, hier verpuppen<br />
sich Wildbienen. Eine solche »Puppenstube« lässt<br />
sich leicht selbst herstellen, aber auch dabei kann man<br />
schnell Fehler machen. Echterhoff empfiehlt, ein hartes<br />
Holz wie Eiche zu wählen. Die Bohrlöcher müssen unbedingt<br />
quer zur Maserung gesetzt werden. Astscheiben,<br />
die von oben angebohrt worden sind, seien nicht optimal,<br />
sagt der Fachmann.<br />
54 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Da Norbert Echterhoff in seinem Garten nur wenige größere Bäume hat, sind die Nistkästen für Vögel und die Nisthilfen für Insekten an aufrecht<br />
stehenden Eichenbalken befestigt – ein »Stangenwald« der etwas anderen Art.<br />
Norbert Echterhoffs Garten ist das quicklebendige Beispiel<br />
dafür, wie viel der Mensch in seinem direkten Umfeld<br />
bewegen kann. Die gegenteiligen Beispiele gibt es<br />
auch – zuhauf. Die Landwirtschaft setze allein auf Monokulturen,<br />
Dünger und Spritzmittel. Artenrückgang<br />
und Nitrat im Grundwasser seien die Folgen. Was 30<br />
oder 40 Jahre lang gut war, erweise sich nun als Sackgasse.<br />
Echterhoff versteht zwar nicht, warum Landwirte<br />
gegen verschärfte Düngevorgaben demonstrieren, anstatt<br />
das Problem an der Wurzel zu packen, von einseitigen<br />
Schuldzuweisungen und Verteufelung hält er aber<br />
auch nichts. »Wir stecken da alle mit drin«, sagt er. Er<br />
denkt dabei auch an die eigene Branche, die mit ihrem<br />
Torfverbrauch anderswo Moore zerstört. •••<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 55
GARTENGESCHICHTEN<br />
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••• »Die Bienen finden in der Landschaft nichts und in<br />
den Gärten auch nicht«, sagt Echterhoff. Ein Garten soll<br />
schön aussehen und keine Arbeit machen. Das hat zu<br />
irrwitzigen Entwicklungen geführt. »Erst haben die Leute<br />
Bodendecker gepflanzt, damit das Unkraut nicht hochkommt,<br />
dann haben sie säckeweise Rindenmulch verteilt<br />
und jetzt kommen die Schottergärten.« Dabei sei<br />
gegen gestaltete Ecken gar nichts einzuwenden, »aber<br />
doch nicht überall«. Wer auf die Landwirtschaft<br />
schimpft, sollte erst einmal in seinem eigenen Garten<br />
beginnen.<br />
Oft fehlt es nicht am guten Willen, sondern am<br />
Grundlegenden. Viel Gartenwissen sei verlorengegangen.<br />
»Wirkliche Nutzgärten haben nur noch die alten<br />
Leute«, sagt Echterhoff. Und die ganz jungen, die wieder<br />
ihr eigenes Gemüse anbauen wollen, die wissen gar<br />
nicht wie das geht: Bodenvorbereitung, aussäen, Unkraut<br />
jäten. Möhren kann man neuerdings auch vorgezogen<br />
in der Multitopfplatte kaufen, erzählt er.<br />
Norbert Echterhoff macht Mut, sich auf das Abenteuer<br />
Garten einzulassen. »Einfach anfangen«, sagt er. »Und<br />
nicht alle Pflanzen fertig kaufen.« Stattdessen viele<br />
Tüten voller Samen. »Die Natur braucht Zeit.« Wir<br />
selbst auch, das Bewusstsein verändere sich durch das<br />
Tun. Im Garten können wir ruhig werden und immer<br />
wieder Neues entdecken. Norbert Echterhoff jedenfalls<br />
wird nicht müde, Anbaumethoden und Pflanzenkombinationen<br />
in der Praxis zu erproben. Zu seinem Phlox<br />
im neuen Beet hat er beispielsweise Lupinen gesät und<br />
so für gute Startbedingungen gesorgt. Aufgewachsen ist<br />
Norbert Echterhof auf einem kleinen Bauernhof. Manche<br />
Beobachtungen gehen zurück bis in die Jugendzeit.<br />
Zu mickrig geratene Kohlpflanzen etwa wurden außerhalb<br />
des Gartens in einer Ecke vergraben, wegschmeißen<br />
wollte sie keiner. Und siehe da: Zwischen Vogelmiere<br />
und allerlei anderen (Un-)Kräutern gediehen die Setzlinge<br />
ganz prächtig. Es scheint also nicht zu stimmen,<br />
dass Beikräuter der Kulturpflanze die Nährstoffe streitig<br />
machen. In diese Richtung denkt Norbert Echterhoff<br />
weiter, nimmt Elemente der Permakultur hinzu. »Mein<br />
Bestreben ist es, alles im Kreislauf zu lassen. Wenn ich<br />
irgendwo etwas abschneide, überlege ich, wo ich es verwenden<br />
kann.« Vielleicht als Mulch auf einem Beet,<br />
vielleicht als Stütze zwischen Blumen. Echterhoff fällt<br />
bestimmt etwas ein, vielleicht auch ein ganz neues Experiment<br />
•<br />
TIPP Ebenso wie Buchweizen ist auch Leinsaat – das blaue Wunder<br />
– geeignet, Insekten in den Garten zu locken. Ganz ungeduldige<br />
Gärtner sollten es zudem mit Leindotter versuchen. Auch diese alte<br />
Kulturpflanze enthält Nektar in ihren kleinen, gelben Blüten, keimt<br />
und wächst schnell. Norbert Echterhoff hat zudem ein Minaturkornfeld<br />
in seinem Garten. Zwischen Horsten von Winterroggen<br />
blühen Klatschmohn, Kornblumen und die giftige, aber schöne<br />
Kornrade. »Ein Bild wie aus meiner Kindheit«, schwärmt er. Und<br />
Futter erst für die Insekten und später für die Vögel.<br />
56 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Mais wird wegen der Frostgefahr spät gesät. Erst danach folgt die Aussaat<br />
der Blühpflanzen. Deshalb waren Anfang Juni die Blumen noch ziemlich klein.<br />
Kerstin und Reinhard Friedrich (mit Hündin Blanka) sind aber zuversichtlich,<br />
dass sich die »Bienenweide« in der Beregnungsgasse gut entwickeln wird.<br />
Ihr Maisfeld ist keine<br />
Monokultur mehr<br />
Kerstin und Reinhard Friedrich gehören zu den ersten BlühstromBauern<br />
MARION KORTH / Text // INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />
Kerstin und Reinhard Friedrich waren sofort<br />
dabei. Das Blühstrom-Projekt des Energieversorgers<br />
SVO in Celle passt zu ihnen und ihrer<br />
mit 36 Hektar Gesamtfläche kleinen Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
in Neu-Lutterloh (Gemeinde Südheide).<br />
»Wir wollten, dass es blüht«, sagen die beiden. Reinhard<br />
Friedrich hat sieben Hektar Mais für eine Biogasanlage<br />
in der Nähe angebaut. Zwei Beregnungsgassen durchschneiden<br />
das Feld am Hof. Diese sonst verlorene Fläche<br />
soll sich in diesem Jahr in einen bunten Blühstreifen verwandeln.<br />
»Diese Idee fand ich schön«, sagt Reinhard<br />
Friedrich. Er hat die Gasse dafür besonders breit angelegt.<br />
Statt drei Metern sechs Meter, insgesamt ein Zehntel<br />
der Fläche, 7000 Quadratmeter.<br />
Dann folgte die Kleinarbeit. Er lieh sich eine sogenannte<br />
Kleegeige aus, mit der sich die feinen Blumensamen<br />
schön gleichmäßig verteilen lassen, davor war er die Fläche<br />
schon einmal zu Fuß abgegangen, um zunächst die<br />
Sonnenblumenkerne in die Erde zu stecken. Die müssen<br />
nämlich tiefer in den Boden als das »Kleinzeug«. Der<br />
Blühstrombeitrag trägt dazu bei, den Arbeits- und Flächenaufwand<br />
am Ende des Jahres auszugleichen. Das<br />
Saatgut haben die Friedrichs selbst bezahlt.<br />
Noch blüht es nicht auf dem Streifen, aber schon sind<br />
die unterschiedlichen Pflanzen zu erkennen: Ringelblumen,<br />
Klee, Buchweizen, Dill, Malve, Phacelia (kleines<br />
Bild), Borretsch. Werner von der Ohe, der Leiter des Bieneninstituts<br />
in Celle, hat bei den Sortenempfehlungen für<br />
den Blühstrom Wert darauf gelegt, dass nicht nur Bienen<br />
Nahrung finden, sondern ebenso die Bedürfnisse •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 57
LANDLEBEN<br />
Am Waldrand haben die Friedrichs 6000 Heidelbeerensträucher stehen.<br />
Damit diese viele Früchte tragen, sind sie auf die Bestäubung durch Bienen<br />
angewiesen. Reinhard Friedrich (Bild unten) schaut nach den beiden Völkern,<br />
die ein Imker bei ihm in der Plantage stehen hat.<br />
••• von Wildbienen und anderen Insekten berücksichtigt<br />
werden. Die Landwirte haben die Wahl, können die<br />
Arten für ihren Blühstreifen entsprechend der Bodenverhältnisse<br />
oder auch der gewünschten Höhe zusammenstellen.<br />
Auch sonst wurde der Anbau genau durchdacht. Mais<br />
wird wegen der Nachtfrostgefahr relativ spät gesät, die<br />
Blumensamen sollten erst danach in die Erde. Der Gedanke<br />
dabei: Der Mais erhält einen Wachstumsvorsprung.<br />
Sobald er dem Kindesalter entwachsen ist, wird<br />
die Kultur nämlich in Ruhe gelassen. »Dann spritzt man<br />
nicht mehr«, erläutert Landwirt Friedrich. Die größeren<br />
Pflanzen unterdrücken aufkommendes Unkraut. Die<br />
Gasse wird dann nicht mehr befahren und tatsächlich<br />
nur noch für die Beregnung genutzt. Die Friedrichs machen<br />
sich überhaupt keine Sorgen, dass dabei viele der<br />
Blumen unter die Räder geraten. Nicht nur deshalb, weil<br />
ihr Schlepper ohnehin nicht das größte Modell ist. »Ein<br />
paar bestimmt«, sagt Kerstin Friedrich, aber der Standort<br />
hat vor allem einen eindeutigen Vorteil. »In der Beregnungsgasse<br />
bekommt die Blühfläche auf jeden Fall Wasser<br />
ab.« Seit dem vergangenen Hitzesommer fehlten bis<br />
in den Juni in Neu-Lutterloh schon 700 Millimeter Niederschlag<br />
gemessen am langjährigen Durchschnitt. Der<br />
Sandboden trocknet schnell aus. Ohne Beregnung geht<br />
es deshalb nicht. Die Friedrichs hatten schon einmal<br />
einen Blühstreifen angelegt, damals mit Unterstützung<br />
der EU. Die Vorgaben waren streng. Außer einer fünfjährigen<br />
Bindung durften sie den Blühstreifen nicht bearbeiten<br />
und nicht beregnen. Als Folge habe nicht viel<br />
geblüht und nach fünf Jahren war der Streifen voller Unkraut.<br />
»Das würden wir nicht mehr machen«, sagt Reinhard<br />
Friedrich.<br />
Am Kaffeetisch kommen wir ins Reden und Nachdenken.<br />
Kerstin und Reinhard Friedrich haben den Eindruck,<br />
dass es bei ihnen sogar mehr Insekten als in<br />
früheren Jahren gibt. Das mag aber auch mit den vielen<br />
Fruchtsträuchern auf ihrem Grund zu tun haben, außerdem<br />
steht eine große Linde im Hof und dann bauen die<br />
Friedrichs auch noch Erbsen in der Vermehrung an. Eine<br />
Landwirtschaft, die auf so vielen Füßen steht, hat heute<br />
Seltenheitswert. »Früher haben alle Bauern alles angebaut,<br />
dafür vielleicht nicht so perfekt«, sagt Reinhard<br />
Friedrich. Kartoffeln mit Schorf würden heute beim<br />
Handel allerdings ebenso durchfallen wie beim Kunden.<br />
»Die Vielfalt von 1950 bekommen wir nicht zurück«, ist<br />
er überzeugt. Seit damals haben die Betriebe sich spezialisiert,<br />
wurden die vielen kleinen Felder zu großen Einheiten<br />
zusammengelegt. Die schmalen Unkrautstreifen,<br />
Gehölze und Baumgruppen verschwanden gleich mit.<br />
Vielfalt gebe es noch immer, aber verteilt auf viel größerer<br />
Fläche – für kleine Insekten ergeben sich dadurch unüberwindbare<br />
Entfernungen.<br />
Umso wichtiger sind solche Inseln wie in Neu-Lutterloh.<br />
»Wir haben es immer blühen lassen, wenn auch<br />
nicht in so einem großen Umfang.« Insekten- und vogelfreundlich<br />
wirtschaften Kerstin und Reinhard aus voller<br />
Überzeugung. Überall Blüten, überall in den Bäumen<br />
Nistkästen und ganz wichtig der Teich im Garten, an<br />
dem auch an diesem Nachmittag Bienen, Ameisen und<br />
andere Insekten Wasser holen. Auf dem trockenen<br />
Hügel ist ihr Teich die einzige Wasserstelle weit und<br />
breit. Mit Bienen und Hummeln verbindet sie viel mehr<br />
als das, was unter »friedlicher Koexistenz« verstanden<br />
wird. Ohne die emsigen Bestäuber ginge es auf ihrem<br />
Obsthof nicht, sie zählen zum festen »Mitarbeiterstamm«.<br />
Außer auf Wildbienen setzt das Ehepaar Friedrich<br />
auf Honigbienen. Bei den Friedrichs gibt es für die<br />
Völker viel zu holen. Vorn am Haus stehen Himbeeren<br />
in langen Reihen und hinter Fichten verborgen<br />
6000 Kulturheidelbeeren. Die größten Sträucher sind an<br />
die zwei Meter hoch.<br />
Nur noch wenige Tage, dann beginnt die Selbstpflück-<br />
Erntesaison in der Heidelbeerplantage hinter dem Hof<br />
im Grünen. Die Bienen haben ihre Arbeit längst getan,<br />
die Büsche hängen voller Früchte. Ein Imker aus der<br />
Nachbarschaft hatte elf Völker zu den Heidelbeeren gesellt,<br />
die bis auf zwei schon wieder an andere Einsatzorte<br />
versetzt worden sind. Aber auch die wilde Verwandtschaft<br />
soll ihr Auskommen haben. Für sie wollen es die<br />
Friedrichs in ihrem Maisfeld blühen lassen •<br />
58 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
INFO<br />
Blühstrom der SVO<br />
Die Artenvielfalt ist weltweit bedroht. Laut eines Berichts<br />
des Weltbiodiversitätsrates IPBES könnten rund<br />
eine Million Tier und Pflanzenarten aussterben. Viele<br />
davon drohen bereits in den kommenden Jahrzehnten<br />
zu verschwinden.<br />
Die SVO möchte ein regionales Zeichen für Biodiversität<br />
setzen. In Zusammenarbeit mit dem Landvolk<br />
Niedersachsen im Kreisverband Celle, dem<br />
Institut für Bienenkunde Celle und engagierten Privatpersonen<br />
wurde das Produkt Blühstrom ins Leben gerufen.<br />
Mit Blühstrom werden landwirtschaftliche Nutzflächen<br />
zu Blühflächen und vergrößern den Lebensraum<br />
von Wildtieren, Bienen und anderen Insekten. Wer zu<br />
Blühstrom wechselt, leistet hierzu einen aktiven Beitrag.<br />
Pro Kilowattstunde fließt ein Cent netto in die Errichtung<br />
von Blühflächen ein. Bei einem Verbrauch von<br />
circa 3500 Kilowattstunden pro Jahr entstehen rund<br />
350 Quadratmeter neuer Lebensraum für Pflanzen und<br />
Insekten in unserer Region.<br />
Blühstrom ist ein zertifiziertes Naturstromprodukt,<br />
dessen Erzeuger initial Wasser und Windkraftwerke<br />
in Norwegen sind. Insbesondere die Wasserkraftwerke<br />
sind modernster Bauart und bieten hinsichtlich des<br />
Produkts eine besonders hohe Qualität. Der Strom<br />
Mix kann im Laufe der Zeit (zum Beispiel aufgrund von<br />
Preisentwicklungen) variieren und wird durch die SVO<br />
festgelegt. Bei einer Änderung der Erzeuger von Blühstrom<br />
will die SVO darauf achten, dass die Qualität des<br />
Produkts stets erhalten bleibt.<br />
Bilder aus der Ausstellung: ein Imker mit Bienenwabe und Honigbienen auf ihrer<br />
Wabe in Großaufnahme (unten).<br />
Fotos: Deutsches Bienen Journal<br />
Bienenliebe<br />
Fotoausstellung im Handwerksmuseum<br />
Suhlendorf mit faszinierenden Bildern<br />
Die großformatigen Bilder der Ausstellung ermöglichen<br />
einen Einblick in die faszinierende<br />
Welt der Bienen. Sie zeigen Honigbienen bei<br />
ihrer täglichen Arbeit – dem Blütenbesuch. Aber auch<br />
Hummeln und andere Wildbienenarten und Schwebfliegen<br />
leisten wichtige Bestäubungsarbeit, weshalb sie hier<br />
nicht fehlen dürfen. Daneben können Besucher sehen,<br />
wie Imker ihre Völker betreuen. Aufnahmen wie die aus<br />
den slowenischen Alpen oder die vom Honigjäger, der<br />
in Nepal die Waben der Riesenhonigbienen aus den Felshängen<br />
des Himalajas erntet, zeigen, wie facettenreich<br />
die Arbeit mit Bienen ist. Auf kleinen Infotexten erfährt<br />
man zudem Wissenswertes über das Leben der Bienen,<br />
die Imkerei und die Bedeutung von Bestäubern in der<br />
Natur.<br />
Die Ausstellung wurde<br />
vom »Deutschen Bienen<br />
Journal« konzipiert und<br />
wird in Kooperation mit<br />
dem Imkerverein Uelzen<br />
vom 15. bis 28. Juli gezeigt.<br />
Die Ausstellungseröffnung<br />
findet am<br />
Freitag, 5. Juli, von 15 Uhr<br />
an statt •<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 59
LANDLEBEN<br />
Mehr Vielfalt für mehr Geschmack<br />
Das als Klappenbroschur im Ulmer Verlag<br />
erschienene Buch »Kartoffelliebe – Pflanzen,<br />
ernten, Sortenvielfalt genießen« von Heidi<br />
Lorey hat 144 Seiten und ist mit 187 Farbfotos,<br />
fünf farbigen Zeichnungen und fünf<br />
Tabellen illustriert. Es kostet 16,95 Euro und<br />
hat die ISBN 9783818606497.<br />
Die Südheide ist Kartoffelland. Hier<br />
wachsen und gedeihen die goldgelben<br />
Knollen, die allerdings größtenteils zur Weiterverarbeitung<br />
in die Lebensmittelindustrie<br />
geliefert werden. Im Vertragsanbau sind die<br />
Sorten in der Regel von der Industrie vorgegeben,<br />
und auch bei den Sorten, die als<br />
Speisekartoffeln in den Supermarkt gelangen,<br />
ist die Auswahl stark eingeschränkt.<br />
Lediglich einige Bio-Bauern, allen voran<br />
Karsten Ellenberg aus Barum, setzen auf<br />
Vielfalt (www.kartoffelvielfalt.de).<br />
»Anders als beim Apfel ist bei der Kartoffel<br />
die Wertschätzung für die Sorten gering«,<br />
bedauert Heide Lorey in ihrem Buch »Kartoffelliebe«.<br />
Kaum ein Kunde sei sich der<br />
Sortenvielfalt bewusst. Dabei seien allein in<br />
Deutschland 201 Sorten gelistet, und jedes<br />
Jahr würden weitere Sorten zugelassen, die<br />
in ihren Ertrags- und Resistenzeigenschaften<br />
verbessert worden seien. Doch kaum<br />
eine Sorte werde auf Geschmack hin gezüchtet.<br />
Dabei sollte der Geschmack doch<br />
das entscheidende Kriterium sein.<br />
Die Autorin, die im Fach Pflanzenzüchtung<br />
promoviert hat, reist seit mehr als<br />
25 Jahren durchs Land und hält Vorträge,<br />
um für mehr Kartoffelvielfalt und neue Geschmackserlebnisse<br />
zu werben.<br />
In ihrem gut strukturierten Einsteiger-<br />
Buch gibt sie nicht nur einen Überblick über<br />
(geschmacklich) interessante Sorten, sondern<br />
auch Tipps für den Anbau im eigenen<br />
Garten. Eine kleine Auswahl von Kartoffelrezepten<br />
macht Appetit auf den Genuss der<br />
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So leben, dass die Umwelt durch das eigene Tun<br />
so wenig wie möglich belastet wird – spätestens<br />
seit Greta Thunberg und der Fridays-for-Future-<br />
Bewegung ist dieses Thema in aller Munde. Doch wie<br />
soll das gehen in einem Industriestaat des 21. Jahrhunderts?<br />
Kann der oder die Einzelne überhaupt etwas bewirken?<br />
Mit dieser Frage beschäftige ich mich seit etwa<br />
einem Jahr ausführlich, habe mit den unterschiedlichsten<br />
Menschen gesprochen und viele wertvolle Erfahrungen<br />
gemacht. Ein Resümee:<br />
Angefangen hat alles mit der Entscheidung, weniger<br />
Plastikmüll zu produzieren. Doch wenn man sich sein<br />
Leben lang überhaupt nicht damit beschäftigt hat, fällt<br />
das gar nicht so leicht, und hat man das Vorhaben erst<br />
einmal im Kopf, so stellt man fest, dass fast alles Handelsübliche<br />
aus Plastik besteht, Plastik beinhaltet oder<br />
in Plastik verpackt ist.<br />
So schnell wollte ich aber nicht aufgeben, weshalb ich<br />
mich über plastikfreie Alternativen informierte. Einmal<br />
damit begonnen, fiel mir schnell auf, dass es schon viele<br />
Menschen gab, die einen bewussten und umweltfreundlichen<br />
Lebensstil verfolgten und wertvolle Tipps für den<br />
Alltag bereithielten.<br />
Meine erste Umstellung war schließlich ein festes<br />
Haarshampoo und feste Duschseife ohne Verpackung,<br />
welche ich im örtlichen Seifenladen bekam. Motiviert<br />
von der einfachen Veränderung begann ich, mir meine<br />
Badezimmerutensilien vorzunehmen: Die Plastikzahnbürste<br />
wurde durch eine aus Bambus ausgetauscht,<br />
Zahnseide kaufte ich nur noch im Glasröhrchen, und<br />
Wattestäbchen mit Plastik ersetzte ich ebenfalls durch<br />
eine Alternative aus Bambus. Im Laufe des Jahres<br />
wurde auch mein Kühlschrankinhalt größtenteils plastikfrei<br />
und ich gewöhnte mir an, unterwegs immer eine<br />
Wasserflasche aus Glas und einen To-go-Kaffeebecher<br />
dabeizuhaben, doch das war nicht das Entscheidende.<br />
Das Entscheidende war, dass ich einen vollkommen<br />
anderen Umgang mit Konsum entwickelte. Ich kaufe<br />
seitdem weniger, bewusster und gesünder und fühlte<br />
mich dadurch sowohl körperlich besser, als auch geistig<br />
von vielem Ballast befreit. Doch auch mein übriger<br />
Haushalt wurde hinterfragt, und so verschenkte ich<br />
viele für mich eigentlich überflüssige Gebrauchsgegenstände.<br />
Nach einem Jahr bewusster und nachhaltiger leben<br />
kann ich also guten Gewissens sagen, dass es tatsächlich<br />
einen Unterschied macht. Sowohl im Kühlschrank,<br />
im Mülleimer und im alltäglichen<br />
Leben, aber auch und<br />
gerade in mir selbst.<br />
Mir ist mittlerweile ganz<br />
egal, was Andere von meinem<br />
Lebensstil halten. Ich<br />
kann meinen Kindern später<br />
einmal sagen, egal wie sich<br />
die Klima- und Umweltkrise<br />
weiter entwickeln wird, dass<br />
ich mein Möglichstes getan<br />
habe. Das macht für mich<br />
den Unterschied aus.<br />
Ich kann nur Jeder und<br />
Jedem empfehlen, es einmal<br />
auszuprobieren, denn jede<br />
noch so kleine Veränderung<br />
hat in der Summe eine große<br />
Wirkung •<br />
Johanna Jahns ist Studentin<br />
und Videobloggerin und<br />
beschreibt in ihrer Kolumne<br />
den Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />
und Minimalismus im<br />
Alltag.<br />
Ein Stück Seife ersetzt das Duschgel<br />
in der Plastikverpackung, und auch<br />
Shampoo gibt es in fester Form. Für<br />
Wattestäbchen und Zahnbürsten aus<br />
Kunststoff gibt es Alternativen aus<br />
Bambus, und natives Kokosöl aus dem<br />
Glas soll für die Haut sogar besser sein<br />
als die üblichen Gesichts und Handcremes<br />
aus der Kunststofftube.<br />
Foto: Johanna Jahns<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 61
HAUSGESCHICHTEN<br />
Altes Haus,<br />
neue Hülle<br />
Eine gute Wärmedämmung hält im<br />
Winter die Kälte und im <strong>Sommer</strong> die<br />
Hitze draußen. Und sie hilft, Energie zu<br />
sparen und damit laufende Kosten<br />
zu reduzieren.<br />
SABINE WYRWOLL<br />
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Inh. Dipl.-Ing. Frau Bianca Lübbe<br />
Am Fuhrenkamp 1a | 29393 Groß Oesingen<br />
Tel. 0 58 38 / 361| www.hess-bad.de<br />
In der Frühlingsausgabe haben wir die Geschichte<br />
des Siedlungshauses erzählt und es als Kulturgut gewürdigt.<br />
Gerade jüngere Menschen erkennen und<br />
lieben den Charme dieser älteren Häuser und der schön<br />
eingewachsenen Grundstücke. Diese jungen Bauleute<br />
wissen aber auch um die Notwendigkeit der heutigen<br />
Energiesparanforderungen an ein zeitgemäßes und ökologisches<br />
Wohnen.<br />
Die Außenmauern dieser Häuser müssen das Haus<br />
tragen, dem Wetter standhalten, den Schall mindern,<br />
schön aussehen und auch die Wärme im Haus halten.<br />
Im Entstehungsjahr genügte eine 24 Zentimeter starke<br />
Ziegelwand den damaligen Ansprüchen. Heute wissen<br />
Hölzer im<br />
Innenbereich<br />
– Naturholz-Böden<br />
– Decken- und Wandpaneele<br />
– individueller Holzzuschnitt<br />
– Laminat<br />
– Türen und Treppen<br />
Dämmstoffe<br />
– Mineral- und Steinwolle<br />
– Holzfaserdämmstoffe<br />
– Weichfaser- und Spezialdämmplatten<br />
– PUR/PIR-Dämmstffe<br />
Außerdem<br />
Innenausbau:<br />
– Trockenbausysteme<br />
– Designböden<br />
– u.v.m.<br />
Hölzer für den<br />
Außenbereich<br />
– Konstruktionsvollholz<br />
– Brettschichtholz<br />
– Fassadenhölzer<br />
– Garten- und Terrassenholz<br />
– individueller Holzzuschnitt<br />
Platten<br />
– OSB-Platten<br />
– Gipskartonplatten<br />
– Sperrholzplatten<br />
– Anhänger-Platten<br />
– MDF-Platten<br />
Als Alternative zur Putzfassade bietet sich ein Holzverschalung an.<br />
Foto: AlthausKonzept<br />
62 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
Siedlungshäuser mit sanierten und mit verschiedenen Methoden gedämmten Fassaden in Hankensbüttel. Foto: Inka Lykka Korth<br />
wir, dass wir zu viel Energie benötigen, um die Räume<br />
angenehm temperieren zu können. So werden für dieselbe<br />
Raumtemperatur in einem Haus mit ungedämmter<br />
Fassade 20 Liter Öl und in einem Haus mit gleicher,<br />
aber gedämmter Fassade lediglich drei Liter Öl benötigt.<br />
Eine gute Wärmedämmung hilft aber nicht nur im Winter<br />
Energie zu sparen, sondern schützt auch vor der<br />
<strong>Sommer</strong>hitze.<br />
Es gibt verschiedene Methoden, die Fassaden zu dämmen.<br />
Diese Methoden unterscheiden sich auch im Preis.<br />
Bei einer Putzfassade bietet es sich an, einen Vollwärmeschutz<br />
von außen auf den alten Putz aufzubringen.<br />
Der Vorteil dieser Lösung: Es müssen im Innenraum<br />
keine Quadratmeterverluste in Kauf genommen werden.<br />
Andere Lösungen wie eine Holzverschalung mit einer<br />
dämmenden Holzfaserleichtbauplatte bringen den gleichen<br />
Erfolg.<br />
Eine weitere Energiesparmöglichkeit bietet natürlich<br />
das Dach. Wir haben inzwischen viele Materialien, mit<br />
denen wir arbeiten können, um die Wärme im Haus zu<br />
halten. Soll das alte Dach – oft noch in Ordnung, obwohl<br />
schon bis zu 70 Jahre alt – gedämmt werden, muss bei<br />
einer Innendämmung sowohl zwischen den Sparren als<br />
auch unter den Sparren eine Wärmedämmung vorgesehen<br />
werden, damit eine ausreichende Dämmstärke gewährleistet<br />
ist. •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 63
HAUSGESCHICHTEN<br />
<br />
lima<br />
anitär<br />
eizung<br />
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<br />
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Jetzt wird‘s bunt:<br />
BRINGT SCHWUNG IN<br />
ENERGIETECHNIK<br />
Hier wird gerade ein altes Siedlugshaus saniert und erhält eine neue<br />
Putzfassade mit Wärmedämmung.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
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Ihr Anbieter für nachhaltige Gebäude-,<br />
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und Bestandskunden.<br />
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••• Um eine vollständige wärmende Hülle zu erzeugen,<br />
muss auch noch über die Fenster und Außentüren nachgedacht<br />
werden. Unsere Energieanforderungen steigen<br />
ständig, und so entscheiden sich die Bauleute meistens<br />
für neue Fenster und Außentüren, die dreifach verglast<br />
sind.<br />
Unser typisches Siedlungshaus hat einen Keller.<br />
Dieser wurde nicht nur für die Aufbewahrung von Lebensmitteln<br />
benötigt, sondern er bot auch Raum für<br />
die Heizungsanlage. Sofern die Heizung mit Öl betrieben<br />
wurde, was meistens der Fall war, war ein separater<br />
Kellerraum für die Öltanks erforderlich. Die<br />
Öltanks und die Ölheizungen werden heute meistens<br />
durch moderne Brennwert-Thermen ersetzt, sodass<br />
im Keller wenig Wärme abgegeben wird. Deshalb sollten<br />
auch sogar die Kellerdecken von unten mit Spezialmatten<br />
gedämmt werden.<br />
Mit all diesen Maßnahmen wird ein energetisch einwandfreies<br />
Haus geschaffen.<br />
Die Konstruktion und auch die Raumaufteilung dieser<br />
meist liebevoll gestalteten Siedlungshäuser ist immer<br />
sehr ähnlich: Wir finden im Erdgeschoss Küche, Bad und<br />
zwei Räume, eine Treppe in das Obergeschoss wie auch<br />
in den Keller. Das Obergeschoss besteht in der Regel<br />
ebenfalls aus vier Räumen und einem Bad. Die Bauweise<br />
war solide, und deshalb ist es auch möglich, Veränderungen<br />
am Grundriss vorzunehmen und diesen den<br />
heutigen moderen Wohnformen anzupassen. Auch modernere<br />
Anbauten können den Grundriss vergrößern<br />
und ein offenes großzügiges Wohnen ermöglichen.<br />
64 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
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Viele alte Siedlungshäuser hatten zum Schutz vor der Winterkälte<br />
und der <strong>Sommer</strong>hitze Fensterläden. Leider wurden diese meist durch<br />
»moderne« Rolläden ersetzt. Dabei sind traditionelle Fensterläden wie<br />
diese hier an einem Siedlungshaus in Hankensbüttel ein interessantes<br />
Gestaltungselement, das schlichte Fassaden optisch aufwerten kann.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
Da auf dem Grundstück oft eine Garage mit kleinen<br />
Stallungen als Grundversorgung vorhanden ist, besteht<br />
heute die Möglichkeit, diese für Hobbys zu nutzen.<br />
Wir finden in den Gärten vieler Siedlungshäuser alte<br />
Obstbäume, Beerenobststräucher, Nussbäume, und die<br />
eine oder andere Kastanie.<br />
Diese Häuser waren oft auch mit Fensterläden verziert,<br />
und am Hauseingang wuchs eine Glyzinie.<br />
Das Siedlungshaus hat sicher keinen Bauhauscharakter,<br />
aber es hat einen ganz besonderen Charme.<br />
Für junge Familien ist das Siedlungshaus eine attraktive<br />
und klimafreundliche Alternative zum Neubau •<br />
Die Autorin ist DiplomIngenieurin mit Fachrichtung Bauingenieurswesen<br />
und auf die Sanierung und Modernisierung alter Häuser spezialisiert. Gemeinsam<br />
mit Claudia Klement, Diplomingenieurin mit Fachrichtung Architektur,<br />
betreibt sie das Ingenieurbüro AlthausKonzept in Leiferde.<br />
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SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 65
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Existenzbedrohende Ernteeinbußen, Feld- und<br />
Waldbrände, verdörrte Pflanzen in Gärten,<br />
Parkanlagen und auf den Feldern, vertrocknete<br />
Bäume in den Wäldern, massives Fischsterben,<br />
verstummte Vögel und vielerlei mehr – teilweise<br />
nahezu apokalyptisch anmutende Szenen waren die Folgen<br />
der mehrmonatigen Trockenheit und Hitze des vergangenen<br />
<strong>Sommer</strong>s.<br />
Diese Dürreperiode, die den meisten noch in lebhafter<br />
Erinnerung sein dürfte, hat deutlich gezeigt, wie essenziell<br />
die Einflüsse des Wetters für Natur und Landwirtschaft<br />
sind. Viel mehr noch als heutzutage waren die<br />
Menschen in früheren Zeiten vom Wetter und extremen<br />
Wetterereignissen wie Dürre-, aber auch Kälteperioden<br />
betroffen.<br />
Die Lüneburger Heide mit ihren Sandböden trifft es<br />
gerade bei ausbleibendem Regen besonders hart. Das<br />
Wasserhaltevermögen von Sanden ist sehr gering, daher<br />
trocknen diese schnell aus. Auch werden Mineralien nur<br />
unzureichend gespeichert, infolgedessen sind diese<br />
Böden sehr nährstoffarm – insgesamt also äußerst ungünstige<br />
Voraussetzungen für Pflanzenwachstum. Über<br />
Jahrhunderte hinweg war die Lüneburger Heide daher<br />
eine vergleichsweise arme Region.<br />
Erst einige Neuerungen im Übergang zu einer modernen<br />
Landwirtschaft haben die Situation der Heidebauern<br />
signifikant verbessert. So konnte beispielsweise durch<br />
die Einführung des Mineraldüngers gegen Ende des<br />
19. Jahrhunderts der Ertrag der Äcker deutlich gesteigert<br />
werden.<br />
Eine ältere, heutzutage weit weniger bekannte Maßnahme,<br />
die zu einem höheren Ernteertrag führte, ist die<br />
Bewässerung von Wiesenflächen. Das mag sich erst einmal<br />
etwas widersinnig anhören: Was hat die Bewässerung<br />
von Wiesen mit der Ertragssteigerung von Äckern<br />
zu tun? Dazu ist es notwendig zu wissen, dass die Ackerflächen<br />
vor der Entwicklung und Verwendung des Mineraldüngers<br />
mit dem anfallenden Dung der Hoftiere<br />
gedüngt wurden. Um die Tiere, vor allem im Winter,<br />
mit ausreichend Futter versorgen zu können, wurden<br />
wiederum Wiesen zur Heugewinnung benötigt. In der<br />
Lüneburger Heide gab es – wie der Name erkennen lässt<br />
– vor allem Heideflächen, aber nur wenige Wiesenflächen.<br />
Eine erhöhte Nährstoffversorgung der Gräser<br />
durch die Bewässerung und damit einhergehend ein erhöhter<br />
Heuertrag waren daher eine entscheidende Größe<br />
66 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
EINSCHNEIDEND<br />
... waren Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
die Veränderungen in der Landwirtschaft,<br />
für die symbolisch das Suderburger<br />
Wiesenmesser steht.<br />
Schüler der Wiesenbauschule um 1930 bei<br />
der Arbeit mit dem Wiesenmesser, das eine<br />
geschmiedete Klinge und einen Stiel aus Haselnussholz<br />
hat.<br />
großes Foto: Verena Görke<br />
kleines Foto: Museumsdorf Hösseringen<br />
für die landwirtschaftliche Produktivität eines Hofes. Ein<br />
überliefertes Sprichwort sagt gar: »Die Wiese ist die Mutter<br />
des Ackers«.<br />
Bekannt sind Bewässerungssysteme für Wiesenflächen<br />
bereit seit der Antike. Eine erste urkundliche Erwähnung<br />
der Anwendung entsprechender Methoden in der Lüneburger<br />
Heide stammt aus dem Jahre 1476. Anfang des<br />
19. Jahrhunderts fand schließlich der technische und<br />
wirtschaftliche Durchbruch statt: In Suderburg wurde<br />
eine spezielle Methode zur Bewässerung von Wiesen<br />
entwickelt, mit welcher der Heuertrag um ein Vielfaches<br />
gesteigert werden konnte – genannt »Lüneburger Rückenbau«.<br />
Ausschlaggebend für die Methode waren die sogenannten<br />
Rücken, wenige Meter breite Parzellen mit<br />
einer 20 bis 30 Zentimeter hohen Wölbung, die an ihrer<br />
höchsten Stelle eine Bewässerungsrinne führte. Diese<br />
endete ein paar Meter vor dem Ende des Rückens, wodurch<br />
das aus naheliegenden Bächen und Flüssen eingeleitete<br />
Wasser angestaut wurde und über die<br />
Seitenflächen des Rückens herunter »rieseln« konnte.<br />
Die so genutzten Wiesen wurden daher auch »Rieselwiesen«<br />
genannt. Seitlich der Rücken verliefen Entwässerungsrinnen,<br />
das Wasser war also stets in Bewegung.<br />
Für die Anlage und Pflege der Rieselwiesen waren spezielle<br />
Werkzeuge von Nöten. Das »Suderburger Wiesenmesser«<br />
wurde eigens von Wiesenbauern aus dem Raum<br />
Suderburg entwickelt und war eines der wichtigsten •••<br />
SOMMER <strong>2019</strong> I <strong>Calluna</strong> 67
Blick über eine Rieselwiesenfläche<br />
im Hardautal<br />
bei Suderburg um 1910.<br />
Foto: Museumsdorf Hösseringen<br />
••• Arbeitsgeräte der Rieselwiesenbauer. Mit diesem<br />
wurden ebene Grabenkanten hergestellt – denn nur<br />
durch ebene Gräben ließ sich erfolgreich bewässern –,<br />
Rinnen ausgeräumt und Grassoden abgeteilt.<br />
Das auf dem nebenstehenden Foto zu sehende<br />
Wiesenmesser wurde um die Wende vom 19.<br />
zum 20. Jahrhundert von Hand gefertigt. Das<br />
Werkzeug besitzt einen 1,40 Meter langen<br />
Stiel aus geschältem Haselnussholz. Da dieses<br />
sehr elastisch ist und in langen, geraden Ästen<br />
wächst, bot sich die Verwendung für Werkzeuggriffe<br />
an. Die Klinge des Messers ist geschmiedet,<br />
weist eine glatte Schneide, einen<br />
leicht geschwungenen Rücken, sowie ein spitz<br />
zulaufendes Blatt auf und hat eine Länge von<br />
34 Zentimetern.<br />
Die innovative Methode des Rückenbaus<br />
mit entsprechenden Werkzeugen führte dazu,<br />
dass sich Suderburg mit den benachbarten<br />
Dörfern ab 1820 als Zentrum des Wiesenbaus<br />
für Norddeutschland entwickelte. Die Wiesenbauer<br />
erhielten Aufträge aus weit entfernt liegenden<br />
Gegenden, unter anderen sogar aus<br />
Russland. Daher wurde der Wiesenbau als<br />
»Handwerk mit goldenem Boden« angesehen.<br />
Von 1840 an geriet der Wiesenbau jedoch durch mangelhafte<br />
Ausbildung vieler Wiesenbauer und infolgedessen<br />
minderwertiger Ausführung der Arbeiten in Verruf.<br />
Eine Qualifizierung des Handwerks war daher angezeigt,<br />
um den gewerblichen Wiesenbau in der Lüneburger<br />
Heide zu sichern. So wurde 1854 in Suderburg eine spezielle<br />
Wiesenbauschule gegründet, die Fachkräfte auf<br />
hohem Niveau ausbildete. Die Wiesenbauschule in Suderburg<br />
entwickelte sich im vergangenen Jahrhundert zu<br />
einem Standort der Ostfalia Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften weiter, deren Schwerpunkte auch heute<br />
noch auf dem Zusammenhang von Bau, Wasser und<br />
Boden liegen.<br />
Als Symbol der herausragenden<br />
Bedeutung des Lüneburger Rückenbaus<br />
für die hiesige Region ziert das<br />
Wiesenmesser neben einem weiteren<br />
Werkzeug, dem Drainagespaten, das<br />
Wappen der Gemeinde Suderburg<br />
INFO Mehr Interessantes zu der Thematik vermittelt<br />
noch bis zum 31. Oktober im Museumsdorf Hösseringen<br />
die Sonderausstellung »Geschichte und Folgen der landwirtschaftlichen<br />
Bewässerung in der Lüneburger Heide«.<br />
Im Museumsdorf ist auch die 2001 in der hauseigenen<br />
Schriftenreihe erschienene Publikation »Wasser, Wiesen,<br />
Wischenmaker« von Tilmann Grottian erhältlich.<br />
Die Autorin unserer neuen Serie »Altes<br />
neu entdeckt«, Verena Görke, lebt im<br />
»Golddorf« Böddenstedt und bietet im<br />
Museumsdorf Hösseringen Führungen<br />
zu verschiedenen Themen der ländlichen<br />
Kulturgeschichte der Lüneburger<br />
Heide an.<br />
Fotos : Verena Görke (2), Gemeinde Suderburg (1)<br />
Das nächste <strong>Calluna</strong>Heft erscheint zum Herbstbeginn am 23. September.<br />
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68 <strong>Calluna</strong> I SOMMER <strong>2019</strong>
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