Calluna Sommer 2019

Sommerfrische
schon einen Höhepunkt der Tour. Der Dorfteich ist hier
etwa so groß wie der halbe Ort, und wir entdecken sogar
noch einen zweiten, etwas kleineren Teich, in dem ein
Reiher steht und auf Beute lauert. Der große Teich wirkt
beinahe wie ein See. Am Ufer liegt ein Ruderkahn, und
sogar einen Grillplatz mit einem Stück Sandstrand gibt
es hier. Wir setzten uns kurz auf eine Bank unter Bäumen,
blicken übers Wasser und hören den Fröschen zu.
Am Reiterhof an der Bünte vorbei, wo gerade ein Turnier
stattfindet, fahren wir nach Sprakensehl. Von der
Kirche aus schieben wir unsere Räder auf dem Pfad am
Ufer des Dorfteichs entlang, der aus zwei ungleich großen
Hälften besteht. An der Verbindungsstelle zwischen
ihnen führt der Pfad über eine Feldsteinbrücke. Der Pfad
mündet in die schmale Straße, die den schönen Namen
»Am Dorfteich« trägt. Eine Sitzbank bietet sich als Pausenplatz
an, und am anderen Ufer lockt ein Hofcafé.
Von den draußen aufgestellten Biergartentischen aus
haben die Gäste Teich und Kirche im Blick. Übrigens:
Der Ortsname lautete Wikipedia zufolge ursprünglich
Sprakensele und dieser setzte sich aus den Bestandteilen
Sprok, was Gebüsch oder Gestrüpp bedeutet, und Sele,
was so viel heißt wie kleiner Teich oder Tümpel zusammen.
Daraus ergibt sich die Bedeutung Gebüsch-/Gestrüppteich.
Um nicht auf der verkehrsreichen Landesstraße 280
nach Hagen, unserer nächsten Station, fahren zu müssen,
wählen wir den unbefestigten Weg nördlich des
Dorfes am Waldrand entlang in den Nachbarort. Der
Dorfteich dort erweist sich als sehr idyllisch gelegen und
kann sogar mit einem Picknickplatz unter Eichen am
Ufer punkten, aber anders als in Sprakensehl ist hier der
Wasserstand dramatisch niedrig. Ob der sich durch die
zu erwartenden Gewittergüsse wieder erhöhen wird? Wir
haben da so unsere Zweifel.
Der nächste Ort, Blickwedel, kommt ohne Dorfteich
aus. Dafür durchqueren wir auf dem Weg nach Räderloh
zwischen zwei Fischteichen das Räderbachtal. Einst be-
fand sich oberhalb der vom Räderbach gespeisten Teiche,
die sich wie die Perlen an einer Kette reihen, eine
kleine Badeanstalt. An sie erinnert heute noch das ehemalige
Umkleidehaus, das nun Wanderern und Radfahrern
als Schutzhütte dient. Enttäuscht sind wir von dem
einst so schönen, kleinen Dorfteich am Ortsrand von
Räderloh, an der Straße nach Lüsche. Der Teich ist nur
noch ein schon etwas modrig riechender Tümpel mit
einer fast geschlossenen Decke aus »Entengrütze«, wie
die Kleine Wasserlinse gemeinhin genannt wird. Dennoch
oder vielleicht gerade deshalb sonnen sich am Ufer
drei Enten.
Der letzte Teich auf unserer Rundtour befindet sich
in Weddersehl und ist noch »grützegrüner« als der in Räderloh,
führt aber immerhin mehr Wasser. Von der Bank
am Ufer aus beobachten wir mit dem Fernglas ein
Teichhuhn, das wegen seines unscheinbares Gefieders
eigentlich leicht zu übersehen wäre, hätte es nicht den
typischen rot-gelben Schnabel und die leuchtend rote
Stirnplatte.
Über Hankensbüttel erreichen wir Oerrel und damit
den Ausgangspunkt dieser 45,5 Kilometer langen Tour •
Räderloh
Hagen
Sprakensehl
Masel
Weddersehl
Repke
Start
Ziel
Hankensbüttel
Oerrel
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Kartenbasis: Open Street Map Mitwirkende
SOMMER 2019 I Calluna 11